Vic hebt eine Augenbraue. "Für die Aurigae is Campus Calidus zuständig, unter der Aufsicht vom Sev." Er trinkt einen ziemlich großen Schluck Wein. "Die Übersicht über alles andere hier hab ich. Wieso?" Die Augenbraue senkt sich wieder, dafür kneift Vic die Augen ein Stück weit zusammen. Seine Stimme wird gereizt. "Was gibts daran auszusetzen?"
Beiträge von Vibius Valerius Victor
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Auch wenn Victor nicht wirklich wichtig ist, mit wenig Mühe kann Macer ihn trotzdem entdecken. Aber sogar diese Mühe wird ihm genommen, denn Vic entdeckt ihn zuerst, immerhin bleibt die Ankunft der Russate nicht verborgen. "Salve, Senator! Willkommen auf den Körnern die die Welt bedeuten, hrhr. Der Bahnsklave ist heut morgen extra zwei Runden über die Bahn gezogen, damit die Fläche auch gleichmäßig ist. Nicht, dass ihr euch hinterher damit rausreden könntet, dass die Bahn daran Schuld is, dass ihr verloren habt." Er nickt zu den Wagenlenkern der Venta. "Unsere Aurigae dürftest du kennen. Dareios, Diokles, Rothar und Hermes. Sie wissen zwar, dass das ein Freundschaftsrennen wird, werden euch aber trotzdem nichts schenken."
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"Cousine?" echot Vic und kann sich gerade noch das 'Wow' verkneifen. War doch klar, dass so eine Perle nicht seinetwegen im Peristyl liegt. Er setzt sich noch immer etwas irritiert neben sie. "Na dann, willkommen in der Casa Valeria!"
Die Tochter von Onkel Sev ist sie nicht, da ist er sich ziemlich sicher. Dessen Kinder hat er alle schonmal kennen gelernt. "Wer ist dein Vater? Lupus? Und seit wann bist du in Rom?" Wahrscheinlich nicht lang, denn auch, wenn er nicht alles mitbekommt, was in dieser Casa vor sich geht, Caecilla wäre ihm sicher schon vorher aufgefallen. "Hat dich Hulc schon versorgt? Mit was Essbarem und zu Trinken meine ich. Ah so, Hulc is der Sklave, der hier rumläuft und hat dir wahrscheinlich die Tür aufgemacht." Außerdem wäre er derjenige, der ziemliche Schwierigkeiten bekommen würde, wenn er Caecilla noch nicht versorgt hätte.
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"Hrhr, ein wahres Wort." lacht Vic. "Aber ich hab nunmal wie gesagt keine Ahnung von der Legio I und ob sie ihren Ruf verdient. Ehrlich gesagt isses mir auch egal. Aber du scheinst dir sicher zu sein, dass die Gerüchte stimmen, sonst würdest du nich hingehen. Wer bin ich schon, dass ich dich davon abhalten würde? Es ist zwar auch nich meine Aufgabe, dich in deinem Entschluss zu bestärken, aber ich hab heut meinen guten Tag und darum werd ich dir in dieser Sache nich widersprechen und dir die Legio madig machen, in der du einen Teil deines Lebens verbringen willst. Der Dienst in einer Einheit wird schon hart genug werden." Darauf ein Schluck Wein, der nicht gut, aber selten ist. "Im Übrigen solltest du dem Geschwätz auch nicht zu unaufgeschlossen sein. In fast allem, was man in Rom hört steckt ein Körnchen Wahrheit drin und du musst nur lernen, dir genau das aus der Information herauszupicken."
