Beiträge von Vibius Valerius Victor

    Weil der Sev sonst wo abgeblieben ist, muss Vic eben wieder zur Tür. Dafür würde er seinen Kumpel dann bei den weiteren Gästen schicken, wenn die Feier schon in Gang ist.


    Er öffnet und vor der Tür steht eine ganze Abordnung. Die wichtigste Person, Sevs Chef, ist aber ziemlich schnell auszumachen. Er ist der einzige, der nichts trägt. Das ist also nun ihr Patron. Von Nahem ist er sogar noch größer, als man von weitem denkt.


    "Salve Patron!" Klingt irgenwie gut. "Willkommen in der Casa del Sev et Vic. Ich bin Vic, der Bruder vom Sev."


    Er mustert die vielen Amphoren. "Hmm, joah, am besten erstmal alle rein. Einfach immer durch bis zur Cella Celebrationis"

    "Nuja, in Hispania wird man einfach von Kleinauf daran gewöhnt. Aber wenn man dann einmal was anderes getrunken hat, dann isses wirklich schwer runter zu bekommen."


    Er will gerade noch was sagen, als es vorne wieder an der Tür klopft.


    "Hmm... wo steckt nur der Sev. Na du entschuldigst mich kurz, ich geh halt wieder..."


    Und weg ist er, den nächsten Gast hereinlassen.

    Vic hebt die Augenbrauen. "Jo, auf der Eröffnung war ich. Nicht schlecht der Laden, wirklich nicht schlecht." Er grinst bei dem Gedanken an die kleine Brünette.


    "Ich werd da sicher auch öfter noch vorbeikommen, hrhr. Läuft bestimmt gut so ein Laden hier in Rom. Lässt sichs davon leben, oder machst du noch was anderes?"


    Er schaut auf den Becher. "Ist ein Italienischer. Der Sev hat nen Lieferanten hier aus der Gegend verpflichtet, da beziehen wir größere Mengen. Wir ham da wohl besondere Konditionen, weil der schon Sevs Onkel beliefert hat. Hauptsache wir müssen keinen Hispanischen trinken, hrhr."

    Auch wenn Sev und Vic potentiell darauf vorbereitet sind, dass die Vinicier wahrscheinlich an der Tür klopfen werden, irgendwie ist es doch was ganz neues, dass jemand an der Tür klopft. 8)


    Da Sev doch noch das Gefühl hatte, dass die bereitstehenden Amphoren Wein fürs erste nicht langen und daher noch ein paar zusätzliche aus dem Vorratsraum holt, ist es Vic der durch die ganze Casa bis zum Eingang latschen darf.


    Er öffnet also die Tür und erkennt den Besitzer des Lupanars.


    "Hoi! Willkommen in der Casa del Sev et Vic." Den ersten Satz hat er sich schon auf dem Weg überlegt. Dann überlegt eine Sekunde lang, ob man bei Patron-Gens-Mitgliedern förmlich sein muss, verwirft den Gedanken aber ziemlich schnell. Wer zum feiern kommt, ist nicht förmlich.


    "Komm rein. Ich bin der Vic, der Bruder vom Sev. Er is hinten und stapelt noch ein paar Amphoren, hrhr. Am besten wir gehen direkt wieder hinter."

    Mit dem ersten Besucher kommt Vic zurück.


    "Das is also unsere Cella Celebrationis. Bist der erste von deiner Familie. Ich nehm an, gegen nen Becher Wein hast du nix einzuwenden?"


    Noch bevor er antworten kann, hat Lucianus einen von den großen Bechern gefüllt mit Wein-Wasser in der Hand. Soll ja keiner behaupten können, er würde in der Casa Valeria verdursten.

    Victor spaziert auf seinem täglichen Rundgang durch den Tempel, als ihm ein Besucher auffällt, der irgendwie auffällt, weil er Vic wage bekannt vorkommt. Außerdem steht er so suchend im Tempel, dass Vic gar nichts anderes übrig bleibt, als ihn anzusprechen. Also geht er zu ihm.


    "Salve, ich bin Sacerdos Martialis Vibius Valerius Victor, kann ich dir irgendwie helfen?" Er schaut den Besucher an und eine Erkenntnis arbeitet sich langsam bis in sein Hirn vor. Er hebt verwundert eine Augenbraue. "Prudentius Angelus?"

