Beiträge von Narrator Italiae

    Princeps Senatus

    http://www.imperium-romanum.in…c/ava_galerie/Spurina.jpg Tatsächlich hatte der Angesprochene seinen neuen Part vergessen, so sehr war er von der Präsenz des neuen Machthabers, aber auch den Hoffnungen und Ängsten, die damit verbunden waren, eingenommen. Wenn er sich die Sache so ansah, war Palma auch nicht mehr der Jüngste, selbst wenn er bedeutend jünger war als der greise Princeps Senatus selbst. Als er aber direkt erwähnt wurde, blickte er kurz überrascht um sich und begann dann seine vorbereitete kurze Ansprache.


    "Im Namen des Volkes von Rom, besonders aber des Senates begrüße ich dich, o lang ersehnter Befreier! Endlich kommt der wahre Erbe des Valerianus, der der Schreckensherrschaft jenes unsäglichen Vescularius ein Ende bereitet hat. Der Senat hat geächzt unter der Knechtschaft dieses Mannes, musste den Verlust zahlreicher Männer betrauern, die von diesem Usurpator in die Verbannung oder gar den Tod geschickt wurden, musste eine Entweihung seiner Versammlung über sich ergehen lassen, als unwürdige Günstlinge in seine Reihen erhoben wurden, musste tatenlos zusehen, wie Salinator die Regierungsgewalt gegen alle Mores Maiorum an sich riss, wie er die Weisheit und Erfahrung der Ältesten in den Wind schlug und hochmütig alle Entscheidungen alleine traf, anstatt sich zuvor mit ihnen zu beraten.


    Jetzt aber freut sich der Senat und mit ihm ganz Rom, denn mit Dir wird wieder Weisheit und Maß in Rom einziehen. Wir fieberten lange diesem Tag entgegen, an dem Du die Mores Maiorum wieder zu Ehren kommen lassen würdest, an dem wieder Tage anbrechen werden wie in den goldenen Zeiten des Divus Augustus, des Divus Vespasianus, des Divus Nerva und des Divus Traianus. Wir sahen, dass Du die Götter auf Deiner Seite hast - wer könnte sich Dir entgegenstellen? Komm also heim in den Schoß Deiner Mutter Rom, werde zum Haupt des Hauptes der Welt!"
    Als er geendet hatte, war der Alte recht zufrieden. Zwar war er nicht mehr der mitreisende Redner, der er vor einigen Jahrzehnten gewesen war. Dennoch hatte er die Situation ganz gut zusammengefasst und hoffentlich deutlich gemacht, was der Senat sich nach diesen Zeiten der Demütigung wünschte: Teilhabe an der Macht!

    Princeps Senatus

    http://www.imperium-romanum.in…c/ava_galerie/Spurina.jpg In der Schar der Senatoren trat ein alter Mann hervor. Nachdem die Consuln und alle Magistrate, die alle Günstlinge des Vesculariers gewesen waren, unschädlich gemacht worden waren, galt er als der angesehenste Senator. Er war schon unter den Flaviern Senator gwesen, hatte mehrmals das Consulat bekleidet und war heute Princeps Senatus und damit Sprecher des traurigen Restes, der heute den Senat repräsentierte. Natürlich hatte Flaminius Cilo auch ihn bereits ausführlich vorbereitet, sodass er auch ohne eine vorherige Senatssitzung wusste, was er zu sagen hatte.


    Und genau das tat er nun, als der Rebellen-Feldherr zu ihm hinüber sah. "Der Senat ist bereit, Cornelius Palma in Rom willkommen zu heißen, wenn die Götter ihre Zustimmung geben."
    Auch hierfür waren Vorbereitungen getroffen wurden. Dabei war es kein Zufall, dass einer der Offiziere aus dem Rebellenheer, ein gewisser Aurelius Lupus, als Haruspex vorgesehen worden war.

