Beiträge von Herius Claudius Menecrates


    Ad

    Imperator Caesar Augustus

    Tiberius Aquilius Severus

    Palatium Augusti


    Roma




    Herius Claudius Menecrates grüßt ehrerbietig den Imperator Caesar Augustus Tiberius Aquilius Severus


    Mein Kaiser,


    deinem Wunsch entsprechend, erreicht dich heute ein erster Zwischenbericht zum Thema Befriedung der Subura.


    Von meiner Seite ist das Konzept erarbeitet. Die Abstimmung mit dem Praefectus Praetorio Heius läuft aktuell, während die Gespräche mit dem Praefectus Vigilum Scaevius zu meiner vollsten Zufriedenheit abgeschlossen sind. Das Konzept selbst ist derart komplex, dass ich es nicht in Schriftform präsentieren kann, zumal es sicherlich Fragen aufwirft, die ich gerne bereit bin, in einem persönlichen Gespräch dir zu beantworten.


    Um eine terminliche Abstimmung zwecks Audienz werde ich mich nach dem Abschluss der Gespräche mit Praefectis Heius bemühen.

    Mein zeitliches Konzept für die Abwicklung sah ein forscheres Tempo vor, aber die Aufarbeitung der Brandanschläge in der Subura, denen auch die Statio I Urbana zum Opfer gefallen ist, nimmt ungeahnte Ausmaße an. Ohne eine restlose Aufklärung der Altlasten heiße ich den Neuanfang nicht gut. Er sollte auf bereinigtem und geweihtem Boden erfolgen.

    In diesem Zusammenhang muss ich Ermittlungen erwähnen, die ergeben haben, dass ein Unteroffizier der Cohortes Urbanae der mutmaßliche Auftraggeber für mindestens einen der Brände ist. Da Fluchtgefahr besteht, möchte ich es nicht bei einer Vorladung zur Befragung belassen, sondern einen Haftbefehl ausstellen. Es handelt sich um Optio Appius Furius Cerretanus.


    Über das Befriedungskonzept hinaus ist es im Senat gelungen, eine Änderung der Lex Germanica Servitium zu erreichen, die nun eine Zukunftsperspektive für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung in der Subura und anderen Armenvierteln der Stadt bietet. Ich habe die Hoffnung, dass entsprechende Bewohner diese Chance ergreifen werden, anstatt sich kriminellen Gruppierungen anzuschließen.


    Vale bene


    H. Claudius Menecrates  

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    Natürlich mussten sie den Laden dieses Anis durchsuchen und - sofern noch nicht geschehen - auch die Unterkunft von diesem Archias. Vorab fand Menecrates jedoch einen Hinweis angebracht.

    "Cornicularius Purgitius, ohne dich in deinem Eifer bremsen zu wollen, denn solchen Fleiß wünsche ich mir bei jedem Miles, allerdings kommt jetzt ein 'aber'." Sein Gesicht wirkte freundlich, gleichzeitig übermittelte die Tonlage, wie ernst er das Nachfolgende meinte. "Es gibt beim Militär die eine oder andere Vorschrift. Wir sind hier unter uns und wir arbeiten zusammen. Es ist richtig, wenn du Dinge vorschlägst, denn nur so kommen wir weiter. Allerdings obliegt es am Ende meiner Entscheidung, ob deine Vorschläge umgesetzt werden. Ich würde beispielsweise bei Anwesenheit Dritter dir eine Ermahnung geben müssen, wenn du selbstständig beschließt und das auch noch äußerst, einer Sache nachzugehen, für die du bislang noch keinen Befehl von mir erhalten hast. Ganz gleich, wie hoch du auf deiner Karriereleiter einmal klettern wirst, es wird immer jemand über dir geben und wenn es kein geringerer als der Kaiser ist. Selbst ein Praefectus Urbi kann nur begrenzt Entscheidungen umsetzen. Für besondere Vorhaben benötige selbst ich die Erlaubnis meines Oberbefehlshabers."

    Menecrates hoffte, der engagierte Jungoffizier würde sich den Tipp zu Herzen nehmen.


    "Rein rechtlich benötigt es für jede Durchsuchung einen schriftlichen Befehl. Es sei denn, Gefahr ist akut in Verzug, dann geht es auch ohne, aber über diesen Punkt sind wir im Falle der Brandanschläge und Morde ja längst hinweg. Wenn wir uns nicht kleinlich einer korrekten Vorgehensweise bemühen, kann uns später jeder gewiefte Verteidiger die Anklage auseindernehmen und dabei den Sieg einfahren, selbst dann, wenn mehr oder weniger erwiesen ist, dass sein Mandant schuldig ist oder wäre. Also, keine eigenmächtigen Schritte." Er sah Lurco noch einmal eindringlich an, beugte sich dann über den Tisch und zog ein Papyrus heran. Mit leichter Federführung schrieb er den Beschluss und schob ihn anschließend Richtung Lurco.


    Durchsuchungsbeschluss


    Hiermit ordne ich die Durchsuchung der Wohn- und Geschäftsräume von

    Anis von Alexandria und

    Nero Helvetius Archias an.


    Es wird nach Beweismaterial im Zusammenhang mit den Brandanschlägen auf diverse Geschäfte sowie die Statio I Urbana

    gesucht.

    Anderweitige illegale Beweisgegenstände können ebenfalls beschlagnahmt werden.

    Ausführende Einheit: Cohortes Urbanae


    H. Claudius Menecrates

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    "Anders verhält es sich bei der Iulia. Wenn nicht gerade jemand aus der Familie in den Fall verstrickt ist, was vertuscht werden soll, werden uns die Türen freiwillig offen stehen. Immer dann, wenn Angehörige von Opfern nicht kooperieren, sollten bei jedem Ermittler die Alarmglocken angehen. In so einem Fall bleibt der Großteil der Männer vor Ort, während einer losläuft und von mir einen Durchsuchungsbefehl abholt."


    Bei der nachfolgenden Widerrede in Bezug auf Menecrates' Wichtigkeit zog sich der Claudier vor allem die Erkenntnis heraus, dass in seiner Abwesenheit ein Katastrophenzustand bei den Cohortes Urbanae geherrscht haben musste, wenn seine Rückkehr ins Amt eine derartige Erleichterung auslöste. Welch glücklicher Umstand, dass diese Phase der Schwäche nicht von kriminellen Subjekten ausgenutzt wurde. Als Purgitius bat, nicht noch einmal derart über sich selbst zu sprechen, nickte er. Worte wollte er darüber nicht verlieren, stattdessen hörte er dem Nachfolgenden zu.


    "Gut, keiner hat also überlebt. Damit ist im Grunde sowohl der Täter für die Brandlegung der Statio I gefunden als auch bereits gerichtet. Er stammt zweifelsfrei aus den Reihen der Krähenbande und ist eines der Todesopfer. So weit, so gut. Der Fall ist aber erst dann gelöst, wenn wir wissen, wer die Krähenbande zur Strecke gebracht hat." Menecrates blickte Lurco unverwandt an. Er konnte kein Ausweichen durchgehen lassen. Wer, wenn nicht sie, musste korrekt und transparent arbeiten. Roms Friede hing von einer sauber agierenden Stadteinheit ab.

    Obwohl es sich bei dem Anliegen des Aedilis Curulis um ein rein dienstliches handelte, freute sich Menecrates über die Zweckmäßigkeit hinaus. Er wählte die Praefectura Urbis, um keine Zeit mit Wegen zu verschwenden, denn wenn er aktuell eines nicht besaß, dann waren es freie Zeitkapazitäten. Ein Bote stellte das Antwortschreiben zu.




