Wie genau Victor auch sucht, die Leber zeigt kein Zeichen für den Unmut eines der einundzwanzig Götter.
Victor wendet sich zu der versammelter Menge und mit einem Grinsen zum Brautpaar. "Die Leber ist rein und kein Gott spricht sich gegen eure Verbindung aus."
Damit ist Victors Arbeit getan, er reinigt sich nochmal die Hände und tritt dann bei Seite, um Ambrosiana Secunda, der Sacerdos Iunonis Platz zu machen. Ein kleiner foculus wird neben dem Opferaltar aufgebaut, auf welchem die unblutigen Opfergaben dargebracht werden, darauf werden kleine Statuen gestellt, welche Iuno, Tellus, Ceres, Pilumnus und Picumnus darstellen. Eine Popa entzündet die Kohlen im Feuerbecken und tritt dann ebenfalls Seite.
Die Sacerdos Iunonis bedeckt ihre Haar mit ihrer Palla und streut ein Bündel Kräuter über die Kohlen. Heller Rauch steigt auf und hängt sich unter die Decke des Raumes. Ein Sklave hält das Tablett bereit, auf dem die Opferkuchen bereit stehen. Die Sacerdos nimmt den ersten Kuchen und wendet sich den Götterstatuen zu.
"Mutter Iuno, ich bitte Dich, durch diesen Dir vorzusetzenden Kuchen, mit guten Bitten, dass Du wohlgesonnen, gnädig seist diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass Du dieses Paar segnest und ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft Deinen Schutz gewährst."
Sie legt den Kuchen auf dem foculus ab und nimmt den zweiten Opferkuchen auf.
"Mutter Tellus, ich bitte Dich, durch diesen Dir vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass Du wohlgesonnen, gnädig seies diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass Du ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft Deine nährende Kraft und Fruchtbarkeit gewährst."
Auch dieser Kuchen findet seinen Platz auf dem foculus, ein weiterer folgt.
"Mutter Ceres, ich bitte Dich, durch diesen Dir vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass Du wohlgesonnen, gnädig seies diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass Du ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft Deine reifende Kraft und Wachstum gewährst."
Nachdem der Ceres ihr Opferkuchen offeriert wurde, nimmt die Sacerdos zwei kleinere Kuchen in die Hand.
Pilumnus und Picumnus, ich bitte Euch, durch diese Euch vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass Ihr wohlgesonnen, gnädig seid diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass Ihr ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft Eure nährende und schützende Kraft gewährt."
Die Sacerdos bringt die beiden Kuchen dar und wendet sich dann nach rechts zum Opferaltar.
Ein Sklave führt ein blasses, mit Kalk geweißtes Schwein herbei um dessen Kopf rote und weiße Binden gelegt, jedoch nicht geknotet sind. Über den Rücken des Tieres zieht sich ein breites Wollband. Nachdem die rituelle Darbringungsformel für Iuno gesprochen ist, reinigt die Sacerdos ihre Hände und trocknet sie mit dem mallium latum. Das Schwein wird von seinem Schmuck befreit, mit der mola salsa bestrichen und mit etwas Wein besprengt. Nachdem sie das Opfermesser der Popa entegen genommen hat, streicht die Sacerdos Iunonis dem Tier mit der stumpfen Seite des Messers über den Rücken und gibt es anschließend wieder an die Popa. Das Opfergebet wird verlesen, dann fragt die Popa das obligatorische "Agone?" und die Sacerdos antwortet mit einem nickenden "Age!". Ein schneller Stich in die Halsschlagader des Schweines und das rote Blut schießt aus dem Hals des Tieres. Bald ist eine Opferschale gefüllt, das restliche Blut fließt reichlich über den Boden der Villa.
Als das Tier ausgeblutet ist, kniet sich die Popa nieder und trennt den Bauch des Schweines auf. Sorgsam schneidet sie die Eingeweide aus dem Körper heraus und legt eine nach der anderen in eine patera. Wenig später steht die Sacerdos Iunonis über die Eingeweiden gebeugt und beschaut sie auf den Willen Iunos.