Beiträge von Vibius Valerius Victor

    Da steht Vic auf einmal allein mit Valeria da. Der Blick auf ihren rundlichen Bauch lässt jedoch ziemlich schnell alle aufkommenden Gedanken an irgendwelche guten Gelegenheiten platzen. Aber gegen so ein bisschen zwischenmenschliche Kommunikation ist ja auch nix einzuwenden. Bestes Thema zwischen Sacerdotes ist immer noch die Verehrung der Götter. Auf diese Weise würde er vielleicht auch herausfinden, woher er sie kennt.


    "Hm... jo, und wie siehts in deinem Kult momentan so aus? Viel zu tun?" Wenn sich Vic nur dran erinnern könnte, welcher Kult das ist.

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Mattiacus bemerkte auch seine Lieblingscousine Lucilla.


    Er winkte ihr zart zu . :wink:


    "Hrhr, jo, der Gaius. Was der wohl sonst so macht?" Vic mustert Mattiacus. Nachdem er auf der Hochzeitsfeier vom Patron ist, ist er im realen Leben wohl auch ein recht hohes Tier. Oder mit dem Patron verwandt, aber das wüssten sie sicher.


    "Schau ma, nun winkt er auch noch der vom Florus. Hrhr, die hat wohl auch schon halb Rom durch."


    Vic prostet Mattiacus zu.

    "Verwaltung... puh... jo." gibt Vic erstmal seinen absolut qualifizierten Kommentar zum Thema und verfällt dann ins Grübeln. Er dreht den Becher in seinen Händen und wartet darauf, dass ihm noch was Intelligentes einfällt. Und die Götter sind ihm gewogen, denn ihm fällt doch tatsächlich noch was ein.


    "Im Kaiserpalast wird auch verwaltet. Briefchen schreiben, Münzen zählen und son Zeug. Ich weiß zwar nich, ob die jeden nehmen, aber da können wir mal mitm Patron reden, der hat da sicher gute Verbindungen hin. Sonst fällt mir nur die Regionalverwaltung von Italia ein. Da könntest du sicher als Scriba einsteigen." Vic kann zwar nicht verstehen, wie sich jemand freiwillig zum Verwalten meldet, aber jedem das seine - und ihm noch mehr Wein. Er greift nach der Amphore und schenkt sich wieder voll. "Noch Wein?"

    Vic öffnet den Mund um noch was zu sagen, da ist Imperiosus schon weg. "Junge, Junge, dat ging aber flott."


    Auf dem Weg in den Tempel hinüber überlegt er sich, ob er sich wohl mal mehr Autorität zulegen sollte. Hätt er sowas früher bei seiner Ausbilderin der Tiberia Claudia gebracht, da hätts aber Asche und Kiesel vom Himmel geregnet. Als er jedoch den Tempel betritt, da schüttelt er nur den Kopf. Sowas würd den Jungen auch nicht zu einem besseren Sacerdos machen.

    Dass ihn Valeria direkt mit Namen benennen kann, ist Vic dann doch peinlich, da er keine Ahnung hat, woher er sie kennt. Und Frauen, die sich seinen Namen merken von denen er aber nichts weiß, die sind ihm immer unheimlich, denn dann war er an dem entsprechenden Abend meist schon ziemlich zu.


    Nachdenklich schaut Victor seinen Discipulus an. Der Junge sprüht nur so vor Elan. Vic kann sich noch gut an sein erstes öffentliches Opfer erinnern, damals in Hispania, als er ohne das Wissen seiner Ausbilderin die Pontifex Hispania angequatscht hatte und dann beim Opfer für Mars helfen durfte. Und nun steht er in Ostia und schickt seine eigenen Discipuli rum. Mann, Mann, Mann, wie doch die Zeit vergeht.

    "Jo, ich kann nicht klagen. Nachdem das Kriegsjahr begonnen hat, opfern wieder vermehrt Angehörige von Soldaten zu deren Wohl. Man hört zwar nicht mehr viel aus Germania was kriegerische Handlungen angeht, aber irgendwie rechnet wohl jeder damit, dass die Germanen nochmal angreifen werden, wenn sie erstmal ihre Felder bestellt und wieder Zeit haben."


    Vic mustert Macer und denkt an die Jungs bei der Ala. "Du warst doch lange genug dort oben, ist da was dran?"