    "Fleeeeeeeeeeeeeeeeeisch!!!", grölte der Mob während er beharrlich daran arbeitete die Barrikade abzutragen um endlich ins Innere der Casa vorzudringen. Als die Spitze der Barrikade weg war, krabbelten die ersten schon darüber, allerdings nicht um auf der anderen Seite weiterzumachen, sondern einfach kopflos in die Casa zu stürmen... und ein bereits verwüstetes Anwesen vorzufinden.
    Die irrsinnige Wut des Pöbels ließ allerdings auch ob dieser Enttäuschung nicht nach, was kaputt war wurde noch weiter zerstört, und alles was danach aussah als wäre es auch nur ansatzweise auf zu verhehlen wurde zusammengerafft und gleichsam Grund für zahlreiche Schlägereien des kopflosen Mobs untereinander.
    Alles in allem: das Interieur wurde durch die menschliche Zerstörungswut ohne größere Hilfsmittel schön fein püriert und anschließend mit allem Unrat dekoriert, den so eine Meute auf die Schnelle hervorbringen konnte.


    Doch auch das säuberlichste Zerstören machte irgendwann keinen Spaß mehr, und so trollten sich immer mehr Mitglieder des Mobs... bis kurz darauf auch der hartnäckigste Randalierer die Lust am Zerstören verlor und sich davonmachte, um sich einen Tag später wieder in einen Spießbürger zurückzuverwandeln.


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    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg "Ehre wiederherstellen?", grollte der Feldherr, der den Tribunen (der immerhin einen Kopf größer war als er selbst) mit seinem Blick aufspießte. Der Mann, der so selten die Contenance verlor, zeigte sich hier nichts anderes als bis ins Mark von Wut erfüllt: "Wieviel Barbar steckt in dir, dass du tatsächlich glaubst dieses Theater hier würde seine Ehre wiederherstellen?"
    Die vor Wut funkelnden Augen des alten Legaten zuckten zum Soldaten, und nur ein angedeutetes Kopfnicken zur Tür ließ diesen die Beine in die Hand nehmen und aus der Zelle verschwinden. Dann wieder den Duccius fixierend war das hier wenig mehr als eine Szene von Vater und Sohn, und Vatter hatte Sohnemann gerade noch rechtzeitig davon abhalten können sich unglücklich zu machen: "Ich bin mir sicher, du kennst den Kaiser Nero... der sich auch helfen lassen, und wird bis heute dafür verhöhnt. Wer bist du, dass du glaubst sowas dem Praefectus Praetorio der Urbs antun zu können?"
    Eine abfällige Geste, ein Schritt zur Seite und der Blick zur Tür machte klar, dass er diese Szene für beendet erklärte: "Das Leben des Decimus liegt in der Hand des Kaisers Cornelius, Duccius. Es liegt nicht in seiner, nicht in meiner... und schon garnicht in DEINER. Ob deiner bisherigen Leistungen werde ich so tun, als hätte das hier nicht stattgefunden, als wärst du tatsächlich keiner der Barbaren des Nordens, sondern ein würdiger Mann Roms. UND JETZT RAUS HIER."



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    "UNERHÖRT!", rief der erste, als sich die Soldaten auf sie zubewegten und den Weg zur Porta der nahen Casa bahnten, "WIR HABEN RECHTE!"
    "Genau!", murrte ein anderer, "Plündern, und so! Die anderen dürfen das auch, jawohl!"
    Ein lautes Murren zog sich durch die Menge, die sich passiv aus dem Weg räumen ließ, die Stimmung nach Krawall und Gewalt fiel alsbald in sich zusammen und machte aus dem Haufen eine Gruppe nörgelnder Kinder: "Das ist voll unfair! Ich hab gehört zwei Straßen weiter haben die voll randaliert! Wieso dürfen wir das nicht?"
    "Mennooooohoooo wir wollen auch was kaputtmachen!", beschwerte sich wiederum ein anderer, der demonstrativ die Arme kreuze und die Lippen vorschürzte, "So oft geschieht das nun auch wieder nicht, dass hier Chaos ausbricht! Wir haben ein Recht darauf so richtig die Sau rauszulassen!"


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    Wenige Tage nachdem Rom und der Vescularier gefallen sind, kam ein Bote aus Rom zur Basis der Classis in Ravenna geritten und überbrachte eine Botschaft des flaminischen Feldherrn, der den Praefectus der Classis aufforderte die Waffen niederzulegen und seine Flotte in Ravenna zu sammeln um nicht noch mehr römisches Blut durch römische Hand zu vergießen.


