Beiträge von Ioshua ben David

    Irgendwann im späteren Verlauf seines Aufenthalts, als sich der Trubel und die allgemeine Hektik gelegt hatten und Ioshua die meisten seiner geschäftlichen Kontaktpflichten erfüllt hatte, war eine Kutsche von einem Zweispänner gezogen auf dem Weg hinaus aufs Land. Rom hatten sie hinter sich gelassen, während es im gleisenden Nebel der sinkenden Sonne verschwand. Der Brief war von einem gewissen Senator namens Aurelius Comodus verfasst, der ihn auf sein Landgut eingeladen hatte, mit der Bitte, etwas Geschäftliches zu sprechen. Zwar war Ioshua in einer entspannten Stimmung, als er sich auf den Weg gemacht hatte, so daß er nicht auf hartknäckige Geschäftsgespräche eingestellt war, doch rechnete er auch nicht damit, daß es hart zugehen würde und der Senator den vermeintlichen Grund vielmehr als Alibi gebraucht hatte, um einen Anknüpfungspunkt für eine Einladung zu haben. Was zwangsläufig natürlich nicht bedeutete, daß der Senator nicht tatsächlich ein geschäftliches Anliegen hatte.
    Jedenfalls fühlte Ioshua sich geehrt aufgrund der Einladung und hatte sie wohlwollend angenommen, schließlich war es eine nette Abwechslung zu den vergangenen Tagen und er konnte Rom und Ostia so den Rücken kehren und etwas vom Umland sehen.


    Die Kutsche rollte über die Landstraßen bis sie in einen privaten Seitenweg einbog, der zu besagten Landsitz führte. Dank der Wegbeschreibung, die dem Brief beigelegt war, fand der Kutscher das Ziel ohne Probleme.
    Das Gefährt blieb vor dem großen Landhaus stehen, wo sich die Ankunft schon von weitem herumgesprochen hatte. Der beleibte Tylusier entstieg mit Mühe und landete mit einem Schwung auf den staubigen Boden.

    "Ich werde es versuchen einzurichten."


    Er war ja kein Medicus, der Hausbesuche veranstaltete. ;)


    "So, und jetzt lass uns trinken, genug des Geschäftlichen. Mein Mund ist schon ganz fuselig."


    Er wunk einen Sklaven herbei, der sogleich dafür sorgte, daß die Gläser der Herren aufgefüllt wurden.


    "Prosit."

    "Du willst eine Sondervorführung ?"


    Ioshua überlegte. Es passte irgendwie zu diesen Patrizieren, die sich nicht zu schade waren, die höchsten Ansprüche zu stellen.


    "Ich werde schaun, was sich machen lässt. Wenn nicht, komm doch einfach vorbei in meiner Niederlassung in Ostia, sie ist recht kommod. Dann will ich Dich einladen und bei einem Wein, meine neusten Creationen Dir präsentieren."

    "Ja, das tut es." bemerkte Ioshua wie selbstverständlich.


    "Ich wette, ein Patrizier wie Du macht sich jedoch nichts aus schnöden Baumwolltuniken." Nicht, daß er diese verabscheute, aber im Sommer waren sie recht unpraktisch, gerade bei höheren Temperaturen.


    "Ich habe Seidentuniken im Angebot, da schwärmst Du von, übrigens auch angenehm für die Nacht, in den Farbtönen rot und grün.
    Bald erwarte ich auch wieder eine neue Lieferung."

    "Pah, ein Philosoph, ein wahrer Philosoph."


    Ioshua staunte zunehmend immer mehr über den Jung-Flavier.


    "Du willst was sehen ? Ein paar flotte Bienen, die Deinen Rythmus in Wallung bringen." Er grinste.


    "Tja, ich habe nichts hier. Aber schau' Dir Agrippa an ! Ich habe ihm erst kürzlich eine neue Lieferung zukommen lassen. Steht sie ihm nicht gut ?"

    "Ich werde Dir dazu alle nötigen Informationen über den genauen Termin und wann das Schiff in Ostia ablegen wird, mitteilen, Purgitius, so daß Du dich darauf einstellen kannst." versicherte Ioshua dem Senator.

    Ioshua überlegte.


    "Ich dachte so spätestens gegen Ende des Monats August, jedenfalls dann, wenn die Lenker und ihre Gespanne eingetroffen sind. Ich habe daneben Einladungen an die Factiones der Albata und Aurata verschickt. Der Senator Decimus Meridius ist ein alter Handelspartner."

    "Ja, sicher, in Tylus sind wir dem sozialistischen Prinzip auch nicht sehr abgeneigt."


    Er gab ein Lachen von sich, wobei seine weißen Zähne zum Vorschein kamen und der pralle Bauch bebte. :D


    "Wo wir schon beim Teilen sind, mein römischer Freund, so lass mich voller Zuversicht auf die Gunst des Gottes Hermes deine Sesterzen mit mir teilen, und ich will bereit sein, einige meiner besten Waren mit Dir zu teilen, wonach es Dir auch gelüstet."

    Ioshua lächelte.


    "Der Senator Flavius Felix genießt in der Tat in Tylus einen bekannten Ruf, als ehemaliger Statthalter Italias und enger Freund des Kaisers erlangte er sicher Berühmtheit."


    Womit Ioshua nicht unbedingt den Namen des Flaviers zu relaitivieren suchte. ;) Die Antwort des jungen Flaviers mußte Ioshua leicht schmunzeln.


    "In Rom scheint fürwahr noch immer die Größe des Geldsäckels vor der Größe der eigenen Leistung zu herrschen." gab er süffisant von sich.

    Ioshua wurde etwas enttäuscht. Er hatte erwartet, daß der Senator vielleicht einige Tempel errichtet hatte, vielleicht auch einige Insulae.


    "Ahja, das klingt...interessant. Ich hatte angenommen ein Senator und zudem Spross eines solch illustren Hauses wie dem der Flavier, darüberhinaus Sohn des Senators Flavius Felix würde seine architektonischen Bemühungen meh in der Hinsicht vorantreiben, seinen Namen mit recht prestigeträchtigeren Bauten zu verbinden."

    Was mochte dieser Senator wohl denken, Ioshua suchte sich seine Geschäftspartner jedenfalls sehr sorgfältig aus. ;)


    "Architektus Provincialis ? Sehr ungewöhnlich für einen patrizischen Senator. Darf ich annehmen, daß die Architektur Deine Passion ist, Senator ? Was für Bauten hast Du bereits errichtet ?"


    Er nahm sich einen Schluck Wein.

    "Nunja, bei uns in Tylus gibt es ein Sprichwort. Man ist so jung wie man sich fühlt." :D


    "Sicher ist ein Fahrer mit 29 Jahren nicht mehr der Jüngste, aber zum alten Eisen gehört er auch nicht."



    Sim-Off:

    außerdem könnte dann die Russata nur einen Lenker schicken und ein paar mehr sollens doch schon sein. ;)

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Das stimmt, wenn es sich nicht lohnt, lässt man es gleich bleiben."


    Was sollte Ioshua auch darauf entgegnen. Am ehesten hätte er jetzt wohl den Römer versucht zu belehren, daß es sich durchaus lohne, aber das würde dieser dann wieder falsch verstehen. ;)
    So beschränkt er sich auf ein einfaches Kopfnicken.


    "Nun, Sohn des Flavius Felix, woher kennst Du den Proconsul ? Mit Ausnahme vom Senat natürlich."

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Dann besteht für den Procurator keine Notwendigkeit, Anfragen ungedeckt zu lassen und dadurch seinen Job zu riskieren.


    Ich sehe es nicht so, daß der PAqu dabei jedesmal seine Job riskiert. Der Gute muß ja auch nichts unbedingt dafür können, wenn kein Wasser da ist. ;)


    Zitat

    Zweitens: die technisch bereitgestelle Wassermenge reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken. Denn wird für die betroffenen Brachen die automatisch Verteilung der wöchentlichen Produktionspunkte zur Makulatur und ihre Produktionsfähigkeit hängt von der willkürlichen Zuteilung von Wasser durch einen Spieler ab. Diese Art von Monopolsituation ist nicht gewünscht, da sie sich nicht durch konkurrierende Betriebe auflösen lässt.


    Ah, mist, das hab ich unterschlagen. Die Betriebe in der WiSim produzieren ja nur, also bekommen Produktionspunkte, wenn die erforderlichen Rohstoffe auch alle da sind, sprich eine 50% - 90% - Auslastung der Betriebe gibt es nicht, entweder hop oder top.
    Das ändert dann natürlich einiges.
    Aber vielleicht könnte man trotzdem was aus der Idee machen, nur halt so, daß wirklich immer genug Wasser da ist, wobei wenn ein Bauernhof mal ne Woche nicht produzieren kann aufgrund Wassermangels, dürfte das ja auch nicht so dramatisch sein.

    "Alles andere würde euch auch nicht weit bringen." konterte Ioshua mit Anspielung darauf, daß der Kaiser selbst gerade in Syrien verweilte, um mit einigen Heeren der Parther fertigzuwerden.


    "So, der Sohn des berühmten Senators Flavius Felix ?"


    Das konnte nützlich sein, dachte Ioshua.


    "Oh, verzeih, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Ioshua Immanuel ben David Hraluch von Tyros." gab dieser seinen ganzen Namen zur Gänze. "Doch für die Römer bin ich nur als Ioshua Hraluch bekannt."

    Ioshua machte gute Mine zum Spiel des Consulars und lachte über den Scherz des Matiniers.


    "Naja, übers Ohr gehauen kann man nun wirklich nicht sagen. Du hast schließlich auch gut profitiert, Matinius !"


    Ioshua begrüßt den Patrizier respektvoll, wobei ihm seine Abneigung gegen jene Kaste in Erinnerung gerufen wird, auch wenn er sich dem Flavier gegenüber nichts anmerken ließ.


    "Angenehm. Ich muß sagen, von euch Römern bin ich auch zunehmend positiv überrascht." witzelte Ioshua über die ihm gegenüber leicht herablassende Art des Flaviers.


    "Bist Du verwandt mit dem Senator Flavius Felix ?"


    Kurz wendet er sich beiläufig dabei an Agrippa.


    "Ach, Matinius, Du mußt unbedingt meine neuste Kollektion begutachten. Wahre Kleinode sind darunter. Sie werden Dir gefallen."

    "Ich bin erfreut, daß Du dem Unterfangen nicht abgeneigt bist, Senator, trotzdem eine Reise aufgrund der Gesetzgebung des Imperators nicht in Frage kommt. Lass mich Dein Entgegenkommen mit einer kleinen Spende für die Arbeit der Factio Russata danken. Sagen wir 500 Sesterzen ?" fragte Ioshua. "Für die Kosten der Überfahrt und Unterbringung will ich selbstverständlich aufkommen."


    Ioshua überlegte. So richtig hatte er sich darüber keine Gedanken gemacht, aber das Reglement war ja auch nicht so wichtig.


    "Solange der Fahrer nicht über 30 Jahre alt ist, besteht da kein Problem."