Beiträge von Narrator Aegypti

    Die Vorbereitungen für das Manöver liefen nun langsam an. Vorbote dieser Operation, an der am Schluß etwa 2-3000 römische Soldaten teilnehmen würden, war eine volle Cohorte römischer Soldaten. Diese unter dem Kommando des ritterlichen Tribuns Decimus Acutius Tremulus stehende Cohorte bestand hauptsächlich aus erfahrenen Legionären, die schon öfter in ihrem Leben Bautätigkeiten übernommen hatten, auch einige zivilie Ingenieure waren dabei. Zwischen den Soldaten, in Karren, waren die benötigen Utensilien, die man für Ausbesserungsarbeiten an Mauerwerk brauchte.
    Alles in allem ine beindruckende Vorstellung, wenn man bedachte, daß dies nur der knapp 10. Teil einer Legion war.
    Der Tribun nickte den Stadtwachen nur kurz zu und dies war auch der einzige Kontakt zu der Stadtwache. Er nahm nicht an, daß diese ihn ernsthaft aufhalten würde. So maschierte er also einfach durch und hinter ihm die VIII. Cohorte, zusammen mit ihrer Ausrüstung in Richtung Judenviertel.


    Sim-Off:

    das spielt hier nach dem Besuch des Deltas durch den präfekten. Ich habe des trotzdem schonmal geschrieben, weil ich nicht weiß wie oft ich in den nächsten Tagen online komme. Der Thread "Besichtung eins Präfekten" ist hiervon also unberührt

    Zelle I


    Ohne Zweifel wusste der Gefangene ganz genau, wovon Cleonymus sprach. Denn seine Zunge hatte sich ganz bestimmt nicht von alleine selbstständig gemacht und war ihm aus dem Mund gesprungen.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht starrte er seinen Peiniger an. Dann ein fast unmerkliches Nicken.


    “'ah.“, kam aus seinem Mund, was wohl bedeuten sollte, dass er bereit war einzulenken.

    Zelle I


    Wohl aus falsch verstandenem Mut biss der Mann die Zähne zusammen, als die Zange ihr peinigendes Werk tat. Er zerrte an seinen Fesseln, doch das war vergeblich. Fast ein wenig verwundert schaute er auf die Wunde, die sofort stark zu bluten begann. Wenn er auch nicht schrie, so konnte man doch Verzweiflung und Schmerz in seinem Gesicht lesen. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er zitterte. Aber noch bettelte er nicht um Gnade.

    Zelle I


    Die Drohung vor Augen wurde der Gefangene sehr unruhig. Soweit er es noch konnte rutschte er aufgeregt auf seinem Stuhl hin und her. Er wandte entsetzt den Kopf ab, so als würde ihm schon der Anblick der Zange Schmerzen bereiten.
    Er verzerrte das Gesicht und stammelte aus voller Kehle: “'ooaaaahnnnghg'gh icjh 'ch, icjh 'ch'gh hbei'. Gugh 'ir 'ch'gh!“


    Aber dummerweise fehlte ihm nun einmal die Zunge und so blieb unverständlich, was er vielleicht hätte sagen wollen. Oder gab es jemanden, der ihn verstand?

    Zelle I


    Der Gefangene rieb sich die befreiten Handgelenke. Bestimmt pochten seine Hände, in die das Blut wieder zurückkehrte, nachdem die eng anliegenden Fesseln es zuvor zurückgehalten hatten. Zitternd nahm er die bereit liegende Schreibtafel und den Griffel und schrieb etwas darauf. Er wirkte sehr ungelenk dabei und man konnte sehen, dass er kein sehr geübter Schreiber war. Erstaunlich fast, dass er überhaupt vier Worte zustande brachte.


    Sie lauteten: Nijcht HªSs NiCht MºrD


    Ängstlich und zugleich hoffend wanderte sein Blick zu dem konsequenten Augustus. Er hielt ihm die Tafel hin, so als sei dies eine Opfergabe für einen zornigen und nach Blut dürstenden Gott.




