Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Ein bisserl merkwürdig war es schon, daß zwei Gesetze, die inhaltlich vollkommen differierten, nebeneinander bestehen konnten, aber die Lösung des Mattiacus war so natürlich stichfest. Er nahm sich vor, in einer Mußestunde über den Inhalt des Plebiszites zu philosophieren, jetzt hatte er keine Zeit dazu.


    Das liegt nun ganz in deiner Hand, Lucianus. Ich möchte dich aber darum bitten, wenn du das Volk jetzt davon unterrichtest, wähle gemäßigte Worte. Eine neuerliche Unruhe will ich nicht schon wieder erleben.

    Hungi schmunzelte, anscheinend hatte ihn der Aurelier etwas mißverstanden.


    Nein, dieses mal geht es nicht um die Frau in der Politik, sondern um die Politik selber. Ich stelle die Frage also anders: Könnt ihr euch vorstellen, politische Neuerungen mitzutragen, oder seid ihr auch hier stark an der Vergangenheit orientiert?


    Sim-Off:

    Anders gesagt: Etwas in unserer Sim wurde historisch in der Republik so gehandhabt, in der Kaiserzeit aber drastisch geändert. Und ich würde das jetzt gerne richtigstellen. Jetzt einigermaßen verständlich, was ich damit sagen wollte?

    Was sollte denn das jetzt? Sie bettelte ihn an?


    Livia, ich bitte dich. presste er halb verächtlich hervor. Führ dich nicht so auf, das ist unter deiner Würde. und erbärmlich, aber das sagte er nicht.


    Angewidert wandte er sich von ihr ab und ging zum Fenster hinüber. Ihn fröstelte leicht, aber er konnte nicht einordnen ob es von der kühlen Luft von draußen oder von dem eisigen Gefühl in seinem Inneren stammte, das er durch dieses Gespräch mit seiner Frau bekam.


    Wenn dir soviel daran liegt, dann mach du es. sprach er weiter, wohl wissend, daß es nicht möglich war. Aber ich bin nicht mehr bereit dazu. So einfach war das.

    Einige Tage später wurde der Senat wieder einberufen, und auch dieser Punkt stand auf der Tagesordnung.


    Senatorinnen und Senatoren. Ich freue mich, daß Decimus Mattiacus nicht nur meiner Bitte entsprochen hat, sondern auch in so schneller Zeit ein Gutachten über die fragliche Causa erstellen konnte. Dies hier schickte ein Bote zu mir.


    Er gab den Brief einem Scriba, der daraufhin den Wortlaut des Briefes vorlas.



    Salve Hungaricus,


    hier das von dir gewünschte Gutachten,


    Vale


    Mattiacus



    Gutachen zur Lex Octavia Solidaritatis Patriciarum


    Die Frage, welche dieses Gutachten klären soll, ist, ob die Lex Octavia Solidaritatis Patriciarum gegen Dekrete des Princeps verstößt, die Ordo Patricius Steuerfreiheit gewährt.
    Dazu sollte zunächst die Stellung der Patrizier im Imperium Romanum betrachtet werden. Sie ist in § 17 CodUni geregelt. Dort heisst es in Absatz 3 „Angehörige des Ordo Patricius haben neben einigen Bevorzugungen im Cursus Honorum und im Cultus Deorum keine Vorrechte im Imperium Romanum“ . So muss man zunächst festellen, dass Patrizier keine Steuerfreiheit haben.
    Jedoch befreit der Princeps im Dekret vom ANTE DIEM X KAL OCT DCCCLV A.U.C. (22.9.2005/102 n.Chr.)
    alle Patrizier von der Steuer. Daher waren bis zu den Comitien alles Patrizier steuerberfreit. Die Comitien fanden vom ANTE DIEM V ID NOV DCCCLV A.U.C. (9.11.2005/102 n.Chr.) bis zur Abstimmung am ID NOV DCCCLV A.U.C. (13.11.2005/102 n.Chr.) statt, wobei bei 88 wahlberechtigten Bürgern 30 Stimmen für den Plebiszit stimmten und 8 dagegen.
    Eine Mehrheit von über 60 % kamen zustande so dass nach § 7.1 CodUni der Plebiszit gültig war. Es kann davon ausgegangen werden dass eine genügende Anzahl der Plebejer anwesen waren, da eine Rekonstruktion der Stimmen, die für Enthaltung waren, nicht möglich ist. Ein Veto des Imperators liegt nicht vor, so dass der Plebiszit Gültigkeit erlangt.
    Fraglich ist nun wie das Verhältnis von Dekret und Plebiszit ist. Das Dekret hat nach § 6 CodUni nach Ratifizierung gesetzeskraft wie in § 2 CodUni geschrieben. Ebenso hat nach Beschluss der Plebiszit gesetzeskraft. So stehen sich beide in Gültigkeit gegenüber. Eine Lösung dieses Problems bringt nun der § 2 I CodUni. Dort heißt es in Satz 3 „Das Decretum Imperatoris ist allgemein höheres Recht als das Decretum Senatus und das Plebiszit.“.
    Das Dekret des Imperators ist zweifelsohne ein Dekret im Sinne von § 6 CodUni und hat daher Anwendungsvorang vor dem Plebiszit.
    Im Ergebnis muss daher festgestellt werden, dass die Lex Octavia Solidaritatis Patriciarum gegen das Dekret des Imperators zwar nicht verstößt, da es formell rechtmässig zustande gekommen ist, aber dennoch hinter ihm zurücksteht und nicht angewendet werden kann.


