Beiträge von Ioshua ben David

    Naja, man simuliert halt, dh. nicht, daß man etwas copiert, sondern versucht gleich nachzuempfinden. Und man muß ja sagen, daß die Politik im IR doch gänzlich uninteressant geworden ist, sowohl CH, als auch Senat. Was haben die neuen Senatoren schon groß seit ihrer Ernennung eingebracht ? Dieser Flavius Gracchus zB hat jetzt erst seinen ersten Post im Senat gemacht, für einen Senator nicht gerade positiv.


    Ich weiß, in einer MN, gerade wenn sie so lange existiert wie das IR, und neben Ratelon tut das ja keine ;) - kommt irgendwann ein Zeitpunkt, wo die Debatten nachlassen, einfach weil viele Gesetze bereits beschlossen wurden, evtl ist mal ne Nachbesserung fällig, aber mehr dann nicht. Dabei gibt es genügend Ideen, wo man im IR Gesetze einbringen könnte. Das ganze Privatrecht zB, und mit einer verstärkt sim-on einbezogenen WiSim könnte ich mir vorstellen, daß da auch der Bedarf sein könnte.

    Der Römer mußte wohl einen Knoten in der Zunge haben. :P Was war an Ioshua ben David schwer auszusprechen ? Er kannte da ganz andere, römische Namen, Sulpicius, Quintilius oder Annaeus. Was waren das für komische Namen ! ;)


    Mit der Zweideutigkeit des Flavius konnte er nichts anfangen. Zum zweitenmal in diesem Gespräch versuchte dieser Römer ihn zu offenbaren und seine vermeintlichen Gedanken zu lesen. Das kränkte ihn. Um sich diese Ungehaltenheit jedoch nicht anmerken zu lassen, fragte er naiv


    "Was willst Du damit sagen, Flavius ?"

    Ioshua nickte. Er verstand.


    "Nun, wie aus Capitel II zu entnehmen ist, wird es meine Aufgabe sein als Geschäftsführer der Gesellschaft die laufenden Geschäfte zu besorgen. Daß der Senator sich in dieser Angelegenheit, die durchaus delikat ist, zurückhalten wird, vermutete ich bereits. Ich werde mich auch bemühen, den Namen des ehrenwerten Senators in den alltäglichen Geschäften nicht zu eindeutig herauszuheben." gab Ioshua verschmitzt von sich. ;)


    Die Gewinnbeteiligung des Senators quasi als "Miete" für die Schiffe zu verbuchen, war da nur ein mögliches Mittel.


    "Der Senator kann natürlich mit seinem Anteil verfahren, wie es ihm beliebt, sofern die vertraglichen Vorraussetzungen gewahrt bleiben."

    Auch wenn die römische Societas ein formfreies Geschäft war und somit keines schriftlichen Vertrages basierte, so war es dennoch in der Tat auch in Ioshuas Interesse, die genauen Pflichten der Gesellschafter dezidiert zu regeln, wie es in den östlichen Ländern Gang und Gebe wäre. Bei einem möglichen Gerichtsstreit hatte man so zudem was an der Hand und war nicht mit einer verkomplizierten Beweislage beschäftigt. Ja, auch an sowas mußte man denken.


    Ioshua holte das Papyrus hervor, welches er vorbereitet hatte, und gab es dem Senator, bzw dessen Verwalter zum Lesen. Es enthielt im wesentlichen die Bestimmungen, welcher man sich nun auch in der kurzen mündlichen Verhandlung einig gewesen war.



    CONTRACTUM SOCIETATIS
    INTER
    IOSHUA BEN DAVID
    ET
    MX' DECIMUS MERIDIUS


    Cap. I) Die Gesellschafter verpflichten sich, gemäß den Bestimmungen dieses Vertrages, zur Erreichung des bezweckten Zieles ihre Pflichten zu erfüllen und die Rechte des anderen zu wahren.
    Der Aufbau eines Fernhandelsbetriebes unter dem Namen .... soll Grundlage der diesem Vertrag entnommenen Bestimmungen sein.


    Cap. II) Decimus verpflichtet sich im Zuge dieses Vertrages, zwei Schiffe vom Typ Corbita für die dem Zweck der Gesellschaft dienlichen Ziele bereitzustellen.
    Im Gegenzug verpflichtet sich Ioshua ben David die Errichtung von Handelskontoren samt Lagerhäusern in Ostia, Alexandria und Tarraco und als Geschäftsführer gleich einem Verwalter mit der ihm gebührlichen Sorgfalt die Geschäfte der Gesellschaft zu besorgen.


    Cap. III) Die Gewinne der Gesellschaft werden unter Aufrechnnung etwaiger Verluste zu gleichen Teilen unter den Gesellschaftern aufgeteilt.


    Cap. IV) Die Routen Tarraco, Massilia, Ostia einerseits, und Ostia, Syracusae, Alexandria andererseits werden durch die Flotte der Gesellschaft regelmäßig angelaufen.


    Cap. V) Jedem Gesellschafter steht gegen die Einwirkungen des anderen auf die gemeinschaftliche Sache ein ius prohibendi zu.


    Cap. VI) Die Kündigung dieses Vertrages kann von jeder Seite der Vertragsparteien jederzeit erfolgen, sofern nicht ein berechtigtes Interesse der Gesellschaft an ihrer Fortbestehung existiere.


    "Capitel VI entspricht dem geltenden Recht und ist daher nicht mehr denn eine Form. Was nun fehlt, ist ein Name für die Gesellschaft."

    "Das kann ich auch nicht." ergänzte Ioshua. ;)


    "10 Einheiten bestes Balsam ? 12,50 Sz. ist der Stückpreis, darunter ist nichts zu machen." gab er ebenso entschieden wie bestimmt von sich.

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Wahrscheinlich auch deshalb weil die historischen eher zum RPG hingehen als die modernen.


    In einer modernen MN würde ich auch kein RPG erwarten, ehrlich gesagt. Gegenwarts-RPG ist doch langweilig. *geht zum Bäcker Brötchen holen* Da kann ich auch auf die Straße gehen.



    Aber es stimmt, früher war das IR politikbetonter, als es noch die Factios gab, echte Grabenkämpfe, politische Debatten in Hochform, ein zumindest annähernd voller CH, tja, old times, good times. 8)

    Oho, klingt ja wirklich ganz interessant. Zumindest die Einleitung schafft eine gewisse atmosspährische Spannung. Aber Rapidforum ? Ist ja nicht unbedingt die beste Wahl. Kostenlose Forensoftwares gibt es doch einiges, zB phpBB, und sehr einfach zu bedienen. Dazu dann kostenlosen Webspace wie funpic oder ohost, wenn man sich keinen kostenpflichtigen echten Webspace zulegen will.


    Und was mir beim Überfliegen der Regeln unangenehm aufgefallen ist, ist die Regel, daß mindestens 10 Zeilen pro Post erwartet werden. Ich mein, es ist ja schön und gut, immer etwas mehr zu schreiben und sich Zeit zu lassen für seinen Posting - macht es auch für den RPG-Partner einfacher - aber ein solches Anspruchsdenken verschreckt doch sehr. Nicht immer hat man die Möglichkeit ganze Romane zu schreiben.

    "Den Statthalter wirst Du mit Sicherheit nicht verwechseln." meinte Ioshua lakonisch. ;)


    "Ich wünsche Dir viel Erfolg, mein Sohn ! Eine Unterbringung hier im praetorium werde ich für Dich herrichten lassen, so daß du gestärkt in 1-2 Tagen aufbrechen können wirst."


    Im Gespräch hatte er sich mittlerweile von seinem Platz erhoben, war um den Schreibtisch gegangen und stand nun direkt vor ihm, wobei ihn sein Sohn um einen ganzen Kopf überragte.


    "Bis dahin aber wollen wir deine Ankunft feiern, und Du wirst mir alles erzählen, was du erlebt hast, wo du gerlent hast und wem du begegnet bist."


    Damit setzte sich der massige Körper des älteren Tylusiers in Bewegung richtung Tür. Mit einer Armbewegung "zog" er seinen Sohn mit. Es gab sich viel zu erzählen...

    Zur aktuellen Debatte, ob, wie, und warum welche Gesellschaftsteile Steuern zahlen brauchen oder auch nicht und ihren mannigfaltigen Begründungsmöglichkeiten, möchte ich einen ganz uneigennützigen (;)) Vorschlag in die Runde werfen.



    Die Steuerfreiheit für Peregrini. :]



    Steuern zu bezahlen ist doch schließlich ein besonderes Privileg. Man trägt mit seinem Vermögen zum Wohlergehen des Staates bei. Es sollte einen mit Nationalstolz erfüllen. Sowas kann man doch nicht Peregrini überlassen. 8) Und ausgerechnet die Patrizier, die sich immer selbst als die Römischsten aller Römer sehen, wollen sich dieser heiligen Pflicht und Ehre für ihr Land, für das ihre Ahnen ja so große Taten vollbracht haben, entziehen wie billge Schmarotzer. :P Schämen sollen sie sich ! 8o :D



    Einen Nebeneffekt hätte das ganze zusätzlich: Der Anteil an Peregrini würde wohl stark ansteigen, was die Simulation realistischer machen würde. 8) Schließlich dürfte immernoch der Großteil der im Imperium lebenden Menschen das römische Bürgerrecht nicht haben, und bis zur Constitutio Antoniana im Jahr 212 ist es ja noch ne Weile. ;)

    "Oh, von einer eindeutigen Zusage ist mir nichts bekannt gewesen. Das bedaure ich. Nunja, dringende Geschäfte, Geschäfte, die ich nicht aufschieben konnte, riefen mich in Alexandria und eine Reise ist lang und beschwerlich. Du wirst es mir also hoffentlich nachsehen, daß ich mich nicht sofort um dein Anliegen kümmern konnte. Sieh es daher umso mehr als Respektbezeugung meinerseits, daß ich unser Gespräch nicht vergessen habe und Dich zu diesem Zeitpunkt persönlich aufsuchte."


    Ioshuas private Meinung über diese führende Kaste Roms war geteilt. Er war kein Mann großer Traditionen. Er hatte ein größeres Vermögen sich angehäuft als so mancher Patrizier und obwohl er in seiner Heimat ebenfalls zur tylusischen Oligarchie zählte, so war ihm die Art wie manche römische Adlige sich auf ihren Stand etwas einbildeten schon immer suspekt.

    "Gut, ich möchte. daß Du dich bewährst. Dann kann ich sehen, ob ich Dir weitere Aufgaben anvertrauen kann, mein Sohn."


    Eine komische Anrede, sie klang ihm so fremd. Er war kein Mann großer Sentimalität. Die Aufgabe stellte aus Ioshuas Sicht einen großen Vertrauensbeweis dar. Er hoffte, daß sein Sohn ihn nicht enttäuschte.


    "Du wirst nach Norden aufbrechen, schon bald, in die Provinz Germanien. Die Stadt heißt Mogontiacum. Ich möchte, daß Du dort einen Auftrag über eine größere Lieferung an Tuniken für die dort stationierten Legionen aushandelst. Erkundige Dich nach Numerius Hadrianus Capitolinus. Das ist der Geschäftsführer meiner Niederlassung dort oben. Ein Germane. Du wirst ihm mit Sicherheit schnell begegnen. Ich gebe Dir einen Brief für ihn mich und einen zweiten, versiegelt, der geht an den Statthalter und ist von hoher Wichtigkeit."


    Es konnte nicht schaden, nochmal eindringlich darauf hinzuweisen.


    "Halte dich an den Hadrianus. Hast du alles verstanden ?"

    Achja, sie wurde krank, Lysandra...das sie tot war, hatte er bereits gesagt. Ein Jammer, daß er sie vor ihren Tod nicht nochmal gesehen hatte. Aber wer war sie schon ? Die Tochter eines caupos. Er konnte sich nicht mit ihr aufhalten. In Tylus hätte man sich Fragen gestellt und er war doch gerade erst dabei, dort respektiert zu werden. Er seufzte schwer.


    "Mit anderen Worten, Du hast dich bislang mehr schlecht als recht verdingt."


    Etwas anderes hatte er auch nicht erwartet.


    "Nun, mein Sohn, nun da Du einmal bei mir bist, wird es Dir besser ergehen. Einen findigen Geschäftsführer, der mit Zahlen umgehen kann, brauche ich immer. Wie weit ist es mit Dir um das Handwerk der Arithmetik ?"

    Ioshua richtete seinen Rücken, gleichwohl als ob er zurückschreckte.


    "Senator, Du beleidigst mich, wenn Du annehmest hinter meinen Worten einen versteckten Sinn zu suchen ! Sie dienen lediglich der Bezeugung meiner ehrlichen Aufrichtigkeit gegenüber Dir."


    Dieser junge Flavius mußte noch einiges lernen, was den Umgang mit diplomatischen Gepflogenheiten anging. :P Gehörte doch der Austausch von bonmots zum guten Ton.


    "Gleichwohl habe ich einen Grund, denn meine wie Deine Zeit wären zu kostbar, würden wir unser Gespräch in dem Austausch von Banalitäten beschränken. - Vielleicht erinnerst Du dich, wir lernten uns vor mehreren Monaten auf einem Empfang des jungen Octavius Avitus kennen. Mein Freund und langjähriger Geschäftspartner Matinius Agrippa stellte uns einst einander vor. Wir unterhielten uns und ich erzählte Dir von meinem Schneidereigewerbe. Da Du Interesse zeigtest, ludst Du mich damals ein. Es tut mir leid, ich konnte es leider nicht früher einrichten, aber so stehe ich nun vor Dir."


    Er entspannte sich etwas.


    "Nun, ich beliefere unter anderem den Kaiserhof des göttlichen Augustus, was - wie Du sicher weißt - ein Zeichen für Qualität ist. Ich mache Dir daher das Angebot, auch Dich mit dem gleichen Luxus teilzuhaben lassen wie ihn der Imperator seit Jahren als zufriedener Kunde genießt."

    Er hörte die Worte und sie klangen glaubhaft. So wie er ihn reden hörte, die Art wie er sprach, nein, es konnte keinen Zweifel geben. An den Iden des Martius ist er geboren, welch geschichtsträchtiges Datum. Zumindest für einen Römer. Er hatte es kurz nachgerechnet und es kam hin. Er war tatsächlich im vorherigen Sommer diesen Jahres in Damaskus gewesen. Soviele Jahre war das her, all die Jahre und aufeinmal hatte er einen Sohn. Nein, er stand hier leibhaftig vor ihm.


    Aufeinmal glätteten sich die sonst so strengen und rauhen Gesichtszüge des bärtigen Juden. Seine Augen weiteten sich. Er war sprachlos.


    ...


    Er hatte es akzeptiert. Das da war sein Sohn, sein eigen Fleisch und Blut. Er war so geblättet, was für Ioshua dermaßen unüblich war, daß er sich selbst nicht wiedererkannte, daß er nichts weiter sagte, als


    "Und was hast Du die ganzen Jahre über gemacht ?"

    "Einverstanden."


    Puuh, das wäre geschafft. Wenn alle Vertragsverhandlungen so aufreibend wären, würde Ioshua in spätestens drei Jahren tot umfallen. ;)


    Er notierte die gebuchten Mengen und den Preis und presste die königliche Insignie in das Wachs zur Bestätigung der Annahme. Anschließend reichte er die Tabula an Hadrianus, um den Kontrakt zu Besiegelung.
    Die Verschriftlichung des Rechtsverkehrs anhand von Verträgen und Urkunden war im römischen Rechtskreis nicht unbedingt bekannt, war es doch eine Tradition, die aus den östlichen, hellennistischen Ländern stammte.


    Sim-Off:

    Dem König wird bescheid gesagt, damit er das entsprechende Angebot direkt in die WiSim setzt.

    Sim-Off:

    Füllig ? Wer ist hier füllig ? :beleidigt: Ioshua ist nur ein wenig beleibt. ;)


    Der beleibte Tylusier hatte sich auf den bequemen Polstermöbeln niedergelassen. Wirklich elegant ! Was war das ? Samt ? Als Mann von Welt und Fach wußte Ioshua natürlich bescheid. Er stellte eine außerordentliche Qualität fest. Der Flavier war ein Mann, der Sinn für Qualität und die luxuriösen Annehmlichkeiten des Lebens empfand. Also war er hier schonmal nicht verkehrt.


    Als besagter Crassus den Raum betrat und auf Ioshua zusteuerte, erhob sich dieser, um den Flavier zu begrüßen.


    "Shalom, Senator Flavius, Frieden sei mit Dir !"


    Dabei machte er mit der Hand eine demutsvolle Geste. Auf die Aufforderung des Senators setzte sich Ioshua, blieb dabei aber mit beiden Füssen auf dem Boden. Eine minimale Geste, die offenbarte, daß er die gehobene Stellung seines Gastgebers akzeptierte und sich nicht ihm gleich auf die Kline legte.


    "Der Ehre eurer großen Taten wegen als Statthalter der Provinz Hispaniens und angesehenes Mitglied der führenden Gesellschaft Roms. Die Ehre ist ganz auf meiner Seite." gab er gekonnt zur Antwort.


    Dabei fasste er sich zu den letzten Worten mit beiden Händen an den Brustkorb, wozu er gleichzeitig ein charmantes Lächeln aufsetzte. Die Theatralik und die Gestik unterstrichen die Bedeutung seine Worte noch. Sie waren ein ins Blut gegangener, automatischer Ritus, der sich jedesmal aufs Neue abspulte. Manch einer würde es abfällig als Schauspielerei abtun.


    "Du bist ein Mann von hoher Cultiviertheit mit Sinn für Schönheit. Das mußte ich bereits feststellen, als man mich in dieses Haus führte. Sei Dir gedankt, daß Du mich zu empfangen bereit warst,"


    Dem möglichen Kunden Honig um den Bart zu schmieren, war eine uralte Kunst und Ioshua hatte sie immer wieder praktiziert. Schmeichle Ihnen und Sie erschlagen Dich mit Nettigkeiten.™ 8)

    Man sollte ihm am Baum aufknüpfen, am höchsten Ast, so dachte Ioshua. Doch die Reaktion des Römers ließ Ioshua vermuten, daß er hier einen wunden Punkt des Veteranen getroffen hatte. 8)


    "Du willst handeln ? Gut, dann handeln wir. Du forderst 6,50 Sz./Stück, mein Angebot liegt bei 7,50 Sz./Stück. Treffen wir uns bei 7 Sz. und das ist nun wirklich mein letztes Angebot, bei den versammelten Göttern !" tönte Ioshua heraus.