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    Aedilis Curulis

    M. Flavius Gracchus Minor

    Basilica Iulia

    Roma



    Ich bedanke mich für das Schreiben und sehe der Unterredung mit Freude entgegen. Person und Anliegen sind mir herzlich willkommen.

    Als Ort und Zeit käme mir die Preafectura Urbis zur Hora Octa entgegen. Der Tag wäre hingegen variabel wählbar.



    H. Claudius Menecrates  


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    Die von Lurco geäußerten Kommentare korrigierten nicht, sie ergänzten. Damit blieben alle bisher ausgearbeiteten Tatbestände bestehen. Menecrates nickte zufrieden.

    "Wir haben demnach im Fall Ganymed ein Geständnis der Täterin Eireann. Sie sitzt bereits im Carcer. Eine Verurteilung steht aus.

    Desweiteren haben wir durch Aussage der Täterin Eireann den mutmaßlichen Auftraggeber der Straftat. Es handelt sich dabei um den damaligen Eigentümer der Sklavin und ehemaligen Optio der Cohortes Urbanae Appius Furius Cerretanus. Der Optio wird vor ein Militärgericht gestellt. Ich erlasse im Anschluss einen Haftbefehl, da Fluchtgefahr besteht.

    Desweiteren ist ungeklärt, ob der Auftrag zur Beseitigung der Spuren am Tatort Ganymed ebenfalls von Optio Furius Cerretanus kam oder ob dafür der neue Besitzer der Sklavin ein gewisser Anis von Alexandria die Verantwortung trägt. Zur Ermittlung der Umstände wird der Mann zu einer Zeugenbefragung in die Castra geladen. Cornicularius Purgitius, sobald der Zeuge Anis von Alexandria wieder auftaucht, ist ihm eine Vorladung zu übergeben." Menecrates konnte sich nicht erinnern, die Adresse des Mannes gehört zu haben, daher übertrug er die Zustellung auf Lurco.


    Die Sprache kam auf eine Befragung des Zeugen Kyriakos durch Octavius Maro und bei dem Gehörten schüttelte Menecrates den Kopf.

    "Eine Befragung, die mit einer Beeinflussung oder gar Drohung beginnt, hat vor Gericht keinen Bestand! Wie unprofessionell! Als Verteidiger geht man auf die Suche nach Beeinflussungen, die Aussagen wertlos machen. Nicht einmal Fragen dürfen suggestiv gestellt sein." Von einem Offizier hätte er mehr erwartet. Er tendierte dazu, auch Octavius zur Befragung zu laden, zumal der ja diverse Straftaten nicht weiter verfolgt hatte - zuletzt die des Doppelmordes.


    Als Purgitius zum Thema Caesoninus kam, erwiderte Menecrates: "Ich kümmere mich um die private Korrespondenz und die Res Gestae. Du gehst in die Casa Iulia. Da du als Ermittler im Mordfall kommst, wird ganz bestimmt kooperiert und bei freiwilligem Eintritt brauchst du nicht einmal einen Durchsuchungsbefehl. Das wäre die unbürokratischste aller Lösungen."


    Menecrates hatte sich selbst bereits den Kopf darüber zerbrochen, was seine schwere Erkrankung ausgelöst haben mochte. Er führte es bisher auf den Zorn der Götter zurück, die durch Christenwerk ihr Wohlwollen entzogen hatten. Die Christen wiederum konnten und würden sich an den von ihm zelebrierten Hinrichtungen aufgerieben haben. Kriminelle Strukturen würden ihn wegen dem Bau der Statio I hassen, die im bisher unbesetzten Viertel errichtet wurde. Natürlich lag der Gedanke nahe. Menecrates hatte sich trotz starker Krankheitsanzeichen lange weiter zum Dienst geschleppt, bis er endgültig kapitulieren musste.

    "Es bringt uns in nichts voran, wenn ich nach der Ursache meiner Erkrankung fahnde. Ich bin außerdem unwichtig. Roms Sicherheit zählt und da setzen wir mit gestärkten Kräften an." Aufpassen würde er wohl ab sofort müssen. Darin gab er Purgitius Recht. Er dankte ihm mit einem kleinen Nicken für dessen geäußerte Besorgnis.


    "Offen ist immer noch, wer des Brandanschlags auf die Statio verdächtig ist. Wie gesagt, es kann sich unmöglich um Eireann oder eine andere Frau handeln, weil sie keinen Zutritt erhalten hätte. Es muss also jemand von den eingeschleusten Bauarbeitern gewesen sein, die ja offensichtlich Mitglieder der Krähenbande waren. Ist bei einer der Leichen etwas aufgefallen? Lag jemand in der Nähe des Brandherdes? Konnten überhaupt Spuren gesichert werden, nachdem ja offensichtlich ein Brandbeschleuniger benutzt wurde und es auch eine Explosion gab?" Er überlegte kurz und fügte an: "Solange niemand der unbekannten Bauarbeiter die Statio lebend verlassen hat, ist es im Grunde egal, welches der Opfer gleichzeitig Brandstifter ist. Wir müssen nur ausschließen können, dass der Täter nicht auf freiem Fuß ist."


    Am Ende beschäftigte Menecratres noch eine andere Frage. "Hast du an konkrete Personen gedacht, wenn du sagst, Krähen starben auch durch die Hand uns sehr wohl gesonnener, absolut aufrichtiger Männer?"

    Sim-Off:

    Aaaalso ... Chaos. :D Du bist mit Frugis Endstand losmarschiert. Den hatte aber Menec korrigiert. :D Ich finde außerdem die Benennung der Blickrichtung nicht mehr. Menec schreibt, Blickrichtung stimmt, aber welche lese ich nirgends.:hmm: Ich bin jetzt mit deinem Start die Kommandos noch mal durchgegangen und ja, du bist richtig gelaufen! SimOn wirst du aber anderes lesen. ;)


    Während Menecrates die Kommandos erteilte, wurde er von einer Hummel ablenkt. Es musste sich um eine Hummelkönigin handeln, denn um diese Zeit flogen nur die Königinnen. Außerdem besaß sie die entsprechende Größe. Der Schweiß des Praefectus hatte es ihr angetan, sodass sich Menecrates ihrer erwehren musste. Er schlug nicht um sich, das wäre bei einem so kleinen Tierchen lächerlich, aber er wich ihr möglichst aus. Auf diese Weise vollführte er seltsame Bewegungen.

    Als er das Kommando zum Anhalten gab, schien die Hummel verstanden zu haben, dass keine Zeit für Spielchen blieb. Sie schwirrte ab und der Präfekt gönnte sich den Blick auf seine Truppe. Was er erblickte, ließ ihn loslachen. Erst die Hummel und jetzt der wirre Hühnerhaufen. Offensichtlich waren alle der Centuria gestartet, aber die einen vom leicht verkehrten Endpunkt aus, den zuvor Frugi erreicht hatte, und die anderen von der Position und Reihenfolge aus, die Menecrates korrigiert hatte. Hier war die Blickrichtung Westen!

    Er konnte den Männern noch nicht einmal einen Vorwurf machen. Sie trainierten seit längerem. Er selbst tanzte mit einer Hummel und passte nicht auf. Trotz allem galt: Das Training wird mit einem Erfolg beendet und keinesfalls davor.


