Beiträge von Ganymed

    Und bei mir warst Du, Livianus, sogar der erste Spieler, mit dem ich hier im IR interagieren durfte. Weswegen ich (mit meiner ersten ID) , oh Dominus, auch aus der Ferne Dir meinen Dank ausrichten möchte, meinen Dank dafür, dass Du mich gleich so nett, freundlich und immer hilfsbereit in das Spiel gezogen hast. Wahrscheinlich hätte ich ohne Dich mich hier nie und nimmer so gut zurecht gefunden. Und auch danke, für all die Möglichkeiten des schönen Zusammenspiels mit Dir.


    Ich wünsche Dir auch alles Gute. Und hoffentlich sieht man sich womöglich mal wieder hier oder sonst im Internet. :)

    Zitat

    Original von Decima Aemilia
    Ich verabschiede mich nun... ins Exilium. :wink:


    Eigentlich dürfte ich mich überall irgendwie herausgeschrieben bzw. bescheid gegeben haben. Falls ich das irgendwo vergessen habe: Aemilia ist jetzt in Britannien bei Mama und Papa, weil es ihr gesundheitlich nicht so gut geht und sie furchtbares Heimweh bekommen hat. :]


    =) Macht's gut!


    Wie es aussieht, folge ich Dir mal, Aemilia. Zwar noch nicht gleich nach Britannien, sondern erst auf eine Galeere...aber ins Exil.


    An alle mit denen Ganymed in Kontakt war. Danke schön, hat Spass gemacht mit Euch =) Ganymed kommt vielleicht irgendwann wieder :)

    Weit entfernt von dem Kutscher huschten die zwei Gestalten mit ihrer 'Beute' auf den Hafen zu. Im Schatten der Häuser kamen sie zu einem kleinen Schiff, welches im sanften Wellengang des Mittelmeeres hin und her schaukelte. Es war nicht ein Schiff, dass Sicherheit und Vertrauen ausstrahlte, aber das brauchte die Beiden wohl auch nicht. Über die Schiffsplanke kamen sie auf das Deck, wo einige andere dunkle Gestalten warteten. "Holt den Anker ein, werfte die Planke weg und an die Ruder!" zischte Gretios leise und auf Griechisch. "Bring den Jungen runter, den Älteren setz ich gleich an die Ruderbank!" Marcus wurde runter gebracht und Ganymed zu den Ruderern, wo einige davon auch angekettet waren.


    Gretios schloss Ganymed ebenfalls an eine Kette an und sah ihn kurz mißtrauisch an. Dann gab er Ganymed einen Klaps auf die Schulter. "Los, wach mal richtig auf. Du musst jetzt rudern!" Ganymed sah ihn benommen an, nicht verstehend, was vor sich ging. Doch dann hört man ein lautes Platschen und das Rasseln einer Kette. "Ruderer an Backbord, langsam die Ruder raus...ja, genau so! Und jetzt eintauchen!" Die Stimme von Gretios dirigierte die Ruderer und das Schiff verließ still und heimlich den Hafen von Ostia. Immer wieder lief Areios an den Ruderer entlang und hielt eine eingerollte Peitsche in der Hand, die er ab und zu mal über den Köpfen der Ruderer knallen ließ.


    Ganymed mühte sich verwirrt ab und ruderte ebenfalls mit durch die Dunkelheit. Schnell war er von Schweiß überzogen und sah sich immer unsicherer um. Doch dann wurde er von der Peitsche am Rücken getroffen. "Rudern!" hörte Ganymed die Stimme von Areios. Ganymed nickte und ruderte bis zur Erschöpfung weiter. Stunden vergingen ehe die erste Pause gemacht wurde. Ostia lag schon weit entfernt. Ganymed sah völlig fertig zu seinem Rudernachbar. "Was ist das hier?" fragte er schließlich leise. "Eine Ruderbank!" erwiderte der Mann, der einen dichten und verfilzten Bart trug. "Und wohin sind wir unterwegs?" Der Mann musterte ihn etwas schweigend. "Mal hierhin und mal dorthin. Im Moment Richtung Ägypten. Bist nicht freiwillig hier, was?" Ganymed schüttelte den Kopf. "Und wie heißt Du, Junge?" fragte der andere Mann. Ganymed sah ihn für einen Moment nachdenklich an. "Ganymed!" erwiderte er schließlich. Der andere Mann grinste schief. "Ich bin Andros, Ganymed. Willkommen im Tartarus!"


