Beiträge von Medicus Germanicus Avarus

    Noch ein paar Wochen und in Germanien fiel der erste Schnee. Es näherte sich die Zeit der bitteren Kälte und eines Winters den man in Rom so nicht kannte. Die Aussage von Veturia Serena musste Avarus also zwangsläufig korrigieren.


    "Oh das ist eine großartige Idee. Gerne würde ich selbst diesen Platz an Deiner Seite einnehmen Augusta. Jedoch gebe ich zu bedenken, das der Zeitpunkt wohl nicht vor dem Frühjahr liegen kann. Schon sehr bald werden die ersten Schneeflocken das Land meiner Väter in ein weißes Meer verwandeln. Dann reist man nicht mehr über die Alpes. Die Gefahren die der Winter in Germanien mitbringt, sind weit drastischer als man sie aus Roms Sicht einschätzen könnte. Er ist hart da oben. Viel Schnee und bitter kalt das ist einer der wahren Gründe, warum ich das Leben in Rom so lieben gelernt habe. Das Wetter in Germanien kann durchaus unberechenbar sein und es ist in der kalten Jahreszeit kräftezehrend und unerbittlich."


    ...wie sollte er so eine Möglichkeit ausschlagen können?

    Zitat

    Original von Aulus Matinius Agrippa


    "Ob nun treffen oder durch einem Boten Bescheid geben. Ich würde der Straßenverwaltung eher einen Boten schicken, das sie sich darauf einstellen können. Und dem Collegium Pontificum könntest Du doch die Maßnahme näher bringen. Immerhin stammst Du aus ihren Reihen und kennst Dich mit ihren amtlichen Zuständigkeiten besser aus. So hoffe ich zumindest."


    Er lächelte und trank von seinem neidisch beäugten Minzwasser. Auch ein Bissen wanderte in den Rachen hinab.


    "Ich selbst werde mich darum bemühen, das bei einem Starttermin alle Materialien und Arbeitskräfte vorrätig sind. Denn was man dazu braucht, um den Schaden zu beheben, weiß ich von uns zweien wohl am Besten."


    Er zeigte mit der Hand auf den sichtbaren Schaden und rechnete rein hypothetisch schon mal ein paar Mengen durch, dann aber zeigte Avarus sich wieder dem zweiten ihrer Themen zugewandt.


    "Um die bestmögliche Ausbildung zu durchlaufen müsste es schon ein Senator sein. Aber keiner von den Schwer fälligen, nein eher ein Senator, dem noch politisch ambitioniertes Blut in den Adern fließt. Nach den zahnlosen vergangenen Jahren ist das schwer so jemanden auf Anhieb zu wissen. Also den einen oder anderen wüsste ich zwar, aber keiner von meinen Kandidaten weilt in Rom oder wird in absehbarer Zeit wieder hier sein. Darüber müsste ich erst einmal etwas nachdenken. Du hast neben mir natürlich nicht noch einen zweiten Wunschkandidaten?"

    Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    [...] „Germanien sagtest du? Eine Klientin von mir ist erst kürzlich ihrem Mann dorthin gefolgt. Tiberia Lucia, kennst du sie? Hast du noch Kontakte nach Germanien?“


    Wer konnte oder wollte da schon nein sagen, wenn der Kaiser zu einer Cena lud. Avarus fand die Idee zudem auch viel besser, als in einem rießigen Raum mit hundert Leuten zu speisen und dann doch kein Wort mit dem Gastgeber Paar wechseln zu können oder selbst wenn es zu diesem kurzen Gedankenaustausch kam, kaum ein Wortfetzen zu verstehen, bei dem Getöse. Zudem gefiel es ihm besser als eine einfache trockene Audienz.