Er lehnt sich zurück und schweift in Gedanken nach Germania. "Jo, ich war mal in Germania. Damals war ich Commentarius Martialis und sollte meine Ausbildung in einem Tempel in Mogontiacum beenden. Ich bin mit einem Sacerdos dann zum Feldopfer für die Legionen gereist, welches vor der großen Schlacht gegen die Germanen unter dem Legatus Germanicus Sedulus durchgeführt wurde. Der Abmarsch der Soldaten war schon nen Anblick und es ist eine verdammte Schande, dass so viele gute Männer nicht mehr zurückgekommen sind. Diese Barbaren jenseits des Rhenus sind zähe Hunde, aber sie haben ebenfalls schwer geblutet. Nuja, das war keine gute Zeit, um in Germania zu sein und ehrlich gesagt ziehts mich auch nicht wieder dahin. Für meinen Geschmack hat das Land zu viele Berge, zu wenig Meer, zu viel Regen, zu wenig Sonne, zu viel Wald und zu wenig Strand. Aber wahrscheinlich is das eine Geschmacksfrage." Er zuckt mit den Schultern. Es soll immerhin tatsächlich Leute geben, die freiwillig nach Germania ziehen.
Er grinst breit, als Tacitus von den Tafeln mit den Wahlreden anfängt. "Den Gerüchten glaubst du nicht, aber die Wahlredentafeln nimmst du für bare Münze? Je mehr Abschriften davon gemacht werden, desto mehr wird hinzugedichtet. Wenn du wirklich wissen willst, wie amüsant die Reden sind, dann musst du schon an die Rostra gehen." Vic schenkt sich von dem Wein nach. "Stümper hats schon viele, aber die Vergangenheit zeigt leider viel zu oft, dass sie tatsächlich immer wieder gewählt werden und manche schaffens sogar bis in den Senat. Volkstribune sind dabei die Schlimmsten. Schau dir nur den jetzigen an, was hat der schon getan? Nix. Ich mein, man hat zumindest nichts davon gemerkt und wenn das Volk nichmal was davon merkt, dann hat er auf jeden Fall sein Amtsziel nich erreicht. Dabei hat gerade der Volkstribun doch ne Menge Möglichkeiten. Rederecht im Senat, die Volksversammlung und damit die Möglichkeit für die Bürger Gesetze zu verabschieden. Und was machen sie damit? Nix, oder nur nen Scheiß! Man denke nur an das letzte Plebiszit, dat is doch nur gemacht worden, damit der Name des Verfassers den Weg in den Codex Universalis findet, doch nicht für das Volk! Ne," er schüttelt den Kopf. "Und dann werden die Bürger noch dermaßen an der Nase rumgeführt, dass sie auch noch in Massen hinrennen und dafür stimmen." Vic tippt sich mit dem Zeigefinger an den Kopf. "Bescheuert, wenn du mich fragst. Der einzige, der in der letzten Zeit auf dem Posten was getaugt hat, das war der Vinicius. Und drum wird der in dieser Amstzeit auch Consul werden, das is sicher."
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Nach einem langweiligen Tag im Officium und zwischen den Tempeln der Stadt kommt Vic relativ früh zur Casa Valeria zurück. Auf das Training bei der Veneta hat er keine Lust. Es würde ihn nur wieder Nerven kosten, wenn die Quadrigen nicht so fahren würden, wie sie sollen. Im Atrium fängt Hulc ihn ab, um ihm zu berichten, dass seine Cousine Caecilla eingetroffen ist und sich im Peristyl befindet, aber Vic unterbricht ihn, noch bevor er einen Ton sagen kann und schlägt den Weg zum Oecus ein, welcher zwangsläufig durch das Peristyl führt. Fast hätte er sie übersehen, aber nur fast, denn eine schöne Frau würde Vic nie übersehen.
"Wat? Wer bist du denn?" Er bleibt irritiert vor Caecilla stehen und zieht verwundert eine Augenbraue hoch. Erst gleitet sein Blick ihren Körper entlang, dann schaut er zum Atrium hin um sich zu vergewissern, dass er in der richtigen Casa gelandet ist. Als er wieder Caecilla anschaut zieht er einen Mundwinkel zu einem Lächeln hoch und beschließt, die Gunst der Stunde zu nutzen. Eine schöne Frau im Peristyl findet man schließlich nicht jeden Feierabend vor. "Hoi, ich bin Vibius Valerius Victor und ... öhm, ich wohne hier." Nicht gerade der beste Spruch, aber er erklärt immerhin seine Anwesenheit.
