Sica führte den Gast und seinen Sklaven in das Triclinium.
Beiträge von Sica
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Abgemacht.
Sica nickte kurz und sah dann wieder zu der Vogelmaske. Mit einem stummen Blick kommunizierten sie, dass ihr Gespräch soweit beendet war. Sica erhob sich also und verabschiedete sich knapp von den beiden anderen.
Ich melde mich, sobald das Objekt beschafft werden konnte. Valete.
Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und verließ die unterirdische Halle. Durch die weitverzweigten Nebenarme der Cloaca Maxima ging er zielstrebig in Richtung seines ersten Ziels für die heutige Nacht.
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Sicas Kontaktmann, den er Anderen gegenüber lediglich als 'Scutum' bezeichnete, hatte sein 'Geschäft' in einem anderen Stadtteil. Es dauerte lange, bis Sica endlich wieder einem Aufgang an die Oberfläche folgen konnte und den letzten Abschnitt seines Wegen überirdisch zurücklegte. Im Schatten der Häuser und dem Schutz der Dunkelheit der Nacht kam er schnell voran. Durch eine schmale Seitentür gelangte er in ein kleines, düsteres Zimmer. Dort gab es eine weitere Tür, an die er in einem bestimmten Rhythmus kurz anklopfte. Wenige Sekunden später öffnete sie sich, Sica trat ein und begrüßte 'Scutum'.
Salve, Mustellus.
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Sica hasste es, wenn man ihn für dumm verkaufen wollte. Feilschen gehörte ebenso wenig zu seinen bevorzugten Tätigkeiten und so schüttelte er nur ablehnend den Kopf.
Nein. Der Zehnte geht an ihn und von dem Rest will ich die Hälfte. Das ist mein Preis. Sonst kannst du das Geschäft vergessen. Die Verhandlungen mit Scutum führe ich auf meine eigene Weise. Versuche erst garnicht, mir da herein zu reden.
Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sah Sciurus abwartend an. Sein Gesichtsausdruck teilte eindeutig mit, dass er in diesen Punkten nicht mit sich verhandeln lassen würde. Abgesehen von diesem Neuling in der Branche hatte er noch genügend andere verlässliche Partner, die seine Konditionen kannten und sich daran hielten.
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Gemeinsam mit dem Gast kehrte Sica wieder zurück und brachte diesen zu dem freien der beiden Sessel. Dann trat er wieder in den Hintergrund zurück und wartete geduldig, ob der Herr seiner Anwesenheit noch bedurfte oder weitere Anweisungen für ihn hatte.
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Mit wenigen Griffen hatte Sica den Mann abgetastet. Leider konnte er dabei keinerlei Waffen finden, so dass er ihn wohl oder übel einlassen musste.
Folge mir.
Sica führte Sixtus Evaristus auf direktem Wege zum Lararium des Hauses, wo sein Herr bereits auf sie wartete.
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Sica hatte sich mittlerweile zurückgelehnt und hörte gelassen zu. Aktuelle Informationen waren überlebensnotwendig in ihrem Geschäft und er hatte nach seiner langen Abwesenheit dahingehend untolerierbare Defizite. Während des Berichts stellte er jedoch zufrieden fest, dass Sciurus sich glücklicherweise in anderen Bereichen ihrer Branche betätigte, als Sica es vorwiegend tat. Die Nachricht von den Öllampen tangierte ihn daher nur periphär. Den Namen von Sciurus Gegenspieler merkte er sich.
Im weiteren hörte er so auch mehr aus generellem als aus speziellem Interesse zu. Allein die Tatsache, dass es sich bei dem besprochenen Objekt um eine Art Rüstungsteil handeln sollte, löste in ihm die Erinnerung an diverse Kontakte aus. Als Sciurus seinen Bericht beendet hatte, blickte der Mann mit der Vogelmaske stumm auffordernd zu Sica herüber. Dieser wusste sofort, was der andere meinte und nickte.
Ja. Scutum. Ich werde mit ihm reden. Er braucht meistens seine Zeit, liefert aber zuverlässig. Ich kann ihn noch heute Nacht aufsuchen. Wie sieht es mit der Beteiligung aus, falls ich das Objekt organisieren kann?
Nachdem er die ganze Zeit zu der Maske gesprochen hatte, fiel Sicas Blick nun auf Sciurus.
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Sica nickte gehorsam und nahm die Rute entgegen. Die Namen der beiden neuen Sklaven prägte er sich gut ein und würde sich anschließend gleich bei Turda nach dem aktuellen Bestand, deren Eigenheiten und vor allem ihren Schwächen erkunden.
Ja, Herr.
Ohne ein weiteres überflüssiges Wort leistete er der Anweisung folge, verneigte sich kurz, wandte sich ab und verließ das Arbeitszimmer seines Herrn, um sich an seine Arbeit zu machen.
