Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Dem Senator war es wichtig nicht den Eindruck erwecken zu wollen Fehler zu entdecken. Jeder Mangel bedeutete natürlich die Möglichkeit zum Nachverhandeln. Doch bevor es überhaupt etwas zu Verhandeln gab, lag noch die Einschätzung des Gesamtpaketes vor ihnen. Schöne Zahlen waren das Eine, der Standpunkt der Betrachtungsweise das Andere. Natürlich konnte man ein Einkommen von wöchentlich zweihundert Sesterzen als großen Gewinn preisen. Für den anderen Betrachter waren dies aber Pinuts. Ein Blick in die Bücher schien da das beste Argument zu sein. Ohne sich zu den vollmundigen Erklärungen zu positionieren, führte der Senator die Unterhaltung fort:


    "Einen Wein zu probieren, sehr gern."


    Er war nicht schlecht. Ihm etwas zu süß. Geschmackssache eben. Avarus verzichtete auf einen neuen Becher, was er jedoch mit dem klaren Verstand behaltend erklärte und nicht mit dem zu süßem Geschmack des Produkts. Avarus stand hindes ebenfalls. Beste Voraussetzung also...


    "Vielleicht möchtest Du uns jetzt das Haus zeigen, ich bin schon gespannt darauf."


    Es mochte eine Untertreibung sein von einem Haus zu sprechen, aber der Begriff Haus deckte eben alles ab, eine kleine Lehmhütte genauso wie ein prunkvoller Palast. Ob er es war, nun sie würden es zu Gesicht bekommen. Denn eins nahm er sich vor, ab und zu den Weg zu ändern. Sagte der Hausherr nach links, konnten sie immernoch zwischen rechts und geradeaus wählen. Ja ein paar Stellen gab es woran man erkennen konnte ob ein Anwesen wirklich in einem sehr guten Zustand war oder ob die Fassade mehr Sein als Schein verbarg.

    Nachdem sie also eingelassen und platziert wurden, schätzte Avarus das Bieterfeld ab. Nicht die beste Zeit so schien ihm, um derarte Leckerbissen zu verkaufen. Die Anwesenden waren ihm gut bekannt, die Konkurrenz übersichtlich. Dennoch war es klug nicht die eigene Stärke zur Schau zu tragen. Er wollte für das Angebot ja auch nicht zuviel seines Geldes berappen. Avarus gefiel, das sein Sohn sich zurück hielt. Aus ihm konnte wirklich einmal etwas großes werden. Eine Hoffnung die er schon lange hegte. Wenigstens einer seiner Söhne, der es geschickt schaffte sein Erbe anzutreten und den Vater glücklich zu machen...


    Verrückt was man sich manchmal aus einer kleinen Geste heraus alles zusammen sponn. Er selbst ergriff schließlich das Wort alle Anderen waren mit den Zahlen noch nicht durch oder einfach nur baff. Avarus war das auch, denn so konnte und würde niemals ein Geschäft zu Stande kommen. Sechsstellig, ja nee is klar!


    "Ich hatte gehofft Du berichtest uns noch etwas mehr über das Angebot. Ein paar Zahlen zur Lage, zum Ertrag der letzten Jahre. Zum Stand der Betriebsleistung, aber auch zur Infrastruktur der angebotenen Ländereien. Eine Führung durch diese Villa würde mich zudem freuen. Bisher sah man nur die imposante Fassade. Sie sagt mir aber wenig über den Zustand des Hauses aus. Zudem fände man so einen Überblick darüber, was man alles für sein Gebot bekommt. Zum Schluss würde mich noch intressieren wie das mit den Arbeitssklaven gehändelt werden soll, sind sie im Preis inbegriffen oder nimmst Du sie mit auf das Stück Land, was in lebenslanger Erbpacht weiter von Dir bewirtschaftet werden soll?!"


    So leicht ließ sich ein Germanicus auf keine utopische Summe festnageln. Angebot, Nachfrage und vorallem auch Wirtschaftlichkeit mussten stimmen. Wenn man sein Geld zum Fenster raus werfen wollte, kandidierte man im Cursus Honorum oder veranstalltete ein gigantisches "Ins Gewissen der Stadt Rom zurück rufendes Spektakel". Noch waren sie am Anfang.

    Rom, DIEM VI ID DEC DCCCLXII A.U.C.


