Wie kommst du darauf, dass ich keine kalte, verwöhnte Göre bin?
Vielleicht bin ich das ja...
Die Sklavin schaut den fremden Mann verwundert an und nimmt die Kette entgegen. Nachdenklich betrachtet sie das Stück genau. Es handelt sich um keinen gewöhnlichen Tand, sondern muss einmal sehr teuer gewesen sein. Gespannte Stille breitet sich aus während die alte Frau das Stück in ihren runzligen Händen dreht und wendet.
Helena und Livia wechseln einen nachdenklichen Blick. Sollte sich die Geschichte des Mannes bewahrheiten, so hätten sie urplötzlich aus dem Nichts ein neues Familienmitglied. Beide Frauen sehen dies ein wenig mit gemischten Gefühlen. Helena ist neugierig und gespannt, wohingegen Livia mit Argwohn und Skepsis zu kämpfen hat.
Die Sekunden scheinen sich zu dehnen und nach scheinbar unendlicher Zeit blickt die alte Sklavin endlich von dem Schmuckstück auf. Wortlos geht sie auf Metellus zu und blickt ihm streng in die Augen. Sie mustert sein Gesicht genau und atmet schließlich scharf ein.
"Er ist es. Tatsächlich! Er ist es! Metellus!"
Der strenge Ausdruck fällt von ihrem Gesicht ab und sie strahlt vor Freude. Die alte Sklavin umarmt den überraschten Mann herzlich.
"Maximus Bruder ist zurückgekehrt!"
Zu gut kann sie sich noch daran erinnern, sein Kindermädchen gewesen zu sein.
"Und groß bist du geworden..."