    "Oh die Tiberier, nein da kenne ich mich nicht so aus im Stammbaum. Wir haben die letzten Jahre gar keinen Kontakt mehr gepflegt und davor politisch eher einen sagen wir mal Konfrontationskurs gefahren. Auf Grund ihres Standes war es wohl so, das sich unsere Meinungen in den grundsätzlichen Dingen immer unterschieden..." Tja diese Zeiten waren mit dem Ableben einiger Tiberier auch vorbei gezogen. Doch eine Person aus der Gens hatte er noch in guter Erinnerung. "... Tiberia Livia, die einstige Frau des Consular Marcus Vinicius Hungaricus ist wohl das ein zigste Geschöpf, das mir aus dieser Familie in sehr guter Erinnerung geblieben ist."


    Er trank kurz und dachte dabei mit einem leichten Lächeln über die Sänften Wettkämpfe nach, die sie nicht ganz ungefährlich durch die Straßen von Rom ausgetragen hatten. Dann konzentrierte Germanicus Avarus sich wieder auf die Fragen der Kaiserin.


    "Wir haben unser meistes Land da oben, also die Familie. Und meine neben staatlichen Einnahmen stammen auch aus der Region um Mogontiacum. Zudem unterhalten wir in der Stadt noch ein annehmliches Haus. Es wird zur Zeit auch von ein paar Geschöpfen unsere Familie bewohnt. Der Kontakt ist eher eingeschränkt. Ein paar Mal mit den Verwaltern, wenn es darum geht die gesättigten Tiere auf einen der Viehmärkte zu treiben oder ab und zu mit meiner Nichte, die das Haus mit seinen Gärten ordentlich hält. Wenn ich nicht zu gebunden für sowas wäre, würde ich schon ganz gern nochmal die Heimat sehen..."


    Möglich das er längst schon zu alt war, um diese schwierige und anstrengende Reise zu überleben. So mancher Mensch fühlte sich ja bis kurz vor dem Umfallen noch stark wie ein Bär. Meist kam am Ende aber nur ein Esel zum Vorschein.


    Sein Blick wanderte zum Augustus, der sich wort technisch dazu gesellte.


    "Manchmal sind es aber auch rohe Diamanten, die durch die Gesellschaft und die Güte Roms über viele Jahre geschliffen werden und erst damit ihren hohen Wert erlangen."


    Das ließ er mal so im Raum stehen ohne darauf einzugehen, wie er das nun meinte. Einfach hätte er sagen können, das manch einer den Weg vom Viehzüchter in der Provinz zum Senat findet ohne je darüber nach gedacht zu haben, wer den Pfad gebaut hatte. Bei ihm selbst traf das ziemlich treffend zu. Aber Avarus war sich seiner Herkunft immer bewußt geblieben und versuchte sie zu wahren und eben nicht zu vergessen.


    Germanicus Aculeo folgte mitunter einer recht offenherzigen Diskussion. Der Senator Avarus hätte diese Details wohl eher ausgeblendet, denn man musste sich vor dem Kaiserpaar nun wirklich nicht die Blöße geben, ging es um so banale Dinge.


    "Da werde ich Dir wohl mal einen guten Verwalter abtreten müssen."


    Scherzte er dann auch eher, um dem Thema ein Ende zu bereiten.

    Eine wundervolle Idee. Nur zu gern entlastete Germanicus Avarus seine Knochen und bettete sich auf eine der bereit gestellten Liegen. Der Verweis das es nun etwas zum Schmausen gab, erleichterte ihn ungemein. Etwas Appetit brachte er mit. Von Hunger zu sprechen war natürlich übertrieben, denn ein jeder wusste, das dekadentes Essen nicht zu einem Völlegefühl führte sondern zu Geschmacks Ektasen im Mundraum.


    "Das freut mich zu hören. Ich habe schon so einiges von dieser exzellenten Küche gehört."


    Kein Wort wahr, aber in diesen Kreisen gab es entweder fantastische Köche oder tote Köche.


    "Nun das will ich gern tun."


