Aemilia wirft Medeia einen fragenden Blick zu, zuckt kurz mit den Schultern und folgt der Vestalin neugierig.
Beiträge von Decima Aemilia
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Aemilia blickt ihn mit vollem Mund einigermaßen verblüfft an und beeilt sich schnell, zu Ende zu kauen und herunterzuschlucken. Dann grinst sie entschuldigend.
"Och... Gut!Ich habe jetzt sogar zwei Schülerinnen bekommen! Hoffentlich find ich dann noch genug Zeit für die Lichtung. Aber das wird schon hinhauen. Die anderen unterstützen mich da auch sehr gut und vor allem Ganymed ist auf der Lichtung eine großartige Hilfe!
Ich bin froh, dass ich ihn habe..."
Sie lehnt den Kopf an Livianus Schulter.
"Hmm... Allerdings... Ich habe mir überlegt..."
Mit großen, bittenden Augen schaut sie lieb lächelnd zu ihm auf.
"...ich habe mir überlegt, ob wir ihn nicht vielleicht freilassen sollten?Ich glaube, er würde gerne auf eigenen Füßen stehen..."
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Sim-Off: Tsss...
Aemilia stürzt sich sofort neugierig auf den Beutel und taucht ab in die Tiefen lukullischer Genüsse. Um nicht alles für sich allein zu behalten, fördert sie nach und nach die unterschiedlichsten kleinen Pakete zutage. Nachdem der Großteil davon schon im Gras um sie herum verstreut ist, findet sie schließlich sogar eine Decke.
"Oh..." grinst sie etwas verlegen und breitet sie eiligst aus. Dann schüttet sie den Rest des Beutels auf die Decke, räumt die Gras-Pakete noch dazu und sichtet die Lage erst einmal mit zufriedenem Grinsen.
"Ah... Sehr gut...Hat Cicero wieder einmal zugeschlagen? Da ist ja alles dabei!"
Ein fröhliches Kichern entlockt ihr das extra-große Päckchen Oliven, was sie sogleich für sich selbst in Anspruch nimmt. Weiters findet sich frisches Brot, Obst, ein Paar Stücke Rauchfleisch, etwas gebratenes Huhn, duftender Käse und ein paar unterschiedliche Würste. Begeistert lächelt Aemilia ihrem Verlobten zu.
"Mmmh... Das sieht ja toll aus. Und so viel! Ob wir das wohl alles aufbekommen?"
Sie krabbelt zu ihm hinüber und kuschelt sich an seine Seite. Dann fischt sie ein Stück Apfel heraus und füttert Livianus damit. Für sich selbst tut sie sich erstmal an den Oliven gütlich.
"Wie soll unser Hochzeits-Buffet das noch übertreffen?"
Und schon sichert sie sich etwas von dem gebratenen Huhn... -
Aemilia hört aufmerksam zu und nickt schließlich anerkennend.
"Sehr gut. Ich sehe, dass du dich schon gut informiert hast. Ihr solltet allerdings sehr gut aufpassen, dass ihr Hera und Iuno nicht allzu sehr gleichsetzt. Die Göttinnen werden zwar einander zugeordnet, sind aber nicht komplett miteinander identisch. Ein Unterschied ist zum Beispiel, dass Iuno mit dem Beinamen Caprotina für das Kleinvieh in Gestalt der Ziegen und nicht wie Hera für das Grossvieh verantwortlich ist. Folglich ist auch die Ziege, die du ja schon erwähnt hast, das bevorzugte Tier der Göttin."
Lächelnd geht sie noch ein paar Schritte weiter und schaut sich nach einem kleinen Körbchen um. Dort holt sie zwei Schriftrollen heraus und reicht jedem der beiden Schülerinnen eine.
"Bitteschön!Das hier sind Abschriften der Religions-Fibel des Cultus Deorum. Jede von Euch sollte sich den Inhalt zu Gemüte führen und sich möglichst gut merken. Wenn ihr mögt, könnt ihr sie auch jeder für sich Zuhause abschreiben, damit ihr bei Bedarf dort nachschlagen könnt. Bringt mir die Rollen morgen bitte wieder mit, damit sie für die nächsten Schülerinnen parat liegen..."