    Vic schüttelt grinsend den Kopf. "Dat mit der Bleibe kannste direkt vergessen. Du wohnst natürlich hier. Onkel Severus hat die Casa Sev vererbt. War zwar n bisschen runtergekommen, als wir uns hier breit gemacht haben, aber mittlerweile schauts doch ganz gut aus, oder? Hat natürlich auch seinen Vorteil, dass noch nich alles wieder ganz fertig is. Wenn wir mal wat erneuern, dann findet sich an den unmöglichsten Stellen ne Amphore Wein. Der Onkel Severus hat die besten Tropfen anscheinend nich in der Vorratskammer gelagert, sondern, vor wem auch immer, versteckt. Hrhr."


    Darauf trinkt Vic erstmal noch nen Schluck. "Wenn du dir ne Arbeit suchen willst, dann werden wir dir auch helfen können. Wir kennen mitterweile ne Menge Leute in Rom und wenn nich, dann fragen wir den Patron, den Vinicius Hungaricus. Vielleicht solltest du auch von ihm Klient werden. Wenn du willst, nehm ich dich mal zu ihm mit. Oder haste vor, zum Militär zu gehen? Dafür kommt natürlich nur die Ala II Numidia in Frage, aber dafür müsstest du nach Germania."

    Zitat

    Original von Flavus Valerius Severus
    ... Das Eintreffen der kleinen Vorspeise weckt aber schon eher sein Interesse und zielstrebig sucht er sich eine gemütliche Kline am Rand des Geschehens auf...


    Nachdem er noch ein paar Worte mit der Sacerdos Iunonis gewechselt hat macht sich auch Vic auf ins Triclinium. Auf dem Weg organisiert er sich noch einen Becher Wein und gesellt sich dann zu seinem Bruder.


    "Junge, Junge, hier werden ja schwere Geschütze aufgefahren. Haste gesehen, die vom Florus is auch da. Hängt aber die ganze Zeit am Ex-Consul dran. Sei ihm gegönnt, er is ja in der Veneta, aber ich sachs dir, die Römerinnen wollen alle nur dat eine: Geld. Warum sonst schmeißen sich die junger Dinger alle an die ganzen alten Säcke ran?" Er wird etwas leiser. "Is mit der Braut vom Patron sicher auch nich anders, hrhr."

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    Original von Didia Fausta
    Der junge Discipulus, der mir bei den Opfern helfen würde war eingetroffen und ich begrüsste Ihn.
    "Salve Imperiosus, kennst du auch schon die Sacerdos Valeria?"


    Nachdem sie ihm schon zuwinkt kann Vic natürlich nicht widerstehen und tritt auf die beiden Sacerdotes zu, als auch grade Imperiosus aus der Menge auftaucht. Victor bekommt noch die Vorstellung der anderen Sacerdos mit, ist sich auch sicher, dass er sie im Zug des Cultus Deorum schonmal gesehen hat, aber nicht, wo und wann.


    "Salvete Sacerdotes, salve Discipulus." grüßt er. "Iupiter scheint auf jeden Fall ja schonmal mit der Expedition einverstanden zu sein, nachdem er für so prima Wetter gesorgt hat."

    Vic führt Octavianus ins Atrium und deuted auf eine Kline. "Setz dich." Schnell sind zwei Becher und eine Amphore Wein organisiert und Victor drückt Octavianus einen Becher in die Hand und setzt sich selbst auf eine Kline.


    "Prost, auf die Familie!" Er hebt seinen Becher und trinkt ihn halb leer. "Also erstmal zur Erklärung, mich hat der Sev bei der Ala aufgegabelt. Ich komm ursprünglich aus Malaca und wir ham zusammen im Feldzug gegen Sertorius gekämpft. Als uns der Kaiser in Rom dann dat Bürgerrecht verliehen hat, da hab ich mich sozusagen den Valeriern angeschlossen und dein Onkel hat mich adoptiert. Der Sev is also nu mein Bruder, hrhr. Er is übrigens bei den Praetorianern, also zwar in Rom, aber er kommt selten in der Casa vorbei. Ohne Befehl darf er die Castra nicht verlassen. Unsre Schwester Amatia ist auch in Rom, die arbeitet aber im Palast und wohnt da auch mehr oder weniger. Aber ab und zu kommt sie noch vorbei. Sevs Brüder, Al und Varus sind oben in Germania bei der Ala. Jo, und sonst sind nur noch unsere zwei Oppas hier in der Casa, von denen darfste dich nicht stören lassen. Aber nu erzähl mal, wo bist du denn rumgereist? Und was haste nu vor?"

