Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Hungi sah der Heimkehr mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits konnte er es kaum erwarten, endlich wieder Land unter seinen Füßen zu spüren. Er, ganz Römer, hasste das Seefahren. Gewiß, es war im Vergleich zu den mühseligen Landreisen in einer Kutsche eine sehr bequeme Art des Reisens. Auf der anderen Seite war er auf dem Schiff quasi eingesperrt, so zumindest fühlte er sich immer. Und daß das Wasser auch keine Balken hat, war noch ein Faktum, welches ihm nicht behagte. Sicher, er konnte schwimmen, aber bei weitem nicht so gut, als daß er eine mehrere Meilen entfernte Küste erreichen konnte. Wie dem auch sei. Der andere Grund für seine gemischten Gefühle war die Aussicht, wieder mitten in der römischen Politik zu stehen. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, er hatte sich schon ein wenig an die ländliche Idylle in Hispania gewöhnt, und selbstverständlich an die Tatsache, daß dort alle hüpften, wenn er pfiff. Sehr angenehm.


    Trotz dieser merkwürdigen Mischkulanz an Gefühlen war er einer der ersten, die an der Reling standen, als der Ausgucker "Land in Sicht!" rief. Er konnte sogar eine gewisse Aufregung nicht verbergen. Seine Frau Licinia lächelte nur über ihren Angetrauten. Innerhalb der nächsten Stunden war Ostia erreicht, das Gepäck ausgeladen und auf dem Weg nach Rom. Das consularische Ehepaar wollte nicht lange in Ostia verbleiben, insbesondere Hungi drängte es in seine Villa in der Ewigen Stadt.

    Nach einer etwas holprigen Fahrt in der Reisekutsche, holprig waren solche Fahrten halt so gut wie immer, kamen sie endlich, endlich in der Villa an. Mittlerweile war es schon Nachmittag, bald Zeit für die Cena. Und wie es so üblich ist, wenn der Hausherr samt Gemahlin, Tochter und sonstigem Anhang (also Sklaven) sowie Gepäck nach vielen Monaten endlich im Hause ankommt, war natürlich ein heilloses Durcheinander.


    Ursus, kümmer dich um alles. Du kennst dich ja eh aus. Und lass uns etwas zu Essen bringen. ordnete Hungi an. Du hast doch Hunger, Licinia? fragte er seine Frau.
    "Ein wenig." antwortete Licinia, während sie sich umsah, war sie doch noch nie in der Villa gewesen, die zwar recht groß, aber natürlich nicht mit der Villa ihres Vaters konkurrieren konnte. Dies konnte aber keine.
    Gut. bestätigte Hungi. So, wie findest du dein neues Zuhause?
    "Sehr schön." antwortete Licinia, doch Hungi ahnte schon, daß seine Frau etliche Dinge anders gestalten würde. Und kostspieliger.
    Gut. sagte er wieder, mangels Alternativen. Etwas unfein streckte er sich. Du solltest dir ein Bad gönnen und dich frisch machen. Dann fühlte er ein Zupfen an seiner Toga. Seine Tochter wollte von ihm gehalten werden, welchen Wunsch er ihr auch erfüllte. Na, Livilla? Kannst du dich noch erinnern an unser Zuhause? Die kleine Livilla rieb sich müde ihre Augen und schüttelte den Kopf. Nein, natürlich nicht. Er lachte auf. Wie auch, das ist ja auch so lange her.

    Darf ich dich darum bitten, dir einen etwas sauberen Schreibstil anzugewöhnen? Die exzessive Nutzung von "...." an Stellen, wo es grammatikalisch oder inhaltlich wenig bis überhaupt keinen Sinn macht, ist störend und lädt nicht dazu ein, deinen Post aufmerksam zu lesen.