Religions-Fibel
Religiöses Handeln kann sich auf vielerlei Wege ausdrücken.
Berührung:
Das Ritual der Berührung stellt eine Übertragung von göttlicher Macht dar. Als Beispiel sei hier das Ritual bei den Lupercalien zu nennen, wo die Luperci Frauen mit Zweigen berühren um so Fruchtbarkeit zu übertragen. Auch bei der Tempelweihe findet dieses Ritual Anwendung. Die Berührung des Türpfosten des zu entstehenden Tempels stellt neben der Besti8mmung des Grundstücks durch den Augur den wichtigsten Aspekt dieses Rituals dar.
Auch das Berühren und Küssen von Kultstatuen durch Gläubige stellt ein Ritual dar, wo durch ein enger Kontakt zwischen dem Menschen und der Gottheit hergestellt wird. Dies vermittelt Wohlwollen und Vertrauen.Ostentation:
Mit Ostentation ist die Zurschaustellung von Kultstatuen und anderen religiösen Artefakten gemeint. Manche Tempel haben nur an bestimmten Tagen geöffnet und bei manchen Kulten findet regelmäßig (jährlich) eine Prozession statt, bei der die Kultstatue zur Schau gestellt wird. Diese Mittel schaffen bei den Gläubigen ein reges Interesse durch die Seltenheit.
Prozession:
Jede Prozession hat einen klar definierten Start- und Endpunkt und der Prozessionsweg ist allen klar bekannt. Die Teilnehmenden (Gruppen) haben Festtagskleidung (Toga) zu tragen und in der Regel mit einem anschließenden Ritual zutun, welches auf die Prozession folgt.
Es gibt verschiedene Arten von Prozessionen, z.B. welche, die von verschiedenen Orten ausgehen. Des weiteren unterscheidet man die, welche räumliche Figuren beschreiben, wie einen Kreis um eine Gruppe oder Ort, welches als Reinigungszeremonie zu verstehen ist. (Innen – Außen, Rein – Unrein).
„Lustratio exercitus“ – Die Umkreisung des Heeres
„Lustratio urbis“ – Umkreisung der StadtMusik:
Musik spielt auch eine große Rolle bei religiösen Handlungen. So kann das Spielen der Tibia störende Geräusche bei einem Ritual übertönen. Auch ist es nicht selten, dass Hymnen bei öffentlichen Ritualen und Prozessionen gespielt werden. Für dies Aufgaben gibt es spez. Kultmusiker. Auch Chöre von Frauen und Kindern sind bekannt.
Tanz:
Auch der Tanz stellt ein Ritual dar. Erinnert sei hier an den Tänzen der Salier im März. Auch bei anderen Zeremonien kann ein Tanz vorkommen. Am weitesten ist mit der Dreischritt („tripudium“) bekannt. Meistens ist er Tanz Jugendlichen vorbehalten, doch auch ältere Tänzer sind bekannt, wie z.B. die Arvalbrüder. Gerade in Kulten die aus dem Osten des Imperiums stammen, sind Tänze bekannt, wie z.B. im Isiskult.
Wettkampf:
Auch eine Reihe von Wettkämpfen sind den Göttern gewidmet. Erinnert sei hier an den Lauf der Luperci, welcher als Wettkampf ausgetragen wird oder die Wagenrennen zum Oktoberfest oder die Equirria zu Ehren des Mars. Auch Gladiatorenkämpfe zählen hierzu, welche häufig zu Totenfesten abgehalten wurden und als „munus“ – Geschenk bezeichnet wurden.
Gabe
Die Gabe ist ein Geschenk (an die Götter). Ziel ist es ein langfristige Balance zwischen den Gaben der Götter und der Gläubigen zu erreichen. Von den meisten Gaben bekommen die Gläubigen etwas zurück, was zeigen soll, wie huldvoll und überlegen die Götter sind.
