Beiträge von Marcus Decimus Mattiacus

    "Gerne, zum Anrühren der Tinkturen ist lauwarmes Wasser gut." sagte er zu Venusia.


    Kaum hatte er diese Worte gesagt, betrat Mann das Krankenzimmmer. Seinem Aussehen und seinem Auftreten nach schien er ein Offizier zu sein.


    Da Mattiacus nicht wusste, ob Venusia und der Flottenoffizier sich kannten stellte er sie einfach mit vor.


    "Salve, das ist Duccia Venusia, die Frau des Praefectus, und ich bin Marcus Decimus Mattiacus, sein Bruder."

    "Die Classis hat in der Regel gute Medici." sagte Mattiacus mehr zu sich selbst als zu Venusia. Diese hätte die Krankheit auch erkennen und heilen können.


    "Wie du siehst, ist dein Mann sehr schwach. Und er hat starke Schmerzen. Ich werde nach ein paar Kräutern schauen, die vielleicht wieder beleben können und die Schmerzen lindern. Ein Aderlass erscheint mir zu riskant und ich glaube nicht, dass dieser die Säfte in seinem Körper wieder ins Gleichgewicht bringen."


    Mattiacus suchte nach seiner Arzttasche, in der er alle seine Arzneimittel untergebracht hatte. Er schaute nach und fand auch die entsprechenden Kräuter.

    Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    "Prudentius Balbus ist immer noch verschwunden. Wie damals Artorius Avitus. Und in beiden Fällen hieß es, sie seien in geheimem Auftrag unterwegs. Ich mache mir große Sorgen um ihn." .


    Mattiacus nahm den Weinkrater und schenkte den beiden nach. "Seit der ganzen Sache mit Livianus habe ich sowieso den Eindruck, dass aufrechte Römer in Rom nichts mehr zu lachen haben. Irgendwie wird die Atmosphäre in der Stadt bedrohlicher. Ich hatte meinen Bruder schon oft darauf angesprochen, dass ich gerne wieder nach Germanien kommen würde. Ich kenne das Land aus meiner Zeit als Quästor und Tribunus. Irgendwie ist es mir ans Herz gewachsen. Und ausserdem weiß man, dass dort die Feinde jenseits des Limes leben und offen gegen einen auftreten." bemerkte Mattiacus süffisant.

    Mattiacus Miene verfinsterte sich. So etwas hatte er noch nie erlebt. Er ging alles im Kopf durch: jedwede Krankheit, jedwedes Gebrechen, dass er selbst einmal behandelt hat oder von dem er gelesen hatte und jedes Heilmittel


    Magnus meinte, er fühle sich schwach. Vielleicht würde da ein Kräuteraufguss aus belebenden Essenzen helfen. Aber das würde nur wach machen und nicht die Schmerzen nehmen.


    Sorgenvoll blickte er zu Venusia.


    "Ich sollte vielleicht mit jemandem sprechen, der ihn gepflegt oder beobachtet hat."

    Mattiacus hatte sich zuerst zurückgehalten, damit Venusia mit ihrem Ehemann reden konnte. Der konnte aber nicht viel sagen.


    "Magnus...Magnus...hörst du mich, hier ist Mattiacus. Hörst du mich? Kannst du mit mir sprechen?" fragte er zunächst um herauszufinden, ob Magnus ansprechbar ist.

    Mattiacus erhob sich aus dem Sessel, um Seiana zu begrüßen. Gleichzeitig winkte er den Diener mit dem Wein heran.


    "Du störst natürlich überhaupt nicht, im Gegenteil. Deine Gegenwart ist immer erwünscht." sagte er. "Möchtest du auch etwas trinken?"

    "Bitte setz dich doch." sagte Mattiacus und wies auf die Korbsesselgruppe in der Ecke des Atriums, welches er gerne nutzte, um Gäste zu empfangen.


    "Leider ist es mir nicht gelungen, die Richter davon zu überzeugen, Livianus vom Vorwurf des Amtsmissbrauchs freizusprechen. Das Verfahren hängt oder hing mit deiner Adoption von Promotus zusammen. Der Prätor, der die Adoption aufhob und gleichzeitig Vorsitzender des Strafverfahrens war, wollte sich meiner Einschätzung nach nicht die Blöße geben, einen Fehler einzugestehen. Denn hätte er Livianus freigesprochen, hätte er gleichzeitig damit zugeben müssen, dass sein Widerruf falsch war. Das wollte er wohl nicht. Und gegen verletzte Eitelkeiten ist kein Kraut gewachsen." Mittlerweile war auch sein Wein da, von dem er einen Schluck trank.