    "Zurück auf Ausgang!", befahl er - jetzt wieder ernst und gefasst. "Zwei, drei Durchgänge müssen erst klappen, dann ist Schluss für heute. Also noch mal konzentrieren! Wir starten mit Frugi an der Spitze. Er sieht Richtung Westen! In seinem Rücken Albus, dahinter Scato und Lurco kann alle von hinten betrachten."


    Sim-Off:

    F A S L Blick Richtung Westen. Das heißt: Aufgemalt müssten die Buchstaben liegen.


    "Aequtis passibus in loco calcate! Duo ordiens formate! Ad sinistram! Quatuor ordienes formate! Retro! Duo ordines formate! Ad dextram! Ordinem formate! Consistite!"

    Gespannt harrte Menecrates der Antworten und sie kamen glücklicherweise eindeutig. Der Praefectus neigte generell zu Genauigkeit, aber wenn es darum ging, eine stichhaltige Beweiskette aufzubauen, um Täter zu überführen, wurde dies ohnehin von jedem Ermittler verlangt.

    Nach der Erläuterung zur ersten und zweiten Aussage Eireanns unterbrach Menecrates den Redefluss. "Wir bestücken sogleich den ersten Tisch. Er trägt den Namen Eireann." Gleichzeitig zog er einen Tisch aus der bisherigen Anordnung und stellte ihn an vorderster Stelle im Raum.


    "Korrigiere mich jeweils, wenn ich falsch liege! Aktueller Aufenthaltsort: Carcer Castra Praetoria.

    Die Sklavin Eireann hat am", er musste nachsehen, bevor er weitersprach, "KAL SEP DCCCLXX A.U.C. (1.9.2020/117 n.Chr.) gestanden, den Brand im Ganymed gelegt zu haben.

    Zeuge des Geständnisses: Cornicularius Purgitius Lurco, damals noch Miles.

    War noch jemand beim Verhör anwesend?"

    Er wartete auf die Antwort, bei der ein 'nein' erwartete, dann fuhr er fort.


    "Unabhängig vom Geständnis sprechen folgende Indizien für die Brandlegung: Die spätere Beseitigung von Beweismitteln am..." Er blickte auf und suchte auch nach diesem Datum, fand aber nicht sofort das Dokument und blickte zu Lurco. Als der Cornicularius antwortete, nickte er und vervollständigte den Satz: "... ließ erkennen, dass sie sich am Tatort auskannte und die Beweisstücke zielgerichtet ansteuerte. Die Anwesenheit als Zuschauer während der Löscharbeiten kann dieses Wissen nicht vermittelt haben. Zudem zeigte sie keinerlei Empathie, sondern vielmehr Schadenfreude, als Menschen verbrannten.

    Zeugen: Die damaligen Milites Purgitius Lurco und Sittius Pullus, sowie der Ganymedangestellte Nicon.

    Die Sklavin wurde bei der Beseitigung von Beweismitteln (Krähenköpfe) auf frischer Tat ertappt und verhaftet.

    Zeugen: Die damaligen Milites Purgitius Lurco und Sittius Pullus, sowie der Ganymedangestellte Nicon. Außerdem bezeugt der Betreiber des Etablissements Kyriakos mit seiner Aussage vom…" Wieder musste Menecrates suchen und fuhr fort, als er den Bericht fand. "ANTE DIEM VII ID MAI DCCCLXX A.U.C. (9.5.2020/117 n.Chr.) die Brandlegung."


    Anschließend hörte er Purgitius weiter zu. Die nächsten Aussagen erforderten einen erneuten Stopp.

    "Habe ich das so richtig verstanden: Eireann gehörte zum Zeitpunkt der Brandstiftung Optio Cerretanus. Als sie bei der Beweismittelbeseitigung ertappt wurde, gehörte sie bereits Anis von Alexandria und deswegen gilt Anis zum Zeitpunkt des Verhörs und Geständnisses als ihr Dominus." Darin war sich Menecrates zwar sicher, aber er brauchte für das Nachfolgende diese Bestätigung.

    "Wir haben soeben festgehalten, dass sich die Sklavin der Brandstiftung für schuldig bekannt hat. Weiter hat sie mehrmals in den Befragungen erwähnt, dass sie ausschließlich auf Geheiß ihres Dominus gehandelt habe. Demnach", die Pause nahm er sich, um die Tragweite der Feststellung zu unterstreichen, "gilt Optio Cerretanus als Auftraggeber des Brandanschlages und demzufolge auch als Mitglied der Krähenbande.

    Zu klären bliebe, ob die Beseitigung der Beweismittel von diesem Anis beauftragt wurde, der ja zu diesem Zeitpunkt Eigentümer der Eireann war. In diesem Fall wäre der Mann ebenfalls als Mitglied der Krähenbande überführt. Momentan besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass immer noch Optio Cerretanus Aufträge an die Sklavin erteilte, weil die Brandlegung und Beweismittelentsorgung in unmittelbarem Zusammenhang stehen."


    Er überlegte kurz, dann äußerte er noch einen Gedanken. "Diese Verwicklung würde auch das inakzeptable Verhalten des Optio während seines Dienstes am Tatort und gegenüber dem Geschädigten erklären. Dieses Indiz stützt die Beweisführung." Gleichzeitig bestätigte sich der Verdacht, dass die Cohorten unterwandert waren. Menecrates hoffte, es würde sich auf diesen einen Maulwurf beschränken.

    Es ging weiter im Vortrag, obwohl der Praefectus gedanklich noch bei der traurigen Erkenntnis weilte, dass sie einen mutmaßlichen Verräter in ihren Reihen hatten. Vermutlich erklärte sich damit auch der Versetzungswunsch des Mannes.

    Plötzlich wurde Menecrates hellwach. Sein Arm flog hoch, um Purgitius zu stoppen.


    "Hast du gerade Helvetius Archias gesagt?" Die Frage war rhetorischer Art und bedurfte keiner Beantwortung. Menecrates versuchte, sich zu erinnern, aber es gelang nur bruchstückhaft. Dieser Archias hatte sich jedenfalls schon zum Baubeginn verdächtig gemacht und galt als Dreh- und Angelpunkt für eine Gruppierung. Der Claudier hatte ihn bis eben nicht in Zusammenhang mit dieser Taberna gebracht. "Ich erinnere mich daran, dass ich Caesoninus als amtierenden Tresvir capitales auf diesen Helvetius Archias angesetzt hatte. Ich muss die Korenspondenz nachlesen und die Res Gestae."

    Sim-Off:

    Leider klafft im Senat zwischen 2019 und Ende 2020 eine erhebliche Lücke. Mein Gedächtnis gibt das nicht mehr her.:weissnix:Falls die Debatten beim Umzug verschwunden sind, baue ich das zu einer groß angelegten Vertuschungsaktion aus. :D



    "Damit haben wir möglicherweise auch das Motiv für den Mord an Iulius Caesoninus. Wann war noch mal dieser Doppelmord? Passt das denn zeitlich oder galten da bereits alle Krähen als massakriert? Wobei", er hob den Zeigefinger, "es gibt Hintermänner. Hin wie her, fraglich bleibt, wer all die Krähen auslöschte. Nicht erwiesen ist bislang, wer die Station anzündete. Ich kann mir kaum vorstellen, dass einer Frau Zutritt gewährt wurde und tendiere dazu, dass dieser Anschlag auf das Konto männlicher Mitglieder der Bande geht. Ein Nachahmungstäter muss auch erst ausgeschlossen werden."