    Ad Tiberius Helvetius Varus
    Casa Helvetia,
    Rom


    Salve Helvetius, ich bin immer erfreut Intressierte der Architektur zu finden und ihnen noch etwas mehr an Wissen vermitteln zu dürfen. Doch die Zeiten sind schwer. Ich kann nicht einfach da raus gehen und von einem erneuerten Rom träumen. All meine Studien, aber auch Vorträge liegen derzeit brach. Ich bitte daher zu verzeihen, das es derzeit auch keinen Kurs Architektura aus meiner Hand geben kann und wird. Ich verbleibe,



    Avarus hatte es seinem Sohn nicht abschlagen können. Zu verlockend das Angebot. Warum nur hatte keiner seiner sonst so aktiven Spione von dieser Offerte berichtet? Egal, nun waren sie im Spiel und sein Vermögen ausreichend neunundneunzigkommaneun aller anderen Römer auszustechen. Blieb nur die offensichtliche Feindschaft zu den Flaviern. Vielleicht konnte Geld das alles überwinden oder aber Unwissen, denn Avarus kannte den Verkäufer nicht. Eventuell war dies auf Gegenseitigkeit gebaut. Dann sollten sie am Abend Besitzer eines stolzen Anwesens nahe Rom sein...


    Am Objekt angekommen, blickte nicht nur der Vater beeindruckt drein. Dies war wirklich ein Glücksfall. Die Umfänglichkeit der Anlage war von diesem einen Standpunkt nicht zu erfassen. Umso mehr verplüffte es den Senator, das jemand solch ein Prachtstück einfach verkaufen wollte.


    "Cossus wir sind da, lass uns sehen ob wir jemanden finden."


    Der Eingang war nicht zu übersehen. Avarus klopfte eigenhändig an und sie warteten.

    Normal die Zeit ein Schläfchen zu halten. Seit Avarus den Seant so gut es ging mied, nutzte er die Stunde für die Augenpflege. Doch der gemeldete Besucher war zu überfällig, um ihn länger aufzuschieben. Germanicus Avarus trat ohne bedeutenden Krach zu machen ins Atrium. Für einen Augenblick beobachtete er seinen Sohn bei dessen räumlichen Erkundungen. Dann ging er auf ihn zu, breitete die Arme zum Willkommen heißen aus und begrüßte seinen Jüngsten.


    "Cossus wir haben lange auf Dich gewartet, endlich bist Du hier. Lass Dich anschauen..."


    Den Satz:'Du bist aber groß geworden.' verkniff der Vater sich lieber. Leider hatte er nach der Geburt seiner letzten beiden Kinder nichts mehr von deren Wachstumsphasen mitbekommen.


    "Dein Brief ist schon lange her, ich habe mir Sorgen um Dich gemacht... aber jetzt bist Du hier und wie ich sehe wurde Dir auch kein Leid angetan... sprich was hat sich zugetragen, wie war Deine Reise, wie die vergangenen Jahre... hast Du Hunger oder Durst?"


    Der Senator scheuchte die Sklaven auf. Ein besorgter Vater, der viel nachzuholen hatte, so schien es und dem war auch so. Dem Sohn sollte es an nichts mangeln. Er selbst ließ sich derweil neben seinem Spross nieder. Im Atrium war es warm genug, um nicht zwangsläufig auf ein kleineres Refugium ausweichen zu müssen. Avarus war neugierig und wollte alles oder zumindest soviel wie möglich von seinem Sohn erfahren. Die Zeit war reif ihre Trennung rasch vergessen zu machen, auch wenn dies schwer fallen würde nach so langer Zeit.

    Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Ich bitte vielmals um Entschuldigung aber bitte die Erzmine wieder einstampfen, war ein Irrtum meinerseits.


    Schade um das Geld, aber dennoch danke!


    Ja Dummheit wird nach neusten Erkenntnissen weder von Ziegen noch von Schafen übertragen.

    Zitat

    Original von Caius Germanicus Cossus


    Dem Ianitor war der Tag bisher recht gut bekommen. Nur wenig zu tun und angenehmes Wetter. Jetzt aber klopfte es und er war genötigt recht schnell zu reagieren. Er schob das kleine Redefenster auf und blickte auf einen jungen Mann. Irgendwie kamen ihm dessen Gesichtszüge bekannt vor... nur woher?


    Gundi dachte nicht lange nach, nein das war ja auch nicht sein Job.


    "Salve, was möchtest Du?"