    Am nächsten Tag ging es weiter und brachte Ganymed tiefer in die See und zu dem Beginn einer kleinen Odysee...

    Währenddessen in einer anderen Seitengasse schlenderten zwei Männer entlang. Einer war etwas kleiner und mit dem Gesicht eines Wiesels, der Andere von kräftiger Statur und mit breiten Segelohren. Ihre Gesichter zeigten deutlich Unzufriedenheit und Ärger. Nachdem Beide einige Schritte schweigend gelaufen waren, meinte der Kleinere schließlich: "Weißt Du, Areios, es ist schon zum Haare raufen. Jetzt haben wir alles, die Fracht, die Waffen und die Vigilen bestochen, aber nicht genug Leute. Warum musste uns Krontos und Publius ausgerechnet jetzt wegsterben? Hätten die sich nicht erst in ein paar Wochen abstechen lassen können? Und alles nur wegen einer Frau?" schimpfte er verärgert. Der größere Mann, Areios, nickte. "Ja, Gretios!" Gretios, der wieselartige Mann, fluchte noch etwas derb vor sich hin. "Wir brauchen also noch mindestens zwei weitere Leute...drei wären besser. Aber in einer Stunde müssen wir weg!" So kamen die Beiden zum Ende der Gasse, wo auch der Wagen stand.


    Gretios blieb stehen und sah in Richtung von Marcus, der blass am Rande der Ladefläche stand und auf den sich bewegenden Sack herunter starrte. "Areios, denkst Du, was ich denke?" fragte er. Areios sah von dem Wagen zu Gretios. "Wir brauchen doch keinen Wagen!" sagte Areios schließlich. "Dummkopf!", schimpfte Gretios und deutete auf Marcus. "Der Junge! Wir schappen uns den Jungen. Komm mit!" Mit den Worten lief Gretios auf den jungen Marcus zu, der sein Kommen erst nicht bemerkte. Denn mit Schaudern und vielen Gruselgeschichten im Hinterkopf starrte er auf den Sack, von wo eine scheussliches Stöhnen zu hören war und schließlich einige Finger, die sich durch die Nahtlücke bohrten.


    "Na, wartest Du auf deinen Vater, Junge?" fragte Gretios, der sich an den Wagen gelehnt hatte. Marcus sah immer noch auf den Sack. "Nee...hab kein Vater!" gab er zur Antwort. Gretios grinste und deutete Areios mit der Nasenspitze, der den Junge an dem Arm packte und mit einer Bewegung vom Wagen zog und die Hand vor den Mund presste. Erst da begriff der Junge an was für Gesellen er gelangt war. Wütend schlug er nach Areios, der ihn jedoch nur grinsend festhielt. Gretios indes beugte sich über den Wagen und spähte auf den Sack. In dem Moment riss er an einer Stelle und mühsam befreite sich Ganymed aus dem Sack. Angetrocknetes Blut war an seiner Stirn zu sehen und er sah sich verwirrt um. "Na, da haben wir ja noch einen!" sprach Gretios und packte den jungen Marcus. "Wirf Dir den Anderen über! Sind Beide zwar nicht so kräftig, wird aber wohl gehen!" Areios nickte auf den Befehl von Gretios hin und stieg auf den Wagen. Ohne Mühe hob er Ganymed hoch und sprang wieder vom Wagen herunter.


    "Los, verschwinden wir. Mit den Beiden können wir auch gleich auslaufen." Gut gelaunt und den um sich schlagenden Marcus mit sich zerrend liefen die beiden Schmuggler wieder in eine Seitengasse hinein und in Richtung der Schiffe. Die Sonne war schon ein gutes Stück weiter gewandert und die Nacht würde bald hereinbrechen. Als schließlich auch der Kutscher wieder zurück kam, war es schon in der Dämmerung. Er blieb neben seinen Wagen stehen, sah sich nach dem Jungen und dann nach seiner Fracht um. Erst nichtsahnend und dann verblüfft starrte er auf den Sack. "Beim Hermes, der ist ja weg..." murmelte er. Dann wurde er blass und kurz darauf von Zornesröte im Gesicht gezeichnet. "Das gib's doch nicht! Verflucht noch mal...!" Er fing kurz darauf an zu toben und dann sah er sich suchend um. Doch er konnte keine Spuren von seiner Fracht, noch von sonst jemanden erkennen. Dafür war es auch mittlerweilen zu dunkel. Außer sich vor Sorge stieg er auf, da er nicht wußte, was er Strabo sagen sollte. Nachdem er einige Meter gefahren hatte, beschloss er zu behaupten, dass der junge Mann gestorben war....