    "Trinkschalen mit Augen? Mann, wir war ne einfache Familie, für so nen Schickschnack war bei uns nix übrig. Nen Becher is nen Becher, hauptsache es geht wat rein."


    Soll Sev sich doch über Vics Herkunft lustig machen, er hatte dafür andere kühle Sachen gehabt, von denen die römischen Jungens nur geträumt haben. 8)


    Als Sev zurück kommt ist Vic trotzdem beeindruckt. "Boah, na da passt ja ma ne Menge rein!" Er dreht die Schale um und mustert die aufgemalten Augen. "Hrhr, dat is sicher nen Spaß, wennde schon nen bisschen zu viel hast und dich dann ständig von allen Seiten die Augen anschaun. Richtige Bacchusaugen. Junge, Junge, dat steint wirklich!"


    Wähend Sev die Becher wegbringt, nimmt er alle Schalen, dreht sie um und sucht sich die mit den kühlsten Augen raus. Diese stellt er ein Stück zur Seite.

    "Dekoration?" Vic verdreht die Augen zum Himmel. Was braucht man schon Dekoration zum Feiern. "Na wenns von Amatia is, dann is gut."


    Dann schaut er Sev entrüstet an. "Haste was an der Waffel, ich kipp doch nich von einem Becher Wein von der Kline, Junge! Mann, Mann, Mann, sach bloß, du bist auch noch beim Wein abstinent geworden? Na dat wird schon wieder, wenn wir jetzt erstma die Cella eingeweiht haben."


    Vic stellt den Becher bei Seite, ist sowieso schon leer. "Nen Sörviss? Ah, du meinst so nen Löwenring? Oder Katzenring? Irgendsonen Vieh wars doch. Ich find ja auch, dat griechisch steint, aber manchmal müsst man doch die Sprache können. Katerring? Egal. Kühle Sache zumindest. Und wat für ne Trinkschalen mit Augen?" Er schaut seinen Kumpel kritisch an.

    Vic kommt mit einem Becher Wein in der Hand in den Raum und nickt anerkennend.


    "Jo, sieht doch prima aus. Aber was machtn dat Grünzeug da?"


    Er rückt eine Aphore gerade und trinkt seinen Becher aus.


    "Da bin ich ja ma gespannt auf unseren Patron. Hab ja schon einiges gehört von diesen Viniciern. Sach ma, haste den Lati eigentlich gesehen? Weiß der Bescheid?"

    Vic steht einige Minuten nur so da und schaut die Statue nachdenklich an. Dann nickt er. "Jo, wahrscheinlich ist das so."


    Er schaut auf den Opfertisch und krümelt ein paar Krümel von einem Opferkuchen. Jetzt ist endlich Zeit für die Fütterung der Marstaube. Und hinterher wäre dann Zeit für die Fütterung der Marspriester. 8)

    Vic schaut ihm kopfschüttelnd hinterher und verlässt dann ebenfalls den Raum. Er geht zurück in den Tempel und durchquert ihn, bis er schließlich vor Mars steht. Er schaut zu der Statue auf und schüttelt bedauernd den Kopf.


    "Wieder keiner, der dauerhaft bleibt. Es is schon eine Schande. So langsam hast Du ziemlich viel gut bei Deinen Götterkollegen. Erst sitzen sie in Deinem Tempel und ich darf sie unterrichten, und dann kehren sie uns den Rücken. Ich hoff nur, wir bekommen irgendwann auch nochma nen Stück vom Kuchen. Da jammern se rum, dass so viele Tempel leerstehen, aber wat is denn mit Deinen Tempeln, die leer stehen? An die denkt keiner. Ne, Du hast ja den Vic. Als wär dat was..."

    Im Gegensatz zu Gracchus verbirgt Vic seinen Unmut nicht und hebt deutlich eine Augenbraue. -.^


    "Na tatsächlich. Gut, Discipulus. Dann folge mir."


    Vic dreht sich um und geht voraus zu einem der Nebenräume im Tempel. Dort geht er an dem Regal an der Wand entlang, bis er gefunden hat, was er sucht. Er zieht eine Schriftrolle heraus und reicht sie Gracchus.


    "Das ist die Religionsfibel. Hier stehen alle Grundlagen drin, welche ein Mitglied des Cultus Deorum können muss. Lies sie dir durch, lerne sie, wenn du willst, mach dir eine Abschrift, und bring sie morgen wieder mit."


