Beiträge von Marcus Tiberius Germanus

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    Original von Manius Tiberius Durus
    ja und...ich wollte eigentlich ein richtiger patrizier werden, nur hatte ich nur tiberier-connections...


    Was man nicht so alles liest wenn man aus dem Urlaub zurückkommt...

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    Ich hab irgendwo gelesen, dass in so einem Zelt von einem Contubernium noch eine Art Vorraum ist, wo z.B. die großen Schilde und die Schwerter untergebracht sind.


    Wir reden hier von den normalen Marsch-Zelten?
    Die haben eine größe von etwa 3x4m (geschätzt von den Rekonstruktionen die wir so verwenden).
    Wir haben bisher mit maximal 4 Leuten drinn geschlafen. Alle 4 Quer zum Zelteingang und mit dem Kopf in die gleiche Richtung. Am Fussraum war die Ausrüstung untergebracht.
    Ich denke das man da tatsächlich mit 8 Leuten reinpasst, dann aber jeweil abwechselnd einer in beiden richtungen.
    Zusätzlicher Stauraum ist dann allerdings keiner mehr. Das heisst dann: Schlafen auf dem (oder in dem...) Schild....


    Unser Centurio redet meistens davon das in dem Zelt sowieso maximal 4-6 Leute gleichzeitig waren weil der Rest irgendwo (Wach-)Dienst hatte. Ich glaub aber nicht das es logistisch möglich war in einem Lager von mehr als einer Zenturie dafür zu sorgen das jedes Contubernium immer bei jeder Wachschicht dabei war.
    8 Leute im Zelt war also eher eng aber ich denke durchaus möglich.

    Ist zwar etwas off topic aber trotzdem hier:


    Zitat

    Ich find des so tierisch unbequem dass die Haare bedeckt sein müssen Augenzwinkern


    Dazu folgende Überlegung:


    - Kein Shampoo,
    - viele Leute mit fragwürdiger Hygiene *hüstel*
    - Wenn ich die Haare bedecke kann ich besser kontrolieren welche Läuse ich abbekomme... :)



    Es gibt einen relativ klaren Grund warum eigentlich bis vor nicht alzu langer Zeit Kopfbedeckungen üblich waren... :)

    Man sollte auch bedenken das ein Baumaßname zur Beschäftigung dient.... Ein Legionär der nichts zu tun hat langweilt sich, meutert, kommt allgemein auf dumme gedanken...


    Und wenn dabei noch ein paar gute öffentliche Bauten rauskommen ist das auch kein Nachteil. :)

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    Das verstehe ich garnicht. Die Franzosen sind doch auch Germanen?


    Hmm, Wie war das noch? Rechts vom Rhein -> Germanen, links vom Rhein -> Kelten?
    Demnach sind die Franzosen keine Germanen. :)
    Die Bezeichnung 'Germane' ist doch eher eine römische.

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    Nun, also werden sich wohl Trossknechte um die Tiere gekümmert haben, ca. 300, wie ich schon vermutet habe.


    Damit kommst du nicht hin.
    Du kannst pro Contubernium (8 Leuten) mit einem Maultier und einem Mulinarius rechnen. bei 60 Zenturien mit jeweils 10 Contubernien sind das 600 Maultiere und Treiber. Dann für jden Centurio noch eins drauf und noch etwas für sonstigen Tross dürften wir bei 800-1000 Maultieren (und Treibern) liegen.

    Was Napoleon aber fehlte war die Logistik hinter seiner Armee um die auch versorgen zu können.


    Das 'Problem' ist doch das es grade in Europa zwischen dem Ende des römischen Reichs und der napolionischen Zeit kaum Staatsstrukturen gab die derart große Armeen über lange Zeit halten konnten.
    Ich will ja garnicht abstreiten das es z.B. im 100 Jährigen Krieg oder auch im 30 Jährigen Krieg oder wo auch immer grosse Armeen gegeben hat.
    Aber halt nichts wo sich ein Land eine Stehende Armee aus zweihundertausend und mehr Männern geleistet hat.
    (30 Legionen + Tross, und dann die Auxilia nicht wirklich berücksichtig)


    Viel Spannender als die Frage ob ein einzelner Legionär einen englischen Langbogenschützen besiegen könnte oder ein normanischer Ritter gegen einen römischen Schildwall oder was auch immer finde ich eigentlich die Logistik hinter der ganzen Sache.
    Zum Beispiel den Bau eines Strassennetzes das bis in die Neuzeit verwendet wurde oder auch Depots und Voratslager.


    IMO war das nämlich die wirkliche Stärke des römischen Reichs und auch das was ihnen über eine LANGE Zeit niemand nachmachen konnte.

    Nur so nebenbei, wie definieren wir hier eigentlich 'Mittelalter'? :)


    So 800-1500? oder eher 1066-1300? :)


    Offensichtlich meinen wir wenn wir 'Mittelalter' sagen dann auch 'Europa im Mittelalter'? :)


    Ansonsten: Eine stehende Berufsarmee im Umfang der römischen Legionen hat Europa erst wieder in Napolionischer Zeit gesehen.