    "Du hast es gehört." wendet sich Victor an den Popa. "Teil es wie üblich auf." An so einem Schwein ist eine Menge dran. Nicht nur die Angestellten des Tempels des Mars Ultor würden am Abend gut essen, auch die Sacerdotes Dianae würden einen Teil für die Verteilung an die Bedürftigen bekommen, vor allem vom ersten Schwein.


    Vic wendet sich wieder Macer zu. "Die zurückgewiesenen vitalia werden mit den Opfergaben aus dem Tempel entsorgt, welche nicht mehr verwendbar sind. Das Fleisch werden wir extra zubereiten und an die Diana-Priesterinnen für ihr Projekt vor der Stadt weitergeben. Dadurch, dass das Opfer nicht in den Bereich der Götter übergegangen ist, wird es für unsere Welt ja nicht schlecht."

    Wie versprochen hat sich Victor auf den Weg nach Ostia gemacht. Als er ankommt sind noch nicht sehr viele Menschen da, doch es ist auch noch früh. Er schaut sich nach seinem Discipulus Imperiosus um, der heute mit den ministri beim Opfer für Neptun helfen würde. Statt dessen entdeckt er die Sacerdos Veneris und grinst ihr zu. Da sie in ein Gespräch vertieft ist, beschließt er, nicht weiter zu stören. Er schaut sich etwas um und muss zugeben, dass dieses ganze Blumenzeug gar nicht so schlecht ist. Natürlich, für Mars eignet es sich nicht unbedingt, aber es macht in Masse schon was her. 8)

    Alte Angewohnheiten wird man nicht so schnell los und drum geht Vic meistens doch selbst an die Tür, wenn es klopft. Da er sich sowieso gerade im Atrium aufhält, hat ers ja auch nicht weit.


    Er öffnet also die Tür und schaut in das Gesicht von Octavianus. Da er ihn nicht kennt und auch keine Ahnung hat, was irgendjemanden zur Casa Valeria treibt, schaut er ihn fragend an. "Hoi. Was gibts?"

    "Vale Sacerdos." Nachdem Faustaden Raum verlassen hat, wendet sich Vic wieder dem Discipulus zu.


    "Du wirst am Opfer als minister, als Opferhelfer teilnehmen. Deine genauen Aufgaben wir dir Didia Fausta vor Ort erklären, also sei pünktlich, oder besser noch etwas zu früh da. Ich werde ebenfall da sein, allerdings nur zum Zuschauen, hrhr. Und nun lass uns noch schnell das Opfer abschließen, wir sind ja sowieso fast durch.


    Die Litatio ist also verkündet, das Opfertier wird auseinandergenommen und das Fleisch auf Kessel verteilt. Da die vollständige Verbrennung eines Opfertieres die seltene Ausnahme ist, partizipieren die Menschen am Opfer. Die Stücke für den Gott, die vitalia, also die lebensnotwendigen Eingeweide, werden separat zubereitet. Das Fleisch wird am Altar über Feuern oder in der Tempelküche gekocht oder gebraten. Zu den vitalia können sogenannte Erhöhungen, 'augmenta kommen, oder auch in speziellen Heiligtümer Vermehrungen, magmenta. Das ist jedoch nicht der Normalfall.


    Dann, manchmal erst Stunden nach der Tötung des Tieres, speisen die beteiligten Götter zuerst. An manchen Feiertagen dürfen in der Zeit zwischen exta caesa, dem Herausschneiden der Innereien und der Darbringung der gekochten Innereien an die Götter, inter caesa et porrecta, profane Handlungen, Rechtsprozesse und dergleichen stattfinden.


