Am westlichen Flussufer:
Numerius Arruntius Lamia
http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/05.jpg Sobald die ersten Prätorianer und Männer der VII. Legion den Fluss über- oder durchquert hatten ließ das blutige Spektakel nicht auf sich warten. Bald entbrannten wütende Hauch- und Stechorgien an den primitiven Verschanzungen am westlichen Ufer, und die Luft war nicht mehr nur erfüllt vom Surren der verschiedenen Geschosse, oder vom wütenden Geschrei jener, die sich in die Schlacht warfen... sondern auch vom Gejammer und hilflosen Geschrei derer, die ihr schon auf die andere Art und Weise zum Opfer gefallen waren. Auf der einen Seite trieben verletzte, sterbende oder tote Kaiserliche, auf der anderen hingen ebenso verletzte, sterbende oder tote Rebellen in den Verschanzungen oder wurden mühsam nach hinten weitergereicht um dort versorgt zu werden.
Arruntius Lamia schlug sich bisher ganz tapfer, auch wenn die Masse des Gegners immernoch auf sich warten ließ. Bisher hatte er nur mit zwei Prätorianern die Klingen gekreuzt, und beide nicht zu Pluto, sehr wohl aber ins kaiserliche Lararett geschickt. Just in dem Moment, in dem Lamia sich hinter seinem Scutum vor einem Schleuderer am anderen Ufer versteckte, erblickte er in den Augenwinkeln den Präfekten der Prätorianer auf seinem Pferd, Faustus Decimus Serapio. Für den einfachen Soldaten waren die Prätorianer ein sowieso nicht unbedingt effektloser Anblick. Einerseits waren sie als sesselpupende Nichtstuer verschrien, andererseits hielt sich ihr Ruf als Elitetruppe relativ hartnäckig, wenn auch niemand wirklich sagen konnte warum. Der Präfekt dieser Truppe maximierte den Ruf in seiner Person nochmal um zehn, und so erstarrte nicht ein Rebell sorgenvoll hinter seinem Scutum beim Anblick des Decimus.
Wer allerdings nicht erstarrte bei dem Anblick war irgendeine tollkühne Geschützmannschaft an einem der Scorpiones auf Seiten der Rebellen, die dem seine Männer anfeuernden Prätorianerpräfekten das Pferd unter dem Hintern wegschossen. Als der Gaul, auf diese kurze Distanz von dem Geschoss schlichtweg durchbohrt, ohne einmal zu röhren niederging schien die Welt eine Sekunde lang den Atem anzuhalten... und dutzende Augenpaare folgten dem Sturz des Decimus in den Astico.
Dass es nur sein Pferd erwischt hat, aber nicht den Präfekten selbst schien niemanden zu stören... noch bevor der Jubel der Rebellen aufbrandete, brüllte der Centurio von Lamias Centurie unüberhörbar für alle: "BEI DEN GÖTTERN, HOLT EUCH DEN MANN!!! BEWEGT EUCH, LOS LOS LOS..!"
Was folgte war ein einziges Chaos: auf beiden Seiten warfen sich Männer in den Fluss, die einen um den Decimus zu retten, die anderen um ihn für die Rebllen gefangen zu nehmen... egal ob tot oder lebendig. Beinahe gleichzeitig erreichten sowohl Männer der Rebellen den reglos im Wasser treibenden Decimus, und es begann ein wildes Hauen und Stechen das keine Rücksichtnahme kannte. Wie wild klammerten sich sowohl Prätorianer als auch Rebellen an den Leib des obersten Prätorianers und zweitmächtigsten Mann Roms, Gladii wurden ziellos hin und hergestochen und bald färbte sich das Wasser um ringsherum blutrot, und sowohl Retter als auch Häscher trieben tot und sterbend ab, während die kleine Schlacht um den Decimus verbittert fortgeführt wurde.
Bis ein Tribun Wind von der Sache bekommen hatte, und gleich einen massiven Ausfall der kompletten Cohors anordnete, mit dem die rettenden Prätorianer letztlich überrollt wurden. Es waren einige Männer auf beiden Seiten in den wenigen Sekunden gefallen, die das ganze gedauert hatte, aber letztlich war der Prätorianerpräfekt tatsächlich in den Händen der Rebellen, die ihn schnellstmöglichst aus dem Fluss in die eigenen Reihen schafften... wo er hocherhoben unter dem Jubel hunderter, nein tausender Rebellen immer tiefer hinter die eigenen Linien gebracht wurde.
_____________________________________________________
Bei Vicetia:
Gaius Flaminius Cilo
http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Selbst für einen alten Könner wie Flaminius Cilo war die Anspannung einer Schlacht kaum zu verbergen gewesen. Zwar lag in diesen ersten langen Momenten der Schlacht kaum etwas in seiner direkten Führung, und er konnte nur darauf warten, dass etwas geschah, was seiner Reaktion bedurfte... was allerdings nicht bedeutete, dass dies die Situation einfacher zu ertragen machte. Der übliche Kleinsprech, mit dem sich die höchsten Offiziere des Heeres ablenkten, war mehr gezwungen als sonstwas anderes, und so fiel man oft genug einfach in andächtiges Schweigen zurück während an der Front Männer schrien, töteten und starben.
"SIE HABEN IHN!!!!", kam ein Melder in deutlich unmilitärischer und sichtlich aufgebrachter Fassung zur Stadtmauer geritten, auf der Flaminius Cilo mit seinem Stab Stellung bezogen hatte um im Zweifelsfall die beste Aussicht über das langgestreckte Schlachtfeld zu haben.
"WEN haben sie, Junge?", hakte der Flaminier nach, bevor einer der jüngeren Offiziere den Jungen wegen seines Erscheinens zurechtwies. Immerhin schien die Nachricht doch wichtig genug zu sein, das im Angesicht eines der Feldherrn zu vergessen.
"DEN PRÄFEKTEN DER PRÄTORIANER! SIE HABEN FAUSTUS DECIMUS SERAPIO!", posaunte der Junge mit freudestrahlendem Gesicht.
"Bei den Göttern... Mars ist mit uns!"
"Großartig, lasst und vorstoßen und die verunsicherten Prätorianer vom Feld jagen."
"Das ist ein Zeichen der Götter! Der Sieg ist unser!", ließen die jüngeren Offiziere sich hinreißen, doch der Flaminier bewertete die Lage anders.
"Der Fluss wird fallen... das sind nicht irgendwelche Barbaren, die beim Tod ihres Richs in Chaos verfallen, das sind Prätorianer. Und sie werden Decimus Serapio wieder haben wollen. Bringt ihn her... bringt ihn weit weg. Am besten ins Lager auf den Hügeln.. meine Herren, folgt mir."
Wenige Momente später stand der flaminische Heerführer auf einem der Türme der vicetischen Stadtmauer und blickte sorgenvoll nach Norden, wo die Prätorianer sich offensichtlich mit