Beiträge von Mia

    "Ja," ich zögerte ein wenig, aber dann antwortete ich Wahrheitsgemäß. "Dieser ist der vierte. Mein erster starb, als ich 10 war, er war ein netter Mann gewesen, der mich als Spielkameradin für seine Tochter wollte. Alle starben bei einem Hausbrand, bis auf seine Frau und zwei Sklaven, eine davon war ich. Sie hat uns verkauft und was aus ihr wurde, weiss ich nicht. Ich kam zu dem.... mit dem Gewürz. Er verkaufte mich ein halbes Jahr nach der Geschichte und mein letzter war ein alter Mann, der .." Ich hielt inne, da ich beinahe unfreundliche Dinge über ihn gesagt hätte, auch wenn sie stimmten.
    "Der für alles einen "Aufseher" hatte.... auch ein Sklave..." Bei der Erinnerung an ihn schauderte es mir wieder und ich spürte wieder...
    Ich straffte mich etwas und schloss leise:
    "... der sich um alles kümmerte."

    Ich zuckte kurz zusammen bei der Frage.
    "Bis zu dem... Zwischenfall hat man mich auch einkaufen lassen, danach... durfte ich nicht mehr das Haus verlassen und auch bei meinem letzten Herren nur selten... dort... ja, eben nur selten."

    "Ja, gerne."
    Er war irgendwie anders als all die, bei denen ich vorher war. Meistens hatte es geheissen: Da, stell Dich hin, guck kurz zu und dann machst Du was man Dir sagt. Und wenn Du nicht spurst.....
    Er aber kümmerte sich. Und war, wenn auch recht herb, zugleich freundlich. Ich sah kurz zu ihm und lächelte noch einmal leicht, den Gedanken an den Letzten wieder tief in meinem Geist verdrängend.

    Ich erwiderte sein Lächeln schüchtern.
    "Ich danke Dir."
    Ich sah mich kurz um.
    "Um zu den Quartieren zu kommen, kann ich auch da lang gehen?"
    Ich deutete in eine Richtung.
    "Und an wen muss ich mich wegen meinen Aufgaben wenden? Gibt es hier einen Aufseher, der alles koordiniert?"
    Bei dem Gedanken an den "Aufseher" meines vorherigen Herren wurd mir etwas mulmig. Ob ich hier auch mit so jemanden rechnen musste?


    Aber oben wird von Heiligabend gesprochen. Ist das nun nur ein Fehler bei Shakespeare, bzw. in der Übersetzung oder gibt es da auch noch was?

    Oh, ein herrliches Bad. Irgendwo in meinem Kopf spukten Bilder vom Schwimmen im Meer und für kurze Zeit leuchteten meine Augen, aber dann war ich wieder die, die ich seit damals war.
    Zum Thema Freitod und Helfer schwieg ich lieber.
    "Wer ist Deandra?"

    Ich wagte nicht zu fragen, deshalb schwieg ich nur und hörte zu. Als er von dem Antonius sprach, sah ich hin und fragte leise:
    "Wie starb er?"

    Ich schaute in die Bibliothek. Ich konnte nicht gut lesen, aber ein wenig schon. Als er fragte, wie er reagiert hatte, schwieg ich eine Weile. Erst als wir das Zimmer wieder verliessen antwortete ich.
    "25 Peitschenhiebe und eine Woche eingesperrt in Eisen und nur Wasser."
    Ich war angesichst der Erinnerung etwas blass um die Nase geworden. Ich konnte mir den folgenden Satz nicht verkneifen.
    "Er war ein tyrannischer Despot."
    Dann sah ich ihn etwas erschrocken an. Oh weh, hatte ich jetzt zu viel gesagt?

    Ich folgte ihm und wägte während des Ganges ab und sagte dann leise.
    "Ich habe ein Gewürz genutzt, was mein Herr nicht mochte und ... naja, ich habe es danach nie wieder genutzt."
    Meine Stimme nahm einen eigenartigen Ton an, bei den letzten Worten, aber ich bemerkte es nicht.

    "Es wäre vielleicht gut, wenn Du sie mir zeigen würdest. Nun, bis jetzt hat sich niemand beschwert.... bis.."
    Ich seufzte leise. Das war lange her und ich hatte meine Lektion damals schmerzlich, sehr schmerzlich gelernt.
    "Es wäre nett, wenn Du sie mir zeigen könntest."
    Ich hatte mich beruhigt und irgendwie hatte ich das Gefühl dass ich in seiner Gegenwart nicht gleich mit Sanktionen rechnen musste wegen einem falschen Blick, wie bei meinem vorherigen Herren.

    Ich versuchte wieder ruhig zu werden, aber mein Atem ging immer noch etwas schneller.
    "Ähm, ja.. ein wenig kann ich kochen."
    Ob er mich nicht auffressen würde, musste sich erst noch zeigen.

    "Aus Judaea."
    Ich schaute auf das Bett und die Kommode und seufzte innerlich. Wieder ein neues zu Hause und doch nicht zu Hause.