    Er nahm auf dem ihm zu Teil gewiesenen Platz eine bequeme Position ein. Nicht zu fläzig und so, das er gut mit der Augusta kommunizieren konnte.


    "Geboren wurde ich in der Provinz Germanien, in Mogontiacum. Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich gut behütet. Mit dem Erwachsen werden wuchs ich leise, aber fleißig im Schatten meines älteren Bruders Traianus Germanicus Sedulus weiter. Ich habe nicht die typische römische Laufbahn eines Sohnes eingeschlagen, dessen Vater voller Ruhm und Anerkennung als Legatus Legionis Rom diente. Vielmehr kam ich von diesem Pfad ab und kämpfte eher gegen Pergament und schlechte Dokumentationen in den Officien der Provinz. Ich habe so ziemlich alle Ränge durchlaufen, die man als Beamter in einer Provinz Verwaltung absolvieren kann. Ich habe dort viel gelernt und irgendwann den Schritt nach Rom gewagt. Es fiel mir damals nicht leicht, aber bereut habe ich diesen Weg nie. Auch wenn er in so manchem Jahrzehnt steinig war. Kaiser Divus Ilulianus hat mich zu viel mehr gemacht, als ich es als kleiner Provinz Politiker je geahnt hätte zu erreichen. Ich verdanke ihm sehr viel."


    Er sinnierte kurz über dei Vergangenheit, tat dies mit dem Eintreten einer kleinen Pause.


    "...und wie steht es mit Euch Augusta? Was habt Ihr die letzten Jahre vor den unrühmlichen Zeiten Roms gemacht?"


    Avarus ließ bewusst den Namen Salinators aus.

    "Tun wir das."


    Er bestellte sich ein Minzwasser und etwas Gebäck. Unterschiedliche Kekse eben, die zum Teil etwas misslungen ausschauten. Ein kurzer Test ließ ihn aber zuversichtlich werden. Schmeckten echt lecker die Kekse.


    "Bevor wir beginnen können, brauchen wir natürlich die Zustimmung der Priester. Immerhin ist das keine Taverne sondern ein heiliger Ort. Wir müssen einen Bauplan erstellen und diesen mit dem Collegium abstimmen. Nicht an allen Tagen einer Woche wird man arbeiten können und auch nicht zu jeder Tageszeit. Sind diese Dinge geklärt, kann ich einem Bauhof die Weisung erteilen diese Probleme vorrangig zu lösen. Dann bedarf es noch eine Abstimmung mit dem Curator Viarum, denn wir müssen den Verkehr dort und dort..." Avarus zeigte auf ein paar enge Stellen. "... durch Gerüste verstellen. Das ist hier eine wichtige Route, da sollten alle Bescheid wissen."


    Sein Minzwasser wurde endlich serviert. Wahrscheinlich war erst noch jemand los gerannt, die Minze zu pflücken...


    "Danke, .... wenn das geklärt ist, kann es rasch erledigt werden. Ich schätze eine Bauzeit von drei Wochen. Inklusive aller Rüst Arbeiten und Verzögerungen, die auf Grund von Materialknappheit eintreten könnten."


    *jamjam* lecker Kekse...


    "Deine Anfrage ehrt mich. Du bist jung an Jahren und bestimmt wissbegierig sowie voller Tatendrang. Ich schleppe die Bürde mit mir herum durch jedes Jahr im Dienste des Kaisers, der Stadt Rom, dem Imperium ein bisschen weniger schaffen zu können. Nimm es mir nicht übel, aber Du brauchst keinen alten Greis wie mich, Du benötigst einen dynamischen, drahtigen Mann, der seine Geschicke mit Deinen Fähigkeiten verbindet und es schafft Dich in dieser Zeit zu fördern. Wenn Du wirklich etwas werden willst in der Politik, dann nimm meinen Rat an. Ich kann Dir gern behilflich sein so jemanden zu finden und auch Unterstützung darin sein, das er Dich als sein Tiro Fori wählt. Aber ich selbst sehe mich dazu nicht mehr in der Lage."

