Auf Geheiß des Pontifex Maximus persönlich, sollte in der heutigen Sitzung des Collegium Pontificium auch der Septemvir Aurelius Corvinus sprechen, der dem Pontifex Maximus und dem Collegium Vorschläge unterbreiten wollte. Nach der rituellen Eröffnung der Sitzung und den ersten Tagesordnungspunkten war es dann schließlich so weit und dem Septemvir wurde das Wort erteilt.
Beiträge von Narrator Italiae
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"Schreiber", brummte der Beamte und ignorierte das Lächeln. "Du kannst also Schreiben?" Die Frage war nicht so abwegig. Es hatte sich schonmal ein Mann als Kassierer beworben, der nicht rechnen konnte. "Was hast du bisher gemacht?"
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SportnachrichtenDer Wagenlenker Vir fortis Orci (Factio Purpurea) beendet im Alter von 33 Jahren nach 11 Rennen seine aktive Karriere.
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| Caius Aemilius Pansa
Der Augur nickte stumm. Prudentius Commodus - jener unglückselige Consul, den die Götter offensichtlich verlassen hatten. Doch sein Sohn schien bisher noch bester Gesundheit zu sein und Vorbereitungen für das Weiterleben jener nobilitären Familie zu treffen.
"Zehn Tage vor den Kalenden des October, verstehe...gib mir einen Augenblick Zeit!"
Er erhob sich, ließ sich den Lituus reichen und wechselte dabei flüsternd mit seinem Calator ein paar Worte. Dann schloss er die Augen, breitete die Hände aus und begann, leise ein Gebet zu murmeln. Dann herrschte Ruhe. Von außen konnte man die Geräusche der Stadt hören: Das Schimpfen von Lastenträgern, das Plaudern von Passanten auf dem Forum, die Marktschreier, das Grunzen von Schweinen und das Gackern von Hühnern - von wo es kam? Unmöglich festzustellen!
Plötzlich öffnete der Augur die Augen wieder und setzte jenes versonnene Lächeln auf, das nach seiner Zunft benannt war.
"Dem Iuppiter Optimus Maximus selbst sagt jener Termin zu. Richte dies deiner Familie und all deinen Gästen aus!"
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Licinius lachte und legte seine Hand auf die Schulter seines zukünftigen Schwiegersohnes. "Oder in dieser Art." kommentierte er die Bemerkung seines Senatskollegen und wies mit der anderen, mit der, in der er den Becher hielt, in die Wohnräume. "Komm, du hast sicher Hunger. Lass uns einen Happen essen."
Er führte Vinicius in eines der Triclinien, in welchem sie das Abendmahl zu sich nahmen und noch länger über die bevorstehende Hochzeit zwischen dem licinischen und vinicischem Haus sprachen.
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"Wunderbar. Dann wäre dies abgemacht." Auch Licinius lächelte nun wieder. Im nächsten Augenblick winkte er einen Sklaven herbei. "Einen Caecuber für mich und meinen Freund." erklärte Licinius, und dies mit mehr Worten als er sonst einem Sklaven zukommen ließ. Er war daher guter Laune, tatsächlich sehr guter Laune.
"Über die näheren Konditionen können wir ja noch später sprechen, jetzt lass uns auf diesen Tag anstoßen." Sprach er und ließ sich von den Sklaven einen Becher geben, der danach dem Gast den zweiten Becher reichte.
"Willkommen in meiner Familie, Vinicius."
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Zufrieden beobachtete Licinus, wie sein Gast die Skulptur betrachtete. Er schöpfte einen Gutteil seines Selbstbewusstseins aus der Anerkennung anderer, selbst wenn er - außer dem pekuniären Anteil natürlich - nichts zur Entstehung an sich beigetragen hatte. Eine durchaus menschliche Angewohnheit, die in allen Gesellschaftsschichten verbreitet war und ist.
"Ja, aus irgendeinem Nest auf dem Peloponnes, ich habe den Namen schon wieder vergessen." Das hatte Licinius freilich nicht, aber so hielt er sich mögliche Konkurrenten elegant vom Hals. "Aber ich denke, sie wird nicht mehr lange hierbleiben, ich habe bald auch keinen Platz mehr." Eine eher zu relativierende Aussage, denn überfüllt mit Statuen oder Büsten oder sonstigen Dekorationen war das Anwesen des Licinius derzeit noch nicht.