    Vom Stadttor Ostias herkommend, polterte ein einsamer und etwas älterer Wagen die Strassen Ostias entlang. Ein Kutscher mit einem Dreitagebart, einer abgewetzten Tunika und schlecht gelaunter Miene trieb mit einer Lederpeitsche die beiden Eseln mit rauhen Rufen an. Zielsicher lenkte er den Wagen in Richtung des Hafens, der schon von weitem wegen all der Schiffsmasten auszumachen war. Je näher der Kutscher dem Hafen kam, desto besser gelaunter schien seine Miene zu werden. Sein Blick ging sehnsüchtig zu den ersten Hafentabernae, die er passierte.


    Wieder fing es leicht an zu rieseln und ein Seufzen kam aus seiner Kehle hervor. So war es nicht verwunderlich, dass er dem Ruf einer jungen Frau nicht wiederstehen konnte. "Hey, Lucius!" rief diese. "Bist Du wieder in der Stadt?" Der Kutscher zügelte seine beiden Esel und grinste breit der rotblonden Frau entgegen, die am Rande der Strasse stand, grell geschminkt war und ihr Gewand bis zu den Waden hochgezogen hatte. "Lucia! Wie schön Dich zu sehen!" Die Frau sah ihn für einen Moment leicht pikiert an. "Calvina..." berichtigte sie ihn. 'Lucius' zuckte mit der Schulter, gleichgültig. Schließlich hieß er weder Lucius noch Gaius und bezweifelte, dass die Lupa ihm ihren richtigen Namen verraten hatte.

    "Komm, Lucius, mach doch eine kleine Pause und komm mit mir in den roten Stier! Na, wie wär es?" 'Lucius' sah zu seiner Fracht, dann wieder zu Calvina. Nach einigen Sekunden angestrengten Nachdenkens, man sah es auch auf seiner Stirn, die stark gerunzelt war, nickte er schließlich. "Ja, warum nicht?" grummelte er leise, grinste breit und fuhr seinen Wagen an den Rand der Strasse. Er sprang vom Wagen, band die Zügel fest und sah noch mal unschlüssig auf die Fracht. "Komm, Marcus passt auf deinen Wagen auf, ja?" meinte Calvina und winkte einen zehnjährigen Jungen mit blossen Füßen und abgerissener Kleidung heran. 'Lucius', der Kutscher, nickte nun deutlich erleichtert. "Wenn sich was bewegt, Junge, einfach mit dem Knüppel von meinem Kutschbock draufhauen, verstanden?" Der Junge sah 'Lucius' mißtrauisch an, nickte dann jedoch schließlich als ihm ein Sesterze in die Hand gedrückt wurde. Immerhin ein Vermögen für den Jungen.


    So sich seiner Sache sicher seiend, verschwand der falsche Lucius mit seiner Lupa in Richtung einer billigen Tabernae in einer Seitenstrasse. Marcus sah ihnen noch kurz hinter her, dann ging er langsam auf den Wagen zu. Grinsend schwang er sich auf den Kutschbock und schwang die Peitsche probeweise durch die Luft. Nach einer Weile verlor jedoch auch das seinen Reiz. So drehte er sich neugierig zu der 'Fracht' hinter ihm um. Prüfend musterte er den Leinensack. Nach einigen Minuten beugte er sich den Kutschbock herunter und in Richtung des 'Leichensackes'. Vorsichtig streckte er seine Hand dem 'Ding' dort entgegen und tippte mal daran. Als sich nichts rührte, schien es seinen Mut zu verdoppeln. So kletterte der junge Marcus den Kutschbock herunter und auf die Wagenfläche herunter. Sich mal in Richtung der Taberna umsehend, packte er den Faden, der den Sack zuhielt und versuchte den Knoten zu öffnen. Erst nach einigem Fluchen, dem Einsatz seiner Zähne und langen Herumprobieren konnte er den Faden aufmachen. In dem Moment bäumte sich der Sack auf. Marcus gab einen erschrockenen Laut von sich und fiel fast vom Wagen. Bleich hielt er sich an dem Wagenrand fest und starrte auf den Sack, der sich nun bewegte...

    Der Kutscher sah hinter sich und war kurz erleichtet, dass die Stadtwache nicht sonderlich viel Zeit hatte. Einer Untersuchung, bzw. Durchsuchung hätte seine Geschichte nicht standgehalten. So nickte er. Der Kutscher wollte ja auch nicht Ärger machen, sondern dem guten römischen Tugenden nachgehen: Bad, Wein und Venus. So nickte er bestätigend.


