Beiträge von Tiberia Livia

    Der Trauerzug trifft außerhalb der Stadtgrenzen Roms am bereits vorbereiteten Scheiterhaufen ein. Neben diesem setzten die Vispillones die Bahre ab und treten beiseite. Nun tritt ein Priester hinzu, wendet die Handflächen nach oben und beginnt nach einer kleinen Pause mit ruhiger Stimme und voller Inbrunst gut verständlich die rituellen Worte zu sprechen. Er ruft die Götter an, den Toten wohlwollend in das Elysium aufzunehmen und seinen Geist auf seinem Weg dorthin schützend zu begleiten. Anschließend nimmt er ein scharfes Messer zur Hand und schneidet dem Leichnam einen Finger ab. Diesen begräbt er, weitere melodische Formeln murmelnd, neben dem Scheiterhaufen in der Erde, um den Ort der Verbrennung zu heiligen. Dann tritt der Priester wieder beiseite, die Vispillones heben den Leichnam wieder auf und legen ihn vorsichtig auf den Holzstoß. Nun endlich ist es an der Zeit, dass die Freunde und Verwandten des Verstorbenen die letzte Gelegenheit haben, sich von seinen sterblichen Überresten zu verabschieden. Der Reihe nach dürfen sie an den Scheiterhaufen herantreten, um Kleider von ihm, wohlriechende Essenzen, Speisen und auch andere Opfergaben jeder Art, sowie einige seiner persönlichen Besitztümer hinzuzulegen.

    Zufrieden beobachtet Livia, wie die Sklaven sich beeilen den Imbiss für ihre Gäste wieder aufzufüllen. Dann erwidert sie Flaccus Blick lächelnd und nickt.


    "Nachdem nun alle Gäste eingetroffen und mit ausreichend Leibesnahrung versorgt sind, können wir von mir aus auch gerne beginnen und uns der geistigen Nahrung zuwenden."


    Fragend sieht auch sie nun zu Gracchus.


    Sim-Off:

    ;) WiSim

    Am Tag der Bestattung versammeln sich die Freunde und Verwandten des Toten im Atrium der Casa Vinicia. Livia steht ein wenig abseits, beobachtet die Gäste und die Sklaven und kümmert sich darum, dass alles seinen ordnungsgemäßen Gang geht.


    Die Klageweiber haben die vergangenen Tage an der Bahre gewacht und den Toten beklagt und gepriesen. Flötenspiel und der Klang einer Lyra haben sie dabei begleitet. Heute wurde der Leichnam auf eine Trage gelegt und noch ein letztes Mal durch den Libitinarius sorgfältig hergerichtet. Die Leichenträger sind eingetroffen und warten auf den Beginn des Trauerzugs. Auch eine Gruppe von Musikern ist erschienen, um die pompa funebris feierlich zu begleiten. Sobald alle Gäste versammelt sind, wird man gemeinsam zur Begräbnisstätte außerhalb der Stadt ziehen.

    Da er keine Anstalten macht sich zu wehren, fährt Livia mit ihrer Erzählung fort. Sanft streichelt sie ihn im Nacken, während die Geschichte über Latona und die frechen Bauern weiter geht. Sie berichtet ihrem Verlobten von dem Altar im verborgenen See, welcher Latona, der Mutter von Apollo und Diana, gewidmet sein soll. Vor langer Zeit soll sie dort geweilt haben, auf der Flucht vor der eifersüchtigen Iuno, mit ihren beiden Kindern auf dem Arm. Das Wetter war heiß und die Göttin war vom langen Weg erschöpft und durstig. Bauern arbeiteten am Ufer, als Latona mit ihren beiden Kindern näher trat und von dem Wasser trinken wollte. Doch die Menschen traten ihr entegen und verboten es ihr. Erstaunt und verwundert richtete sie freundliche Worte an die Menschen und wiederholte ihre Bitte, schilderte ihren Not und die ihrer Kinder. Doch die Bauern ließen sich nicht erweichen und verweigerten den Zugang zum See vehement. Sie drohten ihr sogar, sie solle verschwinden und wühlten den Sand im Wasser auf, damit Latona es nicht tränke. Da wurde die Göttin zornig und sie verwünschte die unverschämten Menschen, auf dass sie ewig jenem Sumpf leben mussten.