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Das Unterfangen wirft eindeutig Fragen auf, über die Vic nicht nachgedacht hat. Er schüttelt verneinend den Kopf. "Natürlich nicht. Wenn er irgendwas geregelt hätte, bevor er sich verdrückt hat, wär ja alles geklärt. Einen Schuldschein gibts natürlich auch nicht, wer stellt seinem Cousin schon einen Schuldschein aus? Es war ein ganz normales Geldgeschäft in der Familie, ein Beutel Sesterzen wechselt den Besitzer, von dem ders hat zu dem ders nicht hat, damit der was aufbauen kann. Wer denkt denn dran, dass derjenige gleich wieder alles verkommen lässt?" Künftigen Familienmitgliedern würde Vic einen Brief mit Siegel abverlangen. Sein Bruder Sev hätte ihn ruhig mal vor der unzuverlässigen Verwandtschaft warnen können.
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Dass er irgendwann mal in einem Tempel landen würde hätte Vic früher auch nicht gedacht, drum grinst er nur versonnen nach dem Trinkspruch auf Mars. Dann zieht er wieder mal eine Augenbraue nach oben. "Tja, über die Legio I kann ich dir auch nicht viel sagen, aber wenn man hört, dass sie die ruhmreichste ist, dann wird das wohl stimmen." Er kann sich zwar nicht vorstellen wie eine inneritalische Legion groß an Ruhm kommen soll, außer beim Wacheschieben, aber so genau weiß man das schließlich nie. "Sich für den Winter nach Germania versetzen zu lassen ist sicher auch keine gute Idee, anderseits, wenn man das überlebt, dann übersteht man wahrscheinlich hinterher alles, hrhr." Vic trinkt nachdenklich einen Schluck und überlegt, wie lang sein Bruder Al schon in der Provinz im Norden feststeckt. Von dem hört man auch nie was. "Für deinen Besuch hast du dir aber genau den richtigen Zeitpunkt ausgesucht. Während des Wahlkampfs ist Rom immer am interessantesten."
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Vic war am Morgen mit mörderischen Kopfschmerzen aufgewacht, der letzte Abend ist ziemlich weinlastig gewesen. Aber es war schließlich um die Factioehre gegangen und auch wenn der Praefectus Praetorio ein ganz anständiger Kerl ist, er ist und bleibt ein Grüner vor dem sich ein Venetaner keine Blöße geben darf. So beschissen wie der Tag begonnen hat, ist er dann weitergegangen. Schreibarbeit im Officium, die Korrektur von schlechten Prüfungen und dann beim Training auch noch ein lahmes Pferd auf der Bahn. Dadurch, dass er Capreolus Grando ordentlich zusammengebrüllt hat, hat sich Vics Laune nur wenig verbessert. Das Pferd hätte schon längst von der Bahn genommen und zum Veterinär gebracht werden müssen. Wenn sie es nun schlachten müssten, dann würde Vic eigenhändig den Pferdetrainer erwürgen. Er schwankt noch zwischen den Alternativen sich erneut die Kante zu geben und einer Idee, die er noch nicht gefunden hat, als er das Facitohaus der Veneta betritt. Da er aus dem Versammlungssaal Stimmen hört führt ihn sein Weg direkt dorthin. Durus Frage ist das einzige, was er von dem vorangegangenen Gespräch mitbekommt.
"Welche Ausbildung?" fragt er grußlos in die Runde und schenkt sich erstmal einen Schluck Wein aus einer der immer bereitstehenden Kannen ein.
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Ein leichter Wind fegt über die Bahn des Circus Maximus hinweg, vom aufkommenden Herbst ist wenig zu spüren. Nur die Sonne hängt tiefer als im Sommer. Die so blendenden Strahlen sind für Wagenrennen noch störender als die Hitze, wenn die Sonne senkrecht über der Stadt steht, aber zum Glück ziehen immer wieder ein paar Wolken über Rom hinweg, so dass die Trainingsbedingungen beinahe optimal sind.