    "Wasser das in ein Mauerwerk eindringen kann, ist immer ein Problem. Natürlich kann es auch Schaden im Inneren anrichten, aber die Mauern sind sehr dick. Ich hoffe das wir dort noch keine Durchbrüche haben. In ein paar Monaten wird es kalt. Bis dahin sollte der Schaden und auch die Ursache dafür behoben sein, denn Wasser trocknet noch ab, aber sich bildendes Eis in den Rissen führt zu deutlich größeren Schäden, als wir sie jetzt haben."


    Avarus schaute Matinius Agrippa überrascht an. Aber natürlich er meinte einen der Backwaren Stände, wie sie überall am Straßenrand verteilt waren.


    "Gerne, dann können wir die nächsten Schritte besprechen, die es zu tun gibt."

    (Besser spät als nie)


    Vor dem Gang ins Domus Augustana musste der Senator noch einmal abbiegen. Dringend was los werden. Dann aber holte er schnellen Schrittes auf und gesellte sich zurück an die Seite seines Anverwandten, der sich sogleich ins Wortgetümmel stürzte.


    "Salve Augusta und Augustus, ich freue mich über die Einladung und darüber Euch in kleinerer Runde kennen zu lernen."


    So bei den offiziellen Anlässen blieb nie viel Zeit ein Wort zu wechseln oder auch zwei. Oft blieb es bei Gesten oder der einfachen Anwesenheitsbekundung. Wenig später gesellte sich auch der Sohn des Kaisers hinzu. Aquilius Bala... Avarus konnte sich nicht erinnern ihn schon mal öffentlich gesehen zu haben...


    "Cäsar salve."


    Der Senator hatte drei Hände geschüttelt, blieb noch jene des Mitsenators Octavius.


    "Octavius Victor, Senator Dich hab ich lang nicht mehr gesehen. Ich hoffe es ist alles gut soweit?!"


    Mit einem wachsamen Auge folgte er Aculeo. Noch unerfahren sollte dieser nicht in eine missliche Lage gelangen, sprach er schon mal direkt mit der Kaiserfamilie.

    Der Vormittag war reichlich hektisch verlaufen. Neben dem Barbier waren noch ein Schneider samt Lehrling im Haus. Avarus schien fertig. Nicht nur materialistisch sondern auch physisch.


    "Helena? Schick nach Aculeo. Der Knabe wollte mit. Jetzt können wir los..."


    In seinen Worten war eine gewisse Dringlichkeit versteckt den Anfang nicht zu verpassen.


    Zwei Sänften nebst Trägern standen bereit.

    "Cossus"


    ... man hatte sich auseinander gelebt. Die Ansichten waren sehr verschieden, der Konflikt der Generationen vorprogrammiert.


    "... früher oder später habe ich damit gerechnet. Deine Kindheit ohne einen prägenden Vater hat sich zwischen uns gestellt. Das tut mir sehr leid. Aber ich bereue nicht, das ich meiner Kariere ein Stück Familie geopfert habe. Deine Mutter hat das immer akzeptiert und unterstützt. Leider konnte ich auf Eure Entwicklung somit keinen Einfluss nehmen. Du und Deine Schwester, ihr seid etwas mehr besonders für mich, als meine anderen Kinder. Aber ich werde heute auch keinen anderen Weg wählen, als ich ihn in meinen langen Jahren als Vater bevorzugt habe. Geh dahin mein Sohn und finde Deinen Weg. Vielleicht treibt es Dich eines Tages zurück ins Herzen des Reiches. Möglich das ich dann nicht mehr da bin, aber eine Zukunft wirst Du hier immer haben, dafür habe ich gesorgt."


    Avarus erhob sich, um seinen Sohn zu verabschieden. Eine letzte Innigkeit, ein letzter Trost spender.


    Der Nachmittag wirkte leer nach...