    "... Schnell war Tat, was die Göttin gewünscht. In die Fluten zu springen freut die Bauern und bald ganz unter den Pfuhl zu tauchen die Glieder. Bald zu erheben das Haupt, und bald auf der Fläche zu schwimmen. Oft sich über dem Bord zu sonnen am Sumpf, und hinab dann wieder zu plumpsen in kühlende Flut. Noch jetzt gellt beständig von Zank die schmähliche Zung' und der Schande nicht achtend, ob sie die Flut auch bedeckt - noch immer schimpfen sie kecklich. Selbst der Ruf tönt rauh, und es schwillt der aufgeblähte Hals. Viel weiter noch sperrt den gedehneten Rachen die Schmähung. Schulter und Haupt sind gesellt, und scheinen den Hals zu verdrängen. Grünlich gefärbt ist der Rücken, der groß vorragende Bauch ist weiß. Jugendlich hüpfen herum im morastigen Sumpfe die Fröschlein."


    Schon immer hat Livia dieses Kapitel aus Ovids Metamorphosen fasziniert. Als kleines Mädchen hat sie sich immer und immer wieder die Verse mit den Fröschen vorlesen lassen. So kann sie es nicht verhindern, dass sich ein kleines verträumtes Lächeln auf ihr Gesicht schleicht, während die Erinnerungen an ihre Kindheit wieder aufkommen.


    Sim-Off:

    Eveniunt optata deae: iuvat esse sub undis
    et modo tota cava submergere membra palude,
    nunc proferre caput, summo modo gurgite nare,
    saepe super ripam stagni consistere, saepe
    in gelidos resilire lacus. Sed nunc quoque turpes
    litibus exercent linguas pulsoque pudore,
    quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere temptant.
    Vox quoque iam rauca est inflataque colla tumescunt,
    ipsaque dilatant patulos convicia rictus.
    Terga caput tangunt, colla intercepta videntur,
    spina viret, venter, pars maxima corporis, albet,
    limosoque novae saliunt in gurgite ranae.

    Livia unterdrückt einen Seufzer und sieht Hungaricus nachdenklich von der Seite an. Sie versucht sich an ihre Eltern zu erinnern, wie ihre Mutter in einer solchen Situation agiert hat. Doch alles, was ihr dazu einfällt, kommt zwischen Livia und Hungaricus noch nicht in Frage. Es wird ihr allmählich bewusst, dass diese Rolle an der Seite eines Mannes doch schwieriger ist, als sie sich das vorgestellt hat. Alles was Livia noch einfällt, ist etwas, das ihr großer Adoptivbruder Lucidus immer so gut konnte. Wann immer das kleine Mädchen traurig war, durfte sie zu ihm auf den Schoß klettern und den Kopf an seine Schulter lehnen. Dann kraulte er sie sanft im Nacken und selbst die bittersten Tränen versiegten nach einiger Zeit. Mit diesem Gedanken fasst Livia sich nun ein Herz, rückt dicht an Hungaricus heran und legt ihm vorsichtig die Hand in den Nacken. Gleichzeitig fängt sie mit ruhiger Stimme an, ihm eine wohlbekannte Geschichte zu rezitieren, damit er seine Gedanken etwas schweifen lassen kann.


    "Habet ihr Lust und Weile, so höret mich. Eine Geschichte weiß ich aus älterer Zeit: Wie in Lycias fruchtbaren Äckern nicht ungestraft die Bauern der Vorwelt Latona verachteten. Zwar ist dunkel die Tat, wie selbst die Männer, allein doch wunderbar. Ich sah in Person den sumpfigen Weiher, wo das Wunder geschah..."

    Livia schaut von ihrer Schriftrolle auf und sieht zu Hungaricus. Sie wartet, bis er Platz genommen hat, zögert kurz und nimmt die Lektüre dann wieder auf. Er macht ihr nicht den Eindruck, als sei er an einem angeregten Gespräch interessiert und so lässt sie ihm noch etwas Zeit. Sie schweigen so eine Weile vor sich hin, bis schließlich Ursus hereinkommt und das Essen serviert. Er ist dabei ungewohnt stumm und murmelt nur ab und an ein paar Kommentare in sich hinein. Als er wieder gegangen ist, legt auch Livia ihre Schriftrolle beiseite und erhebt sich von ihrem Sessel. Sie geht zu Hungaricus hinüber und setzt sich in angemessenem Abstand neben ihm auf die Kline.


    "Ich fürchte, dass du jetzt etwas von diesem köstlichen Essen zu dir nehmen musst. Ursus wäre anderenfalls schwer beleidigt."