    Marcus Decimus Mattiacus, Quaestor Sacrii Palati


    Etliche Tage später wurde wieder der Senat einberufen, dabei war auch dieser Tagesordnungspunkt wieder zu behandeln.


    Senatorinnen und Senatoren. Der Comes von Italia, Lucius Octavius Detritus, hat der Bitte des Senats entsprechend einen Bericht verfasst und an mich gesandt. Ich lege diesen hiermit vor.


    Und da ging auch schon das Schreiben durch die Runde.


    Patres conscripti
    Curia Iulia
    Roma


    S.V.L.Q.V.V.B.E.E.V.
    [= si vos liberique vestri valetis, bene est; ego valeo]


    Als Rei nummariae peritus schicke ich euch alle Einkünfte und Ausgaben der Curia Italica.


    Januar: IV Woche
    Februar: I Woche, II Woche, III Woche, IV Woche
    März: I Woche, II Woche, III Woche, IV Woche
    April: I Woche, II Woche, III Woche, IV Woche


    etiam atque etiam vale


    gez. Lucius Octavius Detritus http://www.imperiumromanum.net/images/sigs/itrit-comes.png
    D. Id Mai Roma - (15.5.2006/103 n.Chr.)

    Weit gebracht? Ja, aber ich hatte viel Glück und einen guten Mentor. Du solltest dir auch einen Patron suchen, wenn du nicht schon einen hast. Ohne einen solchen kommt man in unserer Gesellschaft nicht weit.


    Die Frage nach seiner Frau gefiel Hungi schon wieder weniger, aber das konnte der Vinicier auch nicht wissen.


    Tiberia Livia. Sie ist derzeit Praetrix, wie du vielleicht weißt.

    Das halbe Jahr kann schnell vorbei sein, glaubs mir. Erst recht, wenn man eh schon kaum Zeit hat, wirklich gutes Personal zu finden. Auch das kannst du mir glauben. Wenn ich Ursus nicht hätte, würde die gesamte Sklavenschaft wohl machen, was sie will. Keine Ahnung, wie Ursus die Leute dazu bringt, ihre Arbeit zu machen.


    Das fragte sich Hungi tatsächlich. Jeder, der Ursus bisher kennengelernt hatte, wird seine Überlegungen wohl bestätigen. Entweder konnte man das wirklich ohne Peitsche schaffen, die Sklaven unter Kontrolle zu halten, oder Ursus führte ein Doppelleben...

    Es geht ausnahmsweise nicht mal um mich, es geht um etwas wichtigeres. Die Zufriedenheit der Götter und damit auch das Wohl des Staates.


    'Wein, Wein, nur du allein...' summte es in Hungis Kopf, was ihn dazu animierte, nochmal einen großen Schluck zu tätigen.


    Du solltest vielleicht die Sibylle dazu befragen...

    Wie konnte er nur annehmen, hier Verständnis von seiner Frau zu erwarten? Welch ein Fehler, obwohl er im Innersten nicht damit gerechnet hatte, von ihr unterstützt zu werden. Ihr Wortschwall und ihre Alternativvorschläge konnte er einerseits nur müde belächeln, andererseits waren sie einfach nicht durchführbar. Wie sollte das auch gehen? Er mußte ja dies so tun wie bisher, Wobei es ihn nicht einmal so gar arg störte, daß sie gegen seinen Plan war, es war mehr die Art, wie sie dies darbrachte. Die nächste Zeit wurde die Stimmung zwischen ihnen wohl noch kälter als es bereits ohnehin der Fall war, aber er mußte das tun, es ging seinerseits nicht anders. Auch wenn sie noch so sehr dagegen sprach.