    ___________________
    Gundhraban Türsklave

    Der Keil ward tiefer getrieben als Senator Avarus es erwartet hatte. Die Gier fand er lag aber auf der anderen Seite. Zu Diskutieren machte jedoch ebenso wenig Sinn wie in diesem Augenblick um den Posten zu kämpfen. So oder so war es wahrscheinlich -zumindest würde er es bestimmt später einmal so empfinden- mehr eine Befreiung als eine Strafe. Ein Schritt den er unter der Diktatur des Salinator schon einige Male in Betracht gezogen hatte, wo ihm aber schon auf Grund seiner sehr langen Zugehörigkeit zum Cursus Publicus der Mut dazu fehlte einfach mal los zu lassen und Postdienst Postdienst sein zu lassen. Jetzt da er diese Aufgabe verloren hatte, fühlte er sich noch bedrückt, dennoch versagte ihm sein Verstand die Stimme. Wortlos blickte er kurz zu seinem Neffen um dessen Mitgefangenheit der sich mehr sorgte, nickte, drehte sich erneut zu Salinator, nickte erneut und machte auf den Hacken kehrt, um ohne ein weiteres Wort -das jeden Schluck Spucke nicht mehr wert war- diese Aula zu verlassen. Avarus war sich sicher, das Sedulus ihm ebenso wortgewandt und rasch folgte. Jede Formulierung würde wohl dazu führen, das die Luft in diesem Gemäuer noch stickiger würde.


    Alles in Allem warf es seine Pläne und Vorbereitungen um. Er konnte sich die Reise nach Jerusal.... äh nein Macedonia sparen. Ein weiterer Pluspunkt, denn der Winter stand vor der Tür.


    Zuhause konnten sie reden. Jetzt galt es erstmal hier weg zu kommen. Doch einen kleinen Umweg machte er noch... ein paar Angestellte sollten sich darum kümmern das seine persönlichen Habe aus dem Officium CP sein Haus erreichten. Mit Nichten würde er sie einfach abschreiben!

    Wo man die Ochsen zur Schlachtbank führte... so oder so ähnlich fühlte sich Senator Avarus, als er die Domus Flaviana -welch zerstörerischer Name- betrat. Sein Neffe war bereits anwesend, Salinator ebenso. Er selbst war nur hier, weil sein Plan aus Rom fort zu kommen durch die verzögerte Ankunft seines Sohnes Cossus behindert war. Immerhin wäre es ein sicherer Zug gewesen. Blöd nur, wenn man ihn noch nicht hatte ausführen können.


    Er trat der Schlächterbank hinzu. Viele vor ihnen waren schon geopfert worden. Die Besten bereits im Elysium. Einige aßen noch Spinnen und Maden im Hause des Decimus Serapio. Wenige hatten es in ein komfortables Exil geschafft.


    Dennoch wollte er sich nicht mehr anmerken lassen als Gleichgültigkeit. Avarus dachte zu wissen was kommt. Es ging um die letzte Senatdebatte und er hatte auch seine Worte dazu bereits gefasst. Dennoch würden sie auf eine geballte Ladung Ungnade treffen. Er wußte nicht ob sein Neffe darauf vorbereitet war. Er war es schon und Avarus war sich sicher, diese Zusammenkunft würde mehr als nur verbal zu Ende gehen. Dennoch blieb er seinem Namen zu Ehre denkwürdig ruhig und kühl zu Anfang:


    "Salve zusammen."


    Sonst -noch- nichts.

    Panoramen


    An sich ohne Worte. Schon Rom 311 in Leipzig war ein Genuss. Jetzt gibts dort noch den Urwald Amazoniens zu bestaunen. Rom 311 zog in die Landeshauptstadt um und wurde in Dresden nochmal verlängert, bevor Dresden im Mythos der barocken Residenzstadt erneut auf die Leinwand gebannt wird. In Leipzig wird auf den Urwald und den zweiten Durchlauf Everest das Szenario Völkerschlacht im Panometer folgen. Erneut ein gigantisches Bildnis, das einen oder mehrere Besuch/e wert ist. Auch in Berlin gibt es bereits einen Ableger. Dort dreht es sich um's Thema Mauer.... das Vorschaubild hat mich jedoch nicht vom Hocker gehauen. Asisi sollte einfach bei seinen Wurzeln in Sachsen bleiben. 8)