    Schon greift sie ohne Widerworte abzuwarten zu einem Teller und stellt ihm eine vorerst noch kleine Portion darauf zusammen. Sie reicht ihn Hungaricus und sieht ihn auffordernd an.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Hungi war ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits wollte er nicht wirklich alleine sein, andererseits würde er heute keinen sehr guten Gesprächspartner abgeben.


    Nein, keinen Wein... murmelte er und hatte damit wohl schon seine Entscheidung getroffen.


    "Dann werde ich dir bei deinem Becher Wasser Gesellschaft leisten." legt Livia mit ruhiger Stimme fest.


    Sie blickt sich kurz um und sieht, dass Lucianus mittlerweile verschwunden ist. Dann wendet sie sich noch einmal an Hungaricus.


    "Nun werde ich dich noch eine Weile allein lassen und mich um das Bad und die anderen Dinge kümmern. Ursus wird dir Bescheid geben, sobald alles fertig ist."


    Livia nimmt noch einmal kurz seine Hand und drückt diese tröstend. Dann lässt sie ihn los und geht leise aus dem Atrium heraus in Richtung der Küche.


    Sie befiehlt Ursus das Vorbereiten des Bads und der anschließenden Mahlzeit. Dann begibt sie sich in das Vestibulum, wo bereits einer ihrer Sklaven ungeduldig auf sie wartet. Außerhalb Hörweite des Atriums führen sie ein kurzes Gespräch. Zufrieden stellt Livia fest, dass der Libitinarius bestellt ist und auch die Klageweiber bereits auf dem Weg sind. Das Anbringen der immergrünen Zweige überwacht sie noch persönlich. Die weiteren Anweisungen bereiten eine mögliche Übernachtung Livias in der Casa Vinicia vor, oder aber eine Heimkehr in die Villa Tiberia zu später Stunde. Nachdem all dies erledigt ist, holt sie sich eine interessante Schriftrolle aus Hungaricus Bibliothek und begibt sich damit in das Triclinium, um dort auf ihn zu warten.

    Livia nickt ernst. Dass es nicht einfach ist, einem nach außen hin so großen und starken Mann zu helfen, das hat sie schon früh bei der Beobachtung ihrer Eltern gelernt. Ein direktes Angebot nehmen sie nur selten an. So beschließt sie auch weiterhin die Initiative bei sich zu behalten.


    "Das beruhigt mich. Ich werde Ursus nun anweisen, dir ein Bad herrichten zu lassen. Sobald du hier fertig bist, kannst du dich dort ein wenig entspannen. Außerdem wird er dir anschließend eine warme Mahlzeit bereiten und eine Amphore Wein öffnen. Wenn du möchtest, dann werde ich dir dabei gerne Gesellschaft leisten. Falls du jedoch lieber allein bist, begebe ich mich in die Villa Tiberia zurück, sobald die notwendigen Vorkehrungen hier im Hause getroffen sind."


    Ruhig wartet sie seine Entscheidung ab.

    "Selbstverständlich."


    Livia nickt leicht und legt ihrem Verlobten tröstend die Hand auf den Arm. Sie versucht ein beruhigendes Lächeln und antwortet mit ebenfalls gedämpfter Stimme.


    "Meine Sklaven kümmern sich bereits um die noch notwendigen Vorbereitungen. Ich habe alles im Griff. Wie geht es dir? Kann ich sonst noch etwas für dich oder deinen Bruder tun?"


    Ihr fällt auf, dass sie garnicht weiß, ob seine Eltern noch leben. Die Frage danach lässt Livia jedoch in diesem Moment lieber aus.

    Sim-Off:

    Ahje, Verzeihung.


    Livia schmunzelt leicht und lehnt sich nachdenklich zurück.


    "Ich kann mir gut vorstellen, dass dein Vater über die thematische Abwechslung außerhalb des Senats einigermaßen froh ist. Ich selbst rede mit meinen Verwandten auch nicht wirklich viel über die in den Sitzungen besprochenen Themen. Irgendwann muss man schließlich auch einmal etwas Freizeit haben und auf andere Gedanken kommen."


    Sie lächelt und setzt sich wieder auf.


    "Tatsächlich nicht? Warst du noch nie bei einer Hochzeit zugegen? Nun, es ist eben so... Nicht jeder Tag kommt für eine Hochzeit in Frage, da an manchen zum Beispiel die Tore der Unterwelt geöffnet sind. Eine Ehe, die an einem solchen Termin geschlossen wird, stünde unter unter keinem guten Vorzeichen. Die Wege der Götter sollte man bei diesen Dingen wohl beachten, so dass ich mir um ganz sicher zu gehen fachmännischen Rat einholen werde."

