Beiträge von Narrator Italiae

    Die Tatsache, dass die Legionäre nicht locker ließen, weckte nun doch das gesteigerte Interesse der Skythen, von denen es im Innenhof noch einige gab. Zusammen mit Überresten der prätorianischen Palastgarde standen oder saßen sie dort herum und schienen geradezu darauf zu warten, dass irgendjemand erschien der ihnen sagte, wie es weiterging. Schließlich machte einer von ihnen Anstalten, dem Haufen Legionäre etwas genauer zu erklären, was Sache war.


    "Kaiserrr ist tot! Liegt oben irrrgendwo in Zimmerrrr. Wollte euch alle töten! Hat errrr nicht geschafft." Der Skythe schien davon nicht sonderlich betroffen zu sein, aber wahrscheinlich waren er und seine Männer einfach gut genug bezahlt worden, um jetzt der Zukunft gelassen entgegen zu schauen. "Wo ist Kommandeurrr? Wenn sucht, wirrrr warrrrten hierrrr."

    Als der Fremde so sprach, schaute der Alte schon ein wenig mitleidig... einerseits, weil der Mann wohl auf der verzweifelten Suche nach Arbeit war, andererseits, weil er tatsächlich mitten im Krieg, der alles zum Stillstand gebracht hatte, eine öffentliche Stelle antreten wollte.


    "Jung, da kann ik dir auch net weiterhelfn.", zuckte er schließlich nur hilflos mit den Schultern, "Et steht halt allet still hier. Iss numal so im Kriech... aber wer will ook in ditte Zeiten Land vermessen? Musst halt uff'm Markt schauen, ob jemand noch nen Handlanger brookt, oder so."


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    Sim-Off:

    Eine öffentliche Stelle in Rom anzutreten ist gerade ungünstig, und wird es wohl noch etwas bleiben. Eine echte Alternative kann ich dir dummerweise auch nicht anbieten, da du ja bereits schon einige verworfen hast. Du wirst wirklich warten müssen bis sich die Zustände hier normalisiert haben.

    "Wie, wohin du dich wendn kanns?", fragte der alte Mann verdattert, hielt im Fegen inne und stützte sich auf seinem Besen ab, während er dem Fremden einen fragenden Blick zuwarf, "Wohin sollst dich denn wendn könn? Willse Land vermessn lassn? Datt wird dir doch net wechloofn, oder?"


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    "Eh, watt?", schaute der alte Mann reichlich dumm drein, als der Fremde ihm irgendwas über die Verwaltung erzählen wollte, "Du has doch mit Sicherheit jehört, datt wi im Kriech sind, oda? Die Verwaldung wird noch watt waaten müssn. Und wer will in solche Zeetn Land vermessn? Un watt für Feinde? Watt reds du nu hia? Ich feech doch nur de Flure, mehr nich."


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    "Da is' keener drinne.", murrte ein alter Mann, der mit stoischer Beharrlichkeit auch in den Wirren des Bürgerkriegs die Flure der Verwaltung fegte, "Den ham'se einjechnastet, hockt nu inna Casdra Brädoria im Carzr. So wi fas alle anneren ooch, di hia am arbeetn jeweesen sin. Da kanns lange wartn, bis hia wieda jemand kommt."


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    Gaius Flaminius Cilo

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    Der Flaminier hatte sich längst anderen Belangen zugewandt, als ihn das Räuspern des Atiers innehalten ließ. Dass der Mann sich dann nicht lange mit Warten aufhielt, sondern den Feldherrn gleich mit einer Frage beharkte hob die Stimmung nicht besonders... um den Feldherrn herum erstarrten seine Helfershelfer ob der Impertinenz des Decurios, einer sog hörbar die Luft zwischen den Zähnen ein. Der Flaminier selbst schenkte dem Atier nur einen langen Blick, und es war wohl samt und sonders seine Altersmilde, die ihn davon abhielt den Mann hier unangespitzt in den Boden zu rammen: "Was ist der Sinn einer Bitte, Decurio, wenn man nicht die Geduld aufbringt eine Antwort abzuwarten?", brummte er schließlich ohne den Atier aus den Augen zu lassen, "Die Besetzung der Cohortes Praetoriae ist im Moment keines unserer Hauptanliegen, zudem werden wir uns kaum um jeden Praetorianer persönlich kümmern können der früher oder später eingesehen hat, wie die Gezeiten um den Ursupator stehen. Dein Verwandter wird sich in Geduld üben müssen."
    Den Decurio mit seinem Blick fixiert entging dem Feldherrn vollkommen, wie hinter ihm jemand dem Atier mit einem Nicken in Richtung Tür deutete, schnellstens zu verschwinden.



