“'err, der Procurator... ää'... der... Procurator a libellis Prudentius Balbus für dich, 'err!“
Beiträge von Nakhti
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Original von Medicus Germanicus Avarus
"Du könntest mich deinem Herren melden. Germanicus Avarus, aber das weißt du sicherlich."Tunlichst kurz halten, das war das Beste was man bei einem Sklaven fremder Herkunft machen konnte. Umso weniger man sagte umso mehr verstanden es die Sklaven.
“Se'r wo'l. Bitte mir folgen, Senator Germanicus Avarus. Ich dich zu i'm fü're. Er die frische Luft im Peristyl genießt. Mir folgen, bitte.“ -
Nakhti trat aus dem Dunkel des Hauses hinaus auf den offenen Hof des Peristyls, der an diesem schönen Maius-Tag von einem strahlend blauen Himmel überspannt wurde.
Auf einer Bank, zwischen seinen geliebten Oleanderbüschen, da saß der Hausherr.“'err! Senator Germanicus Avarus 'ier ist. Er dich sprechen möchte, 'err.“
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Original von Medicus Germanicus Avarus
Straffen Schrittes hatte sich der Senator Avarus an jenem Morgen zum Palatin aufgemacht. Leicht nach Luft jappsend erklomm er die Stufen hinein und konnte wie immer -praktischer Weise- ohne lange Kontrollen oder Warteschlangen die Wachen passieren. Doch diesmal bog er nicht in den Flur der kaiserlichen Kanzlei ab, um sein Officium aufzusuchen sondern er hastete weiter zum Wohntrakt der Aelier.Dort klopfte er energisch an. Es galt keine Zeit weiter zu verlieren. Doch am Abend des Vortages war es zu spät geworden, um noch einmal die Straßen Roms zu betreten und hierher zu kommen.
Germanicus Avarus lauschte, atmete gequält ein und aus bzw. wartete auf den Türsklaven, das er seinen Kopf zur Tür heraus steckte.
Die Tür wurde geöffnet und besagter Türsklave streckte nicht nur den Kopf heraus, sondern trat mit dem vollen Umfang seiner Erscheinung vor.Er verbeugte sich und sagte: “Womit ich dir kann dienen, 'err?“
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Original von Tiberius Prudentius Balbus
Mit dem Brief von Durus in der Hand kam Balbus zur Porta der Aelier. Hier klopfte er an und hoffte, dass Quarto dazu irgendwas sagen konnte und dass sich irgendein Weg finden liess, das ganze aus der Welt zu schaffen.
Die Tür wurde geöffnet. Nakhti, der Sklave, erschien im Türrahmen und verneigte sich brav.“'err, womit ich dir kann dienen?“
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“'err, mein 'err Aelius Quarto immer se'r erfreut ist, dich zu se'en, 'err. Er bestimmt 'at Zeit für dich.“, antwortete Nakhti in fast schon unangemessen vertraulichem Tonfall.
Dann verneigte er sich aber, wie es sich für einen Sklaven aus Aegyptus auch gehörte und ergänzte:
“Bitte 'err, bitte mir folgen. Ich dich zu i'm bringe.“
Und so ging er voraus, in Richtung des Atriums. -
Fleißig wie eine Biene führte Nakhti einen Gast in das Atrium, wo sein Herr die Gäste dieses arbeitsreichen Tages empfing. Denn das Empfangen und das Gespräch mit Klienten, politischen Weggefährten und anderen Gästen gehörte nun einmal zum täglichen Geschäft eines Senators.
“'err!“, sagte Nakhti, nachdem er sich verneigt hatte. “'err, Aurelius Ursus 'ier ist. Er dich zu sprechen wünscht.“
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Wie üblich öffnete Nakhti, der aegyptische Sklave Aelius Quartos, die Porta. Er erkannte Titus Aurelius Ursus, verneigte sich tief und sagte:
“Willkommen 'err. Du zu meinem 'errn Aelius Quarto willst?“ -
Währenddessen brachten die Sklaven den Wein, der vor den Augen des Gastes und des Hausherrn gemischt und eingeschenkt wurde.
Der erste Becher wurde dem Gast gereicht, der zweite dem Gastgeber.“Der Wein aus Cumae ist, ’err.“, sagte einer der Sklaven, zweifellos ein Aegypter, zu Aelius Quarto. Dann verneigte er sich und zog sich diskret zurück, womit er dem Beispiel der anderen beiden Sklaven folgte, die es bereits genau so getan hatten.
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Erneut verneigte sich der Sklave.
“Se'r wo'l. Bitte mir folgen, 'err, ich dich zu i'm bringe.“So gesprochen, wandte er sich dem Inneren des Hauses zu und führte Vinicius Sabinus zum Tablinum.
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Nakhti, der Sklave, brachte einen Gast zum Tablinum, den er seinem Herrn ankündigte:
“Herr, Galeo Vinicius Sabinus 'ier ist. Er dich sprechen möchte und er sagt, er einen Termin 'at.“ -
Die nicht lange auf sich warte ließ.
Denn die Tür öffnete sich und im Türrahmen stand ein Sklave, der sich brav verneigte und fragte:
“Womit ich dir kann 'elfen, 'err?“ -
An
Galeo Vinicius Sabinus
Villa Vinicia
RomaSalve Galeo Vinicius Sabinus!
Ich habe Deinen Brief erhalten und es wird mir eine Ehre sein, Dich zu empfangen.
Bitte suche mich doch in meinem Haus, der Domus Aeliana, auf dem Palatium Augusti auf.
Die Praetorianer werden Dir Zutritt gewähren, wenn Du ihnen versicherst, von mir eingeladen worden zu sein.
Ich freue mich bereits auf Deinen Besuch.gez. Lucius Aelius Quarto
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ROMA - ANTE DIEM VIII KAL APR DCCCLIX A.U.C.
(25.3.2009/106 n.Chr.) -
Derweil brachten drei Sklaven den Wein:
Einer die Karaffe und das Mischgefäß, einer das Wasser und die Becher und einer den aufklappbaren Beistelltisch, auf dem diese abgestellt werden konnten.
Geschäftig wurde der Wein mit Wasser gemischt und in die Becher gefüllt, die dann dem Gast und seinem Gastgeber gereicht wurden. -
Die Sklaven führten die Gäste zu ihren Plätzen.
Medicus Germanicus Avarus, der langjährigste Senator und einstige Praetor, wurde zum rechten Platz auf der mittleren Liege gebeten, dem locus praetorius genannten Ehrenplatz.
Links neben ihm wurde sein Neffe Quintus Germanicus Sedulus platziert und neben dem Kaeso Annaeus Modestus.
Auf der rechten Liege, der lectus summus, fanden von rechts nach links (wenn man es von ihnen aus betrachtete) Manius Tiberius Durus, Marcus Aurelius Corvinus und Titus Aurelius Ursus ihre Plätze.
Der linke Platz auf der rechten Kline, der lectus imus, war traditionell dem Gastgeber vorbehalten, also Lucius Aelius Quarto. Neben ihm, aber in seinem Rücken, war für Tiberius Prudentius Balbus reserviert. Der dritte Platz auf der lectus imus blieb leer. -
“O' ja, 'err. Mein 'err 'ier ist. Bitte mit mir kommen.“
Es folgte eine weitere Verbeugung und dann führte der Sklave den Procurator ins Haus und zum Tablinum.
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“'err!“
Es war der Sklave Nakhti, der das sagte.
“'err, ein Besucher für dich da ist. Es Prudentius Balbus ist.“ -
“O' ja!“, pflichtete ihm Nakhti bei und nickte eifrig.
“Er se'r reicher Mann ist, ich glaube. Und se'r wichtig er auch ist. Sein Bruder der P'arao aller Römer ist.“, fügte er mit gewichtiger Miene hinzu, was ein wenig übertrieben und deshalb lächerlich aussah. -
Die Tür wurde geöffnet und Nakhti, der aufgemacht hatte, verneigte sich vor dem Procurator a libellis.
“Willkommen 'err! Du zu meinem 'errn Aelius Quarto willst?“
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An
Marcus Iulius Proximus
Curia Miseni
Misenum, ItaliaSalve Marcus Iulius Proximus!
Habe Dank für Deinen Brief.
Ich empfange Dich sehr gerne in meinem Haus auf dem Palatin, das sich auf dem Gelände des Kaiserlichen Palastes befindet.
Wenn Du dieses Schreiben bei der praetorianischen Wache vorzeigst, wird man Dich hinein lassen und zu mir führen.
Ich freue mich auf Deinen Besuch.gez. Lucius Aelius Quarto
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ROMA - ANTE DIEM XIV KAL MAR DCCCLIX A.U.C.
(16.2.2009/106 n.Chr.)