    G. Flaminius Cilo Ap. Cornelio Palmae s.d.


    Wie du sicherlich schon gehört hast, ist Rom mittlerweile unser. Die Tore wurden geöffnet und die Stadt ohne größere Gewalt genommen, der Widerstand von Seiten der Truppen des Usurpators war kaum nennenswert. Wir konnten die Stadt innerhalb dreier Tage befrieden und kurz danach des Vesculariers habhaft werden. Zwar tot, aber wir haben ihn. Bisweilen wird die Nachricht von seinem Tod verbreitet um den noch loyal zu ihm stehenden Truppen die Ausweglosigkeit ihrer Lage zu verdeutlichen. Am wichtigsten ist die Classis Ravennae, die die wichtigen Kornlieferungen aus Aegyptus weiterhin erschweren könnte.
    Wir haben den vom Vescularier installierten Verwaltungsapparat derweil durch unsere Leute ersetzt, nichtsdestotrotz wartet jeden Tag einiges an Arbeit auf uns.


    Der von dir erwähnte ehemalige Procurator weilt in unserem Gewahrsam, ebenso wie eine ganze Reihe von Würdenträgern aus dem Kreise des Vesculariers, derer wir nach der Einnahme der Stadt habhaft werden konnten. Eine Liste wird dir natürlich übermittelt.


    Mit Freuden erwarten wir dein Eintreffen.


    Vale bene,


    G. Flaminius Cilo

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    SECTATORES ASSECTATORES VESCVLARII VIVI CAPTI


    Faustus Decimus Serapio
    ...
    Gaius Octavius Victor
    ...
    Gaius Pompeius Imperiosus
    ...
    Decima Seiana
    ...
    Marcus Iulius Proximus
    ...
    ...
    Paullus Germanicus Aculeo
    ...
    ...
    ...
    Titus Decimus Varenus
    ...



    SECTATORES ASSECTATORES VESCVLARII VIVI FUGI


    ...
    ...
    ...
    ...
    ...
    Lucius Iulius Centho
    ...
    ...
    ...
    ...


    SECTATORES ASSECTATORES VESCVLARII MORTVI


    ...
    ...
    ...


    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Sobald man der Leiche des Usurpators Potitus Vescularius Salinators habhaft geworden war, fackelte man nicht lange und bereitete eine möglichst öffentlichkeitswirksame Präsentation des Untergangs des Mannes vor, der den Bürgerkrieg mit verursacht und letztlich mit seinem eigenen Leben bezahlt hatte. Das Kalkül des flaminischen Feldherrn war seiner Natur und Einbettung in die antike Lebenswelt des römischen Reichs entsprechend pragmatisch: man dachte, sobald die Anhänger des Vesculariers, die in Rom für Unfrieden sorgten ihr Wehren aufgeben würden, sobald sie das tote Angesicht ihres Anführers leibhaftig vor Augen sehen würden. Des weiteren konnte dies die Verbreitung von nützlicher Mundpropaganda nur bestärken: Der Vescularier war tot. So richtig tot. Der Bürgerkrieg war entschieden.
    Natürlich würde man Boten in alle Teile des Reichs entsenden um die Nachricht zu verbreiten, aber die Devise war nach wie vor: je mehr Leute es erzählten, desto wahrer wurde es.


    Der Körper des Vesculariers wurde im Amphitheatrum Flavium zur Schau gestellt, was letztlich rein logistische Beweggründe hatte: der Ansturm würde sicherlich gewaltig sein, und hier konnte man noch am sinnvollsten Menschenmassen durchschleusen... immerhin war das riesige Gebäude genau für diesen Zweck errichtet worden. In der Mitte der Arena war schnell ein Podest errichtet worden, auf welchem der Tote auf einem einfachen aber starken Stuhl drapiert worden war, bevor zwei Reihen von Soldaten drumherum Aufstellung nahmen.
    Der Tote selbst war sämtlichen kaiserlichen Ornats beraubt worden und wirkte in einer einfachen Tunika kaum mehr wie ein abgerissener und außerordentlich voluminöser Niemand von den Straßen. Selbst die Haltung, die man dem Toten verpasst hatte war ziemlich unvorteilhaft, der Tote war halb zusammengesunken und blickte aus toten Augen leicht schielend auf jene die vor ihm standen. Damit auch niemand missverstand um wen es sich hier handelte waren einerseits Schilder mit der Aufschrift


    "P. VESCVLARIVS SALINATOR HOSTIS ROMAE"


    angebracht worden, und immer wieder schrien bestellte Leute die Nachricht ob des Todes des Feindes aller Römer, Mörder des Valerianus und Schlächter der Unschuld in die Menge.