"Mann, Junge, pass doch auf wo du hinlatschst!" Vic schiebt einen Stallburschen aus dem Weg, der ihm vor die Füße läuft. Die Gespanne der Veneta stehen zum Teil noch auf der Bahn des Circus Maximus, an einem wird an einem Rad geschmirgelt, an einem anderen die Achse überprüft. Die Pferde werden auf die Bahn geführtund im Trab noch etwas in Bewegung gehalten, bis das Team der Russata eintrifft.
Vic inspiziert den Wagen von Diokles und schärft dem erfahrenen Auriga nochmal die Details ein, bevor die heutigen Gegner eintreffen. "Also, es ist wichtig, dass du die Pferde erst dann beschleunigst, wenn du optimal in der Kurve liegst. Der Verbindungsstift an der Achsenaufhängung wird dann, aber auch nur genau dann einrasten, wenn die optimale Schieflage erreicht ist. Wenn das funktioniert, Junge, dann wirst du den Gallegrünen im nächsten Rennen nur so davonfliegen, hrhr." Er klopft Diokles auf die Schulter und wendet sich an die anderen Aurigae, die lässig an der Bahn stehen. "Alles klar, ihr wisst worum es geht? Factioehre, klar, aber heut könnt ihr mal nen bisschen was austesten, ohne dass ihr gleich was verliert. Hermes, du konzentrierst dich auf deine Technik, ich will nich wieder so ne Nullnummer in den Kurven sehen wie bei den letzten Ludi. Dareios, du machst dich mit dem neuen Wagen vertraut und spielst nen bisschen. Schau, wie er am besten in der Kurve liegt, wie schnell du ihn über die Gerade ziehen und wieviel du rausholen kannst. Geh bis an die Grenze, besser er fällt heut auseinander, als bei den nächsten Ludi. Und du, Rothar, du verbesserst die Laufleistung auf der Geraden. Du kannst nich ständig vor den Kurven abbremsen, dat geht voll auf die Pferde! Is kein Wunder, wenn sie dir in den letzten Runden abkacken. Das musste besser koordinieren, klar?"
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Original von Spurius Purgitius Macer
"Dann danke ich als erstes mal für diese Einladung. Gegen die staubigen Kehlen werden wir sicher auch ein paar Tropfen mitbringen - wir können ja nicht einfach auch noch euren Keller plündern, nachdem wir euch im Training hinter uns lassen."Wieder nahm Macer einen Schluck Wein, bevor er weiter sprach.
"Wie viele kommen, tha, gute Frage. Alles, was in Rom greifbar ist und Interesse an den organisatorischen Dingen der Factio hat. Ob der eine oder anderen von weiter her anreist weiß ich nicht. Wäre natürlich schön."
Einen Moment grübelte er noch weiter, bevor er Victor eine grob geschätzte Zahl nannte.
"Hrhr, das wollen wir erstmal sehen. Wenn ihr uns hinter euch lasst, dann dürft ihr gern den Wein spendieren." Vic grübelt einen Moment über die genannte Zahl nach, nickt dann aber grinsend. "Joah, die bekommen wir schon alle unter, der Circus Maximus is groß genug."
Auf den Tag freut sich Vic jetzt schon. Es wäre nicht bloß ein Trainingsrennen, aber er müsste auch nicht wie bei den richtigen Rennen auf irgendeinem Zuschauerplatz sitzen. Die Erfahrung würde vor allem Hermes sicher nicht schaden. Nach etwas weiterem Geplauder über Factiones, Wagenrennen und ein paar weiteren Bechern Wein verabschiedet sich Vic von dem Senator und verlässt bald darauf das Festgelände, in Gedanken bei Quadrigen und Sandbahnen.
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Original von Spurius Purgitius Macer
"Ich darf die Erwähnung eures Factiohauses als Einladung auffassen? Unseres stände in jedem Fall auch zur Verfügung.""Das darfst du ganz sicher. Der Circus Maximus hat eine ziemlich staubige Bahn und es ist immer gut, nach so einem Tag die trockenen Kehlen mit gutem Wein feucht zu halten." Außerdem könnte die Veneta dann mal wieder mit ihrem schicken Factiohaus protzen, was nicht allzu oft passiert, da sonst nur Mitglieder rein dürfen.