    Vorerst geplant abwesend.


    Ob danach das Elysium oder Exil folgt, da bin ich mir noch nicht so sicher.


    Wenn man sich schon so zwei Jahre dahin schleppt und mit jedem Monat einen weiteren konstruktiven Verlust zu beklagen hat, ist es schwer das wegzustecken. Heute sind fast alle ID's die ich einst liebte, schätzte oder mochte aus dem IR verschwunden. Es gibt niemanden der diese Krater ausfüllen vermag und auch sonst haben sich die Zeiten schmerzlich verändert. So wie es damals war wird es nie mehr werden. Jetzt ziehe ich für mich persönlich die Reißleine und bin mal 4 Wochen geplant im Urlaub. Was danach kommt? Ich denke eher an keine Wiederkehr.

    "Haben wir da einen wunden Punkt angesprochen, Senator Duccius?"


    Erwischte Hunde bellten nun einmal, das war bewiesen.


    "Man hat mich weit vor Deiner Zeit zum Stadtpatron von Mogontiacum berufen, leider hat sich in den letzten Jahren die Verwaltung meiner Heimat nicht zum Besten entwickelt. Doch als Senator, der in Rom politisiert, ist es unmöglich da Einfluss zu nehmen."


    Unmöglich nicht, aber zu teuer, um das Provinz Kaff zu instrumentalisieren. Doch die Aussage war in doppeltem Sinne köstlich...


    "Die Stadt am Rhenus produziert zum Beispiel Suppenhühner."


    Die Pause sei dem Zuhörer gegönnt...


    "Waren die die über einen längeren Zeitpunkt GARNICHT produziert worden waren oder deren Bedarf WEIT über die auf dem Markt zur Verfügung stehende Menge hinausging. Nach den Worten des Senators Duccius. Mir sind jedoch vier der zwölf Großbauern bekannt, die ebenfalls Hühner züchten und die bereits vor Monaten darauf hinwiesen, das der Staat ihre Marktsituation kaputt macht. Ich habe das damals nicht erkannt, heute und mit dieser Diskussion sehe ich das anders."


    Da kann man schon mal am Leinentuch knaupeln.


    "Lange Rede kurzer Sinn. Städtische Betriebe gilt es zu veräußern oder für wirklich bedrohliche Stoßzeiten vorzuhalten. Alle anderen Aktivitäten sind im Sinne der freien Märkte einzustellen. So sehe ich das."


    Die trotzigen Widerworte des Duccius hinsichtlich seiner Familie ignorierte Avarus beflissen. Er zumindest war Politiker genug, um nicht unter die Gürtellinie zu langen, dem noch Frischling Duccius Vala fiel das sichtlich schwer...

    "Alte Geschichten, die wieder aufgebrochen sind, Aculeo. Die Sergier haben es einfach nicht verwunden, das wir ihnen vor fünf Jahren den Gar ausgemacht haben. Tja jetzt schickten sie schon Weiber in den Krieg, um ihren Schmach zu verringern. Doch ich glaube nicht, das mein Neffe sich davon endgültig vertreiben lässt. Ein paar Monate in seiner, unserer Heimat Germanien und er wird schon wieder..."


    Avarus kratze sich die Wange, das war verzwickt.


    "Niemand zwingt Dich in die Politik. Ich frage mich nur ob Deine Betriebe Dir vollste Erfüllung bringen oder nicht doch ein öffentliches Amt -was ja auch nicht unbedingt ein politisches sein muss- genau das Richtige wäre."

    "Ich halte es für falsch die Kompetenz neu zu verteilen. Denn Erstens haben die Consuln, die Provinz Praefecten Wichtigeres zu tun als sich um belanglose Dinge wie die Märkte einer Stadt, einer Enklave oder Region zu kümmern und Zweitens sind die Finanzbeamten auch eher dafür ausgebildet, um Recht und Unrecht zu erkennen.