"Ja, vielleicht sollte ich sie weggeben, nach einiger Zeit. Erst gestern hat ein Kollege von uns sein Interesse an ihr bekundet." bemerkte er wie beiläufig, konnte aber ein Verziehen seines Gesichtes nicht verhindern. "Besser gesagt, hat er mich bestürmt. Das war schon fast peinlich anzusehen." Zur Bestätigung seiner Worte schüttelte er mit genervter Miene den Kopf. "Außerdem kenne ich sein Anwesen, das wäre wie Perlen vor Säue werfen."
Sein Blick ruhte wieder auf der Skulptur. "In deinem Haushalt hingegen würde sie sehr gut zur Geltung kommen, Vinicius."
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| Caius Aemilius Pansa
Langsam nickte der Augur. Es passierte heutzutage zwar nur noch äußerst selten, dass Ehepaare sich die Zustimmung des Iuppiter Optimus Maximus holten, um ihren Hochzeitstermin festzulegen - eher noch, um sich ihren Partner bestätigen zu lassen, dennoch war Pansa gern bereit, dem Prudentier zu helfen.
"Und welchen Termin hast du ausersehen? Und wie heißt du überhaupt?"
fragte er daher sogleich.
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Licinius verzog ein wenig das Gesicht, denn gerade in diesem Augenblick hatte sich ein Flötist verspielt, was dem Consular einen Schauer über den Rücken laufen ließ. In seinem Innersten nahm er sich vor, den Flötisten dafür mit mindestens zehn Peitschenhiebe zu bestrafen. Ja, solche Fehler konnten die Laune des Licinius gehörig verschlechtern. Fünfzehn Peitschenhiebe wären dabei sicher noch abschreckender, vermutete Licinius, bevor er sich auch gedanklich wieder seinem Gast zuwandte.
"Das verwundert nicht, denn du bist der einzige, den ich eingeladen habe." Licinius lächelte und offenbarte dabei eine Reihe sichtbar gelb gefärbter Zähne. "Komm, mein Freund, ich muss dir etwas zeigen. Ich hoffe doch, dein Hunger ist noch nicht allzu groß?" Bei diesen Worten ergriff er mit seiner Rechten die Schulter von Hungaricus und führte diesen - er erwartete auch keinerlei Widerworte zu seinem Gesagten - aus dem Atrium hinaus, das Ziel war eines jener Peristylien, die von der Straße weiter gelegen waren. Auf dem Weg dorthin erkundigte sich Licinius über den Gesundheitszustand und Entwicklung der vinicischen Tochter und lamentierte ein wenig über die neuesten Streitgespräche im Senat. Der Spaziergang dauerte jedoch nicht lange genug für ein tiefgründiges Erörtern der neuesten politischen Entwicklungen (für ein solches Gespräch ist auch das Grundstück des Licinius nicht weitläufig genug), so kamen die beiden Männer nach wenigen Augenblicken in einem kleinen, beschaulichen Garten an.
"Hier. Das ist meine neueste Errungenschaft."
Licinius wies mit seiner Linken auf eine Bronzeskulptur, eine stehenden Frau im Waidgewand. Zu ihren Füßen ein kleiner Rehbock, in der Rechten ein Bogen und zwei Pfeile. Der Blick halb zum Reh gewandt, schien das Antlitz ein Wohlwollen auszustrahlen, das auf den Bock überging, denn dieser schien wie auf einem fröhlichen Sprung, den Blick der Frau erwidernd. Offensichtlich ein Motiv der Göttin Diana.
"Na? Was sagst du?"
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Licinius war ein Mann, dem man ansah, daß er früher wenn schon nicht athletisch gebaut, so zumindest sportlich war. Doch mit Zunahme des Alters und der dafür typischen Gebrechen zeigte sich auch ein gewisser Bauchansatz, der das ansonsten würdige Erscheinungsbild des Consulars ein wenig zu nachhaltig prägte. Die Stirn (und deren Geheimratsecken) von weißem Haar umrankt, das Gesicht nach römischer Art bartlos, also rasiert, die Nase spitz und die Augen nicht zu weit voneinander entfernt bewiesen die Harmonie und zeugten von hoher Abstammung, nur die Lippen waren zu schmal und berichteten von einer Härte, die der Consular in seinem bisherigen Leben aufweisen musste.
