Beiträge von Tiberia Livia

    Claudia Antonia
    Villa Claudia, Roma


    Salve, Claudia.


    Rückblickend auf unseren vergangenen und überaus gelungenen Conventus Electorum habe ich nun die große Ehre und Freude, dir die zweite Veranstaltung dieser Art anzukündigen. Erneut wird die Gästeliste von großer Erlesenheit sein und ein ganz besonderes Kunstwerk der heutigen Zeit wird im Mittelpunkt des Interesses und der Diskussionen stehen. Der Ort dieser Veranstaltung ist die Villa Tiberia in Roma.


    Ich freue mich auf dein baldiges Erscheinen. Vale.


    Tiberia Livia

    Ein Sklave der Tiberier nähert sich der Palastwache. Er verneigt sich respektvoll und spricht einen der Soldaten an.


    "Salve. Ich bringe ein Schreiben für den Senator Lucius Aelius Quarto. Bitte leitet es an ihn weiter."


    Er reicht dem Soldaten eine versiegelte Schriftrolle.


    Senator Lucius Aelius Quarto
    Domus Aeliana, Roma


    Salve, Senator.


    Rückblickend auf unseren vergangenen und überaus gelungenen Conventus Electorum habe ich nun die große Ehre und Freude, dir die zweite Veranstaltung dieser Art anzukündigen. Erneut wird die Gästeliste von großer Erlesenheit sein und ein ganz besonderes Kunstwerk der heutigen Zeit wird im Mittelpunkt des Interesses und der Diskussionen stehen. Der Ort dieser Veranstaltung ist die Villa Tiberia in Roma.


    Ich freue mich auf dein baldiges Erscheinen. Vale.


    Tiberia Livia

    Ein Ianitor öffnet die Tür und verneigt sich leicht. Höflich spricht er die Wartenden an, während er sie respektvoll und aufmerksam mustert.


    "Salvete. Was kann ich für Euch tun?"

    Einige Zeit später erhebt Livia sich wieder. In der neu gefundenen inneren Ruhe lächelt sie dem neuen Apollo noch einmal nachdenklich zu. Der Kuchen ist inzwischen fast verbrannt. Langsamen Schrittes verlässt sie das Lararium und macht sich wieder auf den Rückweg in ihr Tablinum, um an der nächsten Ausgabe der Acta Diurna weiter zu arbeiten.

    Nach einem harten und arbeitsreichen Tag begibt sich Livia zum Lararium der Villa Tiberia. Sie sucht die innere Ruhe, die ihr diese Besuche verschaffen. Mit sich bringt sie ein paar kleine Opfergaben - einige Trauben, einen Opferkuchen und noch ein kleines Paket. Lächelnd betrachtet sie die beiden wohlbekannten Statuetten, welche die Familie schon seit Jahren hier begleiten und bewachen.


    Zuerst legt Livia die Trauben auf den kleinen Altar. Sie kniet nieder und gedenkt des vergangenen Tages, der vergangenen Woche und sendet den Geistern ein erstes Gebet. Dann nimmt sie das kleine Paket hervor und fördert eine kostbare und fein gearbeitete Statuette des Gottes Apollo zu Tage. ;) Einen Moment hält sie inne, um das kleine Kunstwerk zu betrachten. Das größte Problem war gewesen, eine zu den beiden Laren passende Statue zu finden. Dieser Apollo ist nun zwar minimal kleiner, besticht jedoch durch seine wunderbare Verarbeitung. Es hat sie viel Zeit gekostet, diese Statue zu erwerben. Mehrere Male hat Livia ihren Sklaven losgeschickt und Informationen von tatsächlichen Apollo-Priestern einholen lassen. Schließlich war es ihr vergönnt, einen wenn auch kostspieligen, doch seriösen und qualitätsvollen Händler auszumachen. Für eine kleine Unsumme hat sie dort den kleinen Apollo erwerben lassen, für dessen Preis der gestrenge Flaccus sie sicher schimpfen würde, falls er es erführe. Es entlockt Livia ein schelmisches Lächeln, dass sie ihm das ganz sicher nicht erzählen würde und zufrieden stellt sie die Statue vorsichtig neben den beiden anderen auf. Sie hofft, dass er sich so zumindest ein wenig darüber freuen würde.


    Dann legt sie den Opferkuchen in die Opferschale, übergießt ihn mit dem bereitstehenden Öl und entzündet das Ganze. Livia neigt leicht den Kopf und versinkt ganz in sich gekehrt und mit geschlossenen Augen in einem stummen und langen Gebet.