    Es lag genug Arbeit vor ihnen, auch wenn sie heute etwas Licht ins Dunkel bringen konnten.


    Lurcos abschließende Erklärungen über sein Verhalten, dienten wahrscheinlich dem Zweck, sich zu erleichtern. Menecrates kannte ja bereits die Zusammenhänge. Gleichzeitig kam ihm wieder einmal der Gedanke, einen Posten zu besetzen, der für die Probleme der Milites zuständig wäre, die viele von ihren Einsätzen mitbrachten. Wie stark Stresssituationen, gravierende Erlebnisse oder Angriffe auf Leib und Leben einen Mann verändern konnten, zeigte das Beispiel des Trecenarius Tiberius Verus von der Garde.

    Der Claudier besaß darin wenig Kompetenz, zumindest was Worte betraf. Er trat auf Purgitius zu und legte die Hand auf dessen Schulter. Es war eine väterliche Geste ohne Worte, nicht das Auftreten eines Befehlshabers.

    Spannung lag im Raum, als sich Menecrates und Purgitius schweigend ansahen. Menecartes konnte nur spekulieren, worum es ging, denn die nachfolgenden Antworten erklärten es nicht. Bis die Rede auf weitere Tafeln kam, die sich nicht im Raum befanden, obwohl der bereits mit Tafeln zugepflastert war. 'Weitere Protokolle', seufzte der Claudier innerlich. Er hatte bereits jetzt den Überblick verloren. 'Hoffentlich bringen sie wenigstens den Durchbruch.'


    Purgitius fasste den Entschluss, sie umgehend zu besorgen und verließ überhastet dem Raum. Dabei vergaß er zu fragen, ob er wegtreten dürfe. Menecrates schüttelte schmunzelnd den Kopf, was nicht dieser diensteifrigen Aktion galt, sondern Gesamtlage. Ihm schien, als wäre er ein halbes Jahrhundert ausgefallen. Traurig fand er außerdem den Umstand, dass einfache Milites die Einheit am Laufen hielten, während sich Offiziere als untätig, unfähig oder unflätig erwiesen.


    Er atmete einmal tief durch und beschloss die Zeit zu nutzen, indem er den vorhin zur Seite gelegten Bericht über den Anschlag auf die Station heranzog und durchlas. Dabei kamen Fragen auf, die er in Stichpunkten notierte.

    'Wie heißt der Besitzer der Taberna 'Zum blinden Esel'? Kann mittlerweile davon ausgegangen werden, dass es sich bei diesem Mann um den Kopf der Krähenbande handelt?'

    Das Ende des Berichtes kannte er durch mündlichen Vortrag, daher blieb Zeit, den Rest der Wartezeit zu nutzen, um Ordnung in die Gedanken zu bringen. Die Zeit der Stille tat ihm gut.


    Als der Cornicularius in den Raum schlitterte, konnte Menecrates nicht umhin und musste erneut schmunzeln. Wieder atmete er tief durch und setzte sich für den kommenden Bericht zurecht. Das Geständnis würde die Weichen stellen. Blieb abzuwarten, in welche Richtung. Schon nach den ersten beiden Fragen hob Menecrates die Hand zum Zeichen, dass er einen Stopp wünschte.

    "Hier steckt ein Widerspruch drin und zwar ein entscheidender. Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn der sich jetzt im Nachhinein noch auflösen könnte. Die erste Antwort der Beschuldigten war: Um meine Spuren zu verwischen.
    Die zweite: Die Spuren, die sich mir offenbarten."

    Er ließ es wirken und fuhr mit einer Erklärung fort. "Die erste Antwort ist klar: Eireann hat die Schädel selbst platziert und will sie nachträglich beseitigen. Das bedeutet: Sie wäre die Täterin.

    Antwort zwei suggeriert, dass sie den Tatort vorher nicht kannte. Die Spuren offenbaren sich ihr. Dann wäre sie nur zur Spurenbeseitigung beauftragt worden, aber selbst nicht die Täterin."

    Die Antwort des Cornicularius besaß Gewicht. Hoffentlich würde er sich noch erinnern können, welche der Antworten die glaubhaftere oder auch die spontan unüberlegtere war. Es gab bei Verhören vieles über das gesprochene Wort hinaus, was zusätzliche Antworten lieferte oder Lügen entlarvte.


    Anschließend hörte er weiter zu und kommentierte gelegentlich.
    "Bemerkenswert finde ich im Übrigen die Aussage, dass es sich bei den Anhängern der Krähenbande um mächtige Männer der römischen Gesellschaft handelt. Wir haben es also mit römischen Bürgern zu tun und darüber hinaus in gehobenen Positionen."


    Kaum hatte Purgitius geendet und Menecrates die Hoffnung geschöpft, man könne den ohnehin aufgeblähten Fall endlich beginnen zu sortieren, schlug eine weitere Nachricht ein. Über den Punkt, sich zu grämen, war der Praefectus längst hinweg. Stattdessen rückte der Zeitpunkt näher, an dem er loslachen würde. Schlimmer konnte es in einer Anstalt für Irre nicht zugehen, aber mittlerweile spielten zwei weitere Morde auch keine Rolle mehr.

    Er wirkte gefasst, nahezu versachlicht, als er antwortete. "Bauherr der Stationes bin jeweils ich. Caesoninus hatte ich mit diversen Aufgaben beim Bau betraut. Ich kannte ihn gut - aus der Factio, privat und dienstlich. Eine Verwicklung möchte ich trotzdem nicht ausschließen. Nichts lässt sich salopp ausschließen. Für ihn und die Iulia einen separaten Tisch." Zunächst galten sie als Opfer.

    Über diese Eröffnung würde er nachdenken, aber zunächst ging er zurück zum Thema.


    "Drei Sachen habe ich noch: Ich gehe einmal davon aus, dass dir bewusst ist, wenn du den Befehl eines Vorgesetzten ablehnst - wie du es nennst - das als Dienstverweigerung zu werten ist." Menecrates beobachtete Purgitius - nicht streng oder gar tadelnd, sondern interessiert. "Die damalige Situation betreffend, musst du keine Konsequenzen fürchten, weil die Eskortierung der Leibeigenen eindeutig privater Natur gewesen wäre. Ich wollte es nur erwähnt haben, damit du deine vielversprechende Karriere nicht leichtsinnig aufs Spiel setzt, sondern in allen Situationen, auch den brisanten, genau abwägst, was
    kopflos wäre und was heldenhaft. Lass dir gesagt sein, in Kriegszeiten behält man nur den Überblick im Chaos, wenn Verlass auf Befehlsketten ist."
    Es war ein wohlgemeinter Hinweis, kein Tadel.


    "Punkt zwei: Bevor du die Wachstafeln geholt hast, ging es um das Besitzverhältnis der Sklavin Eireann. Ich wollte wissen, in wessen Eigentum sie zum Zeitpunkt des Geständnisses stand. Der Verhörtermin ist dabei nicht so relevant vielmehr der Zeitpunkt, auf den sich ihr Geständnis bezieht. Entscheidend ist demnach, wem sie gehörte, als sie in der Ruine die Vogelschädel beseitigen wollte. Sie sagte aus, ihr Dominus hat ihr dies - und vielleicht noch anderes -
    befohlen. Wer also war ihr Dominus zum Zeitpunkt, als sie in der Ruine nach Schädeln gesucht hat?"


    Als Punkt drei reichte er kurzerhand die Wachstafel weiter, die er während der Wartezeit beschriftet hatte.