    Auch Livia erhebt sich, um die Verabschiedung angemessen zu erwidern.


    "Es wird sich sicher bald eine solche Gelegenheit ergeben. Es war mir eine außerordentliche Freude, dich hier begrüßen zu dürfen. Auf den Anblick des versprochenen Präsentes bin ich darüber hinaus schon sehr gespannt. Gerne stimme ich einem Wiedersehen zu."


    Sie lächelt freundlich und geleitet ihn einige Schritte bis zur Tür des Tablinum. Dort eilt auch schon ein Sklave herbei, welcher den Gast bis zur Porta weiter führen wird.


    "Ich wünsche dir einen guten Heimweg."

    Auf ihrem Weg zur Casa Vinicia hat Livia noch ein schwieriges Gespräch mit dem schüchternen Ursus geführt. Nach und nach hat sie aus ihm jedoch herausbekommen, dass soweit alles entsprechend der Traditionen verlaufen ist. Hungaricus als nächster Verwandter hat dem Verstorbenen Augen und Mund geschlossen. Auch die conclamation ist angemessen durchgeführt worden. Sobald die beiden die Porta der Casa Vinicia erreicht haben, ist Ursus schneller verschwunden, als sie ihm weitere Aufträge geben konnte. So begibt Livia sich allein in das Atrium, um die Aufbahrung zu überprüfen.


    Sie trifft auf ihren Verlobten und zwei ihr unbekannte Vigiles. Diese grüßt sie nur mit einem kurzen Nicken und begibt sich sogleich zur Bahre mit dem Leichnam. Dieser ist mittlerweile gewaschen und gesalbt worden und trägt eine neue Toga. Nachdenklich betrachtet Livia das bleiche Gesicht ihres vergangenen Schwagers. Es macht einen friedvollen Eindruck auf sie, als würde er nur schlafen. Ursus hat in Vertretung des libitinarius offensichtlich gute Arbeit geleistet. Vom Vorhandensein der obligatorischen Münze geht Livia aus, nimmt sich jedoch vor, ihn anschließend noch einmal genauer danach zu befragen. Der lectus funebris, das Paradebett auf dem der Verstorbene nun zur öffentlichen Schau für drei bis sieben Tage aufgebahrt sein würde, scheint ihr von akzeptabler Sorte. Allein die Abwesenheit der Klageweiber ruft kritisches Stirnrunzeln bei Livia hervor. Ihr Sklave ist zum Glück inzwischen mit entsprechenden Anweisungen unterwegs, so dass das Eintreffen derjenigen allein noch eine Frage der Zeit sein dürfte. Auch die noch fehlenden immergrünen Zweige wird er mitbringen und an der Tür des Hauses befestigen.


    Livia verbringt noch einige nachdenkliche Momente am Leichnam des Verstorbenen. Sie spürt großes Bedauern, dass er schon so jung die Welt der Lebenden verlassen musste. Anschließend wendet sie sich wieder ab und gesellt sich zu Hungaricus, der noch mit den beiden Vigiles spricht. Mit fragendem Gesichtsausdruck sieht sie ihn von der Seite an, wartet jedoch bis er sein Gespräch beendet hat.

    Erleichtert registriert Livia, dass seine Nerven sich allmählich wieder zu stabilisieren scheinen.


    "Gut. Dann komm."


    Zielstrebig geht Livia Ursus voran hinaus, wo die Sänfte auch schon auf sie wartet, um sie zur Casa Vinicia zu bringen.

    Helenas Worte rufen bei Livia die Erinnerung an Hispania hervor. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen und gerade will sie etwas erwidern, da betritt ihr großer Bruder das Atrium. Livias Augen leuchten bei seinem Anblick kurz auf und das eben noch vorhandene Gefühl der Einsamkeit ist wie fortgeblasen. Schmunzelnd betrachtet sie ihn, wie er Platz nimmt und stellt die beiden dann einander vor. Zuerst wendet sie sich an Helena. Ihre Verwunderung über den unerwarteten Familiennamen, den Helena nennt, verbirgt sie geschickt.


    "Ich weiß nicht, ob ich dir schon von ihm erzählt habe. Dies ist mein großer Bruder Titus Tiberius Flaccus. Er war viele Jahre auf Reisen und ihr habt euch vermutlich nicht mehr kennengelernt."