Man unterscheidet „blutige“ und „unblutige“ Opfer.Blutige Opfer
Bei der Opferung von Tieren gibt es einige zu beachten. Jede Gottheit hat eigene Vorstellungen von ihren Opfertieren, welche der zu Opfernde beachten muss. Zu unterscheiden sind das Alter des Opfertieres, ob es noch am säugen ist, ob es noch trächtig ist etc. Auch das Geschlecht ist von Bedeutung, genauso wie die Farbe des Tieres. So opfert man Himmelsgottheiten weiße Tiere, Feuergottheiten rote Tiere und Unterweltgottheiten schwarze Tiere. Vor der Opferung muss das Tier gereinigt werden, es wird mit Wasser besprenkelt und mit einer Salzlake („mola salza“) eingerieben. Der Opferleiter streicht dem Tier mit dem Messer über den Rücken. Dann fragt der Opferdiener: „Agene?“ (Soll ich handeln?) und der Opferleiter spricht „Age!“. Nach der Schlachtung des Tieres und wenn es ausgeblutet ist, wird die Eingeweideschau veranstaltet. Sind diese in einem akzeptablen Zustand, heißt es „litatio“ – „das Opfer ist angenommen“. Ist dem nicht so, muss das Opfer so lange wiederholt werden, bis dieser Zustand erreicht ist. Fehler sind bei der nicht korrekten Durchführung des Opfers und/oder des à Gebetes zu suchen. Auch kann es nach mehrmaligen Durchführen des Opfers sein, dass die Gottheit dieses Opfer nicht annehmen möchte. Blutige Opfer sind ausschließlich am Altar vor dem Tempel durchzuführen. Oft schließt sich nach der Opferung ein à Mahl an.
Unblutige Opfer - „Libation“
Mit der Libation sind unblutige Opfer gemeint. Dies können sein: Das ausgießen (spenden) von Wein aus einer flachen Schale („patera“), das Verbrennen von Weihrauch auf einen Altar oder Herd, das Opfern von Kuchen, Blumen oder auch Geld. Diese Opfer können dargebracht, vergossen oder verbrannt werden. Werden diese Gaben im Tempel dargereicht, so geschieht dies in der Regel auf einen tragbaren Altar („foculus“). Unblutige Opfer gibt es auch häufig als Voropfer von blutigen Opferungen.
Vernichtung:
Stellt zum einem die Übergabe von Gaben an die Götter dar, indem sie in eine Grube eingelassen wurden. (Dies geschieht, nachdem die Tempelräume voll mit Opfergaben sind, sie werden dann auf dem Tempelgrundstück „templum“ eingegraben), es kann aber auch eine Art Selbstverfluchung darstellen, wo durch das Schicksal des Eidbrüchigen symbolisch vorweggenommen wird, z.B. durch das vollkommene Verbrennen eines Opfertieres, zerstückeln eines Tieres oder durch das Wegwerfen eines Steins.
Mahl:
Das Mahl schließt sich meistens an eine Tieropferung an. Dazu wird das Tier nach der Opferung auf Kochtöpfe verteilt. So zählen Küchen und Sitzgelegenheiten neben dem eigentlichen „aedes“ mit der „cella“ zur Einrichtung eines Tempels. Auch das gemeinsame einnehmen eines „daps“ – Breis ist aus landwirtschaftlichen Ritualen bekannt.
Pflegerituale:
Pflegerituale spielen auch eine wichtige Rolle und sind in zwei Arten zu unterscheiden. Zum einem das waschen, ölen, ausschwefeln und bekleiden von Kultbildern, welches als Symbol für die Anwesenheit der Gottheit darstellt.
Zum anderen verlangt ein religiöses Ritual auch Reinheit vom Teilnehmer. Das besprengen des Kopfes mit Wassers und das waschen der Hände sind hier Minimum. Hervorgegangener Geschlechtsverkehr verlangt mehr.Gebet:
Bei jedem Ritual gibt es mindestens ein Gebet. Genauso setzt ein Gebet mind. eine hervorgegangene Gabe voraus, um die Aufmerksamkeit der Götter zu erregen. Oberstes Gebot beim Gebet sind Ruhe und Konzentration der Teilnehmer. Jede Störung kann das gebet unwirksam machen. Um dies zu vermeiden ist es ratsam, einen Flötenspieler bei dem Ritual zu haben, welcher mit seinem Gespiele störende Laute übertönt. (à Musik)
Die Person, die das Gebet spricht (Ritualleiter), kann sich auch den Zipfel der Toga über den Kopf ziehen um so maximale Störungsfreiheit zu erlangen („ritus patrius“). Es ist auch von entscheidender Bedeutung, das der genaue Wortlaut der Formel eingehalten wird, da sonst das Gebet nicht wirksam ist. Beten Nicht-CD-Mitglieder bei einem (privaten) Ritual ist es daher ratsam, einen Sacerdos als Vorsprecher zu haben. Bei einem Gemeinschaftsgebet, welches eine abschließende Bestätigungsformel enthält, ist es ratsam, diese schriftlich unter den Teilnehmenden zu verteilen.