"Was meinst du, wieviele Leute werden ungefähr von euch kommen? Nur mal so übern Daumen gepeilt."
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Vic setzt sich hin und sammelt kurz seine Gedanken zusammen. Das hat er zwar schon den ganzen Weg bis zur Basilica gemacht, aber schaden kann es nichts. "Also, die Sache ist folgende. Vor ein paar Monaten kam ein Cousin von mir nach Rom. Er war nicht gerade abgebrannt, aber viel in der Spardose hatte er auch nicht. Er wollte sich hier in Rom was aufbauen, wie das halt so ist. Anfangen wollt er mit der Investition in einen Betrieb. Wir haben uns hingesetzt und überlegt, was da gut wär und mir ist ein Bekannter eingefallen, der aus einer Fleischerei aussteigen wollte, und so kam eins zum anderen. Ich hab Decius - das ist mein Cousin - also das Geld gegeben, damit er den Laden übernehmen und zum Laufen bringen kann. Es waren nicht gerade wenig Sesterzen, aber man ist schließlich ne Familie und wenn der Betrieb erstmal laufen würde, dann sollte das schließlich alles wieder rein kommen." Vic verzieht das Gesicht. "Allerdings hat sich der Pe... ähm, Decius, der hat sich wieder auf den Weg nach was weiß ich wohin gemacht. Seit vier Monaten war er nicht mehr in der Casa und der Metzger hat ihn auch nicht mehr gesehen. Der Betrieb geht bald den Tiber runter, denn der Fleischer weiß zwar, wie man das Fleisch zerteilt, aber nicht, wie man so nen Laden am Laufen hält. Nuja, ich hab ein ernsthaftes Interesse an dem Betrieb, erstens mal an den Würsten und zweitens steckt wie gesagt ne Menge Geld von mir drin. Nuja, und drum wollt ich mal nachfragen, wie es aussieht mit der Konzession? Ob da vielleicht irgendwas zu machen ist, familieninterne Übernahme oder sowas?"
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"Vater? Hah!" Vic lacht laut auf. "Das zählt überhaupt nichts in diesem Reich, Helena! Ich bin wegen dieser Kinder zur Ala, ich hab sie seitdem nichtmehr gesehen. Ich wollte, dass sie mal bessere Chancen als ihr Vater haben! Ich hab geglaubt, wenn ich meinen Arsch für sie hinhalte, dann haben sie mehr Rechte, dann können sie sich für ihre Heimat einsetzen, als Bürger, als Legionäre, im Cultus Deorum oder meinetwegen auch in der Verwaltung. Aber so läuft das nicht." Entäuschung spiegelt sich in Vics Augen. "Sie sind nicht mehr als an dem Tag, als ich sie verlassen habe. Sie müssen ihren eigenen Weg gehen, sich ihre eigenen Rechte selbst verdienen. Und wenn sie schlau sind, dann machen sie das anders als ihr Vater und tun es, bevor sie Kinder in die Welt setzen." Er macht eine wegwerfende Handbewegung. "Ich war sicher kein guter Vater für sie, aber es macht keinen Unterschied, wer ihre Mutter ist und ob ich mit ihr verheiratet bin. Wenn sie nach Rom kommen, dann werde ich für sie tun, was ich kann, auch wenn das sicher nicht viel ist. Und Vio ..." Er lässt die Schultern sinken, obwohl vielleicht tatsächlich diese gewisse Wärme in seiner Stimme liegt, wenn er von ihr spricht. "Sie ist nicht hier, oder? Seit dem Zeitpunkt in meinem Officium, als du ... ich frag mich immer, ob ich richtig gehandelt habe. Ich hab dich zurückgewiesen, wegen ihr. Ich hab mir nie groß Gedanken deswegen gemacht, irgendwie war es immer normal, aber seitdem frage ich mich ständig, was der wahre Grund ist, warum sie nicht hier ist. Die Frau, die ich in meiner Erinnerung trage, gibt es wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr. Aber dich, Helena, dich gibt es, hier und jetzt."
