Beiträge von Tiberia Claudia

Hatte sie es sich doch gedacht.

"Tiberia Claudia, ehemalige Sacerdos Mercuris, ehemalige Sacerdos Maior Minervae und amtierende Flaminca Minerva." sagte sie.

Sie lächelte nun.

"Als Quaestor? Meinen Glückwunsch. Weisst du auch schon, welche Quaestur auf dich warten wird?"

Sie horchte auf.

"Wie ist dein Name?"

Sie stand auf und ging einen Schritt auf die Minervastatue zu.

Sie seufzte.

"Na dann, was ist die tolle Neuigkeit?"

Sie schaute ihn an. Sie schaute zur Tür. Sie schaute wieder zu ihm.

"Du weisst schon, dass eine Tür unter anderem dazu genutzt werden kann anzuklopfen, oder? Was hättest du gemacht, wenn ich hier in einer Besprechung gesessen hätte?"

Claudia stutzte etwas.

"Die besten Opfertiere die ich kenne gibt es bei einem Händler in Alexandria, aber ich vermute mal, du möchtest nicht so weit reisen."

Sie überlegte kurz.

"Draussen an der Seite des Tempels gibt es einen Handelsstand, an dem bekommst du recht gute Tiere. Aber sag, was genau möchtest du der Minerva denn opfern?"

"Vale, Augur." sagte sie und setzte sich wieder an ihren Tisch.

"Eine interessante Antwort. Ich danke dir." sagte sie.

"Ich wünsche dir für deine Reise alles Gute und möge Mercurius dich sicher an dein Ziel führen."

"Also ist dies in deinen Augen nicht ein Wahl der Gefahr, sondern eine Wahl zwischen körperlicher und geistiger Stärke?"

Sie überlegte kurz.

"Eine Kleinigkeit. Sagen wir eine Art Rat."

Sie erhob sich und ging um ihren Tisch herum.

"Gehe von folgendem aus: Du stehst am Ende eines Korridors, vor dir zwei Türen. Hinter einer der Türen wartet ein Vipernnest, hinter der anderen ein hungriger Löwe. Welche Tür wirst du durchschreiten?"

Claudia blickte kurz auf.

"Ich erinnere mich an dich, Augur. Wenn die Götter dir eingeben diese Reise zu unternehmen, dann werde ich dich nicht davon abhalten. Das Collegium wird deine Abwesenheit zur Kenntnis nehmen."

"Herein!" war aus dem Inneren zu vernehmen, wo Claudia gerade damit beschäftigt war eine Einkaufsliste zusammenzustellen.

Claudia schaute etwas missmutig auf. "Salve. Kann ich dir helfen?"

Claudia nickte nur.

Claudia sass kopfschüttelnd da.

"Consul, du kommst hierher, zu einem Treffen dieses Vereins der sich der Verehrung der Venus in jeder ihrer Erscheinungsformen verschrieben hat, um uns zu informieren, dass einer ihrer Tempel abgerissen werden will. Und Consul, leugne bitte nicht, dass dies bereits beschlossene Sache ist."

Sie erhob sich langsam.

"Du Consul und auch du Agrippa,..." Ihr Blick wandert über die beiden. "... ihr kommt hierher und beleidigt diesen Verein, seine Mitglieder und auch die anwesenden Mitglieder der Sacerdotes Veneris durch das Angebot eines billigen Tauschgeschäftes. Ich hoffe doch, der Senat ist nicht davon überzeugt, dass die Societas Veneris oder die Sacerdotes Veneris sich über den Abriss eines Venustempels hinwegtrösten lassen indem man sie um eine Meinung zum Neubau plant, oder etwa doch?"

Claudia hatte endlich mal wieder die Zeit für einen längeren Aufenthalt im Tempel gefunden und freute sich hier heute mehr tun zu können als ihre normalen Routineaufgaben. So sass sie, nachdem sie einigen Bürgern bei Gebeten und kleinen Opfergaben geholfen hatte, im Schatten der Minerva auf einem niedrigen Stuhl und dachte über dies und das nach.

Claudia hatte sich alles schweigend angehört. Sie schaute zuerst zu Agrippina, ob diese etwas sagen würde und liess dann ihren Blick über Fausta und Quarto wandern.

Ihre Stimme war nicht mehr als ein etwas lauteres Flüstern: "Beruhige dich, Didia Fausta. Wahre die Würde dieses Ortes."

Dann wandte sie sich an Quarto: "Consul, warum bist du hier? Erbittest du unsere Zustimmung oder informierst du uns nur über einen Senatsbeschluss?"

"Nein, zur Zeit nicht. Du kannst gehen."

Claudia erinnerte sich dunkel daran, dass sie mit der Senatorin darüber gesprochen hatte.

"Ich werde sehen, dass sich in den nächsten Tagen jemand in der Schola einfinden wird um die Einzelheiten auszuarbeiten."

"Vale, Discipulus." sagte sie und wandte sich dann wieder diversen Schriftstücken zu, die über ihren Tisch verteilt waren.