    Und jetzt zum inhaltlichen, da ich der letzte ID-Proconsul war: Ja, ich hätte durchaus durch Jobangebote im ganzen Reich verlautbaren können, daß Tarraco oder die Regio qualifizierte Leute sucht. Nur:
    a) macht das simon keinen Sinn, es sei denn, man geht davon aus, daß die Population in Hispania sich allesamt eines erschreckend niedrigen Intelligenzquotienten "erfreut"
    b) haperte es nicht unbedingt an der fehlenden Präsenz von Beamten, sondern am Mangel an Leuten, die gewillt waren, außerhalb der Officien ein wenig Leben nach Tarraco zu bringen. Wenn da nicht mindestens zwei, besser drei bis fünf Leute was machen, hat das null Sinn.

    Nun war es soweit. Seine Amtszeit als Proconsul war nun vorbei. Hungi war jedoch keineswegs traurig darüber, er freute sich schon auf Rom. Hispania war nett, ja, aber Rom war halt... Rom. Und so fanden sich Hungi, der Noch-Proconsul mit seiner Frau, seinen Sklaven und viel Gepäck auf dem Schiff ein. Der augenfälligster Unterschied war die Menge des Gepäcks, denn seine Frau, wie es bei Frauen so üblich ist, benötigte allein schon für ihre "Trümmer" mindestens die Hälfte des Ladevolumens des Schiffes (zumindest war er der felsenfesten Überzeugung). Aber er sah darüber hinweg, Frauen waren halt so, da konnte man nichts machen.


    Es gab noch einen Abschied von den Honoratioren der Stadt bevor das Schiff ablegte. Ein wenig Musik, ein kleines Essen (ein größeres Fest war zwei Abende zuvor veranstaltet worden), ein paar schmalzige Reden. Dann legte das Schiff ab.

    Licinia Minor, die Frau des Proconsuls, war in den letzten Tagen ebenso beschäftigt wie ihr Mann. Auch hier mussten viele Koffer gepackt und letzte Anweisungen getroffen werden. Sie fand es nur schade, daß man nicht die ganze Villa einpacken konnte. Damit könnte man in Rom ohne weiteres Eindruck schinden.


    Hungi hingegen hatte diese Gedanken weniger. Lediglich die Thermen der Villa würde er vermissen, ein solch opulentes Bad hatte einfach etwas und keine alten Senatoren oder Patrizier störten dabei. Kurz hatte er überlegt, ob er vielleicht ein solches Bad, natürlich im kleineren Ausmaß, an die Villa Vinicia anbauen könnte. Allerdings hatte er die Idee gleich wieder verworfen, er würde sie ja doch kaum benutzen.


    Übrigens hasste er Umzüge.

    Auch wenn er noch keine Nachricht vom Senat erhalten hatte, Hungi war sich sicher, daß seine Abberufung bald erfolgte. Daher war in den letzten Tagen ein reges Kommen und Gehen zu beobachten. Berichte sollten geschrieben werden, Papyri sortiert und Texte der Wachstafeln ins Reine übertragen. Hungi war in den letzten Tagen nur sporadisch im Officium und überwachte ein wenig das Treiben und gab hier und dort ein paar Anweisungen.


    An seinem letzten Tag als Proconsul kam er noch ein letztes Mal ins Officium, verteilte noch ein paar kleinere Geschenke unter den höchsten Beamten, meist pekuniärer Natur, dann liess er die restlichen Kleinigkeiten einpacken und verließ das Officium.

    Zitat

    Original von Ioshua ben David
    Mich wundert nur, daß die Spielleitung auf diese Weise direkt Einfluss in das sim-on Geschehen nimmt. Die Spielleitung ist doch eigentlich sim-off und sollte die Simulation höchstens lenken, zB durch den Narrator.


    Wenn man deinen Gedanken radikal zu Ende denkt, müsste jeder SL sofort seine IDs in die Tonne schmeißen, weil die Spielleitung Kenntnisse hat, die kein "normaler" Spieler haben kann.