    "Ja, danke, Miles! Vale!" Er nickte der Wache noch mal zu, tippte sich zum Grusse an die Stirn. Dann holte er mit seinem Stock aus und schlug dem einen Esel aufs Hinterteil. "Los, ihr lahmen Ochsen!" Die Esel setzten sich in Bewegung und fuhren in die Stadt hinein.

    Der Kutscher seufzte leicht. Anscheinend war er an eine empfindliche Stadtwache gelangt. Dabei wollte er doch nur endlich ins Trockene. Da hätte er ja auch gleich, Dienst schieben können. So ein Mist! fluchte er innerlich darüber, noch länger aufgehalten zu werden.

    "Ein jungen Ziegenbock, heute morgen geschlachtet, für meinen Vetter Gaius."
    erwiderte er und deutete mit dem Daumen auf den Sack. Er kratzte sich erneut, scheinbar brauchte er dringend ein Bad, neben einem Lupabesuch. "Darf ich jetzt passieren, Miles?" fragte er völlig ruhig und kein bisschen aus dem Konzept gebracht.

    Der Kutscher kratzte sich an seinem ungepflegten Bart und unterdrückte mühsam ein Augenrollen. Er wollte doch nur schleunigst in eine Taberna ehe wieder ein Schauer aufkommen würde. "Also, ich bin der Apresius! Und ich will am Hafen Fracht abholen und abliefern. Und ne Taberna will ich auch noch aufsuchen. Vielleicht auch noch ein Lupanar, wenns recht ist!"


    Er sah zu dem Wachmann und hob fragend seine Augenbraue. Eigentlich sollte vielleicht etwas beunruhigt sein, aber seine Gedanken waren schon so sehr bei der Lupa, dass ihm nichts anderes in den Sinn kommen wollte. Immer noch trüben Blickes wartete er, ob er durchgelassen wurde. Sein Gesicht zeigte dabei pure Einfältigkeit.

    Von der Richtung Rom kommend, polterte ein einzelner Wagen auf die Stadt zu. Der Fahrer saß mit finsterer Miene auf dem Kutschbock und sah den Stadttoren entgegen. Mißgelaunt straffte er sich und schob seinen Bauchansatz unter den Gürtel. "Heee! Schneller, ihr lahmen Ochsen!" rief er seinen Eseln entgegen und lenkte den Wagen ans Stadttor. Dort zügelte er die Esel und sah träge und mit etwas dumpfen Gesichtsausdruck auf die Wachen. "Salve, darf ich passieren?" fragte er und kratzte sich gelangweilt an der Wange.

    "Hier im Wald mit dir zu liegen, moosgebettet, windumatmet, in das Flüstern, in das Rauschen, leise liebe Worte..." leise murmelte der Fahrer des Wagens jene Zeilen vor sich hin. "...leise liebe Worte...Worte...wie ging es noch mal weiter? Verflixt noch mal...leise liebe Worte!" grummelnd schüttelte er den Kopf. Der Wagen holperte über die Pflastersteine und sprang auf und ab. So hüpfte auch der Fahrer auf seinem Kutschbock hoch und runter und bekam einen immer genervteren Gesichtsausdruck. Einige Wolken zogen auf und es nieselte kurz, was seine Laune auch nicht gerade verbesserte.


    Nach vielen Stunden seufzte er schließlich erleichtert auf. Am Horizont war die Stadt Ostia zu sehen und die vielen Schiffsmasten, die dort vor Anker lagen. Jetzt würde er bald in einer warmen Taberna sein und seinen Wein schlürfen können. Vielleicht holte er sich dann auch eine der Strassenlupae in sein Zimmer. Die stahlen und betrogen einen zwar, wo immer es ging, aber dafür konnte er gleich im Bett liegen bleiben. Er kratzte sich am Bauch und starrte erwartungsvoll auf die Stadt. Wieder ließ ihn ein Stöhnen aufhorchen. Der Sack begann sich zu bewegen und eine Hand griff von Innen gegen den Stoff. "Ach, verflucht noch mal." Der Fahrer packte seinen hölzernen Knüppel und drosch auf den Sack einmal ein. Ein Schmerzenslaut war von dort zu hören, dann war jedoch alles still. Etwas skeptisch musterte er den Sack. "Oh Mann, hoffentlich biste jetzt nicht wirklich tot!"