    Summa summarum: unrühmlicher konnte das Ende des dicken Kaisers kaum mehr sein.




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    "Sehrrr gut!" Der Skythe schien zufrieden; erst Recht, als man ihm den Mann nannte, der ihren Auszug aus dem Palast begleiten würde. Er wandte sich um, um in seiner eigenen Sprache seinen Leuten etwas mitzuteilen, woraufhin etwas mehr Bewegung in die Gruppe kam. "Du kommst mit? Wirrr holen Sachen", erklärte der Skythe dann dem Centurio und deutete auf seine Leute, die wohl zur Unterkunft der Leibwache aufbrechen wollten.

    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Lange hatten sie warten und ausharren müssen, die siegreichen Rebellen des Nordens auf die siegreichen Rebellen des Ostens. Seit ihrem Eintreffen in Rom waren drei Wochen an der Zahl vergangen, die Tore waren geöffnet worden und die Plebs hatte die Chance wahrgenommen die Stadt Rom für einen Tag im Chaos versinken zu lassen. Mit großer Kraftanstrengung hatte man die Ordnung wieder hergestellt und zahlreiche Schergen des Regimes festsetzen können (während man nicht verhindern konnte, dass einige es schafften sich abzusetzen) und schließlich den toten Usurpator aus seinem Palast gezerrt. Kurzum: alles stand auf Wechsel.
    Als dann die Nachricht vom Sieg des Cornelius im Süden bei Misenum eingetroffen war, hatte sich wenig mehr als ausgelassene Feierstimmung in den Reihen der Rebellen breitgemacht, denn mit dem Tod des Usurpators und dem Überleben ihres eigenen Princeps war damit das Ende des Bürgerkriegs in Sicht, welcher das Reich schon seit Jahren heimsuchte.


    Als dann endlich die Nachricht eintraf, dass der Cornelier gen Rom marschierte hatte man eiligst das Heer aufgelöst und soviele Truppen zurück in den Norden geschickt wie es verkraftbar war, um die logistische Situation nicht noch stärker zu belasten indem man ein doppelt so großes Heer zu versorgen hatte.
    Und nun, als man hörte, dass der Cornelier weniger als eine Tagesreise vor Rom die Via Appia hinaufmarschiert kam, hatte man alle Vorbereitungen getroffen um dem Mann, der hoffentlich bald als neuer Princeps die Stadt Rom regieren würde, einen würdigen Empfang zu präsentieren.
    Natürlich konnte man nicht alle Soldaten südlich von Rom aufmarschieren lassen, denn es wurden immernoch viele gebraucht um die weiterhin entwaffneten Cohortes Urbanae und die noch nicht wirklich vertrauenswürdigen Vigiles zu ersetzen um die Ruhe in der Stadt zu bewahren. Es waren letztlich wenig mehr als zweitausend Mann, die vor der Stadt blitzend und blinkend darauf warteten, dass den ersten Meldereitern des cornelischen Heeres auch der Heerwurm selbst folgte.


    Von den Stadtmauern selbst konnte man den Heerwurm des Corneliers schon erkennen, es würde kaum mehr zwei Stunden dauern bis der neue Princeps Rom erreichen würde. Der flaminische Feldherr selbst war alt genug um niemandem mehr etwas beweisen zu müssen und erschien schließlich erst auf seinem Pferd, als die Ankunft des Cornelius unmittelbar bevorstand. An der Spitze des Empfangskomitees mit den ranghöchsten Offizieren des Heeres im Gefolge blickte er der Ankunft des Corneliers, dem er die Treue geschworen hatte, relativ gelassen entgegen.


    "Meine Herren... auf diesen Moment haben wir die letzten Jahre hingearbeitet.", brummte er so viel- wie nichtssagend und blinzelte ob der immernoch am südlichen Himmel verlaufenden Sonne.