"Vinicius! Wie immer findest du dich zur vereinbarten Stunde ein!" begrüßte Licinius seinen Kollegen herzlich.
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Der Ianitor ließ den Senator nicht lange warten und führte Vinicius in das Innere des Hauses und bat diesen dort zu warten. Ein Sklave von hoher Statur und dunkler Hautfarbe, offensichtlich ein Nubier, stand etwas abseits, vor sich ein schmaler Beistelltisch mit zwei Karaffen und zwei Bechern sowie einer kleinen Obstschale mit Pflaumen und - hübsch drapiert - Himbeeren.
Die Abendsonne beleuchtete die Mosaiken an der Wand zur Hälfte und offenbarte diverse Motive, die bunt zusammengewürfelt waren, so als ob sich der Consular aufgrund von Freude? oder aus künstlerischer Brutalität? nicht an einen stringenten Leitfaden halten wollte. Ein rustikales Erntebild fand sich gleich neben einem Abbild der Laokoon-Gruppe, dieses wiederum in nächster Nachbarschaft gesellte sich ein überdimensionales Frauenportrait hinzu. Nur eines einte diese Bilder und ließ den Betrachter gleichsam nicht von einer Welt in die andere stürzen, nämlich den kühnen Einsatz der Farbe Violett in allen Mosaiken.
Aus einem steinernen Löwenmaul ergoss sich ein Strahl klaren Wassers in das obligatorische impluvium und verbreitete ein hart klingendes Plätschern, welche begleitet wurde durch sanfte Musik von ein paar Sklaven, die sich in einer Kammer - fast konnte man sagen - versteckten, doch nicht aus Scham über ihre mangelnden Fähigkeiten, so war dies nicht, es würde zu einem Manne wie Licinius auch nicht passen, untalentierte Musiker zu kaufen, nein, es war der schlichte Grund des Hausherrn, zweifelsohne exzentrisch, der einmal meinte, dass Musik dann seine Wirkung am besten entfalte, wenn die Musiker dabei im Hintergrund blieben oder noch besser erst gar nicht zu sehen seien. Da er allerdings nicht auf die Idee kam, einfach dabei die Augen zu schließen, was auch schon wegen seiner Geschäftigkeit kaum möglich war, mussten eben die Sklaven ihren Rückzug antreten.
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Der hinter dem Tresen stehende Beamte gehörte zu jener Sorte von Mensch, die immer mürrisch war, egal was gerade passierte. "Was für 'ne Anstellung denn?", brummte er daher zurück. "Schreiber? Bote? Was anderes?"
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Nachdem der Puppenspieler sich den letzten Beifall angehört hatte, begann er mit der gleichen Ruhe, die er beim Aufbau an den tag legte, nun auch einzuräumen. Ordentlich verstaute er die noch eben so lustig vor sich hin plappernde Puppe in der Kiste in der ja auch der Caius zu Hause war zu dem die Puppe nicht zurückwollte. Mit der Kiste und seinem Hocker verschwand er und ließ die letzten Besucher dort stehen wo sie waren.
Einige hatten nun endlich die Möglichkeit ihre Lachmuskeln zu entspannen und sich dessen zu besinnen, was sie zu tun hatten. Andere verharrten nur noch so an diesem Ort um zu verstehen was sie gerade gesehen hatten und wieder andere taten es dem Puppenspieler gleich und gingen fort.
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| Caius Aemilius Pansa
Natürlich traf er auch einen an. Wie jeden Tag verrichtete einer von ihnen auf dem Hügel Kapitol unweit des Iuppiter-Tempels in der Hütte des Romulus der Augur Aemilius Pansa seinen Dienst. Auch seine Bediensteten waren anwesend, die den Princeps Praetorio direkt zu ihm führten - immerhin war dieser ein wichtiger Mann und hatte Vorrecht vor den Bauern und Habenichtsen, die ebenfalls den Rat des Auguren suchten.
"Salve, Civis! Was führt dich zu mir?"
fragte Pansa den Besucher.
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Die Villa des Consulars Licinius Calenus lag in einer der besten Gegenden der Ewigen Stadt am Tiber. Der gewesene Consul konnte es sich auch leisten, trat er doch in der Geschichte nicht nur als Politiker auf, sondern auch durch seinen unermesslichen Reichtum, welchen er durch öffentliche Bauten quasi in seine Reputation investierte.
