Livia lächelt. Mit Fabias Vater hat sie bislang nicht viel zu tun gehabt, so dass sich tiefere Gespräche noch nicht ergeben konnten. Die Gedankengänge von seiner Tochter kann sie jedoch voll nachvollziehen.
"Ich weiß, was du meinst. Mich haben damals ähnliche Beweggründe aus der heimischen Villa herausgetrieben. Auch wenn ich weiß, dass es so wie es jetzt ist besser ist, sehne ich mich manchmal nach dieser ruhigen, einfachen Zeit zurück. Man sehnt sich wohl allzu gern nach dem, was nicht erreichbar ist..."
Sie registriert Fabias ebenso plötzliche wie unangenehme Bekanntschaft mit der kalten Säule und macht einen naheliegenden Vorschlag.
"Wollen wir einen Raum weiter in das Caldarium gehen? Ich könnte das heiße Wasser dort nun wohl ebenso gut gebrauchen wie du."
Livia erhebt sich von ihrem Platz und spinnt den Gedanken über Fabias künftige Beschäftigung nahtlos weiter.
"Du könntest natürlich in einer von Italias Städten in der Stadtcurie unterkommen. Scribae werden dort immer gesucht. Oder aber, wenn du in Rom bleiben willst, könntest du als persönlicher Scriba eines höherrangingen Beamten oder Magistraten beginnen. Da wären dir die Verbindungen deines Vaters sicher hilfreich. Allerdings gibt es bei solch einer Arbeit nicht so die Aufstiegschancen wie in der Stadtverwaltung, befürchte ich..."