Albanus Mons - Praediolum Decimus Meridius

  • [Blockierte Grafik: http://img221.imageshack.us/img221/1521/sklavin07af1.jpg] Es war also soweit. Orsabaris, die cubicularia hatte zwar keinen blassen Schimmer, was sie zu tun hatte, doch sie war so geistesgenwärtig an die Türe zu laufen, diese aufzureißen und nach draussen zu brüllen, dass das Kind unterwegs war. Dann kehrte sie in das Zimmer wieder zurück, lief einmal zu ihrer Herrin, dann wieder zu einem Korb, nicht wissend was sie mit diesem wollte, dann wieder zur Herrin, ehe sie in ihrer Panik von dem nächsten eintretenden Sklaven unterbrochen wurde.


    Es war Silanus, der vestispicus [Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/7405/sklave09we8.jpg]. Er hatte sich zufällig gerade auf dem Gang befunden und er betrat umgehend das Zimmer um zu sehen, ob er helfen könnte. Orsabaris schien Hilfe gebrauchen zu können, sonst hätte sie nicht so panikhaft von einem Kind geschrien.


    "Ist es soweit?" fragte nun auch Silanus, die Herrin nickte indess stumm, sie schien genau zu wissen, was nun kommen würde.


    "Ich hol schnell den Leibarzt des Senators."
    Er hatte die Worte kaum gesprochen, als er auch schon wieder verschwand.


    [Blockierte Grafik: http://img256.imageshack.us/img256/5214/sklavin01gf6.jpg] Iotape betrat als nächste den Raum, begriff instinktiv was zu tun war, gab Orsabaris zu verstehen, dass sie heißes Wasser, Tücher und eine Wanne bräuchte und auch die Windeln solle sie gleich bringen. Orsabaris widersprach nicht, sondern tat, was Iotape forderte. Was Schwangerschaften betraf, hatte Iotape mehr Erfahrung. Sie hatte einmal in einem Haushalt gedient, in welchem sie vier Geburten hatte beiwohnen dürfen.


    Zum Glück der Schwangeren fehlte nur noch der Arzt.
    Und dieser trat wenig später ein ...


    [Blockierte Grafik: http://img184.imageshack.us/img184/703/sklavearztzp8.jpg]


    "Dann wollen wir mal ..."

  • Der Arzt wusste was er tat und unter seinen Anweisungen lief alles wie am Schnürchen. Auch die Mutter des Kleinen brachte all ihre Erfahrung in diese Geburt hinein. Schon wenig später erfüllten die Schreie des jungen Decimus den Raum. Der Arzt vergewisserte sich noch kurz und teilte der Mutter dann mit, dass alles in bester Ordnung war. Man konnte den Vater benachrichtigen ...



    Neues Familienmitglied
    Das Haus der Decima
    Tiberius Decimus Optatus


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    Gute Neuigkeit! Ein wahrer Römer ist ein Römer mit einer Familie. Die Botschaft dieser Geburt ist ein sichtbares Zeichen für die Zeugungskraft dieser Familie!

  • [Blockierte Grafik: http://img45.imageshack.us/img45/9346/optatus1je1.jpg]


    Die ersten Geräusche, welche der kleine Decimus von sich gab, waren die eines heulenden Säuglings.


    OUIN! OUIN! OUIN!


    Zu fremd erschien ihm noch die Welt, welche sich ihm gerade eben eröffnet hatte. Wem konnte er in dieser Welt trauen? Und warum war es plötzlich so kalt? Wo war seine Mutter und was hatte dieser fremde Mann mit ihm zu tun, welcher ihn für einen kurzen Moment in die Höhe hob, sein Geschlecht kontrollierte, seinen Kopf und seinen Brustkorb abtastete? Er wollte zu seiner Mutter zurück. Und so sehr er darum bat, man schien ihn nicht zu hören. Was blieb ihm also anderes übrig als zu Heulen? Und dies tat er mit seiner ganzen Kraft. Er konnte nicht wissen, dass die Erwachsenen darin ein gute Omen sahen.

  • Meridius war von einem Sklaven so schnell es ging benachrichtigt worden. Unruhig ging er vor dem cubiculum seiner Gemahlin auf und ab. Für ihn war es die erste Geburt, als Vater. Auch wenn er mit Maximian schon einen Sohn hatte. Doch war er bei dessen Geburt nicht anwesend gewesen. Hin und wieder öffnete sich die Türe und ein Sklave trat heraus um etwas zu holen. Meridius warf dann einen Blick nach innen um etwas erkennen zu können. Doch konnte er nicht allzuviel erspähen. Es blieb ihm also nichts anderes übrig als abzuwarten, bis man ihn hereinrufen würde. Bei den Göttern, wenn nur alles gut ging. Wenn das Kind nur gesund zur Welt kam. Ob es ein Mädchen oder ein Junge werden würde? Und hoffentlich überstand Iulia die Geburt. Er wusste, wie schwer Geburten sein konnten und er wusste, dass nicht selten Mütter bei der selbigen verstarben. Iulia musste überleben. Seine Hand ballte sich zu einer Faust, doch nicht lange.


