Beiträge von Lucius Celeripes

    "Klar." Ich eilte an der Wache vorbei und fragte mich, warum da überhaupt noch jemand am Tor stand, wo der Wachdienst doch augenscheinlich vollkommen überflüssig war. Aber über so etwas hatte ich nicht zu urteilen und so verschwand ich im Lager.


    ...


    Wenig später kehrte ich auch schon wieder vom Praetorium zurück. Ich winkte der Wache noch einmal zu. "Bis zum nächsten Brief!" Und so machte ich mich schnellen Fußes :] auf meinen Rückweg.

    An Lucius Annaeus Florus,
    Classis Germanica,
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium, Germania


    Salve Florus,


    wie du dich sicher erinnerst, waren meine bisherigen Gehversuche in der Politik Roms weniger von Erfolg gekrönt, als ich mir erhoffte. Ich habe jedoch wohl in letzter Zeit zu wenig anderes getan als Wahlreden zu halten alle zwei Monate. Es ist Zeit, dass ich diese Müdigkeit und Trägheit endlich ablege.
    Zu diesem Zweck plane ich eine Reise nach Germanien. Sämtliche Genehmigungen dazu habe ich bereits eingeholt, der Kaiser selbst hat meine Reise bestätigt und mir einen zusätzlichen Auftrag auf meiner Reise erteilt.
    So angenehm mir der Gedanke eines Ziels für die nächsten Tage doch ist, so muss ich auch Struktur in meine Reiseroute bringen. Mein erstes Reiseziel, so plane ich, wäre somit das Castellum der Classis Germanica, wo du dich aufhälst, wie ich hoffe.
    Ich würde mich freuen, diese Gelegenheit zu bekommen, mich persönlich wieder einmal mit dir zu treffen.


    Dein Großonkel


    Tiberius Annaeus Sophus

    Irgendwie beschlich mich das leise Gefühl, dass meine Route nur noch aus Roma-Classis Germanica und zurück bestand. Dieser Annaeus Florus musste entweder ein ganz wichtiger Mann, ein toller Hecht oder mit einer großen Familie gesegnet sein, so oft, wie er Briefe bekam. Mitterlweile rangierte er in meiner persönlichen Auslieferungsstatistik schon direkt hinter dem Legaten Decimus Meridius und es brauchte nur noch ein paar Briefchen und er hätte ihn überholt. ;)


    "Salve! Post für Annaeus Florus." grinste ich breit, als ich vor dem Tor zu stehen kam.

    Ein Wagen des Cursus Publicus hält vor der Casa Prudentia und ein stämmiger Tabellarius springt vom Bock herab. Er öffnet einen Korb auf der Ladefläche des Wagens und holt zwei Rüben heraus, welche er ersteinmal an die Maultieren verfüttert. Dann tritt er an die Tür des Hauses heran und klopft lautstarkt dagegen.

    Valentin Duccius Germanicus
    Casa Duccia
    Mogontiacum, Germania



    Erbsache Julia Duccia Germanica


    Salve Duccius Germanicus,


    ich habe deinen Brief erhalten und übersende dir hiermit die Liste der Betriebe, die laut offiziellen Unterlagen einen Teil der Erbmasse der Julia Duccia Germanica bilden.


    Geflügelhof Duccia
    Tongrube Duccia
    Sägewerk Duccia
    Bildhauer Duccia Germanica


    Ich werde meinem Nachfolger im Amt darüber informieren, dass du dich dieser Erbsache bereits annimmst, damit er nicht durch Unkenntnis der Sachlage eine Schliessung der Betriebe in die Wege leitet.


    Vale


    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx5/Signatures/sigcommo.png]

    PRIDIE KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (31.1.2006/103 n.Chr.)

    Praefectus Lucius Annaeus Florus,
    Classis Germanica,
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium, Germania


    Salve


    Gemäß der Tradition bitte ich dich als Pater Gens des Antonius Annaeus Ogmios ihm zu erlauben mir den Hof zu machen wie es die Tradition vorschreibt.
    Diesses so versichere ich euch ist auch mein Seeligster Wünsch.
    Eine verbindung möchlig aus solchem vorkommend wirt von unsere seite ,die Gens Sabbatia ,sicher mit freuden begrüßt da wir ja nachbahren und gute Freunden sint.


    Ich werde alle fragen den sie e.t haben nach besten gewissen und möchligkeit beantworten.
    Hoffend auf ein Positiever responce erwarte ich ihren antword.


    Vale bene
    Sabbatia Kyria.