    Was man aber auch beachten sollte:


    Die Römische Armee war eine Berufsarmee mit funktionierender Logistik.
    Caesar konnte mit seinen Legionen einen Jahrelangen Krieg führen einfach weil er einen gesicherten Nachschub für seine Leute hatte.


    Ein Keltischer (oder germanischer oder was auch immer) Fürst konnte seine Leute nach der Saat für 10-12 Wochen in den Krieg schicken, musste aber auf jeden Fall zur Ernte wieder zuhause sein weil es sonst im Winter nichts zu essen gab.


    IMO war die Stärke der Legion weniger die tatsächliche Kampfkraft des einzelnen Legionärs sondern einfach die Organisation und insbesondere die Logistik die dahinter stand.


    Zu den Zahlen:
    Meines Wissens nach hatte das Römische Reich zur Zeit von Augustus etwa 60 Millionen Einwohner (Deutschland heute 80 Millionen).
    Allein daher kommen im verhältnis zu heute kleinere Zahlen.
    Mal abgesehen davon das die Logistik für 200k Legionäre rein mit Flusschiffen, Ochsenkarren und Maultieren etwas anderes ist als heute mit LKW's, Kühlhäusern und Konservendosen.

    Auf dem Weg zum Lagertor kam ich an einem Trupp Legionäre vorbei die am Schnee schaufeln waren.
    Ich selbst war gut eingehüllt in mein Sagum (Wollmantel) das mich doch gut warm hielt.


    Den Centurio Vitamalacus grüssend stapfte ich weiter richtung Lagertor.
    Bei diesem Wetter war zwar nicht mit größeren Unruhen zu rechnen, trotzdem wollte die Wache inspiziert werden.


    An


    Lucius Flavius Furianus


    Villa Flavia Felix, Rom
    Provincia Italia


    Salve,


    Wie du dir sicher denken kannst liegt mir nicht nur das Wohl meiner Nichte Claudia am Herzen sondern auch das des Gens der Tiberer.
    Auch wenn persönliche Interessen nicht ohne Bedeutung sind ist doch eine Heirat ein Politikum.
    Ein solches bedarf natürlich des Gesprächs zwischen dem Pater Familias und mir.


    Nicht desto trotz kann ich mir grundsätzlich eine Verbindung zwischen der Gentes der Flavier und den Tiberiern vorstellen.
    Aus diesem Grunde erlaube ich dir, sofern Claudia nichts dagegen einzuwenden hat, um sie zu werben.


    Über eine mögliche Verlobung können wir nach einem Gespräch zwischen mir und deinem Pater Familias reden.


    Hochachtungsvoll
    Marcus Tiberius Germanus


    Lager der IX Legion.



    Sim-Off:

    5 Sesterzen Porto

    Hmm, zu 2006 kann ich noch nicht so ganz viel sagen ausser das *warscheinlich* das Römer und Germanenwochenende in Oerlinghausen am 30.4. und 1.5. statfinden werden. (Sonntag und Montag)
    Wir werden da dann vermutlich wieder mit der COH.I.GERM, der XXXII. und hoffentlich möglichst vielen Germanen in dem Museum sein.


    Für alles andere hab ich bisher noch keine festen Termine.

    Also AFAIK ist der Mainzer der frühere Waffentyp der auch eher eine Individualanfertigung war wärend der Typ Pompeji eher im frühen Imperium eingesetzt wurde und Massenware war.


    Probekämpfe im Reenactment Bereich (Holzschwerter und Korbschilde) haben bei uns ergeben das es fast nicht möglich ist einen Stich auf den Bauch anzusetzen solange der Gegner seinen Schild nutzen kann. Die Meisten Treffer waren Stiche von oben über den Schild auf die Schulterpartie (man sieht dabei wunderbar den Vorteil eines Schulterdopplers....) oder tiefe Stiche auf die Unterschenkel hin.


    Zu beachten ist natürlich das in einem derartigen Übungskampf natürlich der Schild nicht voll eingesetzt werden kann einfach weil das über die Sicherheitsregeln hinausgeht. In einem 'realistischen' Kampf würde man vermutlich deutlich stärker mit dem Scutum zuschlagen und hat damit dann auch eine Waffe die nicht zu unterschätzen ist.


    Und als kleine Annektote am Rande....
    Bei einem solchen Übungskampf hab ich im Frühjahr einen genagelten Caligae auf den Fuss bekommen. Das hat dazu geführt das ich den Rest des Wochenendes gehumpelt habe und auch jetzt noch einen Bluterguss unter dem Zehnagel habe.
    Man sollte auf gar keinen Fall die Genagelten Schuhsohlen unterbewerten....

    Also die beiden Typen die ich kenne sind der Typ 'Mainz' und der Typ 'Pompeji' jeweils benannt nach ihren Fundorten.
    Einen Link mit Bildern jeweils gibt es hier: Gladii


    Der Typ Mainz ist meines Wissens der frühere Typ und hat eine sich verjüngende Klinge. Dabei können die 8cm direkt am Heft schon hinkommen.


    Der Typ Pompeji (der spätere in Massenproduktion gefertigte und damit vermutlich im IR übliche Typ) hat eine Paralel verlaufende schmalere Klinge. Ohne jetzt wirklich nachgemessen zu haben könnte die Breite so bei 4-5cm liegen.