    Er wurde unruhig. Das Langsam dabei hatte Avarus bereits hinter sich gelassen. Es waren einige Wochen nun schon vergangen seit dem er den letzten Brief, das letzte Lebenszeichen seines Sohnes Cossus erhalten hatte. So lange konnte es doch nicht dauern von Brundisium nach Rom zu gelangen... oder doch? Nervös strich er in Gedanken über eine Seite Pergament. Es half nur nichts wem sollte er im Süden Italias schreiben, wer konnte nach ihm suchen oder konnte ihn gesehen haben? Niemand! Das war das Verflixte daran. Er fühlte sich machtlos den Schwingen der Zeit ausgesetzt. Die Hände gebunden, das Herz erregt. Wie sollte er sich so auf die wichtigen Aufgaben konzentrieren, die vor ihm lagen? Roms Starre war unerträglich geworden. Die Gefahr für Senatoren imens gestiegen. Fast konnte man schon die kalte Klinge des Messers spüren, wie sie am Hals lang schlitzte. Besser jetzt als spät aus Rom verschwinden... doch nicht ohne Cossus. Hinzu kam die Witterung. Es würde vielleicht nochmal eine Woche oder zwei wärmer werden. Im Norden soll schon Schnee gefallen sein. Wie würde es in der Provinz Dalmatia aussehen? Besser? Kühles aber klares Südklima ohne Wetterextreme wie in Germanien? Nichts aber auch garnichts wußte Avarus über diese Provinz. Einzigst einen vorersten Zielpunkt hatte er schonmal versorgt. Das kostete ihn einiges, aber es war wenigstens ein ganzes Haus. Gemietet von einem anderen Senatoren. Er lebte dort fast nie. Es war ein Refugium der Vergangenheit. Eine Einnahme die Senatoren so haben. Oliven, Weizen, ein paar Mandelbäumchen und Wein. Perfekte Umgebung um auszuharren. Abzuwarten bis Rom wieder sicherer wurde. Mit dem Behelfchen einer Tasche verlorener wichtiger Staatsbriefe hinterher zu jagen, die dort garnicht aufzufinden war. Aber warum war die Kanzlei damals auch so dämlich gewesen diese Post nicht mit den Eques Singulares zu versenden. Selber Schuld!


    Avarus füllte seinen Becher nach. Er hatte zwischen den Gedanken ein paar sinnfreie Bildchen auf das teure Pergament gemacht. Aber was war schon teuer? Alles eine Frage der Ansichtssache. Neben die Sonne malte er noch einen Berg. Warum? Doch egal. Zeit totschlagen am Besten so wenig wie möglich tun dieser Tage... perfekt um den Gedanken um die kalte scharfe Klinge zu vertreiben. Eingeschüchtert hatte man sie und mittlerweile befanden sich die Germanicer auf einer Liste, die wohl so lang wie von hier zu Plutos Arsch war. Viel intressanter war wahrscheinlich die Wachstafel mit den Gesichtern der kleinen und großen Dalmuti, die Salinator die Zitzen schleckten.


    Er trank und betrachtete sein Werk. Ansich garnicht so schlecht... für einen vierjährigen Künsterspross!

    Auch dem Onkel Avarus war die Szene natürlich nicht entgangen, lebten sie bis jetzt doch im selben Haus. Er verabschiedete sich zuerst von den Kindern. das fiel ihm am schwersten, immerhin würde es jetzt im Haus verdächtig still werden. Dann drückte er wortlos die Hände von Serrana, Sedulus Frau. Letztlich beschwichtigte er deren letzte Frage vor dem Abschied:


    "Hab keine Sorge. Viele gute und treue Diener stehen uns hier noch zur Seite. Es ist beruhigend für uns zu wissen, das ihr unter dem Schutz von Teutus und seinen Männern sicher nach Ostia kommt. Lebt wohl und lasst von euch hören."

    Er hatte gerade Luft holen wollen, um die neuen oder alten Argumente des Senator Macers zu neutralisieren, als der Consul die Debatte abruppt beendete. Aus welchem Grund auch immer... nein es konnte nur einen geben, aber Senator Avarus schluckte den bitteren Geschmack des Despotismus herunter und fiel dem amtierenden Consul nicht ins Wort. Er würde sich einfach für die Politik entscheiden und schließlich den Antrag mit Nein bestimmen. Auch wenn er garnichts davon hielt, das nur ein geringer Teil der Senatoren unbesteuert blieb und dies auch noch die eh regierungsunfähigen Patrizier betraf. Wollte man diese Art und Weise der Stimmabgabe verstehen, musste man eben etwas weiter denken als vom Angesicht der fetten Geldbörse geblendet bis zum Absprung in deren Meer aus unzähligen Goldmünzen. (-Dagobert Reloaded-)

    Senator Avarus hatte das in der Vergangenheit schon nicht gemacht und vermied es auch jetzt seine Einstellung zu diesem inner römischen Konflikt preis zu geben. Dennoch machte es ihn stutzig wie wenig dieser Klient seinen Patron parteiisch wohl gesinnt war. Denn es war schon offensichtlich das Salinator und Aelius Quarto nicht unbedingt einem politisch gemeinsamen Lager zuzurechnen waren. Doch er schluckte eine Frage diesbezüglich runter, nickte nur knapp und überließ seinem Neffen Sedulus wieder das Wort.