    Sim-Off:

    Ahje, tut mir leid. ;) Ich bin gerade etwas im Stress.


    Livia nickt nachdenklich. Es wird zwischen ihnen wohl nie wieder so werden, wie es einmal war. Doch sie möchte nicht auf ewig einen Groll gegen Helena hegen. Was geschehen ist, ist geschehen und nun geht man eben getrennter Wege.


    "Du wirst dich sicher schon bald wieder gefangen haben. Die Götter und deine Ahnen sind mit dir. Noch dazu besitzt du das große Geschenk wirklich guter irdischer Freunde. So gute Freunde zu haben, ist nicht jedem vergönnt..."


    Sie lächelt leicht. Die Liste von Livias eigenen wirklichen Freunden ist erschreckend kurz, wie ihr in diesem Moment bewusst wird. Sie lässt es sich jedoch nicht anmerken, da dieses Problem ihr ganz eigenes ist. Fragend schaut sie Helena an.


    "Wie sehen denn deine Pläne für die Zukunft aus? Wirst du in Hispania bleiben?"

    Livia zögert kurz, nickt dann jedoch mit einem vorsichtigen Lächeln. Dass Hungaricus ehrlich und gerecht ist - zumindest dem kann sie guten Gewissens zustimmen. Wenn da nicht noch die zahlreichen anderen Faktoren in Bezug auf ihre baldige Ehe wären, dann bestünde wohl kaum ein Grund zur Sorge.


    "Ich danke dir. Ja, mit ihm habe ich es sicher gut getroffen. Die hinderlichen Umstände sind jedoch rein terminlicher Natur. Anfangs war ich mit dem Cursus Honorum beschäftigt und in den letzten Wochen hat er sich um eine umfangreiche Überarbeitung unseres Eherechts bemüht. Zum einen war dadurch seine Zeit überaus knapp bemessen und zum anderen war es sein ausdrücklicher Wunsch, unsere Hochzeit nach eben diesem neuen Recht zu begehen. Nachdem dieser Entwurf nun im Senat diskutiert wird, kann es wohl nicht mehr allzu lange dauern..."


    In einer Andeutung von Hilflosigkeit zuckt Livia schmunzelnd mit den Schultern.


    "Wie dem auch sei - schon bald werde ich die Auguren nach einem konkreten Termin befragen können."

    Erst am Vorabend der heutigen Sitzung hat Livia sich den letzten Papyri der umfangreichen Ausarbeitung gewidmet. Nun lauscht sie zuerst aufmerksam der Diskussion, um sich dann in einem kleinen Moment der Stille ;) auch selbst einzumischen. Bei ihren ersten Worten schwingt ein durchaus hörbar lobender Unterton mit, welcher sich eindeutig an den geliebten Verlobten richtet.


    "Diese Zusammenstellung bildet ein wahrhaft umfangreiches und beeindruckendes Werk. Ich stimme seinem Inhalt zu. Die Regelungen mögen in der heutigen teils so liberalen Welt zwar streng erscheinen, doch ihr positiver Sinn und Zweck ist unübersehbar. Den traditionellen Gepflogenheiten wird wieder mehr entsprochen und wir schaffen ein positives moralisches Rahmengefüge für den Begriff der Ehe in der heutigen Zeit. Manche Regelungen mögen für Betroffene kurzfristig vielleicht unbequem wirken, doch bin ich fest davon überzeugt, dass sie in Bezug auf die Allgemeinheit und eine längere Zeitspanne mehr positive Folgen mit sich bringen werden, die das ausgleichen."


    Sim-Off:

    In den NPC-Ehepartnern sehe ich eigentlich auch kein allzu großes Problem. Es ist ja nicht viel anders als zum Beispiel die ohnehin schon mitgesimmten NPC-Eltern. Natürlich steigt dadurch der "RPG-Aufwand" je nach Vorlieben unterschiedlich stark an, doch bleibt es jedem letztlich selbst überlassen, wie sehr er dies tatsächlich auch ausspielt.

    Livia schmunzelt leicht und muss an die letzte Redaktionssitzung denken.


    "Oh, du glaubst garnicht, was bei uns intern manchmal für Kämpfe ausgefochten werden. An manchen Tagen ist einem die Arbeit dann schon relativ über."


    Sie seufzt und vertreibt die trübsinnigen Gedanken rasch, um sich angenehmeren Themen zuzuwenden, zumindest einigermaßen.


    "Ach, die Liebe..."