    Zelle II


    Kalter Schweiß. Angst.

    Zelle I


    Der Gefangene, noch immer an seinen Stuhl gefesselt, ließ die Verlesung all seiner angeblichen Verfehlungen über sich ergehen. Er selbst blieb regungslos, doch was hätte er auch sonst tun können? Sein Blick aber, der irrte immer wieder zwischen Cleonymus, dem konsequenten Augustus und den schrecklichen Instrumenten hin und her.


    Als Cleonymus geendet hatte, blieb es für einen Moment lang still. Dann machte der Gefangene: “H'nnghhhk!
    Das war so ziemlich die erste Lautäußerung, die er seit seiner Verhaftung von sich gegeben hatte.




    Zelle II


    Angstschweiß ran dem zweiten Gefangenen von der Stirn. Er lauschte angestrengt, doch nicht was er hörte konnte seine Angst lindern.

    Zelle I


    Der Gefangene, fest an seinen Stuhl gebunden, konnte sich kaum rühren. Aber seine furchtsam aufgerissenen Augen folgten den Bewegungen der beiden Gestalten. Er ahnte wohl, dass ihm nichts Gutes bevorstand.




    Zelle II


    Der andere Gefangene war ebenfalls an einen Stuhl gebunden worden. Bewegungsunfähig saß er da in der Dunkelheit eines fensterlosen Verließes. Keine Lampe oder Kerze erhellte den Raum. Der Gefangene lauschte dem unheimlichen Schnaufen eines Wesens, dass irgendwo in der Finsternis hinter ihm stehen musste. Er konnte es nicht sehen. War es ein Mensch? Oder etwas Schlimmeres? Der arme Kerl zitterte. Aber das sah man natürlich nicht, denn es war ja stockfinster.

    Der Theaterbau erstrahlte zwar nicht gerade in neuem Glanz, doch Diener und sonstige Beauftragte hatten zumindest den größten Unrat entfernt sowie die gröbsten Mängel ausgebessert. An den Eingängen verteilten eifrige Helfer Wein und Brot für hungrige Gäste, die es sichtlich eilig hatten, sich die besten Plätze in der Mitte der Tribüne zu sichern.
    Auch der Urheber des Stücks, das in Kürze hier seiner Uraufführung entgegensah, ein gewisser Melanthios, war selbstverständlich erschienen. Er war sicherlich kein wirklich Großer seiner Zunft, doch hatten ihn einige volkstümliche Werke in der jüngeren alexandrinischen Vergangenheit zu einiger Popularität im Volk verholfen, die freilich auf das Stadtgebiet und dessen Umland begrenzt blieb. Es war dem Mann jedenfalls anzusehen, wie sehr er es genoss, sich im dem vorübergehenden Glanz zu sonnen, den dieser Tag für ihn bereithielt.
    Während die Gäste im Theater eintrudelten, begannen die Darsteller ihre Vorbereitungen für die Vorführung. Der Veranstalter hatte einige junge, talentierte, aber eben auch preiswerte Darsteller engagiert, die im Gegensatz zu den großen Stars der Szene bezahlbar blieben. Außerdem musste kein größerer Chor eingeplant werden, wie das bei großen Werken von Sophokles und Co. unvermeidlich gewesen wäre. Alles in allem waren also die Voraussetzungen geschaffen worden für einen erfolgreichen Theatertag.

    Der Portus Mareotis befindet sich im Süden Alexandrias, in den sumpfigen Gebieten von Iuliopolis und dient der Polis als Seehafen und Umschlagplatz aller Waren, die auf dem Nil über Schedia aus dem Süden der Provinz kommen.


    Der Grossteil aller Waren, die nach Alexandria importiert werden, erreichen Alexandria über den Portus Mareotis, während die meisten Exporte Alexandria über den Meerhafen verlassen.