    Schon ertönten von innen die ersten Geräusche des Kindes, und die Sklaven lachten und freuten sich, die Türe öffnete sich und eine Sklavin streckte ihren Kopf heraus. Es sei ein Sohn, er sei gesund, der Senator möge eintreten. Meridius ließ sich nicht zweimal bitten und trat ein. Seine Schritte waren schwerer als damals auf dem Triumphzug. Seine Brust war stolzgeschwellt. Seine Augen suchten das Bett seiner Geliebten und Gemahlin, erkannten eine erschöpfte Frau, welche schweißgebadet in ihrem Kissen lag und lächelte. Und dort war er. Der kleine Decimus.


    Eine Amme wusch ihn gerade, wie es Tradition war, in einer Wanne und reinigte seinen Körper. Dann trocknete sie ihn ab, nahm ihn behutsam in ihre Arme und schritt mit dem Säugling im Arm auf ihn zu. Kurz vor dem Senator blieb sie stehen, ging in die Knie und legte das Kind auf dem Steinboden ab. Es war an Meridius ihn als seinen Sohn anzuerkennen und von dem Boden aufzuheben. Sein Blick ging für einen Moment zu Iulia, dann zu dem kleinen Knaben am Boden und ohne lange zu überlegen, beugte er sich nach vorne. Tiberius Decimus Optatus. So wollte er ihn nennen. Diesen Namen hatte er sich zurecht gelegt für den Fall der Fälle, dass es ein Sohn werden würde. Iulia hatte darauf bestanden, dass er Optatus heißen sollte.


    "Dies ist mein Sohn!"


    sprach Meridius, als er ihn hochhob und in den Himmel streckte.

  • Der Senator hatte den Knaben durch das liberum suscipti - also das Aufnehmen vom Boden - als seinen Sohn anerkannt und das Kind legitimiert. Gleich in Anschluss daran, wurde der junge Decimus von einer Sklavin entgegen genommen, in weiße Windeln gewickelt und mit Blumen geschmückt. Dann betete man ihn zur Ruhe.


    Die Herrin indess lag immer noch erschöpft in ihrem Bett. Die Sklavinnen der Hausherrin kümmerten sich rührend um sie und auch der Senator sah immer wieder nach ihr, wurde jedoch meist von der energischen Dinerschaft nach draussen gescheucht. Die Herrin brauche ihre Ruhe hatte der medicus personalis gesagt und der Senator fügte sich, wenn auch widerwillig.


    Das Kind selbst war in den ersten Tagen Gegenstand zahlreicher Gesten und Handlungen geworden, die ein übles Schicksal von ihm abwenden sollten. So fand am neunten Tag nach der Geburt die lustratio statt, in welcher das Kind gereinigt wurde. Man rief die parzen an und opferte ihnen. Und der Senator gab dem Knaben einen Vornamen. Tiberius Decimus Optatus wie der Junge ab sofort hieß, erhielt darüber hinaus die bulla aurea als Zeichen seiner freien Geburt und als Schutz vor schlechten Dingen.


    Die restliche Familie wurde indess noch nicht benachrichtigt. Der Senator selbst war noch zu sehr in Sorge um seine Gemahlin, welcher es nicht besonders gut ging. Und er wollte sicher gehen, dass die Verwandtschaft nicht zu einer Trauerfeier anreiste


    ...

  • In den folgenden Tagen verließ der Senator das Haus nicht. Unruhig ging er auf und ab, sah nach seiner Gemahlin, saß an ihrem Bett, strich ihr behutsam durch das Haar und hielt ihr die Hand. Es ging ihr nicht gut. Der medicus personalis verschrieb einige Rezepturen, mischte Salben und tat sein Bestes. Für einen Moment war Meridius gar versucht, nach seinem Cousin Mattiacus schicken zu lassen. Doch kannte sich dieser kaum mehr in diesen Gebieten aus, als der medicus, welcher als gebürtiger Grieche, sich schon seit Jahren mit der Medizin beschäftigte. Mattiacus war ein Allroundtalent. Vielseitig gesegnet. Arzt, Jurist und eines Tages sicher auch Senator. Doch in diesem speziellen Fall vertraute Meridius lieber auf einen wahrhaften Experten auf seinem Gebiet.


