Beiträge von Mia

    Ich kam nach etwas fragen und raten an dem besagten Haus vorbei und klopfte an die Tür.
    Geduldig wartete ich darauf, dass man mich einliess.

    Uiuiui, da würde wohl bald der Stall zusammenfallen. Also sollte ich ihn wohl mal lieber wecken.
    Ich trat neben ihn, stupste ihn und sagte vernehmlich:
    "KONON! Aufwachen! FRÜHSTÜCK!"

    Der Wein musste hier und da nachgefüllt werden, was ich soeben tat, dann reichte ich noch einmal ein paar Happen und stellte mich wieder in den Hintergrund. Das Gespräch der Beiden driftete in Regionen, die mich sowieso nicht interessierten, deshalb drifteten auch meine Gedanken etwas ab, jedoch meine Augen immer auf die Anwesenden ruhend, falls ihnen nach etwas war.

    Leise vor mich hinsummend schnitt ich ein paar Rosen.
    Der Tag war schön und der Himmel wolkenlos. Es war warm und ich dachte an alles mögliche so vor mich hin.
    Vorsichtig schnitt ich die dornenbewachsenen Stile ab und brachte den Strauß dann nach drinnen, wo die Blumen verteilt werden würden.

    Ich kam mit dem Frühstück und hörte das, mh, Schnarchen? Na die armen Viecher in dem Stall, die das aushalten mussten.
    "Frühstück!" sagte ich vernehmlich, rüttelte den Berg kurz und liess es dann stehen um mich meinen Aufgaben zu widmen.
    Wenn er hier frühstückte, wurde wenigstens nicht die halbe Speisekammer von ihm geplündert.

    "Schon wieder?"
    Seufzend stellte ich ihm etwas auf den Tisch.
    "Du bist unersättlich, Konon."

    Zusammen mit meiner Freundin und noch einer weiteren Sklavin war ich dabei das Lager der Sklaven ein wenig, zumindest vorübergehend, angenehmer zu gestalten. Alles an verfaultem Stroh wurde rausgebracht und frisches reingebracht. Auch die Decken und was sonst noch war wurden ausgetauscht um später gereinigt zu werden.
    Der Maiordomus hatte wohl ein gutes Wort eingelegt, oder auch mehrere.
    Fast den gesamten Vormittag brachten wir damit zu, dass alles an ekligem Stroh rauskam und sauber wurde und nach dem Mitta hatten alle frisches Stroh als Lager. Es war soviel da, dass auch so ein kleiner Dieb wie Sica, denn meine Freundin und ich waren uns beide einig, dass der das frische Stroh damals von meinem Lager gestohlen hatte, was klauen konnte ohne dass es sonderlich auffiel.
    Im Laufe des Nachmittags sah es dann auch wieder halbwegs ordentlich aus und müffelte nicht mehr so. Nun mussten wir nur noch die alten Decken und was da noch zugehörte waschen gehen, was wir dann auch taten.

    Ich betrat wie geheissen das Atrium um mich um das leibliche Wohl der Gäste zu kümmern. Ein Tablett mit Wein und kleinen Happen bei mir, die ich schweigend rumreichte um dann in den Hintergrund zu verschwinden, abwartend, ob noch jemand Nachschub benötigte.

    Leise vor mich hinsummend wischte ich in ein paar Zimmern Staub, während hinter mir eine andere Sklavin anderes machte.
    Gerade wechselte ich wieder ein Zimmer.
    Momentan ging es mir erstaunlich gut. Warum, wusste ich jedoch nicht.

    Ich seufzte und lächelte leicht. Also gut, wenigstens brüllte er das nicht heraus. Ich legte ihm noch ein wenig Brot daneben und wandte mich dann wieder meinen eigentlichen Aufgaben zu, froh, dass gewisse Subjekte seit einiger Zeit nicht mehr in die Küche kamen.

    Ich betrachtete den Fleischklops vor mir stirnrunzelnd und seufzte leise.
    "Konon? Kannst Du auch etwas geräuschloser Schmatzen?"
    Meine Stimme war freundlich, aber eine klitzekleine Genervtheit konnte ich nicht raushalten.

    Seit Konon im Haus war, musste ich fast doppelt so viel kochen wie normal, zumindest hatte ich den Eindruck. Zum Glück war es nicht meine Aufgabe das dem Herrn klar zu machen. Das durfte wer anders tun. Meine Aufgabe war nur das unersättliche Hungergebrüll unter Kontrolle zu bringen.
    Auch wenn der "Kleine" recht dappert um sich rum machte, so war er doch, von schmatzen und schlürfen abgesehen, ein ruhiger Zeitgenosse, wenn er am Futtern war. Und er war ein dankbarer Esser, was mir hin und wieder sogar den Ansatz eines Lächelns entlockte.

    Wär es nicht schon vor Sicas Ankündigung so gewesen, hätte man meinen können, seine Aktion hätte mir Alpträume verschafft, aber dazu brauchte ich ihn nicht. Im Gegenteil, auch wenn er mir gegenüber brutal war und mir mein Kopf noch stundenlang höllisch weh tat, gab es mir doch eine leichte Befriedigung zu wissen, dass ich nicht kampflos geblieben war und ihn sogar verletzt hatte. Wenn der Gedanke dan das Blut auch immer noch leichte Übelkeit auslöste.
    Aber ich war sogar ein klitzekleines bisschen stolz auf mich. Auch wenn ich es garantiert noch würde bereuen müssen.
    Aber Sica musste jetzt damit rechnen, dass er mich nicht einfach so nieder machen konnte.
    Irgendwas in mir hatte Klick gemacht. Ich war es leid immer wieder die Gearschte zu sein, die Leiden musste. Ich würde nicht mehr alles mit mir tun lassen.
    War nur noch die Frage, ob ich die Theorie auch in die Praxis würde umsetzen können.

    NIcht gleich danach, nein, schon einige Zeit später kam ich an der Box an, die Konon gehörte. Ich stellte den Teller ab und wies kurz darauf.
    "Bring ihn danach zurück in die Culina," sagte ich leise. Dann drehte ich mich um, um wieder zu gehen.

    Ich keuchte, als ich wieder Luft bekam und rutschte dann kraftlos die Wand entlang. Mein Kopf dröhnte und mein Rücken schmerzte fürchterlich. Langsam wurd mir bewusst, was gerade passiert war und ich schmeckte erneut das Blut. Mir wurd übel und ich kämpfte dagegen an, bis ich endlich alleine war. Er dann kroch ich zu einem der Eimer, die da standen für die Abfälle und übergab mich.
    Danach blieb ich einige Zeit zitternd und weinend am Boden liegen, ehe ich mich irgendwann zusammenriss und mühsam aufstand. Ich brachte den Eimer fort, wusch mir das Gesicht und tat noch Essen auf einen Teller, welches ich dann Richtung Stall trug. Anfangs verübte ich meine Aufgaben noch etwas wackelig, aber nach einer Zeit wurde es besser und als ich am Stall ankam, sah man mir nur noch bedingt an, was mir eben passiert war.

    Der Aufprall gegen die Wand presste mir die Luft aus den Lungen und der Schlag gegen die Schläfe gab mir das Gefühl, mein Kopf würde explodieren. Mit lauter Lichtblitzen und Sternen vor den Augen spürte ich seinen Arm an meinem Hals, aber ich hatte keine Kraft meine Arme zu heben. Im Gegenteil, ich musste kämpfen nicht das Bewusstsein zu verlieren.

    Ich spürte den Griff und schrie auf, als er mir den Mund zuhielt. Das war zu viel. Eher aus einem Reflex und der aufkeimenden Panik heraus biss ich zu. Und zwar ziemlich kräftig. Und ich trat um mich. Ich schmeckte sein Blut und versuchte zu schreien.
    "Hiül......Hi... fe..."
    Es war eklig fremdes Blut zu schmecken, aber ich biss, bis er mich endlich losließ.