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    Gaius Flaminius Cilo

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    Der Flaminier hingegen hatte sich schon vollkommen auf eine andere Frage und damit in ein anderes Gespräch gestürzt. So dauerte es zwei Momente, bis ihm auffiel, dass der Praefectus Castrorum immernoch im Raum stand.
    "Praefectus?", fragte er erst leicht irritiert, bis er sich seines eigenes Fauxpas gewahr wurde und sich zu einem entschuldigenden Lächeln durchrang: "Ach, ja.. das war alles, Praefectus. Weggetreten."




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    Gaius Flaminius Cilo

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    "Sehr schön.", brummte der Flaminier zufrieden, "Dann wünsche ich eine gute Reise. Ich empfehle übrigens, den Umweg über Gallia Narbonensis zu nehmen... das erspart euch die Alpes und gibt uns die Möglichkeit, die Nachricht unseres Sieges in nicht unwichtigen Gegenden zu verbreiten. Also denn... weggetreten, Decurio."

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    Der Skythe schaute mit ziemlich ausdruckslosem Gesicht auf das Gewusel vor sich und schien nichts von dem zu verstehen, was gesprochen wurde. Auch mit dem, was man ihm schließlich zurief schien er Probleme zu haben. "Kaiserrr ist nicht hierrr", antwortete er schließlich genauso unaufgeregt wie zuvor, verschwand wieder von der Tür und ließ diese dabei offen stehen.

    Gaius Flaminius Cilo

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    "Du hast deinen Posten nicht umsonst bekommen, wie ich sehe...", lächelte der Feldherr milde, während er sich bereits von einem seiner Helfer ein Dokument in anderer Sache geben ließ, "...das klingt nach einem brauchbaren Plan. Mach es so, wie du für richtig hälst, Iulius, im Moment ist das deine Legion."



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    Gaius Flaminius Cilo

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    "Ah, Iulius... gut, dass du da bist.", sprach der Flaminier, als hätte er den Praefectus nicht selbst herbeordert, "Wir haben wichtige Dinge zusammen zu besprechen. Um genau zu sein: eine. Die gute Nachricht zuerst: der Kaiser ist bei Misenum siegreich geblieben, somit haben die Götter uns auf ganzer Linie siegen lassen und unsere Sache als rechtens bestätigt. Die schlechte ist: er ist auf dem Weg hierher... mit seinem kompletten Heer. Es ist nicht so, als hätten wir nicht sowieso schon genug Probleme die Stadt und unsere Männer zu versorgen, jetzt kommen fünfzehntausend hungrige Soldaten aus dem Süden hinzu. Ich habe mich deshalb entschlossen, unser Heer den Möglichkeiten entsprechend aufzulösen um unsere Versorgungsnöte zumindest etwas zu entspannen."
    Der Flaminier schenkte dem Iulier einen eindringlichen Blick, als wollte er prüfen ob der Mann verstand, worauf er hinauswollte: "Sämtliche Auxiliare und ein Großteil der Legionen aus dem Norden werden in den nächsten Tagen aufbrechen um zu ihren Garnisonen zurück zu kehren, ich erwarte von dir, dass du mit deiner Legio dasselbe tust. Behalte ein Kontingent zur Ordnungswahrung und Repräsentation beim Eintreffen des Kaisers zurück... aber was du entbehren kannst schick zurück nach Mantua. Ist das soweit klar, Iulius?"



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    Gaius Flaminius Cilo

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    "Decurio.", grüßte der Feldherr der Rebellen den Atier, nachdem dieser zu ihm durchgelotst worden war, "Gute Nachrichten! Der Kaiser ist bei Misenum siegreich gewesen und zieht gen Rom. Kurzum: unsere Sache ist auf ganzer Länge von Erfolg gekrönt. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir unsere Einheiten der Möglich- und Notwendigkeit entsprechend zurück zu ihren Garnisonsorten schicken. Die Ala² wird zu den ersten gehören... das bedeutete folgende Befehle für dich: bring deine Einheit in Ordnung und bereite dich darauf vor morgen Rom gen Norden zu verlassen um zurück nach Confluentes zu ziehen. Dort wirst du damit beginnen die Reihen wieder aufzufüllen und Präsenz zu zeigen, damit auch jedem Barbaren nicht verborgen bleibt, dass die römischen Truppen zurückgekehrt sind. Hast du das verstanden?"