    Weiterhin ist mir nur ein sehr aktives Beispiel bekannt, das die Initiative des Senator Annaeus untermauert. Die Stadt Mogontiacum oben in der Provinz Germanien betreibt schon lange diese Eingriffe in den freien Markt. Vielleicht kann uns der Senator Duccius ja mehr darüber berichten, als das was wir durch ein paar Boten erfahren haben?! Immerhin ist seine Gens in den letzten Jahren doch deutlich aktiver in die provinzialen und städtischen Verflechtungen eingedrungen, als alle anderen Familien hier im Senat... "


    Sein Blick wanderte zu Duccius Vala, vielleicht hatte er ja etwas beizutragen, warum seine Familie massiv Waren auf Staatskosten produzierte und unter dem Deckmantel der Stadt Mogontiacum verkaufte...

    "Politik kann jeder machen. Das ist etwas dafür brauchst Du keinen Abschluss. Politiker zu sein bedeutet nur, das Du andere dazu bringen kannst mit Worten, Gesten, Geschenken und so weiter Deinen Visionen zu folgen. Nicht mehr und nicht weniger. Jeder Schweinebauer der gut reden und diskutieren kann, wird sich prächtig in der Politik machen. Doch was dem Schweinebauer fehlt, sind die Visionen und die Möglichkeiten es richtig anzupacken. All das könntest Du aus Deiner Familie bekommen. Aber ich möchte Dich zu nichts drängen, was Du nicht willst. Denn ein Politiker, der keiner sein will, wird irgendwann daran zerbrechen, wenn er einer sein muss. Er wird sich in seinem öffentlichen Leben nicht anders bewegen als wie er es getan hat, als er noch nicht so auf der Bildfläche tanzte. Das würde zu seinem Verhängnis, denn es gibt immer wieder welche die nur dazu geboren sind, ihr eigenes Unvermögen an genau denen auszulassen und sie somit mit runter zu ziehen."


    ... upps bisschen weit ausgeholt... doch der Köcher stand schon bereit, um die Brücke zum Thema zurück zu bauen oder den Fisch einzufangen...


    "Genau so ein grießkrämiges, altes, kratziges Weibsstück hat dafür gesorgt, das sich mein Neffe nach Germanien aus dem Staub gemacht hat. Germanicus Sedulus wird zur Klärung dieser Frage also nicht bereit stehen."

    So manchen Tag nahm der Türsklave seinen Dienst eben viel zu genau. Zu einem anderen Zeitpunkt war diese Einstellung mehr als gewünscht genau richtig und so auch diktiert. Man saß also förmlich zwischen den Stühlen als Türsklave. Da Gundhraban jedoch ein germanischer Hüne war, dem Beine an den Oberarmen gewachsen waren, blieb es schon mal wahrscheinlich, das sich niemand dazu verpflichten würde ihm mit ein paar Peitschenhieben die Lage zu erklären.


    Ein Leichnam? Ein freies Zimmer? Wenigstens hier wählte er den pietätvollsten Raum, den das Haus zu bieten hatte. Doch zuerst einmal löste er zwei Riegel, um die "kleine" Eingangstür zu einem breiten Tor aufzuschlagen.


    "Dann folgt mir mal, ihr habt den jungen Herren ja gehört..."


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    Gundhraban Türsklave




    SKLAVE - GENS GERMANICA

    Man hatte Platz geschaffen und gewisse Dinge rasch entfernt, die der Toten Ruhe im Wege standen. Der Sonne wurde der Blick durch das Dach verwehrt und einige dunkle Tücher deckten zuviel Farbe dort ab, wo es nötig schien. Alles in allem hatte das Atrium in wenigen Augenblicken eine Wendung erfahren, die dazu diente einem Germanicus die letzte Ehre zu erweisen. Ein Sims sollte den Leichnam aufnehmen. Später würde man ihn reinigen und für den letzten Besuch vorbereiten.... später, nicht jetzt.