Beiträge von Narrator Italiae

    Mit leicht schief gehaltenem Kopf hört der Mann zu und verzichtet darauf, in der Zeit weiter Wein und Obst zu konsumieren. "Achso, ah, in ein Collegium? Nun, ja, nein, also davon wurde mir jetzt nichts gesagt. Du kämst aus Germania hieß es und wolltest hier wieder in den Dienst der Götter eintreten. Für ein Collegium hätten sie nicht mich geschickt, das machen andere. Die sollen ja schließlich selber auch was tun, wo sie doch sonst schon nichts tun und wir die Arbeit machen. Aber dafür sind wir ja Sacerdotes geworden, nicht wahr, um diese Arbeit gerne zu machen und so den Göttern zu dienen. Ich liebe das ja, schon bei Sonnenaufgang am Morgen am Tempel zu sein, das ist einfach herrlich. Da kommt doch kein Collegium mit, die stehen doch erst auf, wenn das schöneste vom Tag schon vorbei ist. Aber gut, ich kann für dich ja nochmal nachfragen, wenn du das möchtest. Alles kein Problem, habe ich auch schon mehr als einmal gemacht. Irgendwann kennt man hier alles in dem Laden. Apropos Laden, hier vorne, gleich um die Ecke, zwei Straßen weiter aber ein bisschen versteckt hat neulich ein neuer Laden aufgemacht, der sehr guten Weihrauch hat. Solltest du dir merken, wenn du hier bei den Tempeln bist. Ich gehe ja mal davon aus, dass du dann erstmal hier weiter machst, bis wir das mit dem Collegium geklärt haben, ja? Oder haben sie dir in Germania so den Spaß dran verdorben? Aber selbs wenn, dann kriegst du den Spass hier wieder. Ich passe schon auf, dass dir nicht gleich wieder ein Schüler zugeordnet wird. Die können einem die Laune schon verderben. Oder würdest du gleich wieder einen haben wollen? Geht natürlich auch. Hast du ja in Germania bestimmt immer gehabt, bei deiner Erfahrung, oder?"

    Der Priester erhebt sich. Er hat seine Mission zwar nicht erfüllt, aber dennoch abgeschlossen. "Es ist immer schade, wenn ein junger Mann den einen Platz ablehnt, weil er den anderen haben will. Wer immer nur den Unterschied zu seinem Traum betrachtet, wird nie die Nähe zur Realität entdecken. Nur im Luxus kann man wahllos sein, aber unsere Aufgabe ist ganz sicher kein Luxus."


    Wie deutlich angezeigt, verlässt er nach einem Abschiedsgruß das Haus.

    Sim-Off:

    Obst und Wein? Hm, nehme ich, auch wenn ich es eigentlich vorziehe, selber meine Ankunft zu beschreiben. :D Ein Narrator kommt nie zu früh oder zu spät. Er kommt immer genau dann, wenn er einzutreffen gedenkt. :D


    Rasch schluckt der Mann das Stück Obst hinunter, welches er im Mund gehabt hat und wendet sich der Sacerdos zu. "Ja, genau, dich wollte ich sprechen. Menecrates ist mein Name." Zweifellos keine formvollendete Vorstellung, aber Menecrates ist ja auch keines der hohen Tiere aus den Collegien. Unter den Sacerdotes Roms ist er zwar einer der bekanntesten und aktivsten und deswegen auch zu diesem Besuch hier, aber trotzdem ist er immernoch der Priester aus der Nachbarschaft. "Und du bist jetzt aus Germania gekommen und willst hier auch als Sacerdos tätig sein und jetzt müssen wir schauen, bei welchen Aufgaben du nicht schnell genug Nein sagst. Du hast dir die Tempel hier in der Nachbarschaft schin angeschaut? Du kennst sie noch von früher, wenn du hier schonmal in Rom warst, oder? Warst du doch, oder? Hat man mir jedenfalls gesagt. Egal. Du hast auch schon Prüfungen abgelegt, sagte man mir auch. Man sagte mir überhaupt viel über dich. Aber was du in Germania gemacht hast, sagte man mir nicht." Ein Schluck aus dem Weinbecher beendet den Redeschwall und gibt der Gastgeberin die Gelegenheit, die Fragen zu beantworten.