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    Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg "WAS BEIM TARTAROS IST HIER LOS?", dröhnte die Stimme des flaminischen Feldherrn durch die kleine Zelle, als dieser durch in die Tür getreten und nicht lange brauchte um zu erfassen, dass hier etwas nicht stimmte. Was ja auch keine Kunst war, immerhin war die Pose des Soldaten mehr als nur eindeutig, und das einzige was ihn einen Herzschlag hatte innehalten lassen war die schlichte Überraschung in eine solche Szene hineinzuplatzen.
    Eigentlich war er nur hier, um dem duccischen Tribun einen 'Besuch' abzustatten und dabei einen Blick auf den gefangenen Praefectus Praetorio zu werfen, und als er mit seiner Entourage in die Castra Praetoria geritten kam, konnte er wohl zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, da sich der Duccius gerade beim bisher wichtigsten Gefangenen befand. Die langen Gänge des Carcer durchschreitend sah er gerade noch wie die Wache in der Zelle verschwand, und als er einige Sekunden selbst an der Zelle ankam bot sich ihm eine Szene, die er wohl als letztes zu sehen erwartet hätte.


    "SOFORT AUFHÖREN!", bellte der Feldherr der Rebellen noch in tiefem Bariton, und so ruhig und beherrscht er sich normalerweise zeigte war hier doch unmissverständlich und absolut klar, dass sein Blut sich nahe am Siedepunkt befand: "Duccius. Du wirst mir das SOFORT erklären."



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    Zitat

    Original von Narrator Italiae
    Die Skythen schienen ein Gespür dafür zu haben, dass der neue Mann, der sich jetzt vor ihnen aufbaute, tatsächlich etwas höhergestelltes war. Was ein Tribun war, war ihnen natürlich ohnehin bekannt. "Du bist derrr, derrr hierrr Sagen hat? Weil du sagst, wirrr dürrrrfen gehen?" versicherten sie sich trotzdem noch einmal, um nicht auf unliebsame Überraschungen zu treffen.


    Manius Orcivius Arennianus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/61.jpg "Ich bin der, der hier das Sagen hat.", bestätigte der Tribun ohne jeden Zweifel in der Stimme. Wenn der Feldherr später entschied, doch anders mit den Skythen zu verfahren, war das nicht mehr sein Bier. Eine Horde mit Stahl bewaffneter Skythen durch eine Gruppe mit Knüppeln ausgerüsteter Legionäre niedermachen zu lassen war nichts anderes als das Leben von Soldaten wegzuwerfen, die schon soweit gekommen waren. Im Hintergrund war die anrückende Verstärkung zu hören, und über ihnen schrie irgendjemand, dass der Usurpator gefunden sei. Lief doch alles!


    "Ihr da... hoch mit euch, seht zu, dass ihr den Fetten irgendwie nach draußen bringt.", deutete er auf ein paar der anderen Legionäre, und winkte schließlich einen Centurio herbei, "Und du sieh zu, dass du die Skythen nach draußen bringst und so schnell wie möglich nach Hause schicken lässt."


    Dann wandte er sich wieder an die Skythen: "Dieser Mann wird euch mit ein paar Männer nach draußen begleiten."

    Enter Mob. Ein letztes Mal krachte der behelfsmäßige Rammbock gegen die Porta der Casa und die Scharniere eines Tor brachen überraschen klanglos aus dem Mauerwerk. Der Torflügel kippte nach hinten, allerdings nicht weit, immerhin wurde er von der Barrikade im Inneren des Eingangsbereichs aufgehalten, blieb daran liegen und rutschte mit dem typischen Geschrei von Metall auf Stein leicht nach außen weg.
    Viel lauter allerdings war der Jubel, der aufbrandete als die Truppe mit dem Rammbock erfolgreich war. Es brauchte nicht lange um den Rammbock eilig wegzuschaffen um den Weg freizumachen, und als die ersten drei den Torflügel besteigen wollte, glitten sie hilflos wieder herunter weil der Spalt oben nicht groß genug war um sie hindurch zu lassen. In dem Wahn der Masse brauchte es allerdings nur kleine Impulse der Schwarmintelligenz, um auf die Idee zu kommen die Tür wegzuschaffen. Erst ruckten zwei Leute an dem Flüge, ohne Erfolg, dann vier, schließlich Sechs um das Ding aufzustellen und nach außen fallen zu lassen... ohne darauf zu achten weg denn gerade da stand. Diejenigen, die den Mühen der anderen geifernd zugeschaut hatten, drückten sich gegenseitig weg um dem fallenden Ungetüm zu entkommen.
    Dem Gott der fallenden Türen wurde so ein menschliches Opfer dargebracht, als irgendeine tumbe Nuss also nicht schnell genug vom Fleck wegkam und von der Tür begraben wurde.. und nicht einmal die Zeit fand adäquat zu schreien. Das einzige, was er noch hinbekam war zu Wimmern: 'Helft mir! Diese ... Tür ... zerquetscht ... mir das .... Fleisch!'
    Doch keine Chance: der Mob war in Wallung. Und so war es nicht die Tür, die ihm den Rest gab, sondern die darüber hinweg marschierende Meute. In all seiner Wut war der Mob jedoch aufnahmefähig genug, als dass ein kleiner Funke reichte um einen neuen Schlachtruf zu intiieren... und alsbald schrie der erste nach 'FLEEEEEEISCH!!!!' während er auf die Barrikade zuströmte, und mit groben und unbeholfenen Bewegungen mit den anderen begann diese abzutragen... und immer wieder: "FLEEEEEEEEEEISCH!!!!"


