Beiträge von Marcus Decimus Mattiacus

    Salve zusammen,


    lange hat Mattiacus nichts mehr von sich hören lassen. Leider ist es mir beruflich nicht mehr so möglich, dass ich regelmässig im IR aktiv sein kann. Daher wird Mattiacus ersteinmal auf Eis gelegt.....äh....bzw. er hält sich zu Studienzwecken in Athen auf.


    Danke an alle, die mich über die Jahre hinweg begleitet haben und mit denen ich die ein oder andere Story ausgespielt habe.


    Ganz besonderen Dank gilt der Gens Decima, vielleicht kommt der alte Onkel Mattiacus auch nochmal aus Athen zurück.


    Viele Grüße,


    Mattiacus aka Thomas



    Liebe Familie,


    nach dem Tod unseres lieben Magnus habe ich beschlossen, für eine Weile nach Athen zu ziehen, um dort den großen Philosophen zuzuhören.
    Vielleicht finde ich dort ein wenig Trost.


    Fühlt euch alle von mir gegrüßt und umarmt.


    Euer Mattiacus



    Marcus Decimus Mattiacus
    Landgut der Gens Decima, Mons Albanus


    ad


    Imperator Caesar Augustus GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    Kaiserpalast, Palatium Augusti
    Roma


    Salve Princeps Ulpius Aelianus Valerianus,


    mit Bedauern muss ich dir mitteilen, dass der ehemalige Praefectus der Classis Misenensis Magnus Decimus Primus, nach langer Leidenszeit Erlösung gefunden hat und von uns gegangen ist. Seine letzten Gedanken galten seiner Familie hier und seiner zweiten Familie, der Flotte.
    Er war immer Leib und Seele Soldat. Ich denke, es ist richtig und wichtig, dass du erfährst, dass ein treuer Diener des Imperiums sich nun im Elysium befindet, wie alle großen Krieger Roms.



    Vale,


    Marcus Decimus Mattiacus





    Marcus Decimus Mattiacus
    Landgut der Familie Decima, Mons Albanus


    ad


    amtierender Praefectus der Classis Misenensis



    Salve Praefectus,


    mit Bedauern muss ich dir mitteilen, dass der ehemalige Praefectus Magnus Decimus Primus, nach langer Leidenszeit Erlösung gefunden hat und von uns gegangen ist. Seine letzten Gedanken galten seiner Familie hier und seiner zweiten Familie, der Flotte. Ich denke, es ist daher richtig und wichtig, dass die Flotte davon weiß, dass ihr Praefectus von uns gegangen ist, dem hiermit genüge getan ist.


    Ich glaube, es ist auch Sinne von Magnus, wenn die Soldaten erfahren, dass ihr Praefectus gestorben ist.


    Vale,


    Marcus Decimus Mattiacus


    Zitat

    Original von Decima Seiana
    „Hast du der Classis geschrieben, dass Magnus gestorben ist? Und dem Palast?“


    Mattiacus fasste sich an den Kopf. "Ohje, das habe ich ja ganz vergessen. Sein Dienstherr hat ja ein Anrecht darauf zu erfahren, wie und wo und überhaupt, dass Magnus gestorben ist. Ich werde sofort noch ein Schreiben verfassen." sagte Mattiacus, so als ob er auf einmal aus irgendeiner Welt plötzlich wieder im Hier und Jetzt angekommen ist.


    "Wir müssen uns auch nochmal über die Erbschaft unterhalten. Wir beide, aber erst nach der Trauerfeier." sagte Mattiacus noch zu Seiana.

    Mattiacus trat zur kleinen Trauergemeinde. Seine Kleidung erschien noch schwarzer und sein Bart noch zerzauselter.


    Er nickte Venusia kurz schweigend zur Begrüßung zu und bedachte auch die beiden Neffen mit einem freundlichen Lächeln. Mattiacus fragte sich, ob die Kinder schon verstehen konnten, was hier überhaupt vor sich ging. Beide trugen sie etwas, was sie wohl ihrem Vater mit ins Jenseits geben würden. Ganz ähnlich wie unsere Vorfahren dachte sich Mattiacus. Das war also ihre Art, mit dem Tod des Vaters umzugehen.

    Mit "Ach... dieser Bart kratzt. Ich bin einfach nicht zum Trauern gemacht." versuchte er die Situation etwas aufzulockern.


    "Sonst geht es mir den Umständen entsprechend gut wie man so schön sagt. Körperlich jedenfalls." er schaute etwas gedankenverloren an die Wand.


    "Wie ich Magnus gekannt habe, hätte er sicher nicht gewollt, dass wir wie erstarrt hier umsitzen, aber ich kann meine Gefühle nicht verstecken.


    Als Arzt habe ich schon öfter mal miterlebt, wie jemand aus dem Leben geschieden ist. Aber wenn es jemand aus der Familie ist, ist es doch etwas völlig anderes. Eigentlich sind wir hier her gekommen, damit Magnus sich erholen kann, wieder neue Kraft schöpfen kann und wieder zu uns zurückkehren kann. Es war furchtbar, als wir, dass heißt Venusia und ich, ihn in Messina abgeholt haben, den Toten schon näher als den Lebenden, völlig lethargisch. Doch letztlich konnte ich nicht feststellen, was ihn plagte, welche Schmerzen er hatte." Mattiacus stockte kurz. "Ich hatte gedacht....gehofft vielmehr, dass es ihm wieder besser gehen würde. Hier in der frischen Luft des Landes. Ich habe mich geirrt. Was mir bleibt, ist, sein Nachlass zu ordnen."