    Der Gesichtsausdruck des Priesters verändert sich nur leicht. "Ich kann deine Entscheidung nicht nachvollziehen, aber ich bin beauftragt, sie zu akzeptieren. Andere Angebote kann ich dir dennoch nicht machen. Dafür, dass du einfacher Sacerdos wirst, benötigst du nicht meine Beratung."


    Der Priester macht eine Pause, in der er keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass er danach weiter zu sprechen gedenkt. Noch einmal verändert sich sein Gesichtsausdruck leicht. "Du hattest darauf gehofft, in das Collegium Pontificium berufen zu werden, nicht wahr? Ein ehrenhaftes Ziel, junger Mann, doch in dieses Collegium kommt man nicht hinein wie in eine Taverne. Dein Weg wird verfolgt. Deine Schritte beobachtet. Deine Worte gehört. Deine Taten gemessen. Als Flamen den höchsten Göttern zu dienen oder als Pontifex den Pontifex Maximus und den Rex Sacrorum zu beraten, ist Belohnung und Verpflichtung zugleich. Schaue dir an, welch ausgesuchten Männer diese Ämter einst bekleideten. Ihre Namen stehen noch heute in höchsten Ehren, ihr Weg führte sie bis an die Spitze des Reiches. Dein Wunsch wurde gewogen. Und für zu leicht befunden."

    "Wie dir sicher bekannt ist, verstarben kürzlich zwei Mitglieder des Collegium Augurum. Doch diese Plätze sind inzwischen wieder besetzt. Wir möchten nicht hoffen, dass es in Kürze in anderen Collegien zu weiteren Todesfällen oder sonstigen Notständen kommt. Bei den Quindecimviri, die durch die Tribus Roms gewählt werden, könntest du jedoch auf die Kandidatenliste gesetzt werden."


    Es versteht sich von selbst, dass diese Liste einer Wahl gleich kommt, denn in einem Kollegium, dem einst sogar Kaiser als Magister vorstanden, sind die Regeln noch ein wenig spezieller als bei den Wahlen zum Cursus Honorum.

    "Diese Annahme ist zutreffend. Dein Name wurde uns von höchster Stelle zu näheren Beratung genannt." Der Mann spricht mit tiefer Stimme, langsam und betont. Zweifellos könnte er dieselben Worte auch deutlich lauter und dennoch genauso klar von den Stufen eines Tempel hinunter quer über einen Platz rufen. "Du strebtest demnach einen Sitz in einem Kollegium an. Ist dies korrekt?"

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus


    Acanthus, Ianitor der Villa Flavia, öffnete die Tür und maß den Mann einige Herzschläge lang und befand ihn für einlassungswürdig.
    "Salve, Herr, ihr wünscht?"
    Fragte er sogleich wie immer höchst höflich.


    ->


    Zitat

    Original von Narrator Italiae
    Der Mann, der eines Nachmittags für die Tür der Villa tritt, macht einen würdigen Eindruck, trotz der unglaublich großen Nase, die sein Gesicht ziert. Wer seine Zeit viel auf öffentlichen Plätzen verbringt, der kennt diesen Mann als Priester aus dem Collegium Pontificium. Für alle anderen sagt es der Mann bei der Nennung seines Namens gleich dazu, so wie auch hier, wo er dem Türhüter nach dem Anklopfen außerdem erklärt, dass er zu Flavius Furianus möchte.

    Der Mann, der eines Nachmittags für die Tür der Villa tritt, macht einen würdigen Eindruck, trotz der unglaublich großen Nase, die sein Gesicht ziert. Wer seine Zeit viel auf öffentlichen Plätzen verbringt, der kennt diesen Mann als Priester aus dem Collegium Pontificium. Für alle anderen sagt es der Mann bei der Nennung seines Namens gleich dazu, so wie auch hier, wo er dem Türhüter nach dem Anklopfen außerdem erklärt, dass er zu Flavius Furianus möchte.

    Sim-Off:

    Nur was soll eine Gemme ergeben, welche unter der Erde gefunden wurde? Sehr wahrscheinlich war diese schon länger da und viel früher verloren gegangen. :D


    Daraus jetzt etwas zu machen wäre wohl ein bischen zuviel des Guten ;)


    Der Tribun nahm auch diesen Fund entgegen und hörte sich dann die Berichte der Männer an. Da diese nicht mehr viel ergaben, schickte er die ganze Gruppe zurück ins Lager, wo sie wenig später abtreten durften.