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    Zitat

    Original von Marcus Marius Madarus
    Was Sönke vollkommen in den Kram passte, schließlich wusste man ja nie, ob diese Skythen es sich doch nicht noch spontan überlegten und hier eine Schlägerei anzettelten. Und mit ihren Knüppeln wollte sicherlich niemand gegen die Skythen antreten. Eben drum ging Sönke auf Nummer sicher, zog den Artorier einfach mit sich und schloss sich der kleinen Gruppe an, die wieder ausschwärmte um den offensichtlich toten Kaiser... Usurpator... wie auch immer zu suchen.
    "Meinte der eine von denen nicht, dass der Fette oben läge?" , murmelte Sönke dabei mit Blick auf eine Treppe, die sich vom Innenhof aus nach oben wandte, "Dann sollten wir vielleicht diesen Weg nehmen."
    Sprach's, wartete garnicht erst eine Antwort ab und stapfte schon die Stufen nach oben... wo ein Flur mit noch mehr Zimmern auf sie wartete.
    "Na großartig... wir kommen hier nie wieder raus, ich sag's dir." , fluchte Sönke in seinen mittlerweile doch stark flaumartig von seinem Gesicht abstehenden Bart und machte sich daran mit erhobenem Knüppel Tür für Tür zu öffnen um einen kurzen Blick auf das zu werfen, was sich dahinter auftat.


    Hinter einer eher unscheinbaren Tür lag ein dunkler Raum und in diesem die Leiche des Mannes, der über Rom und sein Reich unter dem Namen Vescularius Salinator geherrscht hatte. Keine Blutlache färbte den Boden unter ihm oder hätte auf dem Flur schon seine Spur verraten und auch seine Gesichtszüge verrieten keine letzte Botschaft. Er war einfach nur tot.

    Zitat

    Original von Narrator Italiae
    Manius Orcivius Arennianus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/61.jpg

    Der Orcivier runzelte die Stirn, als ihm ein einfacher Soldat, offensichtlich von der Secunda, einfach so Bericht erstattet. Hatte er nicht irgendwo den Helmkamm eines Centurio erblickt? Letztlich murrte der Tribun nur abfällig und verteilte dann die ersten Befehle: "DU DA. Geh diesen Gang entlang und organisiere uns hier Verstärkung. Wenn die wissen wo der Usurpator ist, sind wir hier wohl goldrichtig... ihr da, lümmelt nicht so rum, seid wachsam und sucht nach dem Fetten!", bellte er mit einem scharfen Blick, und wandte sich schließlich großmännisch den Skythen zu: "Ich bin Manius Orcivius Arennianus, Tribun der fünften Cohors der ruhmreichen Legio Sexta Victrix. So der Vescularier tot ist, hat sich eure Aufgabe hier wohl erfüllt. Zwischen euch und eurer Heimat stehen zehntausend Soldaten des neuen Kaisers... es ist an der Zeit, heimzukehren. Verhaltet euch friedlich und ich garantiere euch freie Passage in eure Heimat."


    Die Skythen schienen ein Gespür dafür zu haben, dass der neue Mann, der sich jetzt vor ihnen aufbaute, tatsächlich etwas höhergestelltes war. Was ein Tribun war, war ihnen natürlich ohnehin bekannt. "Du bist derrr, derrr hierrr Sagen hat? Weil du sagst, wirrr dürrrrfen gehen?" versicherten sie sich trotzdem noch einmal, um nicht auf unliebsame Überraschungen zu treffen.

