Beiträge von Ioshua ben David

    Mehrere Wochen war die kleine Taverne am Forum sein Domizil in dieser Provinz. Jetzt nachdem der Wirt um einige Dinare reicher war, brachen sie wieder auf mit allerlei Waren, die sie auf den Märkten erstanden hatten und einem zufriedenen Abschluss der Reise, dementsprechend war auch Ioshuas Stimmung.


    Dieselben Schiffer, die sie einst nach Mogontiacum transportierten, brachten sie jetzt wieder zurück an die Mündung des Rhenus, wo die Perle von Tylus immernoch wartete.


    So verließ man die Provinz...

    "Ich bedanke mich bei Dir, Senator, für Deinen Empfang und möchte mich von Dir nun verabschieden. Deine Zeit ist gewiss auch rar gesät, als daß ich sie unnötig in Anspruch nehmen möchte und auch als Händler sieht man auf eine bestimmte Wirtschaftlichkeit von solchen Gesprächen nicht weg. " ;)


    Darauf erhob sich der Bezirksverwalter von seinem Platze, und der Sklave, der bei ihm stand, richtete unterdessen die Gewänder des Ioshua, die durch das Sitzen ein wenig durcheinandergeraten waren.


    "Shalom, möge der Friede mit dir sein!"



    Sim-Off:

    ...und mit deinem Geiste :D

    "Nicht mehr allzu lang, fürchte ich." antwortete Ioshua. "Durch meine Handelstätigkeiten verbringe ich viel Zeit auf Reisen durch das Imperium. Doch wird mein König nicht sehr angetan davon sein, wenn ich zu lange unnötigerweise Tylus fernbleibe."


    und auf die andere Frage des Statthalters eingehend


    "Mein Schiff folgte dem Verlauf des Rhenus, ich sah Städte wie Colonia Claudia Ara Agrippinensium" bei dem Namen hätte er sich beinahe auf die Zunge gebissen "und Castra Vetera, sowie weitere befestige Legionsstandorte.


    Für einen Tylusier, der nur die unendliche Sonne, das kristallklare Wasser des Meeres und den heißen Wüstensand gewöhnt ist, ist es eine faszinierende Gegend und in meinen Gedanken spinnte sich die Vorstellung, ob wohlhabende Römer nicht bereit wären für solche Ausflugsfahrten auf dem Rhein zu bezahlen, durch die hohen Weinberge."


    Eine Zukunftsvision, keine Frage, aber Ioshua spürte, eines Tages mal wird es garantiert Römer geben, die sich solchen Luxus gönnen würden. ;)


    "Ein Jammer, daß es in Rom Kräfte gibt, die den Handel mit dieser Provinz unterbinden wollen."

    "Nun, das ist in der Tat so. Und in Tylus dominiert der Handel, weshalb ich mir schwer vorstellen kann, daß die Oppositionellen zuviel an Einfluss gewinnen."


    Ioshua kam es eher so vor, als sei diese "Opposition" nicht mehr als ein kläglicher Haufen Enttäuschter, welche nach Aufmerksamkeit lechzten. ;)


    "Dennoch wäre ein starker Mann an der Seite des Kaisers in Tylus ein Vorteil, denn er verstärkt die Präsenz des Reiches in Tylus. Der politische Einfluss ist auch nicht zu unterschätzen."


    Dann kam er auf den Sklaven zu sprechen, der noch immer die kleine Amphore in der Hand trug.


    "Ehrenwerter Senator, ich möchte Dich an einem Brauch in Tylus teilhaben lassen. Dieser Brauch ist der, daß wir Tylusianer nach einem erfolgreichen Handelsabschluss einen Becher tylusischen Weines trinken. Nicht viel, denn er ist stark und kräftig gewürzt."


    Er wies den Sklaven an und jener füllte zwei Becher halbvoll mit dem Wein und reichte eines dem Statthalter. Das andere ergriff Ioshua.


    "Prosit. Auf ein gutes Geschäft und noch weitere segensreiche Geschäfte !"

    Ioshua nickte zufrieden. Dann wunk er den Sklaven herbei, welcher eine kleine Amphore bei sich trug.


    "Meine Heimat ist fern, weit hinter der mesopotamischen Wüste, und ich habe sie viele Monate nicht mehr gesehen, solange bereise ich nun das Imperium bereits. Das mare britannicum ist wahrlich unruhiger als das mare internum, und Germania ist nicht Hispania.


    Zuletzt drangen mir hingegen unschöne Kunde aus Tylus an mein Ohr. Nach zahlreichen Briefen, die ich auf meinen Reisen erhalte, scheint sich in Tylus eine Rom-Opposition zu formieren. Nun daß Rom als beherrschende Macht der heutigen Welt nicht bei allen Völkern hoch in Kurs steht, ist sicher kein Geheimnis, doch ich hoffe, daß es nicht so schlimm ist und so wird es wohl auch Zeit, daß ich bald wieder aufbreche, damit die guten Beziehungen zwischen uns auch weiter bestehen bleiben.
    Es ist bedauerlich, daß der allmächtige Imperator solange keinen Legatus Augusti für Tylus mehr ernannt hat. Der Mann könnte viel bewirken."

    "Meine Experten sitzen derweil größtenteils noch in Ostia. Doch sei unbesorgt, Senator, ich stehe derzeit in Verhandlungen zwecks Expansionsmöglichkeiten in Germania. Sobald das Kontor eingerichtet und Materialien herangebracht werden, beginnen die Rohstofflieferungen und dann wird es kein Problem sein auch hier in Mogontiacum produzieren zu lassen.


    Mein Verwalter Rhabos, eine absolut zuverlässige Seele, wird sich für den Anfang um den Vertrieb kümmern"

    Beinahe hätte Ioshua noch gesagt, daß er bei der verehrten Gattin des Senators ohne Probleme selbst Maß genommen hätte 8) , verkneift sich dann aber einen Kommentar in die Richtung.


    "Ja, das wird möglich sein.


    - Nun der Auftrag ergeht zunächst an die Filialien in Ostia, je nach Lagerstand würde ich ein paar Wochen veranschlagen, dann solltest Du deine neue Garderobe in den Händen halten."


    Sim-Off:

    mit der nächsten Runde, also ab Sonntag ;)

    Ioshua machte der Römer langsam Spaß.


    "Senator, Deine Bekanntschaft ehrt mich. Du bist ein hervorragender Händler und Taktierer.."


    schmierte er diesem Honig um den Bart.


    "Lass mich Dir erkenntlich zeigen und Dir das Angebot von nur 350 Sz. für die Toga machen."


    Er rechnete schnell im Kopf die Summe aus und kam somit auf eine Gesamtsumme von 1100 Sz.


    Der Sklave hatte unterdessen sein Werkzeug beiseite gelegt und stand nun wieder teilnahmslos am Rand und harrte dem Geschehen.



    Sim-Off:

    Du hast den Wechselkurs vergessen zwischen tylusischen Dinar und römischen Sesterzen. Diese Gauner von Geldwechslern verlangen horrende Gebühren. :(

    Zitat

    Original von Caius Octavius Sura
    @Augustinus: Falschen Thread erwischt, wa? :D


    oder seine Ankündigung war nicht ernst gemeint, und er wollte uns nur verarschen. ;)

    "In der Tat, das ist es."


    *wirkt leicht aufgestoßen, als der Statthalter ihm indirekt vorwirft, sich nur an jenem bereichern zu wollen. In gewisser Weise sah er sich durchaus mit Decimus auf einer Stufe. :] auch wenn er wußte, daß die Römer generell alle nicht römisch-stämmigen geringwertiger behandelten. ;)


    "Was willst Du mir damit sagen, Senator ? Daß ich Dich betrügen würde ?"


    *überspielt seine augenscheinliche Brüskierung leicht.*

    Ioshua sah auf, als der Senator aufs Feilschen zu sprechen kam.


    "Nunja, Rom hat die Legionen, wir haben unseren Handel, so ergänzen wir uns dem, was wir gut können." ;)


    Mit fragenden Gesichtsausdruck sprach er weiter.


    "Es verwundert mich, daß ein Senator und Statthalter einer solchen Provinz einen Gedanken ans Feilschen verschwendet. Ich hatte gedacht, so etwas sei unter der Würde eines römischen Senators."


    Daß sie schon längst im "Feilschen" drin waren, wie es der Senator nannte, konnte nur der aufmerksame Beobachter erkennen.

    Der junge Sklave nahm die Maße und notierte sie immer abwechselnd in eine hölzerne Wachstafel. Größe, Taille, Brust, Bizeps, alles wurde vermessen und das war wohl auch so eine Eigenart des Schneiders, man so mächtig und so hoch angesehen der Senator auch war, man kam ihnen so nah ran wie sonst nur deren eigene Gattin.


    Auf die Frage des Statthalters machte Ioshua eine geschäftsmäßige Bewegung, als müßte er eine Weile überlegen, ehe er schließlich zur Antwort gab "Die Toga, zu 400 Sz. das Stück."


    und verschwieg dabei, daß der Caesar einen höheren Preis zahlte.

    "Sehr wohl."


    Unverkenntlich gab Ioshua dem Sklaven zu verstehen, daß er sich an die Arbeit machen solle und dieser hantierte mit einem Maßband, wobei er sich nicht gerade geschickt anstellte, und Ioshua fragte sich, warum er ausgerechnet diesen mitgenommen hatte, was man seiner offensichtlichen Mimik auch deutlich erkennen konnte.

    Er schaute kurz auf. Was der Senator jetzt unter einem privaten Schneider verstand, war ihm nicht ganz klar.


    "Fein. Dann könnten wir eigentlich schon gleich maßnehmen."


    Er nickte dem Sklaven zu, daß der sich ans Werk machen solle, sobald der Senator es zu ließ.


    "Nun, ich beabsichtigte mich sowieso in diesen Breiten mit einer Zweigniederlassung anzusiedeln. Rhabos, mein Geschäftsführer, wird als erstes den Vertrieb übernehmen, obwohl ich ihn nur schwer entbehren kann, bis soweit alles geregelt ist.
    Über diesen Weg wird es ein leichtes sein, Senator, Dich stets mit der aktuellsten Mode zu beliefern."