Ein Patrizier also. Dagegen kann Vic nicht mithalten. Damit ist wohl alles zuende, im Prinzip noch bevor es irgendwie begonnen hat. "Eine Verlobung ist nur dann etwas wert, wenn ..." Victor zögert. Hat er nicht immer Amatia eine Liebeshochzeit ausgeredet? Hat er nicht selbt schon einmal erfahren, dass soetwas nur Schwierigkeiten bringt? Aber jetzt ist sowieso alles egal. Helena würde einen Patrizier heiraten, in einem goldenen Käfig gefangen sein. Wenn er die Möglichkeit hat, sie davor zu retten, indem er seine Prinzipien über Bord wirft, dann muss diese Möglichkeit genutzt werden. "... wenn sie aus Liebe geschieht."
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Eine Sklavin bringt wie gewünscht den Wein und stellt eine Kanne Wasser dazu. Vic schenkt ihnen ein, in Hinblick auf die Tageszeit mischt er gut Wasser in die Becher, und hebt dann eine Augenbraue. "Mantua ist eine merkwürdige Stadt. Finde ich zumindest. Bisschen verklemmt. Nuja, da lob ich mir Rom." Er hebt den Becher prostet Tacitus zu."Auf die schöne Roma!" Vic lässt sich das kühle Getränk schmecken, auch wenn es nicht der beste Wein ist. Mit Wasser gemischt ist er verträglich.
"Zur Legio also. Nuja, mancher findet aber auch übers Militär in den Cultus Deorum, das kann man vorher nie so genau wissen. Mars braucht schließlich auch seine Priester. Auf Mars! Möge er in Zukunft seine schützende Hand über dich halten, egal, wohin dein Weg dich noch führt." Er hebt den Becher und schüttet ein Schluck auf den Boden. "Für welche Legio willst du dich melden? Für eine hier in Italia? Oder für die Provinz?"
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Original von Spurius Purgitius Macer
"Klar, lasst euch nicht abhalten, ausgefallene Sachen zu machen. Wir lachen schon nicht, wenn es schief geht. Und wenn ihr was tolles erfindet, verraten wir es auch nicht weiter." Macer grinste mal wieder ein für einen Senator eher unangemessenes Grinsen und verdekcte es kurz drauf wieder mit dem Glas, das er zum Trinken ansetzte."Ende des Monats klingt gut." Im Kopf überschlug er schnell, was in dieser Zeit anstehen könnte. Dann fiel ihm auf, dass es in die Wahlkampfzeit fiel. Das würde dann fast doch schon wieder eine Menge Arbeit bedeuten, falls er kandidieren würde. Er atmete einmal tief durch und entschied sich dann. "Ja, fassen wir also mal Ende des Monats ins Auge. Und befassen uns mit der Frage alle Fragen: auf welcher Bahn?"
"Wenn wir was tolles erfinden müsst ihr erstmal herausfinden, wie es funktioniert. Manche unserer Techniken sind so ausgefeilt, dass wir das selbst nicht so genau wissen, hrhr." Ob sein Grinsen für einen Septemvir unangemessen ist braucht Victor nicht wirklich zu kümmern, denn er ist sowieso schneller wieder am Weintrinken, als dass es irgendwer sehen könnte."Was für eine Frage, die gar keine Frage ist. Natürlich machen wir das im Circus Maximus. Die Trainingsbedingungen sollten immerhin optimal und realistisch sein. Außerdem haben wirs da hinterher auch nicht so weit, bis ins Factiohaus." Nun grinst er doch, ohne es hinter dem Becher zu verstecken. Die Siegpräme aus Germania ist nicht unbedingt gering gewesen und die Weinlager der Factio gefüllt. Im Hinblick darauf, dass der heutige Feiertag sie dazu ermahnt den letztjährigen Wein bis zu den nächsten Vinalia aufzutrinken sollte man auch im Hinterkopf behalten, dass diese Weinvorräte irgendwann noch vernichtet werden müssten. Was wäre besser, als dies nach einem langen, anstrengenden Tag auf der Bahn zu tun?