    Zum Glück war der Schnee in den letzten Tagen ein wenig abgetaut. So kam man wenigstens auf den gepflasterten Routen wieder einigermaßen schnell voran, was mir natürlich gerade Recht kam, denn ich hatte mal wieder Eilpost auszutragen. Irgendwie hatten die Römer wohl zu viel Geld, kaum einer schickte seine Briefe noch mit der guten, alten Standardpost.


    "Salve!" grüßte ich den Wachmann am Tor freundlich. "Ich bringe Post aus Italia!"

    Maximus Decimus Meridius
    Castellum Legio IX Hispana
    Colonia Claudia Ara Agrippinensis


    Cliens Patrono S.D.


    S.V.B.E.E.Q.V.


    Nach reiflicher Überlegung habe ich den Entschluss gefasst mein Amt als Duumvir von Ostia niederzulegen, ich suche nun eine neue Stelle mit mehr Herausforderungen, wenn Du was weißt, wäre ich Dir sehr dankbar. Noch was, wie du sicher bereits weißt tagt in diesen Tagen der Consilium Principes, ich wollte dich bitten ein gutes Wort für mich einzulegen Divine Patrone. Weitere Neuigkeiten sind der Tod des Magistratus Decimus Aurelius Maxentius und die Ernennung von Marcus Sergius Stephanus zum Comes Regio Italia.


    effice ut valeas


    gezeichnet mit eigener Hand
    Lucius Octavius Detritus


    D. ante diem VI Kal. Feb. Ostia
    (27.1.2006/103 n.Chr.)


    Probatus Lucius Iunius Zissou
    Castellum der Legio IX Hispania
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium
    Germania


    Salve kleiner Bruder!


    Schön das du so gut in Germanien angekommen bist und dich auch dein Orientierungssinn nicht im Stich gelassen hat. Dein Alltag scheint ja wirklich interessant zu sein, auch wenn du mir durchaus hättest verraten können welche Übungen du genau machst.;) Mir geht es gut, auch wenn ich letzter Zeit einiges zu tun hatte. Vor kurzem suchte mich ein recht arroganter Patrizier in meinem Officium auf, der mich tatsächlich für eine Angestellte hielt. Da er sich um eine Stelle bewerben wollte, wurde er dann aber bald umgänglicher. Ich fand es ganz lustig, aber scheinbar rechnen doch einige nicht damit, dass eine Frau eine solche Stellung inne hat. Von Tonitrus kann ich dir leider nichts berichten, ich habe schon seit längerem nichts mehr von ihm gehört. Aber vielleicht überrascht er uns ja alle mit einem Eintritt in den Cultus Deorum, so dass alle Bereiche abgedeckt sind, jetzt wo du bei der Legion bist.:D Inzwischen hast du wahrscheinlich auch schon engeren Kontakt zu deinen Kameraden knüpfen können?


    Viele liebe Grüße und warme Gedanken ins kalte Germanien,


    deine Schwester


    Iunia Attica

    Fröstelnd nestelte ich die beiden Briefe aus der Transportbox hervor und packte sie in den Briefkasten.


    Venusia Duccia Britannia
    Casa Duccia
    Mogontiacum, Germania


    Salve Duccia Britannia,


    zuerst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass es mir nicht möglich war für den Besuch der Augusta nach Germania zurückzukehren, doch ich bin mir sicher, dass ihr Germanen damit schon klar kommt. Vor allem deinen Fähigkeiten vertraue ich dabei sehr.


    Nun aber zum Hauptanliegen meines Schreibens. Eine gute Bekannte und Verwaltungskollegin hier aus Roma wird bald nach Germania übersiedeln. Sie fragte mich, ob ich ihr nähere Informationen über die ursprünglichen Bewohner Germanias geben könnte. Da ich sie leider ob meines eigenen Wissens enttäuschen musste, versprach ich ihr alles zu tun um ihr einige Informationen zu besorgen.


    Wenn deine Zeit es erlaubt, würde ich dich gerne darum bitten mir einige Informationen niederzuschreiben und zuzusenden, damit ich dieses meine Versprechen einhalten kann.


    Ich danke dir bereits im Vorraus.


    Vale

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    ANTE DIEM IX KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (24.1.2006/103 n.Chr.)


    Valentin Duccius Germanicus
    Casa Duccia
    Mogontiacum, Germania


    Salve Duccius Germanicus,


    ich habe deinen Brief erhalten und bitte um Entschuldigung bezüglich der doch recht späten Antwort. Ich habe einmal in den Acten hier in Roma nachgesehen, ob es hier etwas über den von dir genannten Mann zu finden gibt, doch leider musste ich da eine Enttäuschung erleben.
    Er muss seine Zulassungen et cetera direkt in Mogontiacum durch die Verwaltung bekommen haben, ohne das dies hier in Roma festgehalten wurde.


