~ in welcher ein ungewöhnliches Ende seinen Anfang nimmt und zum Abschluss kommt ~
Erneut und ein letztes Male bot dem Zuschauer sich die Burg des König Faquus als Bühnenbildnis. Der König selbst und Ofina standen Hand in Hand, dem Publikum zugewandt, welches die stellvertretende Rolle sowohl der Zeugen als auch des Priesters einnahm.
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"Ich, Faquus, nehme dich, Ofina, zu meinem Weibe,
mit der Gesamtheit meiner Seele und all meinem Leibe!
Wo du Gaia bist, da bin ich Gaius ..."
Noch ehe er seinen Absatz konnte beenden, stürmte polternd Kresh auf die Bühne, wild mit den Armen herum wedelnd.
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"Nein! Tu' es nicht Ofina, aus und Schluss!
Mein kleines Herzen, listig und versteckt,
hat seine endlose Liebe zu dir entdeckt!
Ofina, werde die Frau an meiner Seite ..."
Erzürnt ließ der König ab von der Prinzessin.
"Nichts da! Pack' dich, Monster und such das Weite!
Soll ich meine Schergen auf dich hetzen?
Sie schneiden dich entzwei und reißen dich in Fetzen!
Sie werden dich tranchieren in feinste Stücke,
während ich das Schicksal gerade rücke!
Für ein Monster wie dich gibt's kein gutes Ende,
für dich gibt's nur die Einsamkeit in der Fremde!"
Selbst zog er nun sein Schwerte, hielt dem Satyr es entgegen, welcher unbeeindruckt ihm gegenüber trat.
"Auch mich haben die Götter in die Welt gesetzt,
meinen monströsen Körper mit Leben benetzt!
Ofina, Geliebte, lass mich dein Gaius sein ..."
Ergriffen nahm die Prinzessin die Hände vor die Brust.
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"O Kresh, Geliebter, sei für immer mein!"
"Ergreift den Wicht, die kleine Made!
Stecht ihn ab, zeigt keine Gnade!
Komm' her, mein Weib, der erste Kuss
ist der, der uns verbinden muss!"
Mit der einen Hand packte König Faquus nach der Prinzessin, in der anderen schwang er das Schwert gegen Kresh, welcher nun vor ihm tänzelte, hinter ihn, zur Seite und erneut nach vorne. Der König versuchte gleichsam gegen den Satyr vorzugehen und die Prinzessin nicht los zu lassen, welche auf der anderen Seite versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
Als der König sich der Prinzessin einen Augenblicke zu wandte, das Schwerte kaum noch mit Acht in Richtung des Monsters vor sich streckte, nahm Kresh die Gelegenheit wahr, bückte sich und stieß seinen behörnten Kopf nach vorn, hieb die Hörner in des Königs Leib. Faquus ließ einen theatralischen Schmerzenslaut aus seiner Kehle, das Schwert fiel aus seiner Hand, auch die andere löste sich vom Arm der Prinzessin als der König die Hände vor den Bauch hielt. Mit einem schmerzlichen Aufseufzen ließ Faquus sich zu Boden gleiten, hob noch einmal in letztem Protest den Arm, bevor er endgültig tot in sich zusammen sank.
Prinzessin Ofina eilte zu Kresh, umarmte ihn und trat nur noch einmal zurück, um Raum für den Dialog zu schaffen.
"Endlich ist der Albtraum vorbei
und nichts mehr bringt uns noch entzwei!
Gewähre mir meiner wahren Liebe Kuss,
auf dass mein Fluch dem Schicksal weichen muss."
Sie näherte sich Kresh, die beiden Theatermasken berührten sich, als unvermittelt unter lautem Tamburinschlag und Lyrazittern der Schauspieler des Kresh ein halb diaphanes Tuch hervorzog, vor sich und die Prinzessin hielt und ihre Masken hinter dem wabernden Tuche verbarg. Unter einem letzten Schlag fiel nur Sekunden später der Stoff zu Boden und Kresh trat von Ofina zurück, deren Anblick sich hatte gewandelt:
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"O Ofina, welch Schönheit in dir steckt,
der Kuss hat dein wahres Wesen aufgedeckt!
Kaum kann ich mein Glück dieser Tage fassen,
werd' nie wieder von meiner Seite dich lassen!
Wo du Gaia bist, will ich dein Gaius sein."
"Für immer bin ich die Gaia dein.!"
Noch einmal traten sie aufeinander zu und ließen ihre Masken im Kuss aneinander kommen. Sodann zog der Vorhang sich zu, ein letztes Mal und der Magus trat davor.
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"So lebten Kresh und Ofina in ewigem Glück,
drum vergesst nicht die Essenz in diesem Stück:
In jedem von euch vermag ein Held zu stecken,
tief in euch drinnen, ihr müsst ihn nur wecken.
Zuletzt vergesst nicht, wer für dies verantwortlich war,
der Aedilis Flavius Gracchus bot euch dies Schauspiel dar."