Sein Prunkstück war eine Villa, ganz in weiß gehalten. Er hatte sie auf einer Anhöhe errichten lassen, auf der sie beeindruckend thronte. Aus Marmor erbaut, die Fassade von zahlreichen Säulen dominiert, sah man sich hier einem Monument gegenüber, das ohne Zweifel für die Ewigkeit gemacht war. Zwei Vorbauten an den Seiten rahmten das Hauptgebäude, weitere Nebengebäude wurden von immergrünen Mauern aus hochgewachsenen Zypressen verdeckt, Pinien taten ihr Möglichstes an anderen Stellen, wohl um ein gewisses Gefühl von Abgeschiedenheit und Intimität zu geben. Ein gepflegter Garten in der Größe eines mittelgroßen Parks umgab das Gebäude und beschloss so die imposante Erscheinung dieses Wohnobjektes.
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Nun sollte es zum Höhepunkt und zum Ende der Vorstellung kommen. Noch einmal gaben sich Mann und Puppe die größte Mühe die Lachmuskeln ihrer Zuschauer zu strapazieren.
E: So, wie ist es zu sterben? Sahst du ein weißes Licht?
P: Wenn du dumm genug bist bei der Stichflamme zuschauen, ja.
E: Nein, ich meine, dass einige Leute sagen, dass sie ein weißes Licht sehen wenn sie sterben. Was hast du gesehen?
P: Ich sah fliegende Streitwagenteile.
E: Und was war das letzte was dir durch den Kopf ging?
P: Mein Hintern? Hahaha....Caius sagte mir, dass ich diesen Witz erzählen soll.
E: So, du sahst also nie ein weißes Licht?
P: Nein, aber ich sah einen gelben Streitwagen der Aurata. Habt ihr wirklich solche Wagen? Hahahaha. Das ist kein Streitwagen, das ist eine Kiste für Strigili. Wenn du die Straße entlang fährst und du hältst die Hand zur Seite, dann dreht das Gefährt um.
E: Und du hast das alles für einen Haufen Jungfrauen getan?
P: Du nimmst mich auf den Arm. Ich würde dich für ein kaltes Garum von vorgestern umbringen.
E: Ich weiß, du bist ein Parther.
P: Nein, ich denke nicht.
E: Du bist kein Parther?
P: Nein.
E: Warum?
P: Sieh auf meinen Hintern. Da steht "Hand gemacht in Germania Magna." HAHAHAHAHA
E: So, du magst es in Roma zu sein?
P: Ich denke, hier müssen einige Idioten leben.
E: Wieso?
P: Zum Beispiel die Trajanssäule.
E: Ja?
P: Es sieht nicht so aus wie Trajan. Es wirkt eher wie ein Tribut an Marcus Vinicus Hungaricus.
E: Und das ist Achmed, der tote Aufrührer.
Sim-Off: Für jeden, den es interessiert. Hier findet ihr das Original dieses kleinen Spiels mit Originaltext. Viel Spaß wenn ihr schauen wollt.
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Der Puppenspieler war natürlich noch nicht am Ende angekommen und es ging gleich weiter.
E: So sieh einmal. Als Selbstmord Brandstifter, hat man da Übungen?
P: Ja, natürlich. Wir haben ein Selbstmord-Brandstifter-Übungslager.
E: Ist es eine schöne Einrichtung?
P: War es mal.
E: Was ist passiert?
P: Ein Neuer. Der Verrückte machte eine praktische Übung.
E: Was habt ihr daraus gelernt?
P: Einsatzort, Einsatzort, Einsatzort.
E: Habt ihr eigentlich Vorschriften?
P: Für was?
E: Du weißt schon. Wie zum Beispiel nach neuen, guten Leuten Ausschau halten.
P: Wir suchen nach Einfaltspinseln ohne Zukunft.
E: Und woher bekommt ihr die?
P: Vom Brückenrand. Hahaha... Das war schwarzer Humor, oder nicht?
E: So, was ist denn genau dir passiert?
P: Eh?
E: Was ist passiert?
P: Oh, du musst wissen. Ich bin ein schrecklicher Selbstmord Brandstifter
E: Was ist geschehen?