    "Es wird alles wieder gut!"


    flüsterte er Iulia zu, gab ihr einen Kuss auf die heiße Stirn, strich ihr dann eine Strähne aus dem Gesicht, sah in ihre fiebrigen Augen und betete zu den Ahnen, dass es auch so sein würde, wie er sagte. Iulia musste ihm erhalten bleiben. Schon alleine wegen seiner beiden Söhne. Hatte er nicht ein halbes Leben auf sie warten müssen? Er wollte sie für den Rest seines Lebens nun auch behalten.


    "Es wird alles wieder gut ..."

  • So schnell wurde es doch nicht gut. Iulia lag immer noch zu Bett, auch wenn der medicus meinte, dass das Schlimmste überstanden sei. "Sie kommt bald wieder auf die Beine, mein Herr!" meinte er und Meridius mochte ihm nur allzugerne glauben. Der kleines Decimus indess kam in ein Alter in, welchem es angebracht war, der Familie Bescheid zu geben, zumal sich auch das Jahr dem Ende neigte und das neue Jahr begann. Er gab also seinem Schreiber den Auftrag, in seinem Namen allen in der Familien die frohe Nachricht umgehend zukommen zu lassen.


    An den Januar-Kalenden verbrachte der Senator eine gute Zeit am Altar des Gutshauses. Er opferte zuerst den Laren, den Penaten und Ahnen, schließlich auch Iupter, Iuno und Minerva und dem Gott Ianus. Auch Mars wurde bedacht, um den Truppen im Osten einen siegreichen Feldzug zu schenken, sowie Ceres, damit die Getreidefelder und Weinberge des Senators auch in diesem Jahr ihre Frucht bringen würden.


    "Bonum annum novum faustum felicem!", schallte es durch das ganze Haus. Meridius hoffte, dass es ein gute Jahr werden würde. Vor allem für Iulia, dann für seinen Kleinen, für Maximian, die Familie, die entfernten Verwandten und natürlich den Kaiser.

  • Mars kam seinen Opferanteil erst etwas später abholen, da er die Ianuar-Kalenden bei seiner Mutter verbracht hatte, entweder weil oder obwohl sie Migräne hatte. So genau wusste er das nicht mehr; er war selber noch etwas müde...

  • Nach dem Todesfall in der Familie, ließ Meridius so schnell als möglich Gattin und den neu geborenen Sohn nach Rom zurück holen. So brachen an einem frühen Morgen mehrere gefederte und gut gespolsterte Wagen mit einer starken Eskorte auf und brachten die Familie wenig später in der Casa Decima in Rom wieder zusammen ...


    Auf dem Landgut verblieben einige wenige Sklaven und eine Anweisung an den Ianitor.



    Der Senator und seine Familie
    sind wieder in Rom anzutreffen.


  • Es war ein für den Süden tyischer Winter. Am Meer wars recht mild gewesen und je weiter man in Richtung der Berge kam, wurde es auch kühler. Natürlich konnte man es nicht mit dem Winter in Germanien vergleichen. Die Luft wurde etwas kühler und trockner.
    Die Wagen waren nur langsam vorangekommen. Man wolllte den kranken Kommandanten nicht durch all zu starke Stöße noch mehr Schmerzen und Unannehmlichkeiten noch mehr quälen. So zog sich die Reise eben deutlich in die Länge.
    Man hatte den Decimer auf viele Decken gebettet und mit einigen Decken wieder zugedeckt. Natürlich war Venusia ebenfalls auf diesem Wagen zu finden um sich so gut es ging mit Mattiacus um ihn zu kümmern. Auf den nachfolgenden Wagen waren die Habseligkeiten untergebracht, die nicht im Castellum bleiben sollten.
    Ein Bote war vorausgeschickt worden um ein Zimmer für den Kranken und die anderen beiden vorzubereiten. So konnte Magnus gleich in sein Zimmer gebracht werden als die Wagenkolonne auf dem Landsitz ankam.

  • Ein Windhauch strich Mattiacus um die Nase, als er selbige einmal aus dem Wagen steckte. Er war nicht kalt, wie in Germania, sondern eher kühl und erfrischend. Es war doch ein wenig stickig im Inneren des Wagens.


    Bald würden sie da sein. Das Landhaus sah sehr idyllisch aus, geradezu ideal für die Erholung.


    "Ich glaube, die Entscheidung, hierher zu kommen war richtig. Magnus wird sich hier gut erholen können." sagte er zu Venusia. Er versuchte soviel Hoffnung wie möglich in seine Stimme zu legen, damit auch Venusia zuversichtliche war.