    Und ich bin es von dir. kam es tonlos aus seinem Mund. Mehr fiel ihm nicht mehr dazu ein. Er hatte seine Position dargelegt, sie die ihre, und diese standen so konträr zueinander, daß eine Einigung vollkommen unmöglich war.


    Mein Entschluß steht fest. sagte er mit versteinertem Gesicht.

    Zitat

    Original von Publius Vinicius Seneca
    "Das Linux billiger ist, das stimmt natürlich, wobei es auch für Linux richtig teure Software gibt."


    Für alles gibt es teure und billige Sachen. ;)


    Zitat

    "Das liegt an Ubuntu, installier dir mal zum Beispiel Debian selbst, ich garnatier dir viele graue Haare. Oder installier dir mal einen 3D Treiber für deine Grafikkarte."


    Öhm, und? Es gibt bzw. gab auch unter Windows Dinge, an denen ich schier verzweifelte. Ich will gar nicht wissen, wie oft ich mich geärgert habe, weil Windows zB irgendwelche Updates gemacht hat, ohne daß ich das wollte (wenn er überhaupt so nett war, mir davon zu berichten, DASS er gerade updatet). Die ständigen Neustarts nach Installationen bei Windows kennt eh jeder hier, kein weiterer Kommentar.


    Zitat

    "Aber 'aptget' enthält nicht alle Programme und nicht immer arbeitet es ganz zuverlässig, schau mal wieviele 'lagecy dummy packages' es gibt. Wehe dem dann auch wenn mal ein Programm nicht drin ist. Dann hast du das richtige Frickeln."


    Adept ist die grafische Oberfläche davon. Nein, es enthält nicht von vornherein alle Programme, aber wenn du ein bestimmtes Programm suchst, mußt du eigentlich nur die source wissen und schon kannst losgehen. Nicht zuverlässig? Ich hatte nur einmal ein Problem und das lag damals ganz bei mir und nicht beim Programm. ;)


    Im übrigen habe ich bisher keinen kennengelernt in meiner Bekanntschaft, der von Linux so enttäuscht war, daß sie wieder zu Windows zurückkehrten, eher noch im Gegenteil, die waren alle froh, Windows los zu sein. ;)

    Hmjo, so kann man es sagen. Ich bin Praefectus Praetorio. Eine kleine Kunstpause für die Wirkung? Nein, er nahm sich nur wieder einen Schluck. :D Sonst auch noch Senator. fügte er eigentlich unnötig dazu. Er war immerhin Konsular, eine Tatsache, auf die man sich durchaus was einbilden konnte.


    Vor kurzem habe ich geheiratet und meine Frau und ich planen, unser Haus hier ein wenig zu renovieren und umzubauen. Und mein Bruder wohnt auch hier, ja und mein Neffe, der allerdings gerade in der Schule ist.


    Hoffte er zumindest, denn er hatte Sulla schon lange nicht mehr gesehen.

    Tja, dann is er wirklich weg.


    Lucianus, der Säufer, sein Becher ist auch immer schnell leer. War die Luft hier so trocken? :D


    Musst halt einen neuen Aufseher suchen, aber ob du so schnell wieder einen guten finden wirst... Fraglich. Das heißt... eigentlich könntest du dich ja selber dort hinstellen. :D Jetzt wo du dann keine Arbeit mehr hast. :D

    Es war mir schon klar, daß du jetzt von den Oberflächen redest und nicht vom Betriebssystem.


    rumfummeln mußte ich wirklich net lange, und ich habs zweimal installiert (einmal PC, einmal Laptop und wenn ich genau bin, sogar dreimal weil einmal zuhause). Hatte nur deswegen lange gedauert, weil ich beim PC erst die Festplatte partitionieren mußte und der Laptop meines Vaters uralt (wirklich uralt, noch ausm letzten Jahrtausend) ist. Mein Lappi hingegen... blitzschnell. Dreiviertelstunde wenn überhaupt, in der ich nur 5 x Enter drücken musste. Mag sein, daß das an Kubuntu liegt, die anderen Distris kenne ich nicht.