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Zitat
Original von Sixtus Evaristus
Ein paar Minuten später kehrte Sica wieder zurück zur Porta. Er öffnete erneut und sah auf den Bischof herab.Du hast Glück. Er wird dich empfangen. Vorher werde ich dich jedoch auf Waffen untersuchen müssen. Leiste lieber keinen Widerstand.
Er trat auf den Mann zu, um ihn auf Waffen zu überprüfen. Da Sica selbst erfahren darin war, einen Dolch gekonnt am Körper zu verstecken, wusste er nur allzu genau, wo er danach suchen musste.
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Ja, Herr.
Sica mißfiel diese Entscheidung seines Herrn, was er sich jedoch nicht anmerken ließ. Er verneigte sich kurz und machte sich auf den Rückweg zur Porta, um den Mann hinein zu lassen.
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Ein gewisser Sixtus Evaristus verlangt Euch zu sehen, Herr. Er behauptet der Bischof von Rom zu sein und begehrt angeblich mit Euch über den verstorbenen Tiberius Flavius Animus zu sprechen. Soll ich ihn hierher vorlassen, Herr?
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Auch Sica verstummte und musterte Sciurus eingehend. Als dessen Name fiel, nickte er langsam. Der Vogelmann hatte ihm gerade eben von dem neuen Sklaven in der Villa Flavia berichtet. Wenn dieser ihm Probleme bereiten würde, müsste er ihn wohl aus dem Weg räumen. Den Gruß von Sciurus erwiderte er ebenso kurz angebunden.
Salve. Man hat mir von dir berichtet. Komm mir nicht in die Quere, dann lasse ich dich auch in Ruhe.
Für den Bruchteil einer Sekunde verengte er drohend die Augen, bevor seine Gesichtszüge zurück in die gewohnte regungslose Miene verfielen. Sica wandte sich wieder dem Mann mit der Vogelmaske zu.
Gibt es noch etwas zu besprechen? Sonst werde ich mich nun auf den Weg machen, um meine Kontakte wieder zu erneuern. Es gibt viel nachzuholen.
Warte.
Die Vogelmaske nahm den kleinen Beutel von Sciurus entgegen und steckte ihn weg. Sein Laufbursche hatte mittlerweile noch einen weiteren Hocker herbeigeholt, welchen er Sciurus nun auffordernd bedeutete während er Sica ebenfalls sitzen zu bleiben hieß. Dann sah er ersteren auffordernd an.
Berichte. Gibt es Neuigkeiten oder neue Aufträge?
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Zielstrebig durchquerte Sica die Villa und begab sich direkt zum Lararium, wo sich sein Herr Secundus Flavius Felix gerade aufhielt. In respektvollem Abstand wartete er, bis dieser sein Gebet vollendet hatte.
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Catus ist tot.
Sica musterte den vermeintlichen Bischof genau. Ihm gefiel das mitnichten, doch sein Herr war wohl einigermaßen tolerant eingestellt. Anderenfalls hätte er den Mann einfach abgewiesen.
Ich werde den Senator fragen, ob er dich empfängt.
Er schloss die Tür wieder und machte sich auf die Suche nach seinem Besitzer.
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Sica hatte sich im Haushalt der Villa Flavia endlich so weit wieder eingearbeitet, dass er sich des Nachts ein paar Stunden außerhalb der flavischen Villa erlauben konnte. Er setzte einen vertrauenswürdigen Sklaven als Aufsicht ein und begab sich in seine Kammer. Dort suchte er sich einen unauffälligen Umhang heraus, legte ihn sich um die Schultern und machte sich still und leise auf den Weg. Stets achtete er dabei trotz der schützenden Dunkelheit darauf, dass ihm niemand folgte. Der nächste und sicherste Zugang zum verzweigten System der unterirdischen Gänge, Kanäle, Verliese, Behausungen und Katakomben unter großen Teilen Roms befand sich in einem Haus am Westrand der Subura.
Es gab dort eine kleine Gerberei. Der Gerber, der sie betrieb und mit seiner Familie im oberen Stockwerk wohnte, arbeitete für sie. Aus einer verborgenen Tasche holte Sica einen Schlüssel hervor, sperrte auf, trat ein und verschwand lautlos im Inneren des Hauses. Hinter sich zog er die Tür wieder zu und verriegelte sie. An vereinbarter Stelle fand er eine Fackel, entzündete sie und ging los. Es war ein mit Bohlen ausgelegter Gang, von dem rechts und links je eine Tür abging. Die dritte Tür, am Ende des Gangs führte auf den Innenhof. Dieser folgte er und blieb schließlich vor einer weiteren Tür stehen, die er ebenfalls aufschloss, durchging und sie hinter sich wieder zusperrte.