  • Das hörte sich doch gut an und ein wenig Hoffnung kehrte tatsächlich in Venusias Gesicht zurück. Sie lächelte sogar ein kleines bischen.
    "Ich bin mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war. Die Ruhe und die Luft werden ihm sicher helfen."
    Es war in der Tat idyllisch. Man konnte die Vögel singen hören, ein frischer sanfter Wind wehte ihnen um die Nase als Venusia den Wagen verließ und auf die Tür des Anwesens zu ging. Sie selbst klopfte an und gab den Sklaven ihre Anweisungen. Sie sollten ihren Mann in das vorbereitete Zimmer tragen, ihn waschen und gut betten. Danach sollten sie ein kleines Essen für die Reisegesellschaft bereiten. Hiernach würde sie erst einmal sehen müssen was im Haus und auf dem Hof noch zu tun war. Sie benötigte eine Aufgabe, etwas mit dem sie sich beschäftigen könnte und natürlich würde sie Mattiacus fragen ob sie die Kinder herholen konnte oder ob diese noch weiter in Roma bleiben sollten. Sie vermisste die beiden sehr und wahrscheinlich würde sie ihnen außerordentlich viel Nachhilfe in Amsivarisch und germanischen Gepflogenheiten geben müssen. Wenn sie diese nicht lebten, neigten sie dazu sie außer ordentlich schnell zu vergessen.

  • "Das wird sich sicher gleich zeigen. Ein paar Vorräte solten aber zumindestens schon herbeigeschafft worden sein. Wir waren nicht besonders schnell unterwegs und der Bote hatte sicher irgendwann einen guten Vorsprung raus. Hunger habe ich aber auch. Es wird sicher bald etwas geben."
    Während sich die Sklaven um den Kranken kümmerten, sah sich Venusia im Eingangsbereich um.
    "Willst du gleich noch mal nach Primus sehen? Sonst könnten wir uns vielleicht im Haus umschauen ob eventuell hier und da noch etwas verändert oder ausgebessert werden müsste."

  • "Gut, kann ich machen. Er scheint zwar im Moment ruhig zu sein, aber ich habe immer ein waches Auge auf ihm." sagte Mattiacus. "Das Haus war lange nicht mehr besucht. Wahrscheinlich müssen wir hier und da etwas ausbessern."

  • Doch es schien als hätte die Reise Magnus doch mehr zugesetzt. nur schwer konnte er atmen und noch viel schwerer viel im das sprechen.


    Dass er einmal so dahin siechen würde, hätte er sich nicht gedacht, viel eher, dass er ruhmreich im Feld sterben würde und man sich seiner aufgrund seiner Taten erinnerte.


    Er versuchte nochmal all seine Kraft zu mobilisieren, um nach seiner Frau zu rufen, doch die Stimme war leise und es war fraglich, ob dies jemand hören würde....

  • Mattiacus bemerkte, dass Magnus schwer atmete und auch röchelte. Anscheinend wollte er sich wohl verständlich machen.


    "Venusia, schnell! Ich glaube, Magnus möchte sprechen." Dann beugte er sich zu seinem Bruder.


    "Ja Bruder, wir sind hier, was willst du uns sagen? Wir sind in den Albaner Bergen, beim Haus von Meridius. Hier wirst du dich erholen und bald wird es dir besser gehen!" sagte er ruhig, sanft und verständnisvoll.

  • Er wurde gehört. Eine Sklavin, die sich um den Erkrankten kümmerte, vernahm die schwachen Laute und verstand den Namen seiner Frau. Sofort lief die Sklavin los um Venusia zu holen. Diese fand sie im Garten mit einigen Schriften zu verschiedenen Krankheiten in der Hand, die sie sich hatte bringen lassen. Sofort ließ die Duccia alles stehen und liegen und rannte zu ihrem Mann. Nach dem sie in seinem Zimmer angekommen war, setzte sie sicha uf die Bettkante und nahm seine Hand, die sie sanft drückte.
    "Primus ich bin da. Ich bin hier."
    Sie wusste, das ihr Mann nicht viel sprechen konnte und wenn er es tat es ihn sehr anstrengte. vielleicht reichte es ja auch nur, dass sie neben ihm saß und er es spürte.

  • "Venusia..." sprach ich leise, aber doch noch verständlich ".... die Götter haben sich wohl entschieden..... ich spüre meine Kräfte schwinden.... "


    Weiter ging es momentan nicht, eine Verschnaufpause musste erstmal sein.

  • Mattiacus war die Besorgnis ins Gesicht geschrieben. "Nein, das darf nicht sein" dachte er. "Die Götter haben noch nichts entschieden, Bruder." sagte er. Man merkte ihm jedoch an, dass er um Sicherheit bemüht war. "Du kommst wieder auf die Beine, das haben wir entschieden."

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