    "Es klingt in den Ohren des kleinen Mannes hart. Es ist ein tiefer Einschnitt in die Tasche des Mittelstandes. Aber die Erleichterung für fünf Prozent der Römer, den Reichen, kommt dem Staat mehr zu Gute, als die kleinen Leute übermäßig zu subventionieren, indem sie sehr moderate Steuern zu entrichten haben. Wer ist es denn, der die Infrastruktur des Reiches am Leben hält? Der Bürger, oder doch jene, die sich mit großartigen Projekten in den Ohren und Gedächtnissen der Bürger halten wollen? Wieviele dieser notwendigen Rekonstruktionsmaßnahmen oder Neubauten hat es denn die letzten Jahre gegeben, wieviele der gewählten Vertreter des Cursus Honorum haben Rom mit derart wichtigen Bauten verstärkt und neuen Glanz gegeben? Man kann es an einer Hand aufzählen! Und warum ist das so, weil jemand der als reich gebrandmarkt wird jeden Steuerzyklus mehr an Vermögen verliert, als er mit seinen üppigen Einnahmen je wieder aufzufüllen vermag. Heute ist es doch so, das jene die viel haben, sehr viel an den Staat zahlen müssen, zuviel wie ich sage! Und jene die unter der zehntausend Sesterzen Grenze üppig leben, kaum etwas zum Wohlstand des Reiches beizutragen haben. Doch jene werden auch so nie das Geld haben Roms Glanz und Glorie zu erhalten und zu mehren, also wie soll in Zukunft dem Verfall Einhalt geboten werden, wenn es in dieser Sache kein Umdenken gibt?!"


    Avarus schaute sich um, dann führte er fort:


    "Sicher sind zweihundertfünfzig Sesterzen viel Geld für jemanden, der vielleicht hundert die Woche verdient. Aber jemand der hundert verdient, gibt auch siebzig aus, um leben zu können. Es trifft also mehr den Mittelstand, als den "kleinen Mann". Zudem ist es zusätzlich engstirnig betrachtet, man würde die Reichen immer reicher werden lassen. Nur die wenigsten Römer haben ein Einkommen jenseits der besprochenen zweitausendfünfhundert Sesterzen. Mit dem jetzigen System wird der Status Reich förmlich abgeschafft. Das mag dem einfachen Bürger plausibel erscheinen, aber den vorhin argumentierten Notwendigkeiten kommt es bei weitem nicht zu Gute. Ganz im Gegenteil Rom hat mehr darunter zu leiden, als die Bevölkerung, die nur ihren eigenen kleinen Familienstaat vor sich sieht. Heute bezahlen die Reichen mehr als zehntausend Sesterzen pro Woche. Der Mittelstand nichts. Was ist daran ein gerechtes System?"

    "Für den Grundsatz hat bereits seine Mutter gesorgt. Er kommt auf direkten Weg von Alexandria hierher. Das stimmt mich Sorgenvoll wegen der derzeitigen politischen, wie aufrührerischen Umstände, die vorallem im Osten begannen. Aber ich bin voller Hoffnung, das seine Begleiter erfahren genug sind einen Weg zu wählen und zu finden, der ihn sicher nach Rom bringt."


    Avarus nickte, mehr wollte und konnte er heute nicht erreichen.


    "Ich bedanke mich für diese Einladung Senator. Und für die rasche Möglichkeit mit Dir zu reden."


    Er erhob sich.


    "Also dann will ich mich mal wieder auf den Weg machen. Einen schönen Tag noch."

    Schweigen, ja das konnte man dieser Tage billig kaufen im Senat und in der Politik. Nein vielmehr war es eine Lähmung, die Rom im Würgegriff hatte. Avarus fand seinen Vorschlag für alle Parteien gerechter. Egal ob arm, mittelständig oder reich. Denn...


    "Die meisten unserer Klienten betrifft die Änderung doch garnicht."


    Befand er daher und fuhr fort:


    "Die Vermögenswerte der Kleinen Leute bleiben bei diesem Vorschlag weiterhin unangetastet, denn die Steuerbefreiung bis fünfhundert Sesterzen Barvermögen soll nicht gestrichen werden, nein man könnte sogar soweit gehen sie bis 999 Sesterzen auszudehnen."