    "Nun ist Livianus schuldig gesprochen und ich weiß ehrlich gesagt im Moment überhaupt nicht, wie dieses Urteil wieder rückgängig gemacht werden kann. Der Princeps macht sich rar und sein Vertreter ist uns Decimern überhaupt nicht wohlgesonnen, so dass wir den Weg vergessen können. Die Strafe ist für Livianus lächerlich gering, jedoch ist seine politische Autorität nachhaltig beschädigt.
    Dass dadurch auch dein persönliches Schicksal berührt ist, tut mir schrecklich leid. Auch deinem Sohn gegenüber finde ich das Urteil nicht gerecht. Aber leider lässt sich hier vorerst nichts machen, fürchte ich."

    Man hatte Mattiacus Bescheid gegeben, dass ein Gast für ihn im Atrium wartete. Sogleich begab er sich in selbiges. Es schien ein Soldat zu sein. Der Diener hatte gesagt, dass er aus Germanien gekommen sei.


    "Salve, ich bin Marcus Decimus Mattiacus. Ich begrüße dich in unserem Haus." sagte Mattiacus zur Begrüßung. "Wie ich sehe, hast du schon was zu trinken." Er liess sich auch einen kleinen verdünnten Wein bringen, schließlich war es noch früh am Tag.

    Nachdem die Torwache Venusia und Mattiacus durchgelassen hatte, gingen die beiden erstmal zum Vorzimmer des Praefectus, um sich ordentlich anzumelden. Den Scriba, der gerade hinter seinem Schreibtisch saß, sprach Mattiacus folgendermassen an:


    "Salve scriba. Mein Name ist Marcus Decimus Mattiacus und das ist Duccia Venusia, die Gattin des Decimus Primus. Ich bin sein Bruder. Wir möchten gerne den Praefectus sehen."

    Mattiacus kam zur Sänfte, die Venusia bereit gestellt hatte. Er schien ein wenig gehetzt.


    "Verzeih' mir, meine liebe Venusia. Ich hatte leider soviel um die Ohren, dass ich unseren Aufbrauch völlig vergessen hatte."


    Er hängte sich noch schnell die Arzttasche mit allen nötigen Instrumenten und Kräturen um und schon konnten sie los.


    "So, ich bin bereit. Wir können los." sagte er freudig vergnügt.


    Sim-Off:

    Sorry, hatte lange nicht mehr geschaut, was in der Casa los war und deswegen den Thread übersehen. :)

    "Ich kann deine Bedenken verstehen. Mir scheint es, dass es in Rom eine sehr seltsame Atmosphäre herrscht, seitdem sich der Princeps aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat." sagte Mattiacus mit einem Seufzer.


    "Daher erscheint mir auch eine Appelatio sinnlos, denn die würde auf dem Tisch des Praefectus Urbi landen und sein Auftritt hat mir gezeigt, dass er nicht unbedingt wohlwollend an die Sache herangeht."


    Er machte eine kleine Pause um seine Gedanken nocheinmal zu ordnen.


    "Und du hast recht. In der Verhandlung habe ich die Verjährung nicht erwähnt. Denn soetwas zu prüfen ist normalerweise Sache des Richters, bevor er eine Verhandlung eröffnet. Daher habe ich mir darüber keine großen Gedanken gemacht, das muss ich zugeben. Vielleicht wäre ich dann nicht hier."

    Mattiacus räusperte sich kurz.


    "Es geht um meinen Bruder und das Urteil: Du warst ja selbst gegenwärtig beim Prozess gegen Livianus. Mir erschien es irgendwie, als ob es da nicht um irgendeinen Amtsakt ging, der nicht hätte durchgeführt werden sollen, sondern um mehr. Gerade der Auftritt des Praefectus Urbanus bei der Urteilsverkündung hat mir gezeigt, dass die Sache höchst politisch war und irgendjemand etwas gegen uns Decimer im Schilde führt. Livianus sollte politisch und moralisch beschädigt werden. Ein ehemaliger Prätor, der des Amtsmissbrauchs überführt ist, sojemanden wählt der einfache Plebejer auf der Straße nicht. Die Sache um die es da ging, die Adoptionen, waren schon ewig her und eigentlich schon verjährt. Ich habe mich überhaupt gewundert, dass der Prätor es überhaupt ein Verfahren eröffnet hatte."


    Mattiacus räusperte sich nocheinmal, irgendwie saß ihm heute ein Frosch im Hals.


    "Kurzum ich bitte dich im Namen von Livianus darum, wenn du Konsul bist, ein Iudicium extraordinarium einzuberufen, um die Sache nocheinmal aufzurollen. Ich hatte es ja schon in meinem Abschlussplädoyer anklingen lassen, dass dieser Fall wegweisend ist für alle Amtsträger. Mein Warnhinweis ging leider in die völlig falsche Richtung under Prätor dachte, ich wollte ihm drohen. Vielmehr wollte ich ihn warnen, nicht eine solche kleine Lapalie über Zuständigkeiten zu einem Amtsmissbrauch zu machen. Denn jeder Amtsträger muss jetzt Angst haben, für jeden kleinen Fehler gleich vor den Prätor gezerrt zu werden."