    Anwendungen: Ich LIEBE Adept. du sagst, welches programm du willst, er downloaded, entpackt und installiert. Alleine. Kein Neustart, keine Probleme. herrlich. Kennst du das von Windows auch? Ich nicht.


    Sicher muß man sich am Anfang umstellen, klar, das macht Probleme. Aber im Grunde hast du das auch, wenn du dich vom absoluten Neuling an Windows gewöhnen musst. Und was ich noch sehr liebe: die Chance, einen Linux-Virus zu bekommen, ist verschwindend gering. Bei Windows musst ständig updaten und das installieren und dort und da schauen, daß nicht ständig Viren oder Trojaner auf deinem Rechner landen. Solltest zwar bei Linux auch machen, die Häufigkeit ist aber sehr viel geringer (zumindest bei mir).

    Seit der Hochzeitsnacht hatte Hungi sie nicht mehr angerührt und war ihr so gut wie möglich aus dem Weg gegangen, ohne daß es unter der Dienerschaft groß aufgefallen wäre. Letzteres hoffte er jedenfalls. Sicher, einige Male mußten sie sich sehen, beim Essen, bei gesellschaftlichen Verpflichtungen, doch ansonsten hielt er sich von ihr fern. Wobei ihm aber in diesem Moment kurz in den Sinn kam, daß das wohl eher ungünstig war, schließlich hatte er sie geheiratet, um einen Erben zu zeugen. Aber es war ihm einfach zuwider, sie in ihrem Cubiculum aufzusuchen, weder wollte er das wie ein heimlicher Liebhaber machen, noch legte er großen Wert drauf, daß er dabei beobachtet wurde, so daß sich die Dienerschaft denken konnte, was da wohl passieren würde. Außerdem war die Hochzeitsnacht nicht wirklich ermutigend für ihn, weil er seitdem dachte, daß sie ihn abstoßend fand, und seine Gegenwart wollte er niemanden über Gebühr aufzwingen. Aber um diese Sache ging es ihm gerade nicht.


    Allerdings, das wollte ich. begann er betont nüchtern und sachlich. Auch er saß bereits wieder in seinem Sessel. Hör zu, es ist folgendes... sprach er weiter, beugte sich nach vor und erzählte ihr von seinen Problemen, den Gedanken, die ihn gerade bewegten und von seinem Entschluß, den er gefällt hatte. Es war ihm nicht leicht gefallen, aber seiner Ansicht nach mußte es sein. Er war seiner Frau zwar nicht wirklich besonders Rechenschaft schuldig, so fand er, aber sie sollte wissen, was er vorhatte, bevor die Öffentlichkeit davon erfuhr.


    Nun? fragte er abwartend.

    Also jetzt mußte Hungi lächeln. War es schon so weit gekommen, daß man sich dafür entschuldigen musste, wenn man nicht gleich den höchsten Posten erreichte? War eine bestimmte Karriere optimal und wenn man nicht innerhalb der Zeit den und den Posten bekleidete bereits ein Versager? Oder hatte ihn Hungi mißverstanden und der junge Vinicier meinte, daß er bisher ein unspektakuläres Leben geführt hatte?


    Eine beachtliche Karriere in deinen jungen Jahren. meinte er ermutigend. Ich erinnere mich, in Misenum wurde wer dazu gesucht, stimmt. Na, mit deiner Erfahrung bist du dort sicher sehr gut aufgehoben.

    Aber fix, ich bin der Princeps Senatus! Grad ich sollt das wissen! Und wenn ich nix höre, dann denk ich mir, daß eh alles passt.


    Wie war das nochmal mit dem leeren Becher und der vollen Kanne? Jap, genau das wurde jetzt geändert, zumindest soweit der Becher mithalten konnte. Alkohol hat den Ruf, genau das zu machen, was man von ihm benötigte. Hungi wollte beruhigt werden, also sollte der Wein das auch tun, deswegen genehmigte er sich gerade einen großen Schluck.


    Du willst also in den Cursus Honorum? Dann tue das, du kannst mit meiner Unterstützung rechnen. Aber mit der einen Auflage: du sollst dich weiter um religiöse Belange kümmern, auf Mißstände hinweisen, die Leute animieren, mehr für die Götter zu tun. Ich bin mir sicher, das liegt in unser aller Interesse. Fühlst du dich dazu in der Lage?