    Das tat dieser denn auch und die 10 Männer erhielten den Befehl diese Stelle ganz speziell zu untersuchen, da es sich offensichtlich um den Ort handelte, an welchem die Männer gelegen, gestanden hatten, während ihr Rädelsführer sich mit der Wache auf der Mauer unterhielt.

    Sim-Off:

    Da dies der Thread der "Mauerwache" ist, sollte dies nicht hier weitergeführt werden, daher wird dich der Wachoffizier an die nächste Stelle weiterleiten ;)


    Der Wachoffizier beäugte den Soldaten und liess diesen dann ins Lazarett bringen, da die Blutung nun durch die Tunika hindurch ersichtlich war. Er selbst übernahm die Verantwortung den Mann zu bewachen und überliess das Wachkommando seinem Stellvertreter.


    Komm, junger Mann! Jetzt lassen wir uns erst einmal sagen, wie schlimm diese Wunde ist! Was du bei Grossalarm ausserhalb der Mauern zu suchen hast, das kannst du dann ja auch dort erzählen, oder gleich beim Praefectus angeben, ganz wie es dir lieber ist!


    Immerhin schien der Wachoffizier auf Grund der militärischen Haltung und der Ausrüstung der Person vor ihm überzeugt zu sein, dass es sich um einen Nauta der Classis handelte.


    Unter den Argusaugen des Wachoffiziers begab man sich also zum Valetudinarium.

    Die Wachmänner hatten ihre Gladii noch immer gezogen, so dass der Nauta nicht wirklich viel bewirken konnte, ausser seinem Unmut Luft zu lassen. Doch gerade er hätte wissen sollen, dass die Männer keinen Grund hatten ihm zu glauben, war er doch nicht durch das Tor nach draussen gelangt.


    Mach den Mund zu! Zum Wachoffiziert werden wir dich wahrlich bringen! Namen und Einheit wirst du ihm dann berichten und der Rest ist nicht unsere Sache! Aber jetzt sei ruhig!


    Die Männer brachten also den Nauta zum Wachoffizier, wo sie ihn deponierten, den Waffengurt dem Offizier übergaben, und sich danach auf dessen Anweisung hin wieder entfernten.


    In der Zwischenzeit war das Lager, zumindest die Soldaten, in hellem Aufruhr. Die höchsten Offiziere waren noch nicht benachrichtigt worden.

    3 Wachmänner traten durch den nun geöffneten rechten Flügel des Tores. 2 hielten den Mann mit ihren gezogenen Gladi in Schach, während der Dritte sich dem Mann näherte und ihm erst einmal den Waffengurt auszog.


    Sieht tatsächlich aus als wäre es einer von uns. Gladius der Classis, Tunika ebenfalls. Ausserdem blutet er, ist wohl in eine Schlägerei gelaufen!


    Die 3 Wachen holten den ihnen noch immer nicht bekannten Mann in den Stützpunkt und schlossen das Tor wieder.

    Die Wachen am Tor waren durch die Alarmrufe natürlich ebenfalls in höchster Bereitschaft. Daher wurde der Mann, der sich hier als Nauta meldete entsprechend vorsichtig behandelt. Immerhin war den Wachen nichts gemeldet worden, dass ein einzelner Nauta auf einem verlängerten Ausgang war.


    Nauta hin oder her, Hände an die linke Pforte, Beine auseinander!

    Irgendwo im Tabularium der Stadt Rom. Zwei Scribae auf dem Weg durch zahllose Regalreihen um zu tun, was ihre Aufgabe ist. Gaius, der eine von beiden, will eigentlich schon längst nach Hause, aber Foscus, der andere, muss alles ganz genau prüfen. Routinemäßige Archivprüfung, so könnte man ihre Aufgabe umschreiben. Unerbittlich nähern sie sich der Katastrophe, doch noch sind sie ahnungslos.


    "Was ist das denn?"


    Und damit nimmt die Geschichte ihren Lauf.


    "Was is was?"
    "Na da!" Gaius deutet voraus.
    Foscus rollt mit den Augen. "Das ist ein Regal. Hast wohl heute schon zuviele davon gesehen und siehst das Regal vor lauter Tabulae nicht mehr." Er kichert leise über seinen eigenen Witz.
    "Idiot! Warum steht da ein ganzes Regal voll Tabulae mit grünem Rücken?"
    "Auch ein grüner Rücken kann entzücken." Foscus zuckt mit den Schultern. "Was weiß ich, und mich interessiert es auch nicht. Ich will endlich heim gehen."
    "Reiß dich zusammen, Mann. Du wirst es schon noch bis zum Feierabend aushalten. Findest du es nicht merkwürdig, dass hier ganz hinten ein Regal voller grüner Tabulae steht?"