    Religions-Fibel


    Religiöses Handeln kann sich auf vielerlei Wege ausdrücken.


    Berührung:


    Das Ritual der Berührung stellt eine Übertragung von göttlicher Macht dar. Als Beispiel sei hier das Ritual bei den Lupercalien zu nennen, wo die Luperci Frauen mit Zweigen berühren um so Fruchtbarkeit zu übertragen. Auch bei der Tempelweihe findet dieses Ritual Anwendung. Die Berührung des Türpfosten des zu entstehenden Tempels stellt neben der Besti8mmung des Grundstücks durch den Augur den wichtigsten Aspekt dieses Rituals dar.
    Auch das Berühren und Küssen von Kultstatuen durch Gläubige stellt ein Ritual dar, wo durch ein enger Kontakt zwischen dem Menschen und der Gottheit hergestellt wird. Dies vermittelt Wohlwollen und Vertrauen.


    Ostentation:


    Mit Ostentation ist die Zurschaustellung von Kultstatuen und anderen religiösen Artefakten gemeint. Manche Tempel haben nur an bestimmten Tagen geöffnet und bei manchen Kulten findet regelmäßig (jährlich) eine Prozession statt, bei der die Kultstatue zur Schau gestellt wird. Diese Mittel schaffen bei den Gläubigen ein reges Interesse durch die Seltenheit.


    Prozession:


    Jede Prozession hat einen klar definierten Start- und Endpunkt und der Prozessionsweg ist allen klar bekannt. Die Teilnehmenden (Gruppen) haben Festtagskleidung (Toga) zu tragen und in der Regel mit einem anschließenden Ritual zutun, welches auf die Prozession folgt.


    Es gibt verschiedene Arten von Prozessionen, z.B. welche, die von verschiedenen Orten ausgehen. Des weiteren unterscheidet man die, welche räumliche Figuren beschreiben, wie einen Kreis um eine Gruppe oder Ort, welches als Reinigungszeremonie zu verstehen ist. (Innen – Außen, Rein – Unrein).


    „Lustratio exercitus“ – Die Umkreisung des Heeres
    „Lustratio urbis“ – Umkreisung der Stadt


    Musik:


    Musik spielt auch eine große Rolle bei religiösen Handlungen. So kann das Spielen der Tibia störende Geräusche bei einem Ritual übertönen. Auch ist es nicht selten, dass Hymnen bei öffentlichen Ritualen und Prozessionen gespielt werden. Für dies Aufgaben gibt es spez. Kultmusiker. Auch Chöre von Frauen und Kindern sind bekannt.


    Tanz:


    Auch der Tanz stellt ein Ritual dar. Erinnert sei hier an den Tänzen der Salier im März. Auch bei anderen Zeremonien kann ein Tanz vorkommen. Am weitesten ist mit der Dreischritt („tripudium“) bekannt. Meistens ist er Tanz Jugendlichen vorbehalten, doch auch ältere Tänzer sind bekannt, wie z.B. die Arvalbrüder. Gerade in Kulten die aus dem Osten des Imperiums stammen, sind Tänze bekannt, wie z.B. im Isiskult.


    Wettkampf:


    Auch eine Reihe von Wettkämpfen sind den Göttern gewidmet. Erinnert sei hier an den Lauf der Luperci, welcher als Wettkampf ausgetragen wird oder die Wagenrennen zum Oktoberfest oder die Equirria zu Ehren des Mars. Auch Gladiatorenkämpfe zählen hierzu, welche häufig zu Totenfesten abgehalten wurden und als „munus“ – Geschenk bezeichnet wurden.


    Gabe


    Die Gabe ist ein Geschenk (an die Götter). Ziel ist es ein langfristige Balance zwischen den Gaben der Götter und der Gläubigen zu erreichen. Von den meisten Gaben bekommen die Gläubigen etwas zurück, was zeigen soll, wie huldvoll und überlegen die Götter sind.
    Man unterscheidet „blutige“ und „unblutige“ Opfer.


