Beiträge von Marcus Tiberius Germanus

    Zusammen mit meinem Contubernium gingen wir zu einem der Maultiere und nahmen das Schanzwerkzeug an uns.


    Wir gingen dann zu dem uns zugewiesenen Abschnitt und begannen damit die Grasnabe aufzugraben.


    Danach begannen wir mit dem Aushub des Grabens. Die Ausgehobene Erde transportierten wir mit hilfe der Körbe auf den neuen Wall.
    Sobald der Graben die vorgeschriebene Tiefe erreicht hatte begannen wir die vorher ausgestochenen Grassoden aussen auf den Wall zu legen so das ein möglicher Angreifer keinen sicheren Stand hätte.


    Oben auf dem Wall setzten wir die Pila Moralia die wir von unserem Maultier holten ein und banden sie mit Stricken zusammen.


    Ein Lagertor gab es nicht. es wurde einfach ein vorgelagertes Stück wall gebaut so das man durch einen engen Gang musste um ins Lager zu gelangen.


    Alles in allem hatten wir nach etwa drei weiteren Stunden den Wall soweit fertig.

    Zunächst war es ja sogar angenehm in den frühen Stunden des Morgens loszumarschieren.
    Aber als die Sonne höher stieg und es wärmer wurde kam wurde es immer anstrengender.


    Die Furca fing an stark auf die Schulter zu drücken. Ich war froh das man sie auf dem Scutum ablegen konnte und nicht direkt auf der Schulter hatte.

    Die Bandscheiben vielleicht nicht, die stärkere Abnutzung der Schuhe aber schon.
    Und insbesondere die Tatsache das Marsch auf Pflastersteinen DEUTLICH anstrengender ist als Marsch auf weicherem Untergrund.


    Aus persöhnlicher Erfahrung würd ich mal so sagen das 5km auf Pflaster so anstrengend sind wie 8-10km auf Gras.

    Ok, das würde auch Sinn machen. Vorallem kann man dann 2 Militärkolonnen laufen lassen und gleichzeitig noch die Wagen. Eine komplette Legion auf dem Marsch war ja auch eh eine halbe Völkerwanderung :)

    Nein eigentlich nicht. Das wäre auch etwas schwierig.
    Die Probleme mit dem negativen Beweis halt.


    Ich halte es nur für unpraktisch das sie auf Pflaster gelaufen sind einfach weil ich mehr Nachteile als Vorteile darin sehe.


    Was mich eigentlich interessiert sind mehr Infos zum römischen Strassenbau. :)

    Ok, Im Mittelalter hast du aber auch selten genagelte Schuhe. :)
    Mit einem Wendeschuh ist die Problematik eh eine komplett andere.


    Nur dann auch wieder der pragmatische Ansatz: Der Verschleiss an Sohlennägeln ist auf einer gepflasterten Strasse deutlich höher als auf einem Feldweg.... :)


    Naja, das ganze ist eh recht spekulativ grade. Meine Frage ist auch eher ob jemand dazu mehr Infos hat.

    Naja, das mit dem Regenguss ist ein Argument.


    Der unbequeme Marsch auf den Steinplatten aber auch. Sinn der Militärstrasse war es ja auch die Legionen schnell verlegen zu können. Und eigene Erfahrung zeigt das laufen auf Pflaster DEUTLICH anstrengender ist als laufen auf einem weicheren Untergrund.
    Ich gehe sogar soweit zu sagen das die Caligae ungeeignet sind um damit auf Pflaster längere Strecken zu laufen.


    Und der Suppentopf hilft auch nicht wirklich weiter wenn der Ochse schnell lahmt weil er auf ungeeignetem Boden läuft. :)

    Ich hätte mal eine Frage zum Wiki Eintrag über Strassenbau:


    Zitat

    Steinpflaster wurden zum einen in Städten verwendet, zum anderen für Straßen militärischen Ranges. Durch die grobe Pflasterung litt der Reisekomfort beträchtlich.


    Aus eigener Erfahrung im Marsch mit Caligae kann ich sagen das so ziemlich der ungünstigste Untergrund für das Laufen mit genagelten Sohle ein Kopfsteinpflaster ist.
    Sand oder Kies ist wunderbar, ein Lehmboden oder Gras auch, aber auf Pflaster hat man kaum halt und spürt den Untergrund sehr stark.


