Beiträge von Vibius Valerius Victor

    Victor schwingt eifrig sein Übungsschwert und blockt mit seinem Schild. Er lässt sich nicht unterkriegen.


    Dann plötzlich sieht er Severus neben sich und sie versuchen es wieder mit ihrer Rücken-an-Rücken-Taktik. Der Decurio konnte sagen, was er wollte, er stand ja nicht umzingelt von den Legionären im Schlachtfeld und musste sich an allen Seiten wehren.


    Victor streckt einen der Legionäre nieder. Doch er gönnt sich keinen Triumph. Konzentriert, das Schwert und das Schild fest in der Hand, doch ohne sich zu sehr zu verausgaben, wehrt er Schlag um Schlag ab.


    Zufrieden stellt er fest, dass Severus hinter ihm es ihm gleich tut und voll bei der Sache ist. Gewinnen können sie den Krieg so zwar nicht, doch so können sie lange durchhalten, bis Verstärkung eingtroffen ist.

    Wutentbrannt kommt Victor wieder auf die Beine, während er weiterhin mit Schlägen der Legionäre eingedeckt wird. Er ignoriert den leichten Schmerz in seiner Hüfte. Sein Pferd tänzelt unruhig in der Menge. Doch es würde zu viel Zeit kosten, jetzt wieder aufzusitzen. So bleibt er auf dem Boden stehen und blockt verbissen die Schläge der Legionäre mit seinem Schild und verpasst dem ein oder anderen einen kräftigen Hieb. Dabei versucht er immer, in der Nähe des Pferdes zu bleiben. In einer Schlacht musste man zwar vorwiegend auf sich selbst aufpassen, doch ein so Pferd war immerhin ein wertvolles Tier und vielleicht würde sich ja in einer ruhigen Minute doch noch die Gelegenheit bieten wieder aufzusitzen.

    Victors Pferd tänzelt ein wenig unruhig zwischen den Fußsoldaten, während er selbst von oben Hiebe verteilt. Er kann sich nicht vorstellen, dass er in einer realen Schlacht so lange auf dem Pferd wäre. Sicherlich hätte längst einer der Gegner am Boden sein Pferd abgestochen. Andererseits hätten sie in einem echten Kampf dazu vielleicht gar keine Chance, weil Victor ohne Rücksicht auf Verluste durch die Reihen hindurch und einige der Soldaten einfach niederreiten würde.


    So scheint es nicht wirklich eine Vorbereitung auf den Krieg zu sein, doch Victor ist froh, dass er den Kampf vom Pferd herab ersteinmal in dieser 'ruhigen' Situation üben kann.

    Auch Victor reiht sich in eine der Reihen ein und begutachtet seine Gegner. Er hat das Gefühl, dass die halbe Reihe ihm gegenüber nur darauf wartet, sich auf 'die Neuen' zu stürzen.


    Als es jedoch los geht, merkt er, dass nur zwei wirklich auf ihn zukommen. Doch mit diesen zweien, jeder von einer Seite, hat er genug zu tun.

    Victor lenkt sein Pferd geschickt mit den Schenkeln gegen seinen Übungsgegner. Das Pferd ist gut geschult und reagiert auf jede noch so kleine Bewegung.
    Victors Gegner ist anfänglich auf seiner linken Seite, so dass er hauptsächlich mit dem Schild blockt. Nachdem sie ein paar Angriffe simuliert haben, wechseln sie die Seiten, so dass nun hauptsächlich Victor mit seinem Gladius angreift.


    Ein wenig später beginnen sie langsam, etwas freier zu kämpfen und das Pferd auch während des Kampfes öfter zu wenden.

    Schweigend sitzt Victor am Feuer und starrt gedankenverloren in die Flammen. Die Übungen haben ihn nicht gänzlich erschöpft, dafür hat er zu viel der feurigen Energie seiner Vorfahren in den Knochen, doch nachdenklich gemacht haben sie ihn schon. Vor allem der letzte Kampf. Gegen Severus hatte er nicht schlecht dagestanden, aber wer war schon Severus. Ein genau so unerfahrener Kämpfer wie er selbst.


    Victor kaut auf seinem Brot herum und geht in Gedanken nochmal die Fehler durch, die er beim Kampf mit dem Decurio gemacht hat. Diese werden ihm kein zweites mal passieren. Er hofft nur, dass ihm noch etwas Zeit bleibt, die restlichen Fehler im Übungskampf zu finden und nicht erst auf dem Schlachtfeld.

    Victor atmet auf, als der Decurio endlich von ihm ablässt. Er war ein harter Gegner gewesen, doch wahrscheinlich gab es auf dem Schlachtfeld nur Männer von diesem Kaliber. Daher ist Victor froh, dass sie gleich so hart rangenommen wurden.


    Er schaut sich nach Severus um und schließt sich diesem auf dem Weg ins Lager zurück an.
    "Zwei mal zu oft gestorben, würde ich sagen. So ein verdammter Mist. Wenn mir das auf dem Schlachtfeld passiert, kann mein Alter ne Beisetzung anstatt ne Freudensfeier organisieren. Hoffentlich rücken wir heute Mittag noch nicht ab, wir haben noch gar nicht geübt, mit dem Schild auf dem Pferd zu kämpfen." Ein wenig Besorgnis schwingt in Victors Stimme mit, auch wenn er niemals zugeben würde, dass er Sorge verspürt.

    Victor kneift die Augen zusammen und blickt den Decurio an. Aus den Augenwinkeln nimmt er wahr, dass die Übrigen aufgehört haben zu kämpfen.


    'Na klasse.' denkt er bei sich und achtet darauf, sein Schild vor sich zu halten. Da der Decurio zur Seite hin auszubrechen droht, folgt Victor ihm langsam. Er zögert, ob er nun angreifen oder besser verteidigen sollte, entscheidet sich dann aber für den Angriff.


    Dieses Mal versucht es Victor mit einem Schlag über die rechte Flanke, zum ungeschützten linken Bein des Decurio.

    Victor wird auf einmal von allen Seiten attackiert. Die ersten Angriffe wehrt er mehr schlecht als recht ab, doch als er sich erst einmal an die neue Situation gewöhnt hat, pariert er einen Schlag nach dem anderen und lässt so manchen auf seinem Schild abprallen. Natürlich steckt er trotzdem noch genug Hiebe ein.


    In einer kurzen Verschnaufpause, als kein direkter Gegner in Sicht ist, schaut er sich um und entdeckt Severus ein Stück neben sich. Er schlägt sich zu ihm durch und mit wenigen Gesten ist ihre Taktik geklärt. Vibius stellt sich mit dem Rücken zu Severus und gemeinsam wehren sie jeden Angriff ab.


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    Eine Weile später klappt das Kämpfen schon ganz gut. Abwechselnd pariert Victor Severus' Schwert oder blockt es mit dem Schild ab und versucht selbst, durch dessen Deckung zu schlagen.


    Trotz der Kälte rinnen ihm schon Schweißperlen von der Stirn. Er geht einen Schritt zurück und wischt sie sich schnell mit dem rechten Unterarm ab. Sofort setzt Severus nach und Victor blockt den Angriff im letzten Moment mit dem Schild.
    "Na warte!" Er startet nun selbst mit einem Ausfallschritt einen Angriff und streift Severus' rechtes Bein. "Harhar! Heute abend werden wir Frauen brauchen, die uns die geschundenen Muskeln einölen!"

    Victor nimmt umständlich sein Schild auf und in die richtige Position. "Ganz schön sperrig."
    Er hält es vor seinen Körper und probiert ein Paar Schläge mit dem Gladius durch die Luft. Dann nähert er sich Severus, der nun ebenfalls bereit ist und sie beginnen langsam mit den Schlägen, welche sie schon den ganzen Morgen über geübt haben, nun mit dem Schild im Einsatz.

    Severus und Victor senken ihre Übungsschwerter und schauen zum Decurio, der sich auch endlich am Übungsplatz eingefunden hatte.


    "So, jetzt bin ich auch wieder warm. Bin mal gespannt, wie das mit dem Schild funktionniert." Victor nimmt seine übrige Ausrüstung auf und geht mit Severus los, um sich mit den übrigen Soldaten aufzustellen.

    Severus und Victor sitzen an dem kleinen Kochfeuer vor ihrem Zelt beim Frühstück.


    Victor streckt seine Hände gegen das Feuer und flucht leise über die Kälte. "Wird Zeit, dass wir wieder anfangen. Diese Untätigkeit treibt einem noch das Eis in die Knochen." Er wirft einen Blick auf Severus: "Wie wär es damit, wenn wir nochmal die Schwertschläge üben? Schaden kann es sicher nicht, und ich brauche jetzt echt Bewegung."

    Zitat

    Als der Befehl gegeben ist lenkt er sein Tier zuversichtlich zu Victor herüber. Er ist froh, einen ebenbürtigen Reiter zum Übungskameraden zu haben, so dass sie sich direkt auf den kämpferischen Teil konzentrieren können und sich nicht mit dem reiterischen aufhalten müssen. Sie blicken einander entschlossen in die Augen und beginnen in ruhigem Tempo mit den vorgeführten Übungsschlägen.


    Nachdem sie sich mit einigen langsamen Schlägen aufgewärmt haben, beginnen die beiden, das Tempo ein wenig zu erhöhen. Sie versuchen die Übung vom Vormittag nun auf die Gegebenheiten auf dem Pferd anzupassen.
    Anfangs geht der ein oder andere Schlag daneben und manchmal können sich die beiden dann ein Grinsen nicht verkneifen.


    Bald jedoch wird der Kampf immer ernster. Mit verbissenen Gesichtern schlagen sie aufeinander ein und wehren das Schwert des anderen ab.

    Victor hat seinen Hengst fest im Griff. Er hält die Zügel in der Linken kurz um die Bewegungen des Pferdes besser zu kontrollieren. Gleichzeitig folgt er dem Rythmus des Decurio. Er ist froh, dass er schon früher so viel Zeit auf dem Rücken der Pferde verbracht hat, so muss er sich wenigstens nicht auch noch auf das Reiten konzentrieren, sondern nur darauf, beim Zuschlagen nicht durcheinander zu kommen.

    Victor erfüllt ein Gefühl von tiefer Zufriedenheit. Der erste Schritt wäre geschafft. Was auch im Kampf geschehen würde, er war nun ein Teil davon. Zur Not würde er mit all diesen Jungs gemeinsam durch die Hölle gehen.


    Darum spricht auch er mit vor Stolz geschwellter Brust den Eid : "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."