    Livia überlegt und entscheidet sich dann dagegen, ihrer so frischen Bekanntschaft schon von den Widrigkeiten einer Zweckehe zu berichten. ;)


    "Ich bin mit Marcus Vinicius Hungaricus verlobt. Er ist angesehener Senator, Praefectus Praetorio und somit keine schlechte Partie. Ich schätze, dass wir in Bälde endlich heiraten können. Du wirst deinen Mann fürs Leben schon früh genug finden - da bin ich mir sicher."


    Sie lächelt Fabia zuversichtlich zu. Die Zwänge der Ehe würden die junge Frau schon früh genug erfassen.

    Livia hört ihrem Bruder aufmerksam zu und will gerade etwas erwidern, als ein alter Priester auf sie zutritt. Sie erschrickt leicht, als er sie plötzlich anspricht, wendet sich jedoch mit einem freundlichen Lächeln zu dem Mann um.


    "Salve, Sacerdos. Wir sind gekommen um dem großen Apollo ein Opfer darzubringen."

    Livia hat aufmerksam mitgelesen und weiß nun auch nichts ergänzendes mehr dazu zu sagen. Sie nickt zufrieden, als ihr die fortgeschrittene Uhrzeit auffällt.


    "Wunderbar. Ich bin gespannt, wass die übrigen Senatoren dazu zu sagen haben. Doch nun werde ich mich erst einmal nach Hause begeben, um meinen wohlverdienten Schlaf zu erlangen."


    Sie macht sich aufbruchsbereit und verabschiedet sich von Hungaricus.


    "Schlaf du auch gut und kauf nicht so viele Bibliotheken, während ich fort bin. Wir sehen uns dann im Senat, schätze ich."

    Sim-Off:

    ;) Dito. Ebenso.


    Livia lacht leise auf und nickt.


    "Ich bin mir sicher, du wirst das sinnvoll auszunutzen wissen. Wenn du noch Fragen zu dem Stoff hast wird dir dein Vater sicher gut weiterhelfen können. Er hat lange die Advocatio Imperialis geleitet... Falls es sich ergibt, kannst du aber auch gerne mich fragen. Ich hoffe, ich kenne mich noch einigermaßen mit dem Prüfungsstoff aus." fügt sie aus einer spontanen Eingebung heraus an.


    Das große Interesse an ihrer Arbeit bei der Acta verwundert Livia. Derart positive Reaktionen erlebt sie nicht so häufig, wie sie es sich vielleicht wünschen würde. ;) So tritt ein ehrlich erfreutes Lächeln auf ihr Gesicht.


    "Ich freue mich sehr, dass du die Acta Diurna liest. Es ist viel Arbeit, sie Ausgabe um Ausgabe auf einem akzeptablen Niveau zu halten."


    Sie seufzt bei dem Gedanken an die bald anstehende nächste Ausgabe.


    "Oh... Die Jüngste bin ich leider auch nicht mehr. Es wird dringend Zeit, dass ich meinen Verlobten endlich heirate und eine Familie gründe. Ich bin 27 Jahre alt. Und wie steht es um dich, wenn ich fragen darf?"

    Livia ist noch ganz vertieft in ihre Texte. Es dauert einige Augenblicke bis sie wirklich registriert, dass sie gerade angesprochen wurde. Verwundert sieht sie auf und Hungaricus an, während die Bedeutung seiner Worte allmählich in ihr Bewusstsein vordringt.


    "Fertig? Wie fertig?"


    Trotzdem erhebt sie sich gehorsam, nimmt ihre Notizen und geht damit zu seinem Schreibtisch hinüber. Sie legt die Papyri neben seinen ab und blickt ihm neugierig lesenderweise über die Schulter.


    "Wirklich?"

    Livia schmunzelt und lässt sich wieder etwas tiefer ins Wasser absinken, dass es ihr bis direkt unters Kinn steht.


    "Ohja, die Kurse an der Schola Atheniensis sind wirklich sehr zu empfehlen. Wenn du den Cursus Iuris belegen willst, dann solltest du ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich habe ihn ja auch schon eines Tages belegt. Er war wirklich nicht leicht."


    Sie erinnert sich daran, dass sie ihre Prüfung damals noch bei Hungaricus hat ablegen müssen. Wie ist sie damals nervös gewesen...


    "Bei der Acta bin ich die Auctrix. ;) Ich leite also die Redaktion und bin letztendlich für die ganzen Artikel verantwortlich, die wir so abdrucken. Falls dir einmal ein gutes Thema einfallen sollte, kannst du mir auch gerne einen Text schicken und ich werde sehen, ob wir ihn veröffentlichen."