P: Ich bin zu früh in Flammen aufgegangen. Die Schnur sollte mich weit genug weglassen, aber sie fiel in die Tonne und alles endete früher als geplant. Du kennst solche Probleme ja, nicht wahr?
K: Hahahaha
E: So Achmed. Was genau ist dir denn nun passiert?
P: Nun, ich war an einem Pechstand und wollte mir eine Pfeife anzünden. Aber der Wind wehte außerhalb so stark, dass ich zurückgehen musste und dann fiel mir diese in das Pech.
E: Das ist wirklich böse.
P: Das ist schon in Ordnung. Ich nahm den phönizischen Bastard mit mir.
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Nach der kurzen Pause ging es weiter in der Vorstellung.
E: In Ordnung. Höre zu Achmed. Ich muss dir etwas sagen.
P: Was?
E: Du bist wirklich tot.
P: Bist du dir sicher?
E: Ja. Du bist wirklich tot.
P: Warte. Wenn ich tot bin, dann bekomme ich meine 72 versprochenen Jungfrauen.
Die Puppe blickte sich um und fixierte einige Zuschauer im Publikum.
P: Seid ihr meine Jungfrauen? Ich hoffe doch nicht.
E: Wieso?
P: Da sind ja ein Haufen hässlicher Männer dabei. Wenn das das Paradies ist, dann bin ich hereingelegt worden.
E: Haben sie denn gesagt, dass es nur weibliche Jungfrauen wären?
P: Heilige Scheiße. Warte, könnte ich Spurius Purgitius Macer haben? Hahahaha. Ich habe einen Witz erzählt.
E: So, höre mir zu Achmed. Wo kommst du her?
P: Aus deiner eigenartigen Kiste. Haha, ich erzählte einen weiteren.
E: Sieh einmal. Wenn du die ganze Zeit in meiner Kiste warst. Wie bist du durch die Kontrollen am Hafen gekommen?
P: Oh, das ist einfach. Sie öffneten die Kiste und ich sagte: "Hallo, ich bin Aelia Vespa." Hahaha....Ich habe wieder einen Witz erzählt. Ich kann den Kram auch. In Ordnung. Hier ist noch einer. Zwei Juden gehen in eine Taberna...
E: Nein, nein nein....
P: Was? Was, ihr lasst keine Juden in eure Tabernen? Du rassistischer Bastard!
E: Nein, ich meine, ich möchte keine rassistischen Witze in meiner Aufführung.
P: In Ordnung. Wie ist es wenn ich die Juden umbringe? Nein, ich nehme dich auf den Arm. Ich bringe die Juden nicht um. Nein, ich würde eine Sesterze zwischen sie werfen und zuschauen wie sich gegenseitig umbringen. Hahaha... Ja, ja. Ich tue das gleiche mit zwei Griechen. Aber ich werfe einen kleinen Jungen dazwischen.
E: Achmed.
P: Was?
E: Höre damit auf. Du kannst keine solche Witze erzählen.
P: Warum nicht. Ich bin tödlich gut?
E: Du kannst solch Witze nicht erzählen. Sie beleidigen Menschen.
P: Oh, ich bin tot. Was kümmert mich das noch? Was soll ich deiner Meinung nach erzählen? Klopf-Klopf Witze?
E: Es wird wohl wahrscheinlich besser sein.
P: In Ordnung. Klopf-Klopf.
E: Wer ist da?
P: Na ich. Ich töte Dich.
Wieder lachte das Publikum schallend. Eigentlich hatte es die ganze Zeit nicht aufgehört, aber hier fand sich wieder eine Möglichkeit dies besonders laut zu tun.
/edit: Rechtschreibteufel davon gejagt
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Weiter ging es. Das Publikum insgesamt beruhigte sich für einen Moment. Hier und da hörte man Gelächter und sah schon erste Tränen in den Augen mancher.
E: Also Achmed. Wenn du ein Aufrührer bist, würde ich sagen, dass du einige Spezialfähigkeiten hast?
P: Ja, ich bin ein Selbstmord-Brandstifter.
E: Also hast du es erledigt?
P: Was?
E: Du hast den Auftrag ausgeführt?
P: Nein, habe ich nicht.
E: Aber, du bist tot.