    In der Tat ist das wirklich merkwürdig, denn mit grünen Rücken sind in diesem Archiv die Tabulae markiert, deren Abarbeitung noch auf sich warten lässt. Es handelt sich um das Verteilen von Hinterlassenschaften und kaum einer der zuständigen Decemviri würde so weit hinten nach neuen Fällen suchen. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, Gaius hätte seine Finger davon gelassen, denn was einmal vergessen ist, das bringt nur Ärger, wenn man es ausgräbt. Oder Arbeit. Aber Gaius kann von nichts seine Finger lassen. Er zieht eine grüne Tabula aus dem Regal, pustet den Staub von der Oberkante und schlägt sie auf.


    "Marcellus Claudius Macrinius, boah!"
    "Was?"
    "Marcellus Claudius Macrinius!"
    "Ja, das hast du grad schonmal gesagt. Wer ist das?"
    "Mann, du kennst aber auch nichts und niemanden. Das war ein berühmter Senator!"
    "Na dann, möge er ein friedvolles Leben im Elysium leben. Können wir dann gehen?"
    "Verstehst du denn nicht, was das bedeutet?"


    Fosculus zuckt mit den Schultern. Er versteht die ganze Aufgegung wirklich nicht. Ein toter Senator und ein Regal mit grünen Tabulae, es gibt schlimmeres im Leben. Zum Beispiel dass er bald das Abendessen verpassen würde, wenn sie nicht endlich Feierabend machen würden. Gaius zieht unterdessen Tabula um Tabula aus dem Regal und öffnet sie.


    "Gaius Scribonius Curio, der Demagoge! Tiberius Flavius Animus, war das nicht der Oberchrist? Quintus Caecilius Metellus Creticus, bei den Göttern, schau dir mal die Daten an."
    "NON IUN DCCCLV A.U.C. (5.6.2005/102 n.Chr.), das is aber schon lang her."
    "Eben. Und trotzdem sind sie grün."
    "Du meinst etwa deren Hinterlassenschaften sind noch nicht verteilt worden?"
    "Genau das meine ich."
    "Ach herrje. Das würde ja ..."
    "Ganz genau."
    "Wir müssen sofort irgendwem Bescheid geben!"


    Ein letzter Blick in eine Tabula aus dem Jahre DCCCLVI A.U.C und Gaius sortiert die Schriftstücke wieder in das Regal ein. Er nickt bestimmt, sie müssen sofort irgendwem Bescheid geben.

    Die Optiones drehten sich missmutig um in ihren Betten, nur der dienstjüngste, der eh von allen für solch missfallende Dienste benutzt wurde, stand schlaftrunken auf und öffnete die Stubentür.


    Weisst du denn nicht, wo du deinen Vorgesetzten findest, Probatus! Er wird wohl in der Wachhütte sein, wenn er nicht bei euch auf der Mauer patrouilliert! Aber bei allen Göttern, wenn nicht ein Grossalarm ausgelöst wurde, lass uns schlafen! Du hast Glück gehörst du nicht zu meinen Männern!


    Doch genau in diesem Moment wurde der Probatus durch den Alarmschrei seines Wachkollegen gerettet.

    Die Männer waren gut trainiert und legten die Entfernungen bis zu den verschiedenen Häusern in der Stadt, in welchen sie untertauchen sollten, in kürzester Zeit zurück. Es waren dies allesamt gute Häuser, manche mit militärischen Zeichen versehen, welche entsprechenden Kontext vermuten liessen.

    Der Eine von den beiden Wachen verliess die Mauer. Nun war es wieder nur einer alleine. Das gefiel den Männern. Nun kam der etwas heiklere Teil des Planes. Alle waren bis in die Sohlen angespannt.


    JETZT! rief derjenige welcher stand, als der eine Soldat wirklich nicht mehr zu sehen war.


    Im Nu standen alle auf und rannten so schnell sie ihre Beine tragen konnten in die verschiedensten Himmelsrichtungen davon.