    Zitat

    Original von Thimótheos Bantotakis
    Tja. Nach einigem Nachhaken und rumprobieren muss ich feststellen, dass ich immer noch Scriba Personalis bin. Urgulania hat das Verhältnis im Control Panel beendet, genau wie ich. Ich würde mir wünschen, dass das von Hand geändert würde. Dankesehr. :)


    Wie hat dieses Nachhaken und Rumprobieren ausgesehen?


    Zitat

    Original von Iunia Urgulania
    Und wenn schon jemand dabei ist, wartet das hier auch noch auf Umsetzung..


    Eingetragen.

    Einer der großen Vorteile, wenn man ein gewisses Vermögen hatte, war, daß man sich einen Sklaven halten konnte, dem man Briefe diktierte, die dieser dann hübsch ins Reine übertrug und die man dann in weiterer Folge nur mehr Siegeln und/oder unterschreiben mußte. Einer der großen Vorteile als Innehaber einer hohen Position war, daß man nicht einmal einen Sklaven haben mußte, sondern ein Scriba sozusagen von Amts wegen bereit gestellt wurde. Hungi hielt sich trotzdem an seinen Scriba-Sklaven. Da wußte er schon, was er an dem hatte.


    Also? Was steht heute an Korrespondenz an?
    "Eine Antwort an Aurelius Corvinus, eine Antwort an Tiberius Durus wegen der Factio-Versammlung und dann hätten wir noch die zwei aufgeschobenen Briefe."
    Gut. Fangen wir mit dem an Durus an.
    Und so begann Hungi mit seinem Diktat.


    An Durus, Villa Tiberia, Roma


    Salve mein Klient,


    vor wenigen Tagen erreichte mich dein Brief bezüglich der Factio-Versammlung. Wie du dir sicher denken kannst, ist es mir leider nicht möglich, bei dieser Versammlung zu erscheinen. Dennoch bin ich begierig zu hören erfahren, welche Beschlüsse in der Versammlung getroffen wurden. Ich hoffe, daß du mir bald in Rom selbst davon berichten kannst, denn bald werde ich hier ja vermutlich abgelöst. Ein entsprechender Brief an den Consul habe ich schon abgeschickt, ich nehme daher an, daß meine Causa dieses Thema im Senat behandelt wird.


    Mögen die Götter weiterhin auf unserer Seite wandeln.


    M. Vinicius Hungaricus
    Siegel


    Keine rhetorische Meisterleistung, aber ich kandidiere ja auch nicht für ein Amt. sagte Hungi, als er sich den Inhalt des Briefes vorlesen ließ, zur Kontrolle. Dann den nächsten Brief.


    An Corvinus, Villa Aurelia, Roma


    Salve mein Klient,


    viel Freude hat mir die Nachricht von deiner Hochzeit bereitet. Leider war es mir nicht möglich, persönlich zu erscheinen, ich bin mir jedoch sicher, daß es ein rauschendes Fest war. Als kleine Entschädigung erlaube ich mir die Übersendung von zwei Geschenken, ich hoffe denke, sie werden euch dir und deiner Frau viel Freude bereiten.


    Mögen die Götter euch beiden auf eurem weiteren Lebensweg beistehen.


    M. Vinicius Hungaricus
    Siegel


    Auch diesen Brief ließ er sich vorlesen. Auf einem Schiff eine Hochzeit feiern... schon fast dekadent.
    "Welche Geschenke sollen mitgesandt werden?"
    Hm. Was schenkt man einem patrizischen Senator, der ohnehin alles hat?
    "Einen Siegelring vielleicht?"
    Dummkopf. Hat er doch schon.
    "Vielleicht eine Sänfte?"
    Wenn du keine guten Ideen hast, dann halt deinen Mund.
    "Das übliche?"
    Wird wohl am besten sein. Such was schönes aus. Aber um Iuno's Willen keine nautischen Symbole oder floralen Schwachsinn drauf. Es soll zumindest den Anschein haben, als hätte ich mir das ausgesucht.
    "Ja, Herr. Die anderen zwei Briefe?"
    Verschieben wir. Das hat Zeit.