Ausgetretene, glitschige Stufen führten zu einer weiteren Tür hinab und hinter dieser lag nun eine der unterirdischen 'Hauptstraßen', die von den großen Nebensträngen der Cloaca Maxima ausgingen. Im Fackelschein sah Sica die träge Brühe, auf deren Anblick er gern verzichtet hätte, wenn er sie nur nicht hätte riechen müssen. Zwei erhöhte, dammartige Wege säumten diesen wenig appetitlichen Teil der Unterwelt und auf eben diesen ging Sica zielstrebig weiter. Der Weg war glatt und besudelt. Manchmal huschten ihm kleine Tiere um die Füße. Er kam an einigen größeren Plätzen und Abzweigungen vorbei, überquerte dann eine Brücke, die aus einigen schmalen Brettern bestand und sich beim Betreten beunruhigend zum widerlichen Rinnsal hinabbogen. Nun hatte er einen engen Durchgang erreicht und ging hindurch.
Der Platz dahinter war eine Art Grotte oder Halle, von drei Feuern und etlichen Fackeln erhellt. Die Decke schien nach oben zurückzuweichen und eine Kuppel zu bilden. Den Durchmesser dieser Halle betrug mindestens hundert Schritte. An den Feuern und zwischen den Fackeln saßen verschiedenste Gestalten. Sica begab sich zur nächstsitzenden Gruppe, wechselte ein paar Worte mit jemandem, bekam eine Antwort und setzte seinen Weg sogleich an einen entlegenen Ort des Rundes fort.
Auf einem einst prunkvollen Stuhl saß dort ein Mann mit purpurgestreifter Toga. Er trug eine Vogelmaske und blickte erst auf, als Sica bei ihm angekommen war und ihn ansprach.
Salve. Ich bin zurück.
Der Mann mit der Maske nickte und winkte einem jungen Burschen in seiner Nähe. Dieser rannte sofort los, um einen weiteren Stuhl herbei zu holen. Währenddessen musterte die Vogelmaske den wartenden Sica eingehend, sprach jedoch kein Wort. Der Junge kehrte zurück, brachte Sica einen Stuhl und verschwand so unauffällig wie er gekommen war. Sica setzte sich und erst jetzt hob der Mann mit der Maske mit zugleich dumpfer wie schriller Stimme zu sprechen an. Kurze Zeit später waren sie in ein ausführliches Gespräch vertieft.
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Sica hörte den Ausführungen seines Herrn aufmerksam zu. Er ließ es sich nicht anmerken, doch die Nachricht von dem Sohn verwunderte ihn. Es blieb abzuwarten, wie kooperativ sich dieser geben würde. Die weiteren Anweisungen kommentierte er mit einem knappen Nicken.
Ja, Herr.
Der Vorstand über die anderen Sklaven kam ihm nur allzu recht. Vielleicht ließ sich der eine oder andere auch für eigene Zwecke verwenden. Die Befehle von Sohn und Vetter würde er wohl in Kauf nehmen, ihnen jedoch aus dem Weg zu gehen wissen.
Fällt die Vorbereitung Eurer Reise auf das Landgut, sowie dessen Beschaffung ebenfalls in meinen Aufgabenbereich?
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Ja, Herr.
Sica stand in aufrechter Haltung vor dem Schreibtisch seines Herrn und begann über das Gelernte zu berichten.
Man lehrte mich verschiedene Kampftechniken. Ich kann sowohl ohne, als auch mit Waffen kämpfen. Vor allem auf dem waffenlosen Kampf und dem beidhändigen, bewaffnetem Kampf lagen die Schwerpunkte der Ausbildung. Des Weiteren lehrte mich der Medicus der Schule den Umgang mit verschiedenen Verletzungen, sowie die Stärken und Schwachpunkte der menschlichen Anatomie.
Dann legte er das vom Lanista der Gladiatorenschule erhaltene Schreiben auf dem Schreibtisch des Senators ab.
Dies lässt Euch Firmus Horatius Callidus, der Lanista der Gladiatorenschule, zudem noch überbringen.
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Nach seiner Ankunft in Italia hatte sich Sica auf direktem Wege nach Rom und in die Villa Flavia Felix begeben. Den Weg musste ihm auch nach der langen Zeit niemand erklären und zielstrebig ging er zunächst in die Unterkunft der Sklaven. Er wusch sich gründlich und organisierte sich eine neue, saubere Tunika. Diese zog er an, kämmte sein Haar und ging dann mit dem Brief des Lanista zum Arbeitszimmer seines Herrn. Ein anderer Sklave hatte ihm berichten können, dass er sich gerade eben dort befand. Sica klopfte also an die Tür, trat auf ein gegebenes Zeichen hin ein und schloss sie wieder hinter sich.
Salve, Herr. Ihr habt mich rufen lassen.