Zitat
Original von VETURIA SERENA
[...] „Germanien sagtest du? Eine Klientin von mir ist erst kürzlich ihrem Mann dorthin gefolgt. Tiberia Lucia, kennst du sie? Hast du noch Kontakte nach Germanien?“
Wer konnte oder wollte da schon nein sagen, wenn der Kaiser zu einer Cena lud. Avarus fand die Idee zudem auch viel besser, als in einem rießigen Raum mit hundert Leuten zu speisen und dann doch kein Wort mit dem Gastgeber Paar wechseln zu können oder selbst wenn es zu diesem kurzen Gedankenaustausch kam, kaum ein Wortfetzen zu verstehen, bei dem Getöse. Zudem gefiel es ihm besser als eine einfache trockene Audienz.
"Oh die Tiberier, nein da kenne ich mich nicht so aus im Stammbaum. Wir haben die letzten Jahre gar keinen Kontakt mehr gepflegt und davor politisch eher einen sagen wir mal Konfrontationskurs gefahren. Auf Grund ihres Standes war es wohl so, das sich unsere Meinungen in den grundsätzlichen Dingen immer unterschieden..." Tja diese Zeiten waren mit dem Ableben einiger Tiberier auch vorbei gezogen. Doch eine Person aus der Gens hatte er noch in guter Erinnerung. "... Tiberia Livia, die einstige Frau des Consular Marcus Vinicius Hungaricus ist wohl das ein zigste Geschöpf, das mir aus dieser Familie in sehr guter Erinnerung geblieben ist."
Er trank kurz und dachte dabei mit einem leichten Lächeln über die Sänften Wettkämpfe nach, die sie nicht ganz ungefährlich durch die Straßen von Rom ausgetragen hatten. Dann konzentrierte Germanicus Avarus sich wieder auf die Fragen der Kaiserin.
"Wir haben unser meistes Land da oben, also die Familie. Und meine neben staatlichen Einnahmen stammen auch aus der Region um Mogontiacum. Zudem unterhalten wir in der Stadt noch ein annehmliches Haus. Es wird zur Zeit auch von ein paar Geschöpfen unsere Familie bewohnt. Der Kontakt ist eher eingeschränkt. Ein paar Mal mit den Verwaltern, wenn es darum geht die gesättigten Tiere auf einen der Viehmärkte zu treiben oder ab und zu mit meiner Nichte, die das Haus mit seinen Gärten ordentlich hält. Wenn ich nicht zu gebunden für sowas wäre, würde ich schon ganz gern nochmal die Heimat sehen..."
Möglich das er längst schon zu alt war, um diese schwierige und anstrengende Reise zu überleben. So mancher Mensch fühlte sich ja bis kurz vor dem Umfallen noch stark wie ein Bär. Meist kam am Ende aber nur ein Esel zum Vorschein.
Sein Blick wanderte zum Augustus, der sich wort technisch dazu gesellte.
"Manchmal sind es aber auch rohe Diamanten, die durch die Gesellschaft und die Güte Roms über viele Jahre geschliffen werden und erst damit ihren hohen Wert erlangen."
Das ließ er mal so im Raum stehen ohne darauf einzugehen, wie er das nun meinte. Einfach hätte er sagen können, das manch einer den Weg vom Viehzüchter in der Provinz zum Senat findet ohne je darüber nach gedacht zu haben, wer den Pfad gebaut hatte. Bei ihm selbst traf das ziemlich treffend zu. Aber Avarus war sich seiner Herkunft immer bewußt geblieben und versuchte sie zu wahren und eben nicht zu vergessen.
Germanicus Aculeo folgte mitunter einer recht offenherzigen Diskussion. Der Senator Avarus hätte diese Details wohl eher ausgeblendet, denn man musste sich vor dem Kaiserpaar nun wirklich nicht die Blöße geben, ging es um so banale Dinge.
"Da werde ich Dir wohl mal einen guten Verwalter abtreten müssen."
Scherzte er dann auch eher, um dem Thema ein Ende zu bereiten.