    ... der Trauer erwacht, die in seit Tagen nach dem Tod seines Bruders umfangen hatte kehrte auch Mattiacus wieder zu den Lebenden zurück.
    Er war lange immer wieder im Garten des Anwesens gewandelt und hatte über alles mögliche nachgedacht, besonders aber über die Familie und die Gens Decima.
    Zuviele waren nicht mehr da, zuviele nicht mehr erreichbar, zu viele hatten nichts mehr von sich hören lassen. Manchmal schien es ihm, als ob er der letzte einer Reihe von Decimern war. Dieser Gedanke ließ ihn erschaudern und gleichzeitig erstarren.


    So war es nur gut, als er von einem Diener erfurh, dass noch andere Trauerende aus der Familie. Seiana war angereist und ein junger Mann der Gens Duccia, den Mattiacus aber nicht kannte.


    Den Sitten entsprechend war er in schwarz gekleidet, den Bart hatte er schon seit Tagen nicht gestuzt. Man könnte fast meinen dass er einer der Barbaren des Nordens ähnlicher war, als einem Römer.


    In diesem Aufzug begab er sich nun zu dem Aufenthaltsort Seianas, um sie angemessen zu begrüßen.


    "Salve Seiana, schön dass du hier bist, auch wenn es kein fröhlicher Anlass ist."

    Mattiacus war dabei gewesen, als Magnus seinen letzten Atemhauch tat. Er war innerlich erschüttert. Noch nie war dabei gewesen, als jemand starb. Und jetzt auch noch ausgerechnet sein Bruder. Nach außen hin wirkte er ruhig. Aber in seinem Inneren war nur Leere und Trauer.


    Magnus hatte ihm zahlreiche Aufgaben aufgegeben, die noch alles erledigt werden mussten. Die ganze Abwicklung der Erbschaft, die Sorge um seine Kinder und und und.... doch zunächst wollte er um seinen Bruder trauern.

    "So soll es sein." sagte Mattiacus. Zwar war er in diesem Moment ziemlich getroffen, da er ja quasi am Totenbett seines Bruders war, dennoch arbeitete der juristische Verstand weiter in ihm. Er holte daher nach einer kurzen Weile einen kleinen Schreibblock aus Wachs aus seiner Tasche und verfasste die Verfügung, die Magnus getroffen hatte.


    "Ich werde es aufschreiben Bruder, damit du es siegeln kannst." und so begann er zu schreiben.



    Testamentum


    Ich, Magnus Decimus Primus, vermache mein Vermögen meiner Frau Duccia Venusia und meinen Kindern. Die Brauerei soll Duccia Venusia gehören.


    Meine Ländereien soll mein Patronus Vinicus Lucianus verwalten. Dafür soll er meine Frau und meine Kinder unterstützen wann immer sie etwas brauchen.


    Die restlichen Betrieben sollen in das Eigentum der Gens Decima übergehen. Über die Verteilung soll mein Bruder Marcus Decimus Mattiacus nach Gutdünken verteilen.


    Magnus Decimus Primus.



    "Ich habe hier alles aufgeschrieben, was du gesagt hast. Du kannst es noch siegeln und unterschrieben, dann ist es vor dem Gesetz bestätigt." sagte Mattiacus und hielt ihm das Geschriebene hin. Eine dicke Träne kullerte über seine Wange.

    Mattiacus bemerkte, dass Magnus schwer atmete und auch röchelte. Anscheinend wollte er sich wohl verständlich machen.


    "Venusia, schnell! Ich glaube, Magnus möchte sprechen." Dann beugte er sich zu seinem Bruder.


    "Ja Bruder, wir sind hier, was willst du uns sagen? Wir sind in den Albaner Bergen, beim Haus von Meridius. Hier wirst du dich erholen und bald wird es dir besser gehen!" sagte er ruhig, sanft und verständnisvoll.

    Mattiacus nippte nocheimal an seinem Becher.


    "Das kann ich dir leider nicht sagen. Wie das Verhältnis von Livianus und Modestus war, kann ich leider nicht beurteilen, dazu kenne ich Modestus nicht genug. Ich will ihm auch hier nichts unterstellen." sagte Mattiacus.


    "Leider sind Juristen Sklaven der Schreibfeder. Unser Werkzeug ist das Wort und dieses muss man leider auf Papier bannen, um es festzuhalten." sagte Mattiacus in einem kurzen poetischen Moment. "Vielleicht kannst du mir das Gutachten nocheinmal zukommen lassen. Ich würde es gerne lesen, wenn es veröffentlicht werden sollte. Aber keine Sorge, rein aus beruflichen Interesse."

    "Gerne, du weißt ja, einem Becher Wein und einem Gespräch bin ich nie abgeneigt." sagte Mattiacus. Er rief den Diener herbei.


    "Darf es ein kräftiger Roter aus Hispania sein? Er kommt aus der Gegend um Tarraco, woher die Decimer stammen."