    Auch Livia zögert nicht lange, sich in das angenehm heiße Wasser gleiten zu lassen und entspannt aufzuatmen.


    "Wunderbar..." kommentiert sie das angenehme Gefühl und genießt die sich in ihren Gliedern ausbreitende Entspannung. :]


    "Er wird sicher ein paar gute Ideen haben." lächelt Livia und schließt die Augen halb, während sie die Wärme des Wassers genießt.


    "Die Arbeit im Senat... Hmm... Das hängt vor allem von den Themen der Sitzungen ab. Manche Themen sind überaus kraftraubend und anstrengend. Bei neuen Gesetzesvorschlägen können sich teilweise geradezu ewige Diskussionen um juristische Findigkeiten entwickeln. Das kann schon überaus anstrengend sein. Doch das kommt nicht so häufig vor. An den meisten Tagen lässt es sich ganz gut aushalten."


    Sie öffnet wieder die Augen, lächelt und blickt zu Fabia hinüber.


    "Anstrengender sind für mich meist die Tage, an denen eine neue Ausgabe der Acta Diurna erscheint..."

    Livia lächelt. Mit Fabias Vater hat sie bislang nicht viel zu tun gehabt, so dass sich tiefere Gespräche noch nicht ergeben konnten. Die Gedankengänge von seiner Tochter kann sie jedoch voll nachvollziehen.


    "Ich weiß, was du meinst. Mich haben damals ähnliche Beweggründe aus der heimischen Villa herausgetrieben. Auch wenn ich weiß, dass es so wie es jetzt ist besser ist, sehne ich mich manchmal nach dieser ruhigen, einfachen Zeit zurück. Man sehnt sich wohl allzu gern nach dem, was nicht erreichbar ist..."


    Sie registriert Fabias ebenso plötzliche wie unangenehme Bekanntschaft mit der kalten Säule und macht einen naheliegenden Vorschlag.


    "Wollen wir einen Raum weiter in das Caldarium gehen? Ich könnte das heiße Wasser dort nun wohl ebenso gut gebrauchen wie du."


    Livia erhebt sich von ihrem Platz und spinnt den Gedanken über Fabias künftige Beschäftigung nahtlos weiter.


    "Du könntest natürlich in einer von Italias Städten in der Stadtcurie unterkommen. Scribae werden dort immer gesucht. Oder aber, wenn du in Rom bleiben willst, könntest du als persönlicher Scriba eines höherrangingen Beamten oder Magistraten beginnen. Da wären dir die Verbindungen deines Vaters sicher hilfreich. Allerdings gibt es bei solch einer Arbeit nicht so die Aufstiegschancen wie in der Stadtverwaltung, befürchte ich..."

    Livia merkt überrascht auf.


    "Dein Vater? Erstaunlich. Ich wusste garnicht, dass der Senator eine Tochter hat. Nun, ich bin mir sicher, dass er sehr stolz darauf ist."


    Angesichts von Fabias Bedenken zu ihrer Untätigkeit muss sie nun doch schmunzeln.


    "Du brauchst dir sicher keine Sorgen machen, dass du ihm auf der Tasche liegst. Dein Vater hat schon lange Zeit in direkter Nähe zum Kaiser und in gehobenen Ämtern des Kaiserhofs verbracht, als dass er sich den Unterhalt einer Tochter problemlos leisten kann."


    Sie hört den Erklärungen zu ihren Interessen aufmerksam zu und überlegt.


    "Nun, da gibt es sicher zahlreiche Möglichkeiten. Hast du denn interesse am Cultus Deorum? Die Priesterinnen suchen eigentlich immer nach Nachwuchs. Oder sagt dir eine Tätigkeit in der Verwaltung eher zu? Ich habe seinerzeit nach meiner Rückkehr von meinen Reisen als Scriba von Carthago Nova begonnen. Das war noch im fernen Hispania..."

    "Oh, das klingt doch wunderbar."


    Livia lächelt aufmunternd und nickt anerkennend.


    "Bist du mit dem Senator Titus Helvetius Geminus verwandt? Seiner Familie sähe das durchaus ähnlich... Doch genieße dein Leben, so lange du noch die Zeit dazu hast. Sicher wird sich bald ein interessanter und auch arbeitsreicher Posten für dich finden. Wofür interessierst du dich denn besonders?"


    Die Frau scheint ihr intelligent und aufgeweckt. Ganz von allein beginnt Livia in Gedanken schon einige Möglichkeiten für ihre Betätigung durchzugehen.