Der Ritualleiter steht bei dem gebet, evt. mit geneigtem Kopf (auch kniend ist möglich als Form des Flehens) die Hände zum Himmel oder zur Statue bzw. Altar gerichtet. Er spricht mit erhobener Stimme und schließt das Gebet mit einer Wendung nach Rechts ab.Fragend schaut Aemilia die beiden nun an.
"So... Habt ihr sonst noch weitere Fragen? Falls nicht, könnt ihr für heute nach Hause gehen. Bis morgen solltet ihr euch intensiv mit der Religions-Fibel auseinandergesetzt haben. Ich werde euch dann nämlich einige Fragen dazu stellen."
Geduldig wartet sie ab. -
Aufmerksam hört Aemilia seiner Geschichte zu.
"Hmm... Erst sechs... Kannst du dich noch an die Zeit davor erinnern?Hattest du Geschwister? Deine Mutter? Weißt du, wo sie hingekommen sind? Denkst du manchmal darüber nach, wie es ihnen wohl ergangen sein muss und planst eine Suche nach ihm?"
Sie überlegt und versucht sich in Ganymeds Situation hineinzuversetzen.
"Hmm... Ich glaube, ich würde mir soetwas andauernd überlegen. Aber ich kann es mir nur schwer vorstellen, wie es sein muss ein Sklave zu sein..."
Nachenklich kratzt sich Aemilia am Kopf, da bemerkt sie den Ring.
"Oh... Was ist das?Gehört der dir? Der ist ja hübsch... Darf ich mal sehen?"
Neugierig reckt sie den Hals und beugt sich zu Ganymed vor. -
Aemilia strahlt erfreut, dass die Frauen sich tatsächlich auskennen. Dann runzelt sie skeptisch die Stirn.
"Ja, schon. Aber was sind das denn genau für Riten? Wir wissen irgendwie garnicht so recht, was wir uns darunter vorstellen sollen. Also, ich zumindest... Was macht man denn während dieser Zeremonien?"
Fragend blickt sie die Vestalin an.
"Wird etwas geopfert oder so?" -
Sim-Off: Ups!
Ich hatte ganz vergessen, dass ich hier auch noch bin. Sorry!
Aemilia ist ganz in ihren Gedanken an Livianus versunken, als sie plötzlich wieder merkt wo sie überhaupt ist.Dann sieht auch sie die Neue und begrüßt diese lächelnd.
"Salve! So kalt wie es heute draußen ist, ist das der perfekte Tag um in die Thermen zu gehen, nicht wahr?Ich bin Didia Aemilia." stellt sie sich vor.
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"Ah, salvete!" strahlt Aemilia erfreut, als sie plötzlich so viele Ansprechpartnerinnen finden.
"Ja, wir suchen tatsächlich etwas.Und zwar eine Vestalin, aber davon haben wir nun ja scheinbar sogar zwei gefunden..."
Sie grinst und zieht Medeia etwas nach vorn.
"Wir wollten uns nämlich erkundigen, ob ihr euch mit den Riten der Bona Dea auskennt... In ihren alten Kulträumen gibt es leider keinerlei schriftliche Aufzeichnungen oder dergleichen mehr. Aber man erzählt sich, dass auch Vestalinnen an den Zeremonien teilgenommen haben. Stimmt das? Kennen sich bei euch welche mit diesen Riten aus? Müssten die nicht im Dezember wieder stattfinden?"