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    Just in diesem Moment öffnete sich tatsächlich die große Porta am Ende des Ganges und einer der Skythen warf einen Blick auf den Haufen Legionäre. "Werrr seid ihrrr?" fragte er mit kräftiger Stimme ruhig und ohne Aufregung.

    Gaius Flaminius Cilo

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    Dass der Cornelier auch im Süden siegreich war, waren großartige Nachrichten und hoben die Stimmung im Nervenzentrum des Rebellenheeres und somit auch in der faktischen aktuellen Herrschaftszentrale in Rom. Allerdings brach quasi direkt nach Eintreffen der Nachricht geschäftiges Treiben aus, immerhin musste einiges vorbereitet werden um dem neuen Kaiser einen entsprechenden Empfang zu bereiten.


    Gleichzeitig galt es gewisse Dinge zu klären, zu denen auch die Ala² gehörte, und so ließ der Flaminier den Decurio zu sich rufen, der die Ala zur Zeit anführte.



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    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Selbstverständlich aus sicherer Entfernung (seine Zeit für Heldentaten war vorbei) beobachtete der Feldherr der Rebellen mit innerer Genugtuung und Erleichterung, dass die Tore des Palast sich schließlich öffneten. Befehle geben musste er keine mehr, die waren bereits bis in die untersten Ränge durchgegeben worden: rein, den Gegner zur Aufgabe (be-)zwingen und den Ursupator LEBEND dingfest machen.


    So blieb dem Flaminier nicht mehr, als sich noch einen verdünnten Wein herbeizuordern während er beobachtete wie der Palast an vielerlei Stellen gestürmt wurde.



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    Für die Männer auf der anderen Seite des Tores war die Situation alles andere als leicht. Einerseits waren sie nicht doof und sahen, hörten und wussten, was draußen vor sich ging und wie ihre Lage war. Andererseits waren sie Soldaten die einen Eid geschworen hatten und nicht einfach so zu Verrätern werden wollten, ohne davon etwas zu haben.


    Es dauerte noch eine Weile, bis schließlich Geräusche am Tor zu hören waren und es sich wenig später öffnete. Wortlos standen die Soldaten dahinter im Hof und warteten ab, was nun passieren würde.

    Die Anfeuernden Rufe des Pöbels wurden immer leiser, als die Porta sich beharrlich zeigte und einfach nicht splittern wollte. Schließlich waren es nurnoch wenige, die ständig dazu aufriefen den Wagen gegen das Tor krachen zu lassen. Bis es einem zu bunt wurde und er den bereits aus allen Löchern pfeifenden Rammtreibern zuhilfe eilte. Dem Beispiel folgten weitere Männer, bis der Rammbock schließlich an neuer Fahrt aufnahm... und als es schließlich soweit war und die Porta laut knirschend den ersten Spalt zeigte, war auch die Motivation der umherstehenden Randalierer wieder da: lauter Jubel machte sich breit, und die Anfeuerungsrufe erschollen wieder laut für jedermann in der Casa hörbar. Mit jedem Male, das der Rammbock gegen das Holz prallte, öffnete sich der Spalt in der Porta knirschend weiter... es war nurnoch eine Frage weniger Minuten, bis die Porta zur Gänze nachgeben würde.


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    Sim-Off:

    Und weiter geht's nach der ungeplanten Pause


    Die Antwort von der anderen Seite des Tores ließ eine Weile auf sich warten, fiel dann aber immerhin recht lautstark und kräftig aus.


    "Wir haben einen Eid geschworen, den wir sicher nicht auf Befehl irgendeines dahergelaufenen Befehlshabers brechen werden. Wo ist der Praefectus Praetorio?"


    Die Frage war berechtigt, denn immerhin war er nicht drinnen, also musste er draußen sein.

    "Warum steht ihr hier? Das sind Schergen des Fetten!", rief ein anonymer Randalierer aus der Masse heraus den Soldaten zu während andere aus sicherer Entfernung drohend ihre Fäuste in Richtung der Porta.
    "Die haben euren Schutz doch garnicht verdient!", rief ein anderer, unterstrichen vom 'JAWOLL!!! STIMMT!!!'-Gemurmel vieler anonymer Niemande aus der Masse.
    Von irgendwoher kam plötzlich ein Stein herangeflogen und prallte lautstark gegen die Porta der Casa. Ein weiterer Stein folgte, und schließlich flogen aus der Menge von unsichtbaren Händen geworfene Steine in Richtung der Casa... bis schließlich einer fehlging und einen der Soldaten laut scheppernd am Helm erwischte.
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