    Der Fahrer zuckte mit der Schulter, kratzte sich noch mal genüsslich und legte den Knüppel weg. Dann trieb er die Esel wieder an. "Hey! Hoooo! Schneller!" Der Wagen holperte weiter und auf das Stadttor Ostias zu.

    Ein hölzerner Wagen holperte über die Steine der Via, die nach Ostia führte. Die ersten Blüten zeigten sich am Wegesrand. Die letzten Gräber waren aus dem Blick entschwunden und der Fahrer des Wagens pfiff ein fröhliches Lied vor sich hin. Es war wirklich ein schöner Tag für ihn. Er musste nicht den üblichen Wachdienst erledigen und konnte sich auf einige nette Tage in Ostia freuen. Ein kleiner Lupanarbesuch würde wohl schon drin sein, meinte er.


    Ab und an klopfte er sich mit der Hand auf den Oberschenkel im Takt zu seinem Pfeifen und dem Holpern des Wagens. Die Esel, die vor dem Wagen gespannt waren, zogen den Wagen gemächlich in Richtung der Hafenstadt. Ein leises Stöhnen war von hinten zu hören. Verärgert drehte sich der Fahrer um und sah auf den groben Leinensack.


    "He! Halt die Klappe, Bengel. Eigentlich solltest ja schon längst tot sein!"


    Der Fahrer schüttelte missmutig den Kopf und schlug mit den Zügeln auf den Rücken der Esel. "Ho! He! Schneller, ihr Lahmen Ochsen! Ho! Ho!"

    Ganymed war tief in der Bewußtlosigkeit versunken. Der Trunk des Medicus hielt ihn in seeligen Träumen gefangen. Manchmal stöhnte er leise auf, bemerkte jedoch in keinster Weise, wie er in einen Sack eingenäht wurde. Als er hochgehoben und in den Wagen geworfen wurde, stöhnte er leise auf, aber kaum hörbar, doch immer noch bewußtlos. So bemerkte er auch den Transport nach Ostia nicht.

    Ganymeds Augenbrauen wanderten hoch. Er presste seine Lippen fest aufeinander und hatte schon fast einen grimmigen Gesichtsausdruck. "Hmm...auf mich muss keiner aufpassen!" gab er zur Antwort. Ganymed schüttelte abwehrend den Kopf.


    "Gut, Du hast keine Fragen mehr, ich hab Dir alles gezeigt. Bleibt ja nicht mehr viel übrig. Wo Du schlafen kannst, hast Du ja schon vorhin gesehen. Ich muss dann mal wieder. Wenn Livianus Dich braucht, wird er schon nach Dir rufen. Er hat wirklich eine laute Stimme."


    Ganymed nickte ihm zu und ehe Darius Einwände erheben konnte, sollte er das überhaupt wollen, machte sich Ganymed davon. Schnellen Schrittes ging er in einen Gang hinein und verschwand dahinter. Er hatte noch einiges heute zu erledigen. Etwas aus der Stadt abholen und es war eh schon fast zu spät... So machte er sich auf und sollte auch nicht so schnell in die Casa zurück kehren.


    Sim-Off:

    Sorry, aber ich muss mal nen Schlussstrich setzen, wegen gewisser Ereignisse :)

    Ganymed blinzelte und rutschte etwas von Strabo weg. Für einen Moment erschien dieser ihm wie ein Daimon aus der Unterwelt, der gekommen war ihn zu Hades oder den römischen Pluto zu holen. Erschrocken holte er tief Luft. Das Lächeln von Strabo beruhigte ihn auch nicht. Verwirrt sah er dann die Ankunft des Medicus. Aber er war auch erleichtert darüber. Mit Strabo wollte er lieber nicht alleine im Carcer sein.


    Er ließ sich die Behandlung des Medicus gefallen und trank gehorsam die Flüssigkeit, die er ihm verabreichte. Hoffentlich half dies gegen die Übelkeit und die ständigen Kopfschmerzen, die ihn plagten. Das Zeug schmeckte scheußlich, aber der junge Mann schluckte alles herunter, dann sank er wieder zurück. Schwer atmend musterte er Strabo und den Medicus. Etwas prickelte über seinen Nacken, ein Verdacht oder eher Mißtrauen. In dem Moment war er sich gar nicht so sicher, ob jene Männer ihm wirklich helfen wollten. Doch dieser Gedanke zerfasserte allmählich. Ganymed fühlte sich schwer an und seine Augenlieder schienen Steine zu sein. Langsam sanken sie herunter. Ganymed öffnete kurz flackernd noch mal die Augen, dann schloss er sie wieder.