    Die Speisung erfolgt nach der Hierarchie. Die Götter kommen dabei natürlich zuerst. Die gekochten Einzelteile werden mit mola salsa bestrichen und auf den Altar gelegt. Durch diese Götterspeisung, das epulum werden sie in die göttliche Welt überführt. Für den den Menschen bestimmten Anteil gibt es drei Möglichkeiten: Die erste ist die sogenannte cena recta, die richtige Mahlzeit. Die am Opfer partizipierenden setzen sich zusammen, essen, trinken und feiern. Die zweite Möglichkeit stellen die sportulae dar. Anteile des Opfers werden in kleine Körbchen, sportulae, abgefüllt und den Teilnehmern mitgegeben. Die Größe der Körbe kann dabei variieren und hängt meist vom sozialen Stand ab. Die dritte Möglichkeit, welche auch mit den beiden vorigen kombiniert werden kann, ist der Verkauf von Opferfleisch. Opferanteile werden gegen Geld abgegeben, was bei großen, öffentlichen Opfern wegen der Beteiligung der breiten Bevölkerung der Normalfall ist.


    Das wäre vorerst alles zum Opfer."

    Victor begutachtet die Eingeweide und ist dieses mal ziemlich sicher, dass Mars das Opfer angenommen hat, denn die Stücke präsentieren sich ihm makellos.


    "Litatio!" Vic nickt dem Popa zu und dieser beginnt daraufhin, das Tier auseinander zunehmen. Die Opferhelfer eilen davon, um einen Kessel aus der Tempelküche zu organisieren. Vic reinigt sich die Hände und tritt auf Macer zu. "Wie möchtest du, dass mit dem Opferfleisch verfahren wird?"

    Die Sacerdos Iunonis begutachtet die Eingeweide eine Weile, kann jedoch keine Auffälligkeiten oder Makel entdecken. Daher wendet sie sich schließlich freudestrahlend an die wartenden Gäste.


    "Litatio!"


    Zwei Sklaven tragen das Schwein daraufhin weg, um es in der Küche zuzubereiten. Die Popa nimmt sich der Eingeweide an, welche ebenfalls gebraten, später vor dem allgemeinen Essen der Iuno offeriert werden würden. Die Aufgaben der Sacerdotes sind damit beendet.

    Wie genau Victor auch sucht, die Leber zeigt kein Zeichen für den Unmut eines der einundzwanzig Götter.


    Victor wendet sich zu der versammelter Menge und mit einem Grinsen zum Brautpaar. "Die Leber ist rein und kein Gott spricht sich gegen eure Verbindung aus."


    Damit ist Victors Arbeit getan, er reinigt sich nochmal die Hände und tritt dann bei Seite, um Ambrosiana Secunda, der Sacerdos Iunonis Platz zu machen. Ein kleiner foculus wird neben dem Opferaltar aufgebaut, auf welchem die unblutigen Opfergaben dargebracht werden, darauf werden kleine Statuen gestellt, welche Iuno, Tellus, Ceres, Pilumnus und Picumnus darstellen. Eine Popa entzündet die Kohlen im Feuerbecken und tritt dann ebenfalls Seite.
    Die Sacerdos Iunonis bedeckt ihre Haar mit ihrer Palla und streut ein Bündel Kräuter über die Kohlen. Heller Rauch steigt auf und hängt sich unter die Decke des Raumes. Ein Sklave hält das Tablett bereit, auf dem die Opferkuchen bereit stehen. Die Sacerdos nimmt den ersten Kuchen und wendet sich den Götterstatuen zu.


    "Mutter Iuno, ich bitte Dich, durch diesen Dir vorzusetzenden Kuchen, mit guten Bitten, dass Du wohlgesonnen, gnädig seist diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass Du dieses Paar segnest und ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft Deinen Schutz gewährst."
    Sie legt den Kuchen auf dem foculus ab und nimmt den zweiten Opferkuchen auf.


    "Mutter Tellus, ich bitte Dich, durch diesen Dir vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass Du wohlgesonnen, gnädig seies diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass Du ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft Deine nährende Kraft und Fruchtbarkeit gewährst."
    Auch dieser Kuchen findet seinen Platz auf dem foculus, ein weiterer folgt.


    "Mutter Ceres, ich bitte Dich, durch diesen Dir vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass Du wohlgesonnen, gnädig seies diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass Du ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft Deine reifende Kraft und Wachstum gewährst."
    Nachdem der Ceres ihr Opferkuchen offeriert wurde, nimmt die Sacerdos zwei kleinere Kuchen in die Hand.