    Dazu kommt das auf den miltärischen Strassen ja auch der Nachschub der Legionen transportiert wurde (sofern das nicht per Schiff ging).
    Das hiesse in dem Fall ja wohl Ochsenkarren.... Ich denke auch das ein Ochse ohne Hufeisen auf einer Pflasterstrasse nicht viel Spass hätte.


    Eine Lösung die ich deshalb für sinnvoll hielte wäre es das Pflaster mit Sand oder Kies zu bedecken. Es ergibt sich immer noch ein stabiler Untergrund, aber der Marsch wird um längen vereinfacht.


    Leider habe ich dazu keine Literatur. weis da jemand mehr? :)

    Nachdem am Morgen der Cornicen zum Prima Lux geblasen hatte sprang ich aus meinem Bett und fing an mich auf den Marsch vorzubereiten.


    Ich zog mir das Kettenhemd an und da ich ja als Probatus noch kein Cingulum trug gürtete ich es mit einem einfachen Lederband. Dann hängte ich mir das Gladius um.


    Die Furca hatte ich ja schon am Vorabend gepackt. Nur die Wasserflasche füllte ich frisch mit Posca. Danach machte ich mich auf mir Weizen für den Kornsack zu holen.


    Da es ja nur ein zweitägiger Marsch sein sollte nahm ich etwas weniger als die Vorgeschriebenen 3 Tagesrationen mit. Es würde schon niemandem auffallen und so hätte ich etwas weniger zu schleppen.


    Danach überprüfte ich ob die Lederhülle über meinem Scutum richtig sas und ob der Schultergurt dafür in Ordnung war.


    Es konnte eigentlich nicht mehr lange dauern bis zum Antreten gerufen wurde.

    Zusammen mit meinem Contubernium bereiteten wir uns auf die Inspektion vor.
    Zum Glück hatten wir ja schon auf dem Exercierplatz von dem bevorstehenden Marsch erfahren und so schon angefangen die Ausrüstung in einen entsprechenden Zustand zu bringen.


    Da wir ja alle noch Probati waren war unsere Ausstattung auch noch dementsprechend neu so das es wohl recht wenige Beanstandungen geben dürfte.

    Hmm, mal sehen ob ich das Rezept noch hinbekomme... ich schau aber mal zuhause nach dann...


    Also: Grundlage sind 2l Rezina Wein. (Eigentlich weiswein, aber bei Rezina muss man nicht selbst harzen...)


    Man kocht etwa 200-300g Honig in 400ml Wein. Hinzu kommen 10-15g ungemahlener Schwarzer Pfeffer sowie Lorbeerblätter.


    Nach einem kurzen Aufkochen gibt man das dann in den Rest Wein.


    Nach 1-2 Tagen ist das ganze dann trinkbar.


    Zumindest ist das in etwa das Rezept das Junkelmann verwendet hat.
    Es gibt da aber natürlich endlose Variationsmöglichkeiten. Im endeffekt wirds wohl (fast) alles gegeben haben was nen dicken Kopf gemacht hat. :)

    Zitat


    "Optio Seneca. Was haltet Ihr davon mich beim Training zu unterstützen? Wie wäre es z.B. mit einem Patroullien-Marsch für unsere neuen Probati?"


    Schweigen machte sich unter den umstehenden Probati breit.


    Typisch Offiziere dachte ich mir. Erst locken sie uns mit einem Zweikampf hier hin und dann versuchen sie einen Rüffel den sie bekommen haben an uns weiterzugeben.
    Hätte einer von uns so mit dem Gladius herumgefuchtelt hätte es mehr als nur einen Anranzer gegeben....
    Ich versuchte den Gedanken an die Blasen die ich mir sicherlich bei dem Marsch laufen würde zu unterdrücken.

    Dankend nahm ich den Sold entgegen.


    Nach den Abzügen für Ausrüstung, Verpflegung, Begräbnissverein und was weis ich nicht noch alles blieb irgendwie nicht mehr so viel übrig.


