Seit der Hochzeitsnacht hatte Hungi sie nicht mehr angerührt und war ihr so gut wie möglich aus dem Weg gegangen, ohne daß es unter der Dienerschaft groß aufgefallen wäre. Letzteres hoffte er jedenfalls. Sicher, einige Male mußten sie sich sehen, beim Essen, bei gesellschaftlichen Verpflichtungen, doch ansonsten hielt er sich von ihr fern. Wobei ihm aber in diesem Moment kurz in den Sinn kam, daß das wohl eher ungünstig war, schließlich hatte er sie geheiratet, um einen Erben zu zeugen. Aber es war ihm einfach zuwider, sie in ihrem Cubiculum aufzusuchen, weder wollte er das wie ein heimlicher Liebhaber machen, noch legte er großen Wert drauf, daß er dabei beobachtet wurde, so daß sich die Dienerschaft denken konnte, was da wohl passieren würde. Außerdem war die Hochzeitsnacht nicht wirklich ermutigend für ihn, weil er seitdem dachte, daß sie ihn abstoßend fand, und seine Gegenwart wollte er niemanden über Gebühr aufzwingen. Aber um diese Sache ging es ihm gerade nicht.
Allerdings, das wollte ich. begann er betont nüchtern und sachlich. Auch er saß bereits wieder in seinem Sessel. Hör zu, es ist folgendes... sprach er weiter, beugte sich nach vor und erzählte ihr von seinen Problemen, den Gedanken, die ihn gerade bewegten und von seinem Entschluß, den er gefällt hatte. Es war ihm nicht leicht gefallen, aber seiner Ansicht nach mußte es sein. Er war seiner Frau zwar nicht wirklich besonders Rechenschaft schuldig, so fand er, aber sie sollte wissen, was er vorhatte, bevor die Öffentlichkeit davon erfuhr.
Nun? fragte er abwartend.