    Wie heißt der Besitzer der Taberna 'Zum blinden Esel'?


    Kann mittlerweile davon ausgegangen werden, dass es sich bei diesem Mann um den Kopf der Krähenbande handelt?

    Petronius war für Menecrates kein unbeschriebenes Blatt und er besaß längst eine sehr gute Meinung über den Tribun. Es bedurfte keiner Überzeugungsarbeit, daher nickte Menecrates zustimmend, nachdem Purgitius endete. Er musste schmunzeln, weil er um Stillschweigen gebeten wurde.


    Auch bei Optio Cerretanus teilte er Purgitius' Meinung, denn alles bisher Gehörte ließ zumindest inakzeptables Verhalten erkennen. An einem Punkt folgte er allerdings nicht.

    "Spekulationen bringen uns leider nicht weiter. Sie haben auch keinen Bestand vor Gericht. Sachdienlich ist einzig eine Befragung, wobei die Aussage von Octavius Maro in dieser Sache entscheidender als die von Cerretanus ist und zumindest der Centurio ist nicht aus der Welt." Er unterstand nicht mehr Menecrates' Befehl, aber räumlich trennten sie lächerlich wenige Doppelschritte.

    Der Claudier nahm Platz und notierte das Datum, an dem Cerretanus seine Versetzung den Kameraden mitteilte. Mitten im Schreiben horchte er auf, weil die Art und Weise, wie Purgitius weitersprach, etwas Bemerkenswertes erwarten ließ und er hatte sich nicht getäuscht. In all dem Wirrwarr und unter Einfluss einer Verletzung ging offensichtlich eine äußerst relevante Information unter, die Purgitius just in diesem Moment durch das Zurückversetzen in die fragliche Zeit wieder einfiel.

    Die Eröffnung übertraf jede Erwartung.

    "Ein Geständnis?", fragte Menecrates teils begeistert, teils ungläubig nach. "Für die Brandlegung? Für den Mord am Kopf der Krähenbande? Für beides? Existiert dazu ein Befragungsprotokoll?" Wenn nicht, dann gab es offensichtlich Zeugen, wobei ein Protokoll plus Zeugen das Nonplusultra wäre.

    Er hörte sich den erinnerten Wortlaut an und hakte an einer Stelle ein.

    "Moment, und das ist jetzt entscheidend: Du sagtest gerade 'Anis war das Verhalten Recht.' und 'ihr Dominus' usw.usw. 'Dann ist klar, warum er nicht einschritt.'"

    Er fixierte Purgitius, um ihn vorab auf die Wichtigkeit seiner Antworten hinzuweisen. "Wessen Sklavin war Eireann zum Zeitpunkt des Geständnisses? Bzw. wessen Sklavin war sie zu dem Zeitpunkt, auf den sich das Geständnis bezog? Wen meinte sie also, wenn sie von Dominus sprach?"

    Möglicherweise hatten sie gerade Mörder und/oder Brandleger samt Auftraggeber eingekreist. Das käme einem Durchbruch gleich.


    Tribun Pompeius wurde soeben uninteressanter. Er würde dennoch als Tisch mit Name in diesen Räumlichkeiten einen Platz finden, denn Menecrates beabsichtigte, jedem Fehlverhalten nachzugehen.

    Die nachfolgenden aufmunternden Worte flogen an ihm vorbei, weil er gespannt auf die Antworten wartete, aber er registrierte den Einsatzwille und die vorbildliche Einstellung des Offiziers. Hier stand ein Mann mit Zukunft vor ihm und er dankte insgeheim den Göttern, dass er bei der Auswahl für die Stationsplanung einen derartigen Glückstreffer gelandet hatte. Ihrer beider Standpunkte deckten sich weitgehend.


    Ein Bericht stand noch zum Studium aus, der auf die Station. Er würde ihn sich nach den erhaltenen Antworten vornehmen.

    Etwas interessierte ihn vor allem, daher fügte er an: "Ich habe vom Kaiser zu hören bekommen, dass Mittel zur Aufstockung der Stadteinheiten freigegeben werden. Mir wurde zugesichert, dass ich konkrete Zahlen verhalte und obwohl die Art der Äußerungen den Tenor besaßen, dass für weitgehend alle vernünftigen Vorschläge auch das entsprechende Geld bewilligt wird, plant es sich genauer mit konkreten Zahlen. Bei mir ist allerdings noch keinerlei Information eingegangen. Bei dir?"

    Er wartete auf eine Reaktion, bevor er fortfuhr.

    "Der Kaiser wünschte zudem in Abständen Berichte über unsere Vorhaben in dieser Sache oder anders ausgedrückt: das Aufzeigen eines Konzeptes. Die Berichte kann ich fertigen, dazu müsste ich allerdings wissen, was von deiner Seite Teil des Konzeptes ist."

    Er ging davon aus, dass Frugi mitschreiben würde und wartete seinerseits gespannt auf Heius' Bestrebungen.

    "Personen in Schlüsselpositionen...", wiederholte er. Später gab es noch verschiedene Informationen, aber das wusste Menecrates zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

    "Gibt es über Optio Cerretanus hinaus bei uns Offiziere, die sich als Stolperstein gezeigt haben?" Allen voran galt Menecrates' Interesse einer absolut sauberen und verlässlichen CU. Wie anders sollte er die geplanten Stationen umsetzen?

    "Du hast vorhin außerdem von Tribun Pompeius gesprochen. Ich kann auch Ermittlungen bei den Vigiles erwirken, dafür müssen aber wenigstens Indizien gegen den Mann vorliegen. Uns interessiert nicht, ob es sich wirklich um den Tribun oder um Amtsanmaßung handelt. Diese Nachforschung ist Sache der Vigiles. Für uns ist der Mann - wie seine Vorstellung lautete - der Tribun." Später gab es noch Informationen, aber das wusste Menecrates zu diesem Zeitpunkt noch nicht.


    Er überlegte. "An Hintermänner kommen wir nur, wenn wir die im Vordergrund ins Visier nehmen und befragen. Fangen wir mit denen an." Er erhob sich und begann eine Wanderung durch den Raum, weil er so am besten überlegen konnte. "Fertige mir eine Auflistung aller Militärangehörigen - Einheitübergreifend - und ordne jeder Person unter Hinzuziehung weiterer Zeugen belastende Aussagen und/oder Verhalten zu. Wir bilden eine Kommission, die sämtliche dieser Verdachtsmomente auswerten wird und darüber entscheidet, ob sie für weitere Ermittlungen oder sogar eine Anklage ausreichen.

    Ich muss außerdem wissen, welche dieser Personen überhaupt greifbar ist. Bei Optio Cerretanus fängt es bereits an. Verantwortliche haben gepennt und den Mann sogar mit Auszeichnung entlassen, bevor überhaupt feststeht, welche Rolle er eingenommen hat."

    Jetzt, da sich Menecrates ärgerte, fühlte er sich wieder stärker als vorhin.

    Er verhielt den Schritt und blickte zu Lurco. "Apropos: Ist dir bekannt, wer diese Auszeichnung befürwortet hat? War es euer Centurio Octavius Maro oder jemand anderer?"

    Wer auf blauen Dunst hin auszeichnete, zeigte entweder Inkompetenz oder besaß Insiderwissen, deckelte und steckte mit drin.

    "Konten können sicherlich überprüft werden, sobald feststeht, bei wem sich ein Verdacht erhärtet."