    Naja dachte ich mir. Sollte das Geld knapp werden würde ich wohl auf meinen Neffen zurückgreifen müssen. Und so erschöpft wie ich nach dem Exercieren war würde ich im moment eh nicht so ganz viel davon ausgeben können.
    Blieb nur noch zu hoffen das ich nicht alzu viel brauchen würde um mich von all zu lästigen Diensten freizukaufen aber bisher waren die Centurionen da ja auch noch erträglich.

    Erschöpft vom Training auf dem Exercierplatz betrat ich die Unterkunft.


    Ich hoffte eigentlich nur noch auf eine Schüssel voll Puls und wollte mich hinlegen.


    Da sah ich die Schlange die sich beim Signifer gebildet hatte. Natürlich stellte ich mich sofort hinten an.

    Immer wieder wechselten wir die Formationen:


    Schlachtreihe, Testudo, Reiterabwehr, Keilformation.
    Dazu dann immer wieder der Lauf kreuz und quer über den Exerzierplatz.


    Mein Arm an dem ich das Scutum hielt wurde auch immer länger. Den schweren Schild die ganze Zeit am langen Arm zu halten war doch eine arge Belastung. Wenn man sich dagegen die Auxiliari mit ihren leichteren Parma anschaute konnte man schon neidisch werden.
    Andererseits waren wir natürlich die Legion und nicht irgendwelche dahergelaufenen Barbaren wie die Auxilia. Das wir den doppelten Sold empfingen war natürlich auch etwas das man beachten musste.


    "Gladius Stringite"


    Hallte es über den platz und wie in einer einzigen Bewegung zogen wir das an unserer rechten Seite hängende Schwert.
    Nur die Centurionen trugen ihre Gladii links. Zunächst hatte ich mir auch gedacht das es eine zusätzliche Schikane ist das wir die Schwerter auf der rechten Seite tragen müssten. Aber dann hatte ich gesehen wie eng wir im Schildwall beieinanderstehen. Mit dem Scutum in der Hand ein Schwert quer an der Brust vorbei zu ziehen wäre sicherlich nicht möglich ohne dabei seine Nebenmänner wegzurempeln.
    Für den Centurio der ja neben dem Schildwall stand war das natürlich kein Problem und so konnte er es sich leisten seinen Gladius links zu tragen.


    "Gladius Pulsate"


    Wir fingen an rythmisch mit der flachen Schwertklinge auf den Schildrand zu hämmern. Mit jedem Schritt nach vorne gab es einen Schlag aufs Schild. Der dabei erzeugte Lärm würde gewiss Angst in die Herzen unserer Gegner treiben.
    Inzwischen schafften wir es auch im Marsch eine geschlossene Linie zu halten.


    "Accelerate"


    Mit diesem Befehl gingen wir vom langsammen, beständigen Schrittempo in den Laufschritt über.
    Auch jetzt noch hielten wir eine perfekte Schildlinie ein. Würde uns tatsächlich ein Feind gegenüberstehen würden wir einfach über ihn hinweglaufen.
    Trotz unserer Erschöpfung wurden wir alle vom Sog der Masse mitgerissen.

    Zitat


    "Bildet die Schildkröte! Die offene Formation! Die geschlossene Formation!Die Reiterabwehr! Den defensive Kreis!"


    Erst die ganze Plackerei beim marschieren und jetzt das Formationstraining. Langsam wurde es anstrengend.


    Nach einer Weile gelang es uns tatsächlich einen Testudo zu bilden und uns in dieser Formation in Bewegung zu setzen. Da wir alle viel dichter zusammenstanden als beim normalen Marsch war das natürlich eine arge Drängelei.


    Insbesondere an den Seiten wo jeweils zwei Mann auf dem Raum Standen wo sonst nur einer steht wurde es eng. Aber es musste ja jemand für den Seitenschutz sorgen und damit unter dem Scutum seines Nachbarn stehen.


    Immer wieder lies der befehlende Optio seinen Stab auf den Testudo krachen. Insbesondere da wo sich Lücken in der engen Formation zeigten.


    Wir lernten recht schnell warum es nicht gut war einfach das Scutum auf dem Helm abzulegen. Von dem Gefluche der Kammeraden hatte sich mehr als einer eine Delle im Helm zugelegt.