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Nur noch wenige pedes bis zum Ziel, Dareios gibt noch einmal alles.
"Darreee eeeiiiiiiioooooo ooo ..."
Dareios fährt als zweiter ins Ziel ein.
"... oh ..."
Vic lässt die Schultern sinken. Es ist nicht auszuhalten. Während um ihn herum die Schmählieder auf die Praesina beginnen, drückt er sich durch die den zweiten Platz feiernden Anhänger der Veneta und strebt dem Ausgang zu. Dareios zweiter, Diokles fünfter, das kann so einfach nicht weitergehen.
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Die Tür öffnet sich schwungvoll, Victor betritt den Raum und findet ein typisches Officium vor, so wie Officien überall aussehen - bis auf seines, welches meist aussieht wie ein Officium das genau über dem Zentrum eines Vulkanausbruchs gestanden hat. Mittendrin stitzt der Aedil, oder besser die Aedil, oder wie auch immer. So sieht sie also von nahem aus, Artoria Medeia, von der Sev so geschwärmt hat. Zugegeben, schlecht sieht sie nicht aus, aber Vics Fall ist sie auch nicht.
"Salve, Aedil. Mein Name ist Vibius Valerius Victor, ich komme wegen einer betrieblichen Familiensache. Es geht um valerische Würste. Öhm, also um einen valerischen Metzger. Nuja, einen Metzger in valerischem Besitz." Irgendwie hat er sich das einfacher vorgestellt. Aber auch wenn sein Handeln vielleicht von Merkur in seiner Funktion als Gott des Handels und der Betriebe gelenkt wird, seine Zunge wird eindeutig nicht von Merkur dem Gott der Redekunst und der Beredtsamen gelenkt.
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"Vale, Architectus." verabschiedet Vic den Besucher und widmet sich dann wieder den Wachstafeln mit den durchgedrückten Buchstaben. Nicht lange jedoch, dann beschließt er, dass er heute schon lang genug in diesem Raum sitzt. Aquilius aufzusuchen wäre wahrscheinlich zu früh, aber die Tempel im Bezirk Circus Flaminius stehen mal wieder zur Routinekontrolle an. Iupiter Stator und Iuno Regina wird immer viel geopfert.
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Original von Spurius Purgitius Macer
Vic fällt auf, dass er auch Rot mag - rotes Blut, das beim Opfer auf den Boden fließt, roten Wein, roten Schlafmohn, die roten Lippen von Helena ... Blau, es geht nichts über Blau. "Hrhr, Ponyrennverein, genau. Deren Pferde sehen aus wie eine Kreuzung aus Kerberos und germanischen Hirschen, ne merkwüridge Züchtung ist das. Es geht doch nichts über italische Rassen. Hispanier sind auch keine üblen Tiere, für den Kriegs- und Arbeitsdienst sogar unschlagbar, aber nichts für die Rennbahn." Er prostet Macer zurück und nimmt einen langen Schluck. Roter Wein ..."Ich könnte mir schon vorstellen, dass unser Rothar auch mal was Ausgefallenes probieren könnte. Das Problem wenn er mit unseren eigenen Aurigae fährt ist da auch, dass sie einfach zu gut aufeinander abgestimmt sind und einfach nicht so unvorhergesehen reagieren, wie es im Rennen numal passiert. Jo, und der Hermes bräucht auch mal was um sich einfach mit ein paar Jungs messen zu können, ohne dass er einem anderen den Rücken freihalten müsste. Wie wärs mit Ende des Monats?"
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"Nuja, das ist doch auf jeden Fall mal ein Wort." Nachdem nun die Stadt ihre Hilfe angeboten hat, würden die Architekten sicherlich aus dem Boden sprießen wie Unkraut und am Ende müsste es dann noch ein Auswahlverfahren geben. Die Wege der Götten sind einfach unergründlich. "Ich werde mit Flavius reden und es dir mitteilen, ob deine Dienste und die der Stadt Rom gebraucht werden. Auf jeden Fall danke ich dir schonmal für das Angebot."