Wieder einmal fällt Aemilia es zu spät ein, sich vorzustellen. Sie wird etwas rot.
"Oh, entschuldigt... Ich bin die Sacerdos Dianae Didia Aemilia und das hier ist Artoria Medeia, sie hatte die ursprüngliche Idee und kam zu mir um sich zu erkundigen..."
Erwartungsvoll sieht sie die Vestalinnen an. -
Brav folgt Aemilia ihrem Angebeteten und sieht sich schließlich mit anerkennendem Blick um.
"Ja, nicht schlecht! Das nehmen wir...Wie kommt es, dass du dich so gut auskennst?"
Sie zwinkert ihm verschmitzt zu.
"Ich selbst kenne mich eigentlich nur innerhalb der Stadt selbst aus. Sobald es nach draußen geht und keine Häuser mehr da sind, bin ich verloren..."
Aemilia sitzt ab, lässt Maysoon am langen Zügel grasen und sich selbst ins Gras fallen.
"Hach, wunderbar...Das sollten wir öfters machen..."
Sie setzt sich wieder auf und sieht Livianus neugierig an.
"Was hast du denn jetzt alles mitgebracht?"
Neugierig blickt sie zu seiner Tasche hinüber. -
"Hoffentlich nicht in letzter Zeit.
Das würde großes Unheil bedeuten..."
Skeptisch stirnrunzelnd schaut Aemilia in die Richtung, wo sie das Feuer vermutet.
"Nun, wir können sie ja einmal fragen, wenn wir nur eine Vestalin finden könnten..."
Suchend mustert sie die Frauen und versucht eine Vestalinnentracht zu finden. -
Aemilia muss zaghaft lächeln ob seiner heftigen Worte.
"Ach, Ganymed... Ein Sakrileg?Na, ich bin doch nicht heilig. Mach dir keine Sorgen, das ist nun zum Glück schon Jahre her und es wird garantiert nicht wieder passieren."
Schmunzelnd drückt sie seine Hand.
"Inzwischen darf ich mir meine Ehemänner ja selbst aussuchen.Livianus würde jeden, der soetwas tun würde, vermutlich fast so sehr verhauen wie du."
Sie grinst wieder etwas verschmitzt.
"...aber vermutlich auch nur fast.Danke, dass du mich beschützen willst. Dann kann mir nun wohl garnichts mehr passieren..."
Aemilia freut sich sichtlich über seine Anteilnahme.
"Aber wie ist es mit dir? Würdest du lieber woanders sein? In Dacia?" -
Aemilia schmunzelt und mustert Ganymed.
"Eigentlich meine ich alles.Gibt es einen Ort, an dem du jetzt lieber wärst als hier, in Rom?"
Sie setzt sich auf ihrem Baumstamm gemütlich zurecht. Als Ganymed sie auf ihre vergangene Ehe anspricht, verdunkelt sich ihr Blick.
"Mhm... Ja, das war ich. Pyramiden... Hmm... Ja, leider nur von Weitem. Aber ich bin heilfroh, dass das vorbei ist..."
Aemilia lächelt schief und überlegt, ob sie ihm alles erzählen soll. Angesichts seines neugierigen Blickes seufzt sie schließlich schicksalsergeben.
"Also gut... Er war Römer, hieß Anacrites und war ein Soldatenkumpan meines Onkels, unseres damaligen Pater Familias. Es war... nicht meine eigene Entscheidung ihn zu heiraten. Naja, wenn der Pater das bestimmt, dann muss man halt folgen. Jedenfalls... Der Anfang der Ehe ging eigentlich. Zum Glück war mein Mann nie Zuhause und ließ mich zumindest tagsüber in Ruhe. Schlimm wurde es eigentlich erst dann, als er plötzlich über Nacht beschloss, nach Ägypten auszuwandern. Plötzlich hatte ich unsere Sachen zu packen und wenige Tage später waren wir auf einem Schiff gen Süden."
Sie seufzt leise.
"In Ägypten hat er dann wohl nach und nach Freunde gefunden, Ägypter, mit ägyptischen Frauen. Jedenfalls waren sie alle recht... dominant ihren Frauen gegenüber. Das gefiel Anacrites wohl auch nicht schlecht und er begann auch mir gegenüber strenger zu werden. Ich durfte das Haus nicht mehr verlassen und die Nächte wurden nahezu unerträglich. Jedenfalls... Irgendwann hat er dann begonnen..."
