Seit den Feierlichkeiten zur Begrüßung den neuen römischen Statthalters waren mehr als zwei Monate ins Land gegangen. Damals hatte der neue Praefectus Aegypti Decius Germanicus Corvus dem Volk von Alexandria ein weiteres großes Fest versprochen. Ihm war nämlich sehr daran gelegen, die als aufsässig bekannten Alexandriner wohlwollend und friedfertig zu stimmen. Denn einerseits waren die Provinz Aegyptus und die Stadt Alexandria für das Römische Imperium von enormer Bedeutung und andererseits war die militärische Präsenz der Römer im Lande, auch aufgrund des Krieges gegen die Parther, zurzeit nicht besonders stark und die Liebe der Alexandriner gegenüber den Römern... nun ja... nicht von unumstößlicher Innigkeit geprägt, um es einmal vorsichtig auszudrücken.
Über drei Tage sollten sich die Feierlichkeiten erstrecken, die er zu Ehren des römischen Kaisers Lucius Ulpius Iulianus ausrichtete, der hier in Alexandria als Basileios verehrt wurde, als königlicher Schutzherr der Stadt. Außerdem ließ der Praefectus als Motto des Festes verkünden, dass es ein 'freudiges Dokument der unverbrüchlichen Freundschaft zwischen Alexandrinern und Römern' sei. Das war natürlich Propaganda, oder vielleicht auch nicht mehr als nur ein frommer Wunsch.
Handfester waren da schon die erwarteten Volksbelustigungen. Diverse fahrende Schauspielgruppen, Gaukler und Possenreißer waren anlässlich des Festes in die Stadt gekommen. Zentrum aller Feierlichkeiten war aber das Hippodrom. Denn der Praefectus hatte mehrere berühmte Aurigae der römischen Factiones (Rennställe) nach Alexandria eingeladen und der Höhepunkt des Festes würde das große Wagenrennen sein, dass im Hippodrom stattfinden sollte. Die römischen Gespanne würden dabei auf einheimische Kontrahenten treffen. Dazu kamen noch zwei weitere Teilnehmer, einer aus Thracia und einer aus dem fernen Tylus.
Das Programm gestaltete sich wiefolgt:
AM ERSTEN TAG sollten das Fest eröffnet werden, wozu auch gehörte, feierlich um den Segen der Götter zu bitten.
AM ZWEITEN TAG stand die Vorstellung der Wagenlenker des großen Rennens an. Dabei sollten sie sich und ihre Gespanne auf einer Ehrenrunde dem Publikum präsentieren.
Das Rennen würde AM DRITTEN TAG sein, der zugleich Höhepunkt und Abschluss des Festes darstellte.
Außerdem würde es reichlich zu Essen und Trinken geben und das kostenlos. Denn auf dem freien Feld vor dem Hippodrom hatte man lange Reihen von Tischen und Bänken aufgebaut um dort an jedem der drei Tage wahre Massen verköstigen zu können. Der Praefectus hatte seine Schreiber angewiesen, für die Nachwelt festzuhalten, dass dort 'Zehntausende' zugleich speisen würden. Auch das war natürlich Propaganda. Aber war es nicht auch eine alte und gute Sitte, bei Zahlenangaben ein wenig zu übertreiben, wenn es dem eigenen Ansehen nutzte?
Alles war also vorbereitet. Das Fest konnte beginnen. Das Hippodrom hatte seine Pforten geöffnet, Heerscharen von Sklaven deckten die unzähligen Tische und eine Gruppe marmarischer Musiker spielte fröhlich auf. Dabei waren die Marmaricer gewöhnlich weder für ihre Musikalität, noch für ihre Fröhlichkeit besonders bekannt.
Sim-Off:
Es gibt ein paar Angebote mit dem Hinweis auf die LUDI ALEXANDRIAE in der WiSim.
Bitte bedient euch.