    Pilumnus und Picumnus, ich bitte Euch, durch diese Euch vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass Ihr wohlgesonnen, gnädig seid diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass Ihr ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft Eure nährende und schützende Kraft gewährt."
    Die Sacerdos bringt die beiden Kuchen dar und wendet sich dann nach rechts zum Opferaltar.


    Ein Sklave führt ein blasses, mit Kalk geweißtes Schwein herbei um dessen Kopf rote und weiße Binden gelegt, jedoch nicht geknotet sind. Über den Rücken des Tieres zieht sich ein breites Wollband. Nachdem die rituelle Darbringungsformel für Iuno gesprochen ist, reinigt die Sacerdos ihre Hände und trocknet sie mit dem mallium latum. Das Schwein wird von seinem Schmuck befreit, mit der mola salsa bestrichen und mit etwas Wein besprengt. Nachdem sie das Opfermesser der Popa entegen genommen hat, streicht die Sacerdos Iunonis dem Tier mit der stumpfen Seite des Messers über den Rücken und gibt es anschließend wieder an die Popa. Das Opfergebet wird verlesen, dann fragt die Popa das obligatorische "Agone?" und die Sacerdos antwortet mit einem nickenden "Age!". Ein schneller Stich in die Halsschlagader des Schweines und das rote Blut schießt aus dem Hals des Tieres. Bald ist eine Opferschale gefüllt, das restliche Blut fließt reichlich über den Boden der Villa.


    Als das Tier ausgeblutet ist, kniet sich die Popa nieder und trennt den Bauch des Schweines auf. Sorgsam schneidet sie die Eingeweide aus dem Körper heraus und legt eine nach der anderen in eine patera. Wenig später steht die Sacerdos Iunonis über die Eingeweiden gebeugt und beschaut sie auf den Willen Iunos.

    Zitat

    Original von Tiberia Livia
    "Wir danken euch allen, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Um die Zeit bis zum Festmahl nicht so lang werden zu lassen, werden wir nun mit der Zeremonie beginnen."


    Victor schreitet zum Zeremonienplatz und reinigt sich in einer bereitgestellten Schüssel Wasser die Hände. Der Patron hat ihm die Rolle des Eingeweideschauers zugedacht und natürlich hat Vic nicht nein gesagt. Die Grundlagen der Hepatoskopie muss jeder Sacerdos beherrschen und Vic hat in den letzten Tagen extra noch einmal intensiv die tagetischen Schriften studiert.


    Während ein Sklave das Schaf bringt, beginnt Vic damit die Gästeschar symbolisch zu reinigen, indem er sie mit Wasser besprengt. Nachdem dies geschehen ist, wartet er darauf, bis der Opferhelfer das Tier geschlachtet hat. Im Gegensatz zu einem Opfer geschieht dies bei der Eingeweideschau auf recht unspektakuläre Weise. Dennoch ist Victor froh, dass der Popa, welcher später der Sacerdos Iunonis beim Opfer helfen wird, die Aufgabe übernimmt, denn damit ist gesichert, dass die Leber unversehrt aus dem Tier herausgeschnitten wird.


    Auf einer patera bekommt Victor schließlich die Schafsleber angereicht. Er stellt die Schale auf einem kleinen Tisch ab und beginnt sorgfältig mit der Divination. Jedes Abbild eines Götterhauses nimmt er genau in Betracht und untersucht es vorsichtig auf etwaige Anomaliien. Er beginnt beim Kopf der Leber, geht weiter über die Galle, den Fluss der Leber, die Tore und den Pfad bis zur Gegenwart der Gottheit.

    Zitat

    Original von Flavus Valerius Severus
    ... Er stößt Vic kurz an und deutet auf Aelia.


    "Ey. Siehste die da? Mit der war ich mal Ausreiten. Hrhr. Sie hat auch noch ne Zwillingsschwester..." 8)


    Vic folgt Sevs Blick und sieht Aemilia. Eigentlich dachte er, die kleine Sacerdos wär irgendwo in Britannia, aber anscheinend ist sie doch schon wieder zurück.


    "Wat? Mit der Aemilia warst du Ausreiten? Junge, die is verheiratet und mit was für einem. Irgend nen hohes Tier, Decimus eben." Eines Tages würd der Sev seinen Kopf noch zu tief in eine Schlinge stecken und am Kreuz enden. Andererseits kann Vic ihn schon verstehen, die Opfer mit Aemilia warn schon immer klasse.