Aemilia schaut sich kurz um, ob sie auch wirklich nicht belauscht werden. Sie senkt ihre Stimme, da das ganze ihr schon etwas peinlich ist.
"...irgendwann hat er dann begonnen mich zu schlagen. Da konnte ich dann einfach nicht mehr. Ich bin wohl... mehr oder weniger geflohen, einfach abgehauen. Irgendwie hab ich es dann über entfernte Bekannte und halbwegs Befreundete geschafft die Scheidung zu erwirken. Du glaubst garnicht, was für ein gutes Gefühl es anschließend war, wieder den Boden der Urbs Aeterna unter den Füßen spüren zu dürfen..."
Sie versucht ein wenig zu lächeln und schnappt sich schnell noch ein Stück Brot um lustlos darauf herumzukauen. -
"Achwas..." grinst Aemilia.
"Nur ein paar Straßen weiter!"
Für sie ist so ziemlich jeder Ort in Rom 'nicht weit weg' und 'nur ein paar Straßen weiter'. Schnell räumt sie die Sachen ordentlich zusammen, so dass die nächste Aushilfe sich weiter darum kümmern muss. Grinsend denkt Aemilia kurz an Victor, der ein ebenso großer Freund von Schreibtischarbeit ist wie sie selbst.Dann geht sie Medeia guten Mutes voran in Richtung Ausgang.
"Komm! Mal schaun, was wir herausbekommen..."
Und schon machen sie sich auf den Weg zum Vesta-Tempel. -
Mit Medeia im Schlepptau kommt Aemilia auf direktem Wege am Vesta-Tempel an und schaut staunend an der Fassade empor.
"Nicht schlecht, oder? Hoffentlich finden wir auch eine Vestalin..."
Sie schaut sich aufmerksam um. -
Sim-Off: Der ganze Tempel voller Götter, nur keine Diana...
Aemilia schaut ein bißchen verwirrt. Die ganzen Verwandtschaftsbeziehungen der zahlreichen Götter wachsen ihr so langsam über den Kopf. Nachdenklich kratzt sie sich am selbigen und nickt schließlich mit einem schiefen Grinsen.
"Ja... Ich denke, so in etwa dürfte das passen. Aber die Halbschwester Dianas ist sie, glaube ich, nicht ganz. Dazu müssten sie ja ein gemeinsames Elternteil haben...Äh... Hmm... Sagen wir sie ist die Tochter-von-Iunos-Mann.Rhea ist übrigens der griechische Name von Iunos Mutter. Wir nennen sie meistens Ops."
Sie sinniert noch kurz über Iuno und Diana und schüttelt schließlich ganz verwirrt den Kopf.
"Hach... Also, wo waren wir? Achja...Die Attribute!"
Aemilia schaut sich im Tempel um und deutet auf eine große Diana-Statue.
"Die Attribute habt ihr sicher schon viel an ihren Statuen gesehen. Diana trägt häufig eine Stephane mit hohen Strahlen oder Zacken, dann hat sie auch die Haare lang und offen. In der linken Hand hält sie ein Venabulum, das benutzt man normalerweise zur Wildschweinjagd. Als Begleiter werden ihr häufig Hunde und auch Jagdtiere zur Seite gestellt. Da sie ja die Lanze in der Hand hat, sind Pfeil und Bogen meist abgelegt. Was ihre Kleidung angeht, so hat Diana meist einen kurzen Rock, der kurz über den Knien aufhört, und Jagdstiefel. Ihre Bäume werden als glückliche Bäume, Arbores Felices, bezeichnet, weil sie immer reiche Früchte tragen. Das sind die Pinie, die Quitte, der Granatbaum und die Eiche. Wie sieht es da bei Iuno aus? Ihr habt sicher schon viele Statuen gesehen und könnt euch ungefähr an sie erinnern..."
Fragend schaut Aemilia ihre beiden Schülerinnen an. -
"Klar! Gerne!" grinst Aemilia und wirft kurz einen Seitenblick auf den verhassten Papierkram.