P: Nein, bin ich nicht. Ich fühle mich gut.
E: Aber du bestehst nur noch aus Knochen.
P: Ist ne Fleischwunde.
Über diesen Schlagabtausch amüsiert, lachte das Publikum und hielt sich die Bäucher. Zum wiederholten Male schnellten die Augenbrauen in die Höhe und die Augen weiteten sich, während die Puppe ihre Lieblingsdrohung aussprach.
P: Ruhe! Ich töte Euch!
Plötzlich kippten die knöchernen Füße der Puppe zur Seite. Der Puppenspieler versuchte das zu richten, wobei er das alles nur noch schlimmer machte und die locker hängenden Füße in die entgegengesetzte Richtung zum Kopf sahen.
P: Was zum Hades ist mit meinen Füßen passiert? Du Sohn einer Lupa... was zum ... warte ....was machst du...Höre auf mich anzufassen! Ich! Töte! Dich!
Mann und Puppe sehen sich in die Augen. Schließlich wandte der Erzähler den Blick ab und schaute hilfesuchend zum Publikum - welches jedoch auf dem Boden vor Lachen lag.
E: Halte einen Moment still, ich will es in Ordnung bringen.
P: In Ordnung. Warte, was machst du? Heilige Scheiße, ich bin in der Luft. Ich brauche Bänder und Muskeln, die mich zusammenhalten.
Der Puppenspieler nahm die Puppe hoch, drehte alles wieder richtig und setzte sie nun zurück auf das Podest. Alles war wie vorher.
E: Sitze einfach still.
P: In Ordnung. Ich bewegen meinen Hintern nicht mehr.
Plötzlich tönte eine Stimme aus der Kiste.
K: Du Einfältiger. Du hast keinen Hintern mehr.
P: Ist das Caius?
E: Ja.
P: Er erschreckt mich zu Tode. Bitte stecke mich nicht mehr zu ihm in die Kiste.
E: Wieso nicht?
P: Er kann Luft in eine gefährliche Waffe umwandeln. Osroes' Brandwaffen sind nichts im Vergleich zu ihm.
Aus der Kiste hört man Gelächter. In dieses stimmen natürlich die Zuschauer mit ein. Leise und irgendwie warnend spricht die Puppe nun weiter.
P: Das ist nicht lustig. Er wird uns töten.
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Neugierig sammelten sich schon einige Menschen und besahen sich Mann und Puppe. Ein sehr komischer Anblick. Es war ein Bauchredner, der nun sein Spiel begann.
(P=Puppe; E=Erzähler; K=Kiste)
E: Salve, Achmed.
P: Salve, Ungläubige
E: Du bist also ein Aufrührer?
P: Ja, ich bin ein Aufrührer.
E: Was für eine Art von Aufrührer?
P: Ein Furcht einflößender Aufrührer. Hast du Angst?
E: Nein, nicht wirklich.
P: Hohaaaa!! Und nun?
E: Nicht wirklich. Nein!
P: Hohaaaaaaaaa!! Wie ists nun?
E: Nein.
P: Verflixte Götter noch einmal Öhm, oh... verflixter Ahura Mazda noch einmal...
Das einsetzende Lachen des Publikums quittierte die Puppe mit einem bösen Blick - was keine große Kunst war, die Puppe blickte ohnehin recht düster. Von links nach rechts ließ der Puppenspieler die Augen wandern.
P: Ruhe! Ich töte euch.
E: So, Akhmed.
P: Nein, es heißt Achmed.
E: Das sagte ich doch.
P: Nein, du sagtest Akhmed. Es heißt Achmed. Ch ch ch ch...
Die Puppe ließ das "ch" im Hals klingen um die richtige Aussprache zu verdeutlichen. Wieder riss sie die Augen weit auf und sah besonders böse drein während sich die Stimme leicht überschlug. Das Publikum lachte lauthals.
P: Ruhe! Ich töte euch!
E: Wie buchstabierst du es denn?
P: Wie bitte?
E: Wie buchstabierst du denn deinen Namen?
P: Oh, lass mal sehen. A - C - Flemch
Wieder ließ die Puppe das ch im Hals klingen und sah die einzelnen Zuschauer bitterböse an. Die Stimme überschlug sich erneut und die Puppe fiepte laut als sie schrie.
P: Ruhe! Ich töte euch!