    Und genauso wie seine Augen nachgaben, gab auch sein Körper auf. Ein Seufzen gab er noch von sich und dann sackte er schlaff auf der Pritsche zusammen. Nur noch sein Geist bewegte sich und schritt wieder in das Land der Träume und Hoffnungen. Vielleicht würde er dort wieder Lyra spielen oder auf einer grünen Wiese sitzen...Nichtsdestotrotz- Ganymed war bewußtlos.

    Oh Mann, darum geht es doch gar nicht. -.^ Ich hatte mich mit der Option mit diesem Charakter angmeldet, eines Tages Bürger zu werden. Deswegen finde ich auch, dass man uns eine Möglichkeit geben sollte, das auch trotz der neuen Gesetzeslage verwirklichen zu können. Man muss es den Liberti ja nicht einfach machen, aber nicht unmöglich. :(

    Ganymed atmete langsam tief ein und aus, dabei kämpfte er die Übelkeit nieder. Langsam richtete er sich auf seine Ellbogen auf und sah wieder in der Zelle umher. Leichter Schwindel erfasste ihn. Etwas Blut tropfte ihm aus der Nase und Ganymed sah erstaunt darauf.


    "Das Schlimmste überstanden?" fragte er schließlich heiser und verwirrt. Grübelnd schwieg er für einen Moment. Wieso war er hier? In einer Kerkerzelle? Irgendetwas mit einem Dach kam ihm in den Sinn. Und auch, dass jener Mann ihm darüber etwas gesagt hatte. Aber die Worte waren tief in einer Schwärze versunken. Nur der Name Ikarus kam ihm noch in den Sinn. "Was ist passiert?" murmelte er schließlich.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Allerdings frag ich mich schon: warum meldet ihr euch als Sklaven an, wenn ihr ohnehin Bürger werden wollt? Einmal möchte ich erleben, daß ein Sklave keine solche Freiheitsgelüste aufweist, sondern sich in sein Schicksal fügt.


    Als ich mich mit Ganymed angemeldet habe, gab es die Möglichkeit als Libertus das Bürgerrecht zu erwerben. Es wurde sogar expliziet bei der Anmeldung gesagt, weswegen ich mich auch für eine SklavenID entschieden hatte. Ich wollte mich von ganz unten hoch arbeiten -.^ :(

    Wieder saß Ganymed auf einer grünen Wiese. Rote Dächer zeichneten sich in der Ferne ab und eine glitzernde, blaue Wasseroberfläche- das Mittelmeer. Ganymed hatte die Beine im Schneidersitz verschränkt und hielt in seinen Armen eine Lyra. Langsam zupft er an den Seiten des Instrumentes, konzentriert und aufmerksam. Ein Möwe kreiste in der Ferne. Lächelnd wandte er seinen Kopf und sah den älteren Mann, der auf einem Baumstumpf an seiner Seite saß. Dieser fuhr sich mit seiner rauhen Hand über sein narbiges Gesicht und starrte vor sich hin und an Ganymed vorbei, unfähig ihn zu sehen, da der Mann ja blind war. "Soll ich heute noch mal spielen, Hektor?" fragte Ganymed. Hektor schüttelte leicht den Kopf. "Nein, unser Herr hat heute andere Pläne für Dich...!" Gaynmed sah ihn neugierig an, doch dann wurde er geschüttelt.


    Verwirrt schlug er die Augen auf und sah sich um. Die sonnige, grüne Wiese war einer dunklen und engen Zelle gewichen. Sein Kopf tat ihm weh und ihm war immer noch übel. Langsam wandte er seinen Kopf zu Strabo. Sein Mund war ausgetrocknet und seine Lippen aufgesprungen. Der Mann kam ihm bekannt vor. Woher? "Salve..." flüsterte Ganymed.

    Da bin ich aber auch mal gespannt :)


    Ich hatte ja meinen Charakter unter den alten Vorraussetzungen angefangen...als man als Freigelassener auch noch das Bürgerrecht erwerben konnte. :(



    Ich finde, Historie hin oder her (die, wie mir scheint, ja auch etwas unklar ist), man sollte Liberti auch die Möglichkeit geben, das Bürgerrecht zu erhalten. Es ist ja nix dagegen einzuwenden, wenn es sehr viel schwieriger und mit einer Portion Glück verbunden ist... =)