    Dann fällt ihr Blick erneut auf ihren Bruder.


    "Salve, Flaccus. Du störst nicht. So habe ich die Gelegenheit, dir ein einstiges Mitglied unserer Familie vorzustellen. Dies ist Helena, die Witwe unseres Cousins zweiten Grades, Publius Tiberius Maximus."

    Nachdenklich geht Livia die Liste ihrer Redakteure durch. Einige fallen ihr sogleich ein, welche für diese Aufgabe in Frage kämen. Sie nickt bedächtig.


    "Das klingt in jedem Falle nach einem berichtenswerten Ereignis. Ich werde mich in der nächsten Redaktionssitzung mit meinen Subauctores besprechen, welcher von ihnen die Zeit dafür erübrigen kann. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine angemessene Lösung finden. Schließlich ist dies auch für den Schreiber ein überaus angenehmes Thema, im Gegensatz zu manch anderen. Zudem befürworte ich es sehr, solche Initiativen zu unterstützen. Wäre es dir in dem Sinne recht, dass ich den Autor direkt an dich weiterleite? Er könnte dich vermutlich günstigstenfalls in deinem Officium in Mantua aufsuchen, um die Informationen gleich vor Ort zu recherchieren."


    Fragend schaut Livia ihr Gegenüber an.

    Livia seufzt leicht und lächelt Ursus beruhigend zu.


    "Keine Sorge. Das regeln wir schon."


    Sie nickt noch einmal aufmunternd und sieht dann zu ihrem Sklaven. Ein paar knappe Anweisungen später verschwindet dieser aus dem Raum und kümmert sich um das notwendige Drumerhum. Livia wendet sich wieder Ursus zu.


    "Es ist in Ordnung. Ich komme gleich mit dir mit. Meine Sklaven werden sich um die ersten Vorbereitungen kümmern. Das weitere übernehme ich soweit nötig vor Ort."


    Livia lächelt beruhigend. In dem Moment kehrt auch schon ihr Sklave zurück und hilft ihr dabei, einen warmen Umang umzulegen.


    "Die Sänfte wird gleich bereit sein. Würdest du für meinen Begleitschutz sorgen?"

    Einigermaßen beruhigt atmet Livia auf. Bei einem allzu großen Geschenk wäre sie besorgt gewesen, den Unmut ihres Verlobten heraufzubeschwören. Sie nimmt sich vor, ihre Augen nach einem angemessenen kleinen Präsent offen zu halten, um ihre Dankbarkeit auszudrücken. Seinen Ausführungen zu Mantua lauscht sie konzentriert und nickt lächelnd.


    "Meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem Amt. Es freut mich, dass du so rasch einen so guten Posten finden konntest. Ich habe Mantua erst zwei Mal besucht, im Rahmen meiner damaligen Tätigkeit als Praefecta Vehiculorum, und konnte jeweils nicht lange verweilen. So schön es auch ist, ist Mantua wohl noch immer eine kleine Welt für sich. Vielleicht macht aber auch gerade das seinen Reiz aus..."


    Interessiert sieht sie Cicero an und überlegt, inwiefern die Acta Diurna damit zu tun haben könnte.

    "Ach, herrje..."


    Livia legt sofort das Papyrus beiseite und erhebt sich von ihrem Schreibtisch. Sie geht auf Ursus zu und sieht ihn forschend an. Persönlich kennt sie von Hungaricus Brüdern vor allem den Besitzer des Lupanars.


    "Welcher? Lucianus? Wie konnte das passieren? Wie geht es Hungaricus?"


    Besorgt erinnert sie sich an die Hilflosigkeit ihres Verlobten, als er einmal für ein paar Tage krank war.

    "Meiner Treu!" entfährt es Livia überrascht.


    Sie fasst sich jedoch rasch wieder und lächelt geschmeichelt.


    "Welch reizendes Präsent. Ich kann mir vorstellen, dass deine Auswahl von großem Stil und Geschmack zeugen wird. So du mir versicherst, dass das Objekt nicht so teuer war, als dass ich allzu tief in deiner Schuld stehe, dann nehme ich es gerne an."


    Ihr Blick wird kurz von dem unruhigen Sklaven angezogen, um anschließend jedoch wieder wohlwollend auf Cicero zu verweilen.


    "Gerne. Sprich ruhig..."


    Livia nickt aufmunternd und nimmt noch einen kleinen Schluck aus ihrem Becher.