    Er hörte sich die Ausführungen zu den einzelnen Befragungen an und merkte sich die zeitlichen Abläufe. Über die Ergebnisse würden Protokolle existieren, nahm er an. Der Stapel an studierenden Akten wuchs und es stellte sich die Frage, wie all die wichtigen Vorhaben von nur einem Praefectus Urbi umgesetzt werden sollten. Natürlich würde er delegieren, aber das Gesamtpaket für ihn blieb trotzdem riesengroß.

    Für Lurco sah es nicht besser aus. "Du bist, scheint mir, im Brandfall am besten informiert und am meisten involviert. Ich werde daher nicht auf dich verzichten können. Gleichzeitig bindet der Auftrag der Grundstückssuche ebenfalls reichlich Zeit." Er unterdrückte ein Seufzen und schritt weiter durch den Raum, kehrte um und begann den Weg erneut. "Ich weiß bei mir selbst nicht wie ich gleichzeitig auf verschiedenen Hochzeiten tanzen soll und verlange das gleiche von dir. Ich kann dir nur empfehlen, ziehe vertrauenswürdige Kameraden hinzu, verteile und strukturiere. Wir kommen beide nur Schritt um Schritt voran und nicht in größeren Sprüngen."

    Er hielt an und drehte sich zu Lurco, weil ihm ein Gedanke kam. "Das Grundstück des Kyriakos scheidet als mögliches Statiogelände aus. Weniger wegen dem vorherigen Lupanar als vielmehr wegen der unflätigen Auftretensweise unseres Optios und weil der Fall ohnehin noch nicht geklärt ist. Ich möchte nicht mit derartigen Altlasten starten."


    Um den Überblick zu behalten, brauchte er selbst als erstes Struktur und fasste einen Entschluss.

    "Wir machen das anders. Dieser Raum ist ab sofort geblockt für die Brandermittlungen. Du stellst so viele Tische hier rein, wie du suspekte Personen hast. Auf jedem der Tische steht ein Schild mit dem Namen der Person. Auf den Tischen legst du alles ab, was zur Person gehört: Berichte, Protokolle und natürlich auch Mitschriften von getätigten Äußerungen, die diese Personen - wo auch immer - gemacht haben und wofür es Zeugen gibt.

    Angaben wie der aktuelle Aufenthaltsort sollten auch parat liegen. Eine Listung allen auffälligen Verhaltens oder verdächtiger Aussagen jeder einzelnen Person, wie ich vorhin gewünscht habe, bräuchten wir hier auch!

    Am besten benutzen wir verschiedene Farben. Wenn wir den Aufenthalt wissen wollen, müssen wir nur auf jedem der Tische nach meinetwegen 'Blau' Ausschau halten.

    Wir nehmen uns ab morgen die jeweils dritte Stunde des Tages einen der Tische vor. Ist er abgearbeitet, dann gehen wir zum nächsten. Eine Stunde pro Tag. Ich fürchte, mehr kann ich nicht erübrigen."

    Sim-Off:

    Bitte pro Person einen Thread eröffnen. Ganz gleich, wie wichtig oder unwichtig diese Person zunächst erscheint.


    "Nur für den Fall, dass Kyriakos wirklich erpresst hat, würde das natürlich in keinster Weise eine Strafmilderung bedeuten. Niemand fackelt in Selbstjustiz etwas ab, ganz gleich welche Motive dafür vorliegen. Auszuschließen ist nicht, dass der Brandanschlag mit Todesfolge am Ende der Gens Furia nachgewiesen werden kann. Bislang gehen wir ja noch vom Bandenkrieg und von einer Eireann als Mitglied der Krähen aus, aber keine andere Richtung darf unbeleuchtet bleiben. Wir wissen nicht, welche Kreise das Ganze zieht.

    Auffällig allerdings ist, dass sich die verschiedensten Personen inbrünstig für diese Sklavin Eireann einsetzen. Als wäre sie eine Schlüsselfigur. Die Vigiles kümmerten sich um sie anstatt zu löschen, Optio Cerretanus setzte sogar Gewalt gegen den Geschädigten des Brandes ein und verteidigte - wie du sagst - diese Sklavin bei jeder Gelegenheit. Tiberios und dieser Anis von Alexandria unternehmen Befreiungsversuche und nehmen die eigene Strafverfolgung in Kauf. Das übersteigt jedes Maß an Normalem."

    Wenigstens hatten sie diese Sklavin in ihrer Gewalt.


    Der Aufmunterungsversuch am Ende zeigte angesichts der vielen Baustellen wenig Erfolg, aber Menecrates bestätigte: "Tribun Petronius ist ein sehr korrekter Mann."

    Eigentlich hatte Menecrates erwartet, dass der Sklavin Eireann übereifrig geholfen wurde, weil sie einem Unteroffizier einer Stadteinheit gehörte. Man hätte es mit übertriebener Kameradschaft erklären können oder mit dem Respekt, den peregrine Feuerwehrleute einem römischen Bürger entgegenbrachten. Jetzt aber erfuhr Menecrates, dass die Vigiles gar nicht auf den Hinweis der Eigentümerschaft reagierten.

    "Die Sache wird immer verzwickter", erwiderte er. "Entweder stimmt hier etwas Grundlegendes nicht oder die Zusammenarbeit unserer Stadteinheiten ist als saumäßig zu bezeichnen. Beweismittel sichern, Zeugen vernehmen können wohl am besten wir. Da hätte eine Übergabe stattfinden müssen. Ich komme mit dem normalen Menschenverstand nicht mehr hinterher." Er schüttelte den Kopf und bedauerte, dass er diese Informationen nicht besaß, als er den Praefectus Vigilum getroffen hatte.


    Als es weiterging, fiel ein Name. "Pompeius?" War er nicht ohnehin hellhörig, so wurde er es jetzt, wenn auch aus anderen Gründen. Nachhaken musste er trotzdem: "War es ein Versprecher, als du gesagt hast, der untätige Optio stellte sich mit Tribun Pompeius vor? Handelte es sich um einen Tribun oder sprechen wir hier von Amtsanmaßung?"


    Menecrates konnte nicht einschätzen, wie lebensgefährlich der Brand zum betreffenden Zeitpunkt war und ob es einen fachlichen Grund gab, keinen der Hintereingänge zu benutzen. Der Hieb in den Magen des Zeugen und Geschädigten, ließ ihn jedoch das Gesicht in der Hand verbergen. Wieder und wieder schüttelte er den Kopf. Er ließ sich auf einen Stuhl nieder und sagte mehrere Augenblicke nichts. Als er sich gesammelt hatte, setzte er zu einer Frage an, wobei seine Stimme fast schon leise zu nennen war. "Sprechen wir hier von Optio Cerretanus?" Es klang resigniert und eigentlich war die Frage auch überflüssig, denn Purgitius hatte sie aufgrund der leisen Stimme wohl überhört und sprach weiter. Damit klärte sich automatisch Menecrates' Frage auf, denn der vermutete Name fiel. Der Claudier verstand immer mehr, warum Purgitius anfänglich recht emotional auftrat. Kein Wunder, bei diesen Vorkommnissen! Die Cohortes Urbanae befanden sind - zumindest damals - im Zustand eines Sauhaufens. Kurz erfassten Menecrates Schuldgefühle, weil er seine Einheit wegen Krankheit im Stich gelassen hatte, aber Zeit blieb nicht, diese Gedanken zu vertiefen, denn Purgitius berichtete zügig weiter. Der Claudier hielt den Kopf gestützt, während er weiter zuhörte.