    Blutige Opfer


    Bei der Opferung von Tieren gibt es einige zu beachten. Jede Gottheit hat eigene Vorstellungen von ihren Opfertieren, welche der zu Opfernde beachten muss. Zu unterscheiden sind das Alter des Opfertieres, ob es noch am säugen ist, ob es noch trächtig ist etc. Auch das Geschlecht ist von Bedeutung, genauso wie die Farbe des Tieres. So opfert man Himmelsgottheiten weiße Tiere, Feuergottheiten rote Tiere und Unterweltgottheiten schwarze Tiere. Vor der Opferung muss das Tier gereinigt werden, es wird mit Wasser besprenkelt und mit einer Salzlake („mola salza“) eingerieben. Der Opferleiter streicht dem Tier mit dem Messer über den Rücken. Dann fragt der Opferdiener: „Agene?“ (Soll ich handeln?) und der Opferleiter spricht „Age!“. Nach der Schlachtung des Tieres und wenn es ausgeblutet ist, wird die Eingeweideschau veranstaltet. Sind diese in einem akzeptablen Zustand, heißt es „litatio“ – „das Opfer ist angenommen“. Ist dem nicht so, muss das Opfer so lange wiederholt werden, bis dieser Zustand erreicht ist. Fehler sind bei der nicht korrekten Durchführung des Opfers und/oder des à Gebetes zu suchen. Auch kann es nach mehrmaligen Durchführen des Opfers sein, dass die Gottheit dieses Opfer nicht annehmen möchte. Blutige Opfer sind ausschließlich am Altar vor dem Tempel durchzuführen. Oft schließt sich nach der Opferung ein à Mahl an.


    Unblutige Opfer - „Libation“


    Mit der Libation sind unblutige Opfer gemeint. Dies können sein: Das ausgießen (spenden) von Wein aus einer flachen Schale („patera“), das Verbrennen von Weihrauch auf einen Altar oder Herd, das Opfern von Kuchen, Blumen oder auch Geld. Diese Opfer können dargebracht, vergossen oder verbrannt werden. Werden diese Gaben im Tempel dargereicht, so geschieht dies in der Regel auf einen tragbaren Altar („foculus“). Unblutige Opfer gibt es auch häufig als Voropfer von blutigen Opferungen.


    Vernichtung:


    Stellt zum einem die Übergabe von Gaben an die Götter dar, indem sie in eine Grube eingelassen wurden. (Dies geschieht, nachdem die Tempelräume voll mit Opfergaben sind, sie werden dann auf dem Tempelgrundstück „templum“ eingegraben), es kann aber auch eine Art Selbstverfluchung darstellen, wo durch das Schicksal des Eidbrüchigen symbolisch vorweggenommen wird, z.B. durch das vollkommene Verbrennen eines Opfertieres, zerstückeln eines Tieres oder durch das Wegwerfen eines Steins.


    Mahl:


    Das Mahl schließt sich meistens an eine Tieropferung an. Dazu wird das Tier nach der Opferung auf Kochtöpfe verteilt. So zählen Küchen und Sitzgelegenheiten neben dem eigentlichen „aedes“ mit der „cella“ zur Einrichtung eines Tempels. Auch das gemeinsame einnehmen eines „daps“ – Breis ist aus landwirtschaftlichen Ritualen bekannt.


    Pflegerituale:


    Pflegerituale spielen auch eine wichtige Rolle und sind in zwei Arten zu unterscheiden. Zum einem das waschen, ölen, ausschwefeln und bekleiden von Kultbildern, welches als Symbol für die Anwesenheit der Gottheit darstellt.
    Zum anderen verlangt ein religiöses Ritual auch Reinheit vom Teilnehmer. Das besprengen des Kopfes mit Wassers und das waschen der Hände sind hier Minimum. Hervorgegangener Geschlechtsverkehr verlangt mehr.


    Gebet:


