Nach getaner Arbeit traf Menecrates in der Villa ein, ließ sich den Mantel abnehmen und das regennasse Gesicht abtupfen. Seine Toga wies am Saum Schmutzränder auf. Der im unteren Bereich voll gesogene Stoff machte das Kleidungsstück noch schwerer und die Falten lagen kreuz und quer.
"Runter damit", wies er nach dem Betreten des Vestibulum die Sklaven an. Während die riesige Stoffbahn abgewickelt wurde, erstattete der Türsklave Bericht. Selbstverständlich blieb Faustus nicht unerwähnt, was ein Leuchten in Menecrates' Augen zauberte. "Atrium sagst du?" Er vergewisserte sich, wo sein Vertrauter wartete, und schmiedete einen Plan. Leider würde er für dessen Umsetzung wieder nach draußen in das Sauwetter müssen, aber die Mühe war es ihm wert. Er trat durch die Porta, drückte sich an der Hauswand entlang, um wenigstens etwas Regenschutz zu genießen, und betrat die Villa über das Peristyl. Leider blühte um diese Jahreszeit wenig, weswegen er den Plan, einen Blumenstrauß zu pflücken, verwarf.
Menecrates wies auf eine Strauchpflanze, die einen Pflanzkübel zierte. Der Sklave wusste mit der Geste nichts anzufangen und hob ratlos die Schultern.
"Ja, gib schon her!", forderte der Claudier ungeduldig und hielt die Hände auf.
"Schwer, Dominus, sehr schwer." Die Bedenken des Sklaven prallten am Dickschädel des Claudiers ab, daher ging er zum Kübel, presste den Topf an den Bauch und stemmte sich aus der Kniebeuge in die Höhe. Die Übergabe des Kübels gestaltete sich schwierig. Abgesehen davon, dass Menecrates' Tunika auch noch feucht wurde, trug er ein erhebliches Gewicht.
"Lächerlich kleiner Topf", keuchte er, während des Weges zum Atrium. "Muss es auch ausgerechnet heute regnen?" Die nasse Erde wog schwer, daher hielt er den Topf umarmt. Die Pflanze verdeckte Teile seines Sichtfeldes, aber niedriger halten konnte er sie nicht, weil das Ende der Armlänge bereits erreicht war.
Im Atrium angekommen presste er hervor: "Herzlich Willkommen!" Er sah wenig, die Arme schmerzten und die Finger drohten abzurutschen. Trotzdem lachte er.