    Als Purgitius vom Tatsachenbericht zur Auswertung überging, richtete sich Menecrates wieder auf. Immerhin bestand die Hoffnung auf eine Ende der Schilderung städtischer Tragödien.

    "Schutzgelderpressung ist nahe liegend", mutmaßte er. "Wurde der Besitzer Kyriakos als Zeuge befragt? Und wurde Centurio Maro in Kenntnis gesetzt? Falls ja, wie hat er reagiert und was hat er unternommen?"


    Zur Abwechslung hörte Menecrates auch etwas Positives: Die Sklavin Eireann landete letzten Endes doch im Carcer der Castra und saß dort sogar immer noch. Die zeitliche Abfolge, nach der Menecrates vorhin gefragt hatte, fand er allerdings bedenklich - sowohl den Sklavenkauf als auch die Brandanschläge inklusiver der Versetzung. "Optio Cerretanus bemühte sich zeitnah um seine Versetzung, als seine Sklavin inhaftiert wurde", wiederholte er ungläubig. Mehr noch als vorher störte er sich an der Auszeichnung zu diesem Zeitpunkt. "Wie, zum Hades, ist es möglich, dass jemand, dessen mögliche Verwicklung in die Brandanschläge nicht restlos oder vielleicht auch überhaupt nicht untersucht wurde, zum einen versetzt und zum anderen noch ausgezeichnet wird? Weißt du, wer diese Auszeichnung vorgenommen hat?" Er klang ärgerlich.


    Das Ganze war zu umfangreich, um es in einen Kopf zubekommen und zu verwahren. Menecrates brauchte Hilfsmittel. Nachdem er bereits ein Papyrus zurückgestellt hatte, mussten hier Punkte festgehalten werden.

    "Punkt 1 bis 7 müssen auf eine Tabula. Darüber beratschlagen wir im Anschluss." Zunächst brauchte er Antworten.

    Sie übten hier die hohe Schule des Exerzierens und für den Anfang klappte es gut, wenn auch nicht ganz ohne Fehler. Als die vier Vorzeigesoldaten standen, trat Menecrates heran.

    "Hintereinander ist richtig und die Blickrichtung ebenfalls. Nur der Miles Scato ist entweder zu schnell gelaufen oder der Frugi zu langsam." Sein Zeigefinger wies auf Scato, bevor er diesen in die Lücke zwischen Albus und Lurco richtete. "Frugi vorn, dahinter Albus, Scato und Lurco. Das üben wir jetzt ein paar Mal, bis es sitzt."


    Er ging wieder Richtung Mitte des Platzes, damit er den Überblick wahren konnte.

    "Aus dieser Position heraus: Aequtis passibus in loco calcate!" Sie standen bereits in Linie, also konnten sie sogleich loslaufen, wenn auch auf der Stelle.

    "Duo ordiens formate! Ad sinistram! Quatuor ordienes formate! Retro! Duo ordines formate! Ad dextram! Ordinem formate! Consistite!"


    Sim-Off:

    Bitte Reihenfolge, Ausrichtung und Blickrichtung. :)

    Es gab durchaus Gründe, wenn Menecrates einmal öffentlich Gefühle zeigte, ein Pferderennen gehörte jedoch nicht dazu. Er analysierte lieber und da er das nicht lassen konnte, fielen Emotionen aus. Da war zum Beispiel Braecus, die sichere Bank der Preasina. Als er gewahrte, dass Syennesis Boden gut machte, zeigte er Teamgeist. Immer dann, wenn Syennesis einen guten Tag hatte, war am Ende alles möglich. Nur leider wusste man das nie im Voraus. Heute schien ein guter Tag für Syennesis zu sein, daher stellte Braecus den eigenen Erfolg für den Moment zurück und fuhr mit seinem Factiokollegen ein taktisches Manöver. Zwar konnten sie nicht verhindern, dass ein Roter durchbrach, aber der Rest des Feldes blieb abgeschirmt.


    Mehrere Fans schienen sich verbündet und auf die Roten eingeschossen zu haben. Schlachtgesänge und Schmährufe hallten durch den Circus.

    Seine Augen wurden schmaler und eine Falte erschien zwischen den Brauen.

    "Was meinst du mit unterwandert? Vermutest du einen Maulwurf in unseren Reihen?" Schon möglich, dass die Erklärung im Papyrusstapel steckte, den Lurco wie ein Kartenblatt in den Händen hielt und jedes Mal, wenn Menecrates eine Frage äußerte, zog er eine dieser Trumpfkarten.

    Zunächst befasste sich Menecrates aber mit den Informationen mündlicher Art und die kamen Schlag auf Schlag. Der Claudier konnte sich bestenfalls Stichpunkte merken und hoffte, er würde die Inhalte auf einem Papyrus wiederfinden.

    Sklavin Eireann - besaß Insiderwissen der Krähenbande.

    Die Vigiles löschten das Lupanar nicht, sie kümmerten sich ausschließlich um diese Eireann. Menecrates hob verwundert die Brauen.

    "Wie muss ich das verstehen? In welcher Form kümmerten sie sich um diese Sklavin? Wie auch immer, dafür reicht ein Mann. Was genau machten die anderen? Hatte sie jemand zum Einsatz aufgefordert außer unserem Optio? Gab es überhaupt einen Befehlgebenden bei den Vigiles?"


    "Moment!" Er kam bei Lurcos Ausagen nicht mit dem Verstand hinterher. "Ist es jetzt so, dass du, wie du eben gesagt hast, diese Eireann als Mitglied der Krähen siehst? Oder ist es so, dass du sie - wie zuvor einmal geäußert - als eingeschleusten Spitzel siehst, der möglicherweise den Kopf der Bande ermordet hat?" Kurz wartete er auf die Antwort, dann fügte er an: "So oder so, der einzige Zutritt in unsere Castra für eine verdächtige Person, ob Römer oder Sklave, ist der Carcer. Ich nehme einmal an, das war es nicht, was Optio Cerretanus durchsetzen wollte." Menecrates hieb auf den Tisch. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich Derartiges extra herausstellen muss." Sein Unmut richtete sich nicht gegen Lurco. An dessen Einstellung gab es nichts zu deuteln.

    Besonders viel hingegen hatte Menecrates an der geschilderten Einstellung Cerretanus' auszusetzen. Hier musste eine Befragung anberaumt werden. Gleichzeitig lag ihm der Name in Erinnerung. Er meinte, ihn einmal im Rahmen von vergangenen Versetzungen gelesen zu haben. "Wurde der Optio versetzt?", fragte er aus dem Gedanken heraus. "Strafversetzt oder gar befördert?" Strafversetzt passt nicht zu den vielen Auszeichnungen. Das Gesamtbild war elendig verzerrt.


    "Ich benötige die zeitlichen Zusammenhänge. Wann brannte das Lupanar? Wann wechselte die Sklavin Eireann in den Besitz eines Urbaners? Wann brannte die Station?" Zwar wurde erwähnt, dass am ersten Tag des Dienstes die Sklavin vom Optio erworben wurde, aber Menecrates kannte Lurcos Dienstantritt nicht. Er wollte herausfinden, ab wann der Optio - wie behauptet - stets schützend seine Hände über die Sklavin gehalten hatte.

    "Erst einmal das, nachfolgend den Bericht über die Station. Das wird sonst zu viel und ich verliere den Überblick." Papyrus eins legte er zur Seite. Blieb noch Papyrus zwei.

    Menecrates konnte ausschließlich auf gute Erfahrungen mit Gardeoffizieren und -präfekten zurückblicken. Stets wurde ihm außerordentlicher Respekt entgegengebracht. Verschiedentlich bildeten sich Vertrauensverhältnisse, die über das Dienstliche hinausgingen und in einem Fall sogar in tiefe Verbundenheit mündete. Es lag nahe, dass sich Menecrates beim Eintreffen der Prätorianer an Tiberius Verus erinnerte. Ein Gardeoffizier, mit dem ihn Freundschaft verband und den er zuweilen sogar schmerzhaft vermisste.

    Zeit für Erinnerungen blieb nicht. Das Treffen nahm seinen Lauf.

    "Salve Praefectus Heius Vibulanus!", erwiderte Menecrates. Er besaß Selbstbewusstsein, das ihm erlaubte, ein freundlich korrektes Auftreten an den Tag zu legen, ohne verzärtelt zu wirken. Er lud mit einer Geste zum Platznehmen ein und dankte Frugi mit einem Kopfnicken für sein schnelles Handeln, als feststand, dass ein Stuhl fehlte.


    "Salve Tribunus Decimus Serapio! Selbstverständlich kennen wir uns." Obwohl Menecrates im Zusammenhang mit dem Gruß den Tribun anblickte, galt der zweite Satz dem Praefectus.


    Nachdem die Präfekten saßen, durften alle anderen ebenfalls Platz nehmen. Während Menecrates noch seinen Stuhl vorteilhafter zurechtrückte, antwortete er bereits auf die Aussage samt Vorwurf, dass ein Zivilist der Besprechung beiwohnte. Er wählte diesen Zeitpunkt bewusst, um die Antwort beiläufig erscheinen zu lassen und ihr den Anschein einer Rechtfertigung zu nehmen. Schlussendlich handelte es sich um eine Rechtfertigung, bei der sich Menecrates aber nicht verbog.

    "Annaeus Vindex ist mein Klient." Das garantierte Loyalität in jeder Sache und selbstverständlich auch in dieser. "Er ist als Aedituus in kultischen Angelegenheiten bewandert, was meinem Konzept dienlich ist." Damit war nach Meinung Menecrates' alles gesagt und der Praefectus Urbi stieg über das Stichwort sogleich in die Thematik des Treffens ein.


    "Apropos Konzept, denn ein solches sollen wir ja gemeinsam entwerfen." Dass es sich um ein Konzept für die Subura handelte, musste keine erneute Erwähnung finden. "Mein Vorschlag wäre, dass wir uns zunächst grob austauschen, denn mir fehlen die Eckpunkte vom Conventus und dir jene vom Gespräch mit dem Kaiser." Möglicherweise lief es auf das Gleiche hinaus, aber das musste erst seine Bestätigung finden.

    Die Truppe, die Menecrates bei seinem ersten Amtsantritt als Praefectus Urbi vorgefunden hatte, lag in der Form weit hinter der Legio seiner Lehrjahre zurück. Inzwischen gab es eine Weiterentwicklung und die aktuellen Männer der Cohortes Urbanae besaßen Prima-Niveau, was Menecrates nicht nur freute, sondern auch stolz machte.

    Da sie zur Körperertüchtigung hier waren und nicht zur Ausbildung, erlaubte sich Menecrates eine unübliche Geste. Er reckte den Arm nach oben, ballte die Faust und zog sie - als würde er einen imaginären einarmigen Klimmzug vollführen - vor sich herunter.


    "Sehr gut", kommentierte er. "Das sitzt, kommen wir zu etwas Neuem." Ein spitzbübisches Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Er liebte diesen Ausflug in alte Ausbilderzeiten und spürte zumindest jetzt noch nicht die körperliche Erschöpfung von der ungewohnten Anstrengung. Das Nachfolgende galt als speziell und würde ein wenig komplizierter werden.


    "Milites! Ich schätze, ihr seid noch in Körper und Geist belastbar. Mache wir den Test." Die Gruppe stand hintereinander, daher befahl Menecrates als erstes: "Movemini! Schüttelt die Beine und Arme kurz." Er gewährte eine kurze Zeit des Bequemstehens und Bewegens, dann erscholl das nächste Kommando: "In Aciem venite! Aciem dirigite!"

    Die Gruppe sollte in einer Linie nebeneinander antreten und sich ausrichten. Der Blick wies Richtung Befehlshaber.

    Menecrates wandte sich an die Tirii. Für die Grünschnäbel würde dies vermutlich die erste Unterrichtung dieser Art sein.


    "Ihr steht aktuell wie in einer Schlachtreihe nebeneinander: Der Befehl dazu lautet: 'In Aciem venite!'

    Wenn ihr euch - jeder einzelne für sich - nach rechts oder links dreht, wird aus einer Aciem ein Ordo. Ihr steht dann alle hintereinander. Dreht ihr euch alle nochmals nach rechts oder links, dann entsteht wieder eine Aciem. So weit klar?" Er wartete Kopfnicken ab, bevor er fortfuhr.

    "Jetzt kommt hinzu: Dreht ihr euch alle aus einer Aciem nicht nur nach rechts oder links, sondern ganz um, blickt ihr zwar in die entgegengesetzte Richtung, aber ihr kommt von einer Aciem in eine Aciem oder von einem Ordo in ein Ordo. Probiert es aus, das veranschaulicht einfacher."


    Menecrates wartete die Drehversuche der Tirii ab, dann erklärte er weiter.

    "Nächster Schritt: Will man aus einem Ordo zwei machen, lautet das Kommando: 'Duo ordienes formate!'. Das Kommando erteile ich nur, wenn ihr im Tritt seid. Wenn ihr es hört, geht jeder zweite Mann nach links vorne neben seinen Vordermann. Wenn ihr wieder zurück in einen Ordo sollt, heißt es 'Ordinem formate!' und die links laufenden Leute rücken einfach wieder nach rechts hinter ihre Nebenmänner ein, während diese normal weiterlaufen."

    Er erkannte Fragezeichen in den Gesichtszügen der Tirii und beruhigte: "In der Bewegung ist alles einfach als es sich zunächst anhört. Jetzt geht es erst mal weiter: Aus zwei Ordines macht man vier, indem jede zweite Aciem des Doppelordo nach außen und vorne aufrückt. Der linke Mann geht nach links vorne neben seinen Vordermann, der rechte Mann nach rechts vorne neben seinen Vordermann. Das Kommando dazu: 'Quatuor ordines formate!'. Zurück auf zwei Ordines geht es dann logischerweise per 'Duo ordienes formate!' und die beiden außen laufenden Männer rücken wieder hinter ihre Nebenmänner ein."


    Es blieb abzuwarten, wie intensiv geübt werden musste, um eine saubere Ausführung zu erhalten.

    "Wir üben das jeweils in Vierergruppen und zwar auf der Stelle tretend, also 'In loco calcate!'.

    Albus, Frugi, Lurco und Scato 'Progredere!' Ihr macht es vor."


    Menecrates wartete, bis die Genannten vorgetreten waren, dann befahl er: "In aciem venite!

    Ad dextram! Aequtis passibus in loco calcate. Duo ordiens formate! Ad dextram! Quatuor ordienes formate! Retro! Duo ordines formate! Ad sinistram! Ordinem formate! Consistite!"


    Sim-Off:

    Wer steht jetzt wie? Es empfiehlt sich hier das Aufmalen der Anfangsbuchstaben.