    Manius Orcivius Arennianus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/61.jpg Der Orcivier runzelte die Stirn, als ihm ein einfacher Soldat, offensichtlich von der Secunda, einfach so Bericht erstattet. Hatte er nicht irgendwo den Helmkamm eines Centurio erblickt? Letztlich murrte der Tribun nur abfällig und verteilte dann die ersten Befehle: "DU DA. Geh diesen Gang entlang und organisiere uns hier Verstärkung. Wenn die wissen wo der Usurpator ist, sind wir hier wohl goldrichtig... ihr da, lümmelt nicht so rum, seid wachsam und sucht nach dem Fetten!", bellte er mit einem scharfen Blick, und wandte sich schließlich großmännisch den Skythen zu: "Ich bin Manius Orcivius Arennianus, Tribun der fünften Cohors der ruhmreichen Legio Sexta Victrix. So der Vescularier tot ist, hat sich eure Aufgabe hier wohl erfüllt. Zwischen euch und eurer Heimat stehen zehntausend Soldaten des neuen Kaisers... es ist an der Zeit, heimzukehren. Verhaltet euch friedlich und ich garantiere euch freie Passage in eure Heimat."


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    Manius Orcivius Arennianus

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/61.jpg Es war ein Tribun der sechsten Legion, der schließlich von ganz anderer Seite mit zwanzig seiner Männer mitten in die Szenerie stieß. Der Durst nach Ruhm und Abenteuer hatten ihn soweit hergetrieben, und so hatte der Orcivier sämtliche Vorsicht fahren lassen und sich mit seinen Männern an die Spitze des Trupps gesetzt, der von anderer Stelle in den Palast eindrang sobald die Tore offenstanden.


    Misstrauisch beäugte auch er die Skythen, signalisierte aber durch Auftreten und Habitus dass er garkeinen Zweifel daran hatte hier das Kommando zu haben... und das zeigte er auch den anderen römischen Soldaten, die bereits im Innenhof ratlos herumzustehen schienen. "Was geht hier vor sich?", wollte er im gewohnten Befehlston von den Soldaten wissen die bereits hier waren, "Warum steht ihr hier so rum? Und was ist mit denen da?"


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    Die Meute ließ sich nicht beruhigen... eher stachelte sie die Bekundungen aus dem Innern noch an: "LÜGNER!!!" war dabei einer der nettesten Flüche, die in die Nacht geschrien wurden. Es dauerte eine Weile, aber schließlich hatte man einen improvisierten Rammbock herbeigeschafft und begann unter den anfeuernden Rufen der anonymen Masse die Porta der Casa einzurennen. Das Knirschen und Splittern des noch stabilen Holzes waren weithin hörbar, ebenso die Jubelrufe bei jedem Aufprall des Rammbocks: "RUMMS!!"
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    Zitat

    Original von Publius Matinius Avianus
    Ich trat ohne weitere Vorsicht auf die Leibwächter zu und legte mein Schild ab, ließ den Küppel sinken und blickte den an der auch an der Porta zu sehen gewesen war.


    Du. Skythe. Sag. Wo ist der tote Mann. Führe uns zu ihm. Ich versuchte soviel Authorität wie nur möglich auszustrahlen da sicheres Auftreten meist Leute täuschte und man als jemand angesehen wurde der man in Wirklichkeit gar nicht war.


    Diese Art der Ansprache machte auf den großgewachsenen Skythen nicht im Mindesten Eindruck. Fast schon spöttisch schaute der Mann den Legionär an und antwortete in seiner eigenen Sprache. Die Stimme klang dabei reichlich verächtlich und Gestik und Mimik zeigten deutlich, dass er nicht gewillt war, irgendwen irgendwo hin zu führen. Passend dazu blieb er auch einfach stehen wo er war.

    Auf die letzte Aufforderung hin erntete der Soldat nur irritierte Blicke von den Skythen. Da mussten schon ganz andere Dinge passieren beziehungsweise andere Leute kommen, damit sie ihre Waffen ablegten. Und abgeben schon einmal gar nicht, selbst wenn das höchste respektable Leute fordern würden. Und hier verstanden sie nun wirklich nicht, was das sollte. Sie saßen hier herum, sie kämpften nicht und warteten auf irgendjemanden, der das Sagen hatte. Entsprechend tatenlos und stumm blieben sie und beobachteten das weitere Geschehen.