    Daher würde ich dir empfehlen, dass du für offizielle Informationen bei den entsprechenden Stellen der regionalen oder provinzialen Verwaltung nachforschst. Falls dort nichts vorhanden ist, so ist es zweifelhaft, ob der von dir benannte Mann überhaupt eine Zulassung hat.


    Bezüglich des Aufdeckens von Betrügereien machte ich hier in Roma gute Erfahrungen mit dem Einsatz verdeckt arbeitender Mitarbeiter. Dies ist jedoch teilweise etwas langwierig. Eine andere Möglichkeit die dir bleibt wären, wie soll ich sagen, nicht ganz freundliche Methoden der Informationsbeschaffung. Dies solltest du dann jedoch lieber dem Regionarius überlassen, da dieser in solchen Dingen eher eine rechtliche Absicherung hat.


    Es tut mir leid, dass ich nicht mehr tun kann und dir auch nicht mehr Tipps geben kann, doch ich hoffe, dass ich dir irgendwie helfen konnte.


    Vale

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    ANTE DIEM IX KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (24.1.2006/103 n.Chr.)

    Die ganze Nacht über hatte es geschneit. Nicht, dass es in Germania momentan irgend etwas anderes tun würde, es schneite andauernd. Aber in dieser Nacht war wirklich viel Schnee heruntergekommen.


    Schon vor der Mansio, in der ich übernachtet hatte, hatten die Wägen Probleme auf die Straße zu kommen. Eine Händlergruppe aus dem Süden hatte lautstark vor ihren Karren stehend geflucht, dass sie so niemals bis nach Confluentes kommen würden. Im Angesicht ihrer Wägen war es nicht schwer gewesen, ihnen recht zu geben. Was reisten sie aber auch mit Sommerrädern im Winter durch Germania.


    Doch auch gut ausgerüstet kam man dem Winter kaum entgegen. Ich war mittlerweile nur noch einige tausend Passus vor Mogontiacum. Immer wieder war ich an Wägen vorrüber gekommen, die im Schnee steckengeblieben waren, andere waren umgekippt, manche sogar in die Gräben gestürzt. Zum Glück waren die Hilfstruppen überall unterwegs und sorgten dafür, dass wenigstens kein Mensch zu schaden kam.


    Mir selbst ging es noch ganz gut, mal davon abgesehen, dass mir ziemlich kalt war. Eigentlich hätte ich schon längst in Mogontiacum sein können. Doch ich hatte in der Mansio ausgerechnet ein Pferd aus Hispania erwischt. Zu sagen, dass es sich vor dem Schnee fürchtete, so weit wäre ich nicht gegangen. Doch es mochte den Schnee nicht und es mochte nur dort laufen, wo zuvor schon jemand einen Weg in den Schnee getreten oder gefahren hatte. Also ritt ich die ganze Zeit hinter einem Wagenzug her, genauer hinter dem letzten Wagen einer Kolonne, die Holz nach Mogontiacum hineinbrachte. Und das ging nicht besonders schnell. Ich hatte viel Zeit, mir die herrlich verschneite Landschaft anzuschauen, auf die ich liebend gern verzichtet hätte.


    Als ich schon die Stadt vor mir sehen konnte, hörte dann alles auf. Mehrere Wägen blockierten den Weg, einer war umgekippt, ein anderer hineingeschlittert. Es gab kein Vorbeikommen, und obwohl vorn schon fleißig angepackt wurde, konnte es noch Stunden dauern. Die Fuhrleute vor mir packten ihre Brotzeit aus und machten es sich auf ihrem Wagen gemütlich. Ich schüttelte verärgert den Kopf, ich war Tabellarius im Dienst, ich hatte keine Zeit für solcherlei Verzögerungen!


    Beherzt lenkte ich mein Pferd in den Schnee auf den Seitenstreifen neben dem Weg und zog die Zügel. Der Gaul schüttelte nur missmutig die Mähne und tat keinen Schritt. Ich zog die Zügel und trat ihm in die Flanken. Das Pferd wieherte, bäumte sich leicht auf und tat keinen Schritt.


    Fluchtend und zeternd sprang ich hinab in den Schnee. Verdammte hispanische Gäule! Ich setzte mich vor das Pferd, stapfte gefrustet los und riss am Zügel. Natürlich, sobald ich einen Weg vor ihm in den Schnee trampelte, folgte der blöde Gaul. Ich fluchte auf die germanischen Götter, welche ihre Provinz so eisig kalt werden ließen, fluchte auf die hispanischen Pferdezüchter, fluchte auf meinen Bruder, der andauernd die Route nach Hispania bekam und dankte dem Cursus Publicus dafür, dass zur Winterausrüstung für die Route Germania auch eine von diesem furchtbar aussehenden, dafür aber unglaublich warm haltenden Hosen gehörte.


    Bis ich in Mogontiacum ankam, spürte ich meine Füße schon nicht mehr. Verdammtes germanisches Wetter!

    Caius Iulius Seneca,
    Legio IX Hispana,
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium,
    Germania


    An Caius Iulius Seneca


    Ich möchte euch hiermit im Namen der edlen Gens Claudier zu einem treffen in userer Villa in Roma einladen. Wir würden gern unsere alten und edlen Bänder und Bünde erneuern um uns so gegenseitig stärken zu können, nicht umsonst entprangen unseren Geschlechtern einst Kaiser. Ich hoffe sehr auf eine positive Antwort, denn nur zusammen wird es uns möglich sein zu alter Größe zurückzufinden.


    Vale Marcus Claudius Constantius



    Senator Publius Matinius Agrippa
    Hispanien, Terraco


    Salve Senator Agrippa,


    freudige Ereignisse kündigen sich an und freudige Ereignisse muss man feiern, auf dass auch die Götter ihren Segen geben. Das Ereigniss, welches vielleicht schon zu euch drang ist die freudige Verlobung zwischen Claudia Antonia und Manius Flavius Gracchus. Die Verbindung zweier Gentes, von höchster Würde und Nobilität.


    Ihr und eure Begleitung seid herzlichst eingeladen zum ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (18.1.2006/103 n.Chr.) in die Villa Flavia.


    Möge Vesta ihr Heim segnen und Fortuna, Juventas und Venus ihre schützende Hand über das Paar halten. Kommt und ihr könnt versichert sein, dass Merkurius während eures Weges auf euch wacht und auch, dass Apollo nur einen Steinwurf weit entfernt sein und das Fest behüten wird.


    Vale bene
    Gaius Claudius Vitulus
    Pater Familias der Gens Claudia



    Ich futterte die Schale leer und stellte sie auf den Tisch und ließ das Gegessene noch kurz sacken.


    "So, es war nett mit euch zu plaudern. Aber ich muss leider schon wieder weiter. Colonia wartet, dann Hispania. Ach, es ist immer das selbe mit dieser Eile. Ich danke nochmals für die gute Mahlzeit und ich bin sicher, man sieht sich. Vale!"


    Schon verließ ich das Officium schnellen Fußes :].

    Ich setzte mich hin und hörte den Ausführungen des Kochmeisters interessiert zu. Sonst war ich ja immer so in Eile - hierhin, dahin, dorthin - dass zum gepflegten Zuhören meist gar keine Zeit blieb. Das war nuneinmal das Los des schnellsten Postboten des Imperiums. Aber in Erwartung einer warmen Suppe würde ich mir das ja wohl mal gönnen dürfen. Vor allem, da ich nach Colonia Claudia ja auch nicht Rast machen durfte, sondern gleich noch nach Hispania weiterjagen musste.


    "Ich glaube, die Kneipe von Maggius in Mogontiacum kenn ich sogar. Ist die nicht unten am Handelshafen? Da hab ich mal einen ganz vorzüglichen Linsenbrei gegessen." Zufrieden beobachtete ich, wie er eine große Portion in die Schale löffelte und sie mir reichte. "Ich danke sehr!" Schon beförderte ich den Inhalt der Schale in meinen Magen.

    Ah, das hörte sich doch schonmal prima an.


    "Ich bin Lucius Celeripes, Tabellarius Dispositus des Cursus Publicus Italia. Normalerweise ist es wirklich nicht meine Art mich bei der Legion durchzufuttern, aber ich hatte so extrem eilige Briefe hierher zu bringen, dass mir für einen letzten Zwischenstopp in der Mansio in Mogontiacum keine Zeit mehr blieb. Und nun muss ich bald schon direkt weiter nach Colonia Claudia, weil ich für die Legio IX auch noch so extrem eilige Briefe habe und es ist wirklich unglaublich kalt draußen. Daher wäre so ein bisschen warme Brühe nicht schlecht."

    Ich trat an das Officium, klopfte und steckte neugierig meine Nase hinein. Hier sollte es irgendwo etwas zu Essen geben. Ich versuchte es einfach mal mit Freundlichkeit.


    "Salve! Die Legionäre von der Wache meinten, ich könnte hier irgendwo eine warme Suppe bekommen? Bin ich da zufällig hier richtig?" :]