"Ähm... Oder soll ich dich gleich begleiten?Quasi, als... äh... kultische Beraterin oder so?"
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Aemilia fixiert abwechselnd die Statue und die Opfergaben. Vor lauter Spannung hält sie die Luft an und beißt sich besorgt auf die Unterlippe. Nichts, rein garnichts passiert. Sie scheinen eine Ewigkeit zu warten. Kein plötzlicher Windstoß kommt auf, kein Blütenblatt regt sich. Kein Apfel, keine Traube fällt wie scheinbar zufällig herab. Nichts. Aemilias Mut sinkt immer mehr, je mehr Zeit vergeht.
Schließlich dreht sie sich traurig zu Lucilla um und seufzt leise.
"Lucilla... Ich glaube..."
Sie seufzt erneut.
"...es hat keinen Sinn. Wir... Wir sollten die ganze Sache wieder vergessen." -
"Sehr schön..." lächelt Aemilia.
"Ich sehe, dass ihr euch beide gute Gedanken dazu gemacht habt. Iuno kann stolz auf ihre zukünftigen Priesterinnen sein. Du wurdest also schon ein wenig von Sinona ausgebildet, Caesonia? Worüber habt ihr denn bereits gesprochen?"
Sie lächelt verschmitzt und geht den beiden voran weiter ein kleines Stück durch den Tempel."Natürlich werdet ihr später zu den Priesterinnen der Iuno wechseln und der Göttermutter selbst dienen. Solange jedoch noch eure Ausbildung dauert, werdet ihr Schülerinnen der Diana sein. Das bedeutet natürlich, dass ich euch vor allem etwas über Diana beibringen werde. Ich werde mich bemühen, euch auch etwas über Iuno beizubringen, aber mein Schwerpunkt ist nun einmal Diana.
Sie ist sehr vielseitig. Diana ist Göttin des Mondes und der Fruchtbarkeit, Beschützerin der Frauen und Mädchen. Sie hilft bei der Geburt, hat aber auch Züge einer Todesgöttin. Somit sind natürlich auch ihre Beinamen zahlreich. Zum Beispiel wacht sie als Diana Nemorensis über den heiligen Hain von Aricia und als Diana Trivia ist sie die Dreiwegsgöttin... Ihr Bruder ist Apollo, der Gott der Sonne und des Lichts. Ihr Vater ist Iupiter, der Göttervater und ihre Mutter ist die Göttin Latona.
Was könnt ihr mir denn über Iunos Verwandtschaftsverhältnisse sagen?"
Mit fragendem Blick bleibt sie bei einer kleinen Diana-Statue stehen. -
Ein Strahlen geht über ihr Gesicht. Wenn Livianus die Hochzeit schon für so sicher hält, dann muss es einfach bald endlich funktionieren. Aemilia grinst schelmisch und flüstert ihm leise zu.
"Ich warte nämlich noch immer ganz ungeduldig auf die tolle Hochzeitsnacht, die du mir mal versprochen hast!"
Mit einem frechen Zwinkern treibt sie ihr Pferd wieder an und ruft ihm im Losreiten noch zu.
"Ohja, hoffentlich finden wir bald einen Rastplatz!Du wirst es nicht glauben, aber ich habe einen waaaahnsinnigen Hunger.
Ich hoffe doch sehr, dass du da auch zumindest ein kleines Bißchen was zu Essen drin hast...
Ansonsten muss ich nämlich leider dich vernaschen!"
Maysoon und Aemilia galoppieren voran, die Augen auf die Umgebung gerichtet und auf der Suche nach lauschigen Plätzchen. -
"Er ist hübsch!"
Lächelnd betrachtet Aemilia das Tier und sieht Livianus anschließend in die Augen, während sie seine Hand kurz ergreift.
"Aber du bist noch viel hübscher, mein Schatz.Ich liebe dich..."
Sie drückt seine Hand und lächelt warm.
"Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe..."
Nachdenklich legt die Sacerdos den Kopf ein wenig schief und betrachtet ihren Verlobten.
"Meinst du, dass wir bald endlich heiraten können?"