    Bei jedem Ritual gibt es mindestens ein Gebet. Genauso setzt ein Gebet mind. eine hervorgegangene Gabe voraus, um die Aufmerksamkeit der Götter zu erregen. Oberstes Gebot beim Gebet sind Ruhe und Konzentration der Teilnehmer. Jede Störung kann das gebet unwirksam machen. Um dies zu vermeiden ist es ratsam, einen Flötenspieler bei dem Ritual zu haben, welcher mit seinem Gespiele störende Laute übertönt. (à Musik)
    Die Person, die das Gebet spricht (Ritualleiter), kann sich auch den Zipfel der Toga über den Kopf ziehen um so maximale Störungsfreiheit zu erlangen („ritus patrius“). Es ist auch von entscheidender Bedeutung, das der genaue Wortlaut der Formel eingehalten wird, da sonst das Gebet nicht wirksam ist. Beten Nicht-CD-Mitglieder bei einem (privaten) Ritual ist es daher ratsam, einen Sacerdos als Vorsprecher zu haben. Bei einem Gemeinschaftsgebet, welches eine abschließende Bestätigungsformel enthält, ist es ratsam, diese schriftlich unter den Teilnehmenden zu verteilen.
    Der Ritualleiter steht bei dem gebet, evt. mit geneigtem Kopf (auch kniend ist möglich als Form des Flehens) die Hände zum Himmel oder zur Statue bzw. Altar gerichtet. Er spricht mit erhobener Stimme und schließt das Gebet mit einer Wendung nach Rechts ab.


    "Morgen früh komm zum Unterricht der anderen Discipuli. Der findet in einem Nebengebäude statt, ein Tempeldiener wird dir den Weg zeigen. Die Aufgabe für morgen lautet, die Attribute des Gottes herauszufinden, bei dem man Sacerdos werden will. Du musst wissen, ich bilde einen Discipuli aus, der später in den Cult des Mercurius möchte und einen, der zu Apollon möchte. Daher bezieht sich der Unterricht nicht nur auf Mars allein. Du kannst bis morgen dann noch über die Attribute des Mars nachdenken. Noch Fragen?"

    Vic kommt in den Tempel und reibt sich die Hände. Irgendwie wird es doch so langsam merklich kühler. Sogar in Rom naht der Winter. Aus diesem Grund will der Sacerdos nachsehen, ob zufällig jemand ein paar Kekse oder einen Opferkuchen vor der Mars-Statue geopfert hat, denn die Mars-Taube auf dem Vorplatz sieht schon ziemlich verhungert aus. 8)


    Statt ein paar Opfergaben findet Vic jedoch einen Mann vor, der vor er Statue steht. Nachdem er ihn eine Weile beobachtet hat um auch ganz sicher zu gehen, dass er nicht gerade ins Zwiegespräch mit Mars vertieft ist, räuspert sich Vic.


    "Salve, möge Mars mit dir sein! Kann ich dir helfen? Ich bin Vibius Valerius Victor, Sacerdos Martialis."

    Vic schaut ihm noch einen Moment nach und wendet sich dann wieder dem Tempelinneren zu. Langsam schreitet er an einer Seite nach hinten zum Bildnis des Mars. Wenn der Tempel rennoviert werden wird, dann könnten die ganzen Statuen bei der Gelegenheit mal rituell gereinigt werden. Außerdem müssten sie dann wahrscheinlich eh aus dem Tempel raus und irgendwo untergebracht werden. Nachdenklich betrachtet er den Mars Ultor und stellt sich vor, wie der sich wohl im Atrium der Casa del Sev et Vic machen würde ...

    Vic sieht großzügig über das Klatschen in der Ecke hinweg und nickt Tacitus zu.


    "Sehr gut, Tacitus. Dem habe ich nur noch hinzuzufügen, dass Mercurius in seiner Funktion als Schutzgott über die Wege und Reisenden auch dafür zuständig ist, die Verirrten zurück auf den rechten Weg zu bringen, auch im metaphorischen Sinn. Und als Gott der Beredsamkeit sorgt er nicht nur für rethorisches Geschick, sondern auch für die Kunst, andere zu überreden und gute Ausreden zu finden."


    Er blickt die beiden Discipuli an. "Nachdem das so gut geklappt hat, sucht ihr bis morgen die Attribute heraus, welche die Götter in ihrer Erscheinung kennzeichnen. Also Lunaris für den Apollon und Tacitus für den Mercurius. Noch Fragen?"

    "Genau das ist die Frage. Am besten schickst du dem Legaten Macer einen Brief, zumindest als er noch hier in Rom war, schien er für das Projekt zuständig. Frag nach, wie sie sich das weitere Vorgehen vorstellen, an uns solls nich scheitern."


    So ein künftiger Mercurius-Priester ist doch was feines. Wer zum Gott der Beredsamkeit will, der muss auch gut Schreiben können. Etwas, das man von einem Mars-Priester nicht verlangen braucht. 8)