    „Ihre glückliche Lage aber ist vielseitig. Denn der Ort wird von zwei Meeren umspült, einerseits gegen Norden vom Aigyptischen, andererseits gegen Süden vom Sumpfsee Mareia, welcher auch Mareotis heisst. Diesen füllt der Neilos vermittelst vieler Kanäle sowohl von oben als seitwärts, auf welchen auch die Einfuhr viel stärker ist, als jene über Meer, so dass der Sumpfhafen reicher war, als der Seehafen; hier aber ist die Ausfuhr von Alexandreia stärker, als die Einfuhr.“

    - Strabon, 17,1,7

    Der eine Gefangene ignorierte die Schreibtafel vollkommen und aß einfach weiter. Der andere zeigte immerhin darauf und schüttelte energisch mit dem Kopf.
    Die Sache war wohl doch nicht so einfach, wie Cleonymus sich das vorgestellt hatte. Aber es war auch optimistisch anzunehmen, dass die beiden lesen und schreiben konnten.

    Schedia liegt etwa 20 Meilen südöstlich von Alexandria am Abzweig jenes Kanals, der Alexandria mit dem kanopischen Nilarm verbindet.


    Schedia wurde zeitgleich mit Alexandria gegründet und dient als Nilhafen der Provinzhauptstadt. In der hiesigen Zollstation werden alle Waren, die über den Nil zum Mittelmeer, oder vom Mittelmeer auf den Nil, strömen verzollt und registriert. Waren, deren Bestimmungsort Alexandria ist, müssen hier auf Schiffe verladen werden, die klein genug sind um den Kanal zu befahren, der Schedia mit dem Portus Mareotis in Alexandria verbindet.


    „Schedia aber liegt von Alexandreia vier Schoinen oder hundert und zwanzig Stadien entfernt, ein Wohnort gleich einer Stadt. Hier ist der Schifstand für die Barken mit Gemächern, auf welchen die Statthalter das obere Land beschiffen; hier auch das Zollamt für die hinab- und hinaufschiffenden Waaren, wesshalb auch der Strom mit einer schedia oder Schifbrücke überlegt ist, von welcher auch der Ort den Namen hat.“

    - Strabon, 17,1,16

    Das ließen sich die beiden dann doch nicht zweimal sagen. Beherzt griffen sie zu und stopften sich die Münder voll. Wie ausgehungerte Tiere sahen sie aus, die ihre angeborene Scheu überwanden und von einem Menschen Futter nahmen, den sie sonst doch scheuten. Schnell schlangen sie alles herunter, kaum kauend und scheinbar fürchtend, man würde ihnen das Essen gleich wieder vor der Nase weg ziehen. Zwischendurch sahen sie immer wieder auf und blickten kurz zu Cleonymus, als wäre er ein lauernder Löwe und sie selbst seine Beute, die er nur noch für einen kurzen Moment gewähren ließ.

    Zitat

    Original von Cleonymus
    (...)
    Wieder allein sah Cleonymus die beiden Männer erwartungsvoll an, allerdings konnte er wohl kaum erwarten das sie im sagen würde wie hungrig sie waren, also schob er ihnen eine Schiefertafel und ein Stück Kreide vor die Nase und machte eine Einladende Geste ...


    "Habt ihr Hunger?"


    Was für eine hinterhältige Frage ... selbstverständlich ... immerhin hatten sie seit dem gestrigen Morgen nichts mehr bekommen!


    Die beiden Männer sahen erbärmlich aus. Ihre Kleidung war zerrissen und verdreckt, ihre Wangen eingefallen und ihre Augen fahl, die Blicke stumpf und voller Angst. Die Verließe am Megas Limen waren ein schlimmer Ort und er verwandelte die Menschen in nur kurzer Zeit. Er zerbrach sie und nahm ihnen die Würde.
    Zitternd kauerten die beiden Gefangenen vor Cleonymus. Sie waren wie zwei verängstigte Tiere, die man in eine Falle ohne Ausweg und Hoffnung gelockt hatte. Dabei hatte ihr Martyrium gerade erst begonnen und das ahnten sie wohl auch.


    Oh ja, sie hatten Hunger. Als Cleonymus fragte, da nickten sie. Aber seiner Schreibtafel schenkten sie keine Beachtung.

    Cursor fand seinen Freund Verus tot vor, auch Adherbal lebte nicht mehr. Die Equites nahmen die Asche von Verus und gaben sie in einer Urne, damit sie diese der Familie zuschicken konnten.


    Nachdem alles verbrannt war, gab der Decurio den Befehl, zurück nach Nikopolis zu reiten. Auf den ganzen Weg zurück, sprachen sie kaum, denn sie trauerten über ihre toten Kameraden. Doch in einem Punkt waren sie sich alle einig, ihre Freundschaft war noch enger geworden, als sie ohnehin schon war.


    Selbst zu dem Decurio, der anfänglich doch sehr arrogant war, war eine kleine Freundschaft entstanden, wenn auch nicht jeder dies so empfand.


    Es dauerte nicht lange, da sahen sie auch schon die Tore ihres Castells....





    [ENDE]

    Bei Rufinus und Cursor


    Die Ganoven wehrten sie, so gut es ging, gegen die römscihen Soldaten.
    Immer wieder wurden Pfeile auf sie abgegeben und einige der Gladiatoren fiel schreiend zu Boden.



    " Siehst du diesen Gefangenen auf dem Pferd,...
    " Ja, was ist mit ihm... ? "
    " ... Das ist der Decurio von ihnen,... tötet ihn ! "


    Der Befehl war klar. Die Bogenschützen versuchten nun mit aller Gewalt den Decurio zu töten. Pfeile zischten los und suchten ihr Ziel. Auch Richtung Cursor wurden einige abgegeben,... schien er doch auch viel zu sagen zu haben.


    Bei Verus


    Es war ruhig, fast schon zu ruhig, dafür das man kurz vorher noch schreie hören konnte. Doch als Verus und seine Männer bereits in der Stadt waren, kam aus einer Seitengasse eine kleine Gruppe von 10 Mann geritten. Sie sahen nicht, dass recht von ihnen eine römische Truppe war und bogen links ab. Sie versuchten zu flüchten. Bruchteile von einer Sekunde, bemerkten sie, das sie verfolgt wurden und versuchten die Verfolger unter beschuss zu nehmen. Die Pfeile, die dabei abgegeben wurden, flog recht ungenau, doch würde dies reichen, um die Verfolger vorsichtiger vielleicht sogar langsamer reiten zu lassen.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/IuchaNSC.png]


    Erstaunlich geschickt fing der grobschlächtige Kerl den Beutel auf. Nach einem letzten scheuen Blick und einem schiefen Grinsen wandte er sich um und war im nächsten Augenblick in einer der Seitengassen verschwunden.
    Er war vermutlich froh, nicht länger diesem strengen Herrn zu Diensten sein zu müssen, und war froh, mit dem Schrecken und einem guten Lohn davon gekommen zu sein. Außerdem mied er, lichtscheu und verstohlen wie er war, denn hellen Tag und die Öffentlichkeit, wenn er es konnte.

    Die Truppe um Rufinus herum rannte zur Stadt, wobei sie alle zu Fuss waren und nur die römischen Soldaten waren auf ihren Pferden. Phyllidas hingegen, blieb mit seinem Kamel zurück, er hatte nie gekömpft, sondern war nur ein einfacher Kameltreiber, der dafür bezahlt wurde, die Reisenden in die Falle derer zu locken, die davon am meistens profitierten, nämlich Adherbal.


    Doch die Männern um Rufinus hereum ahnten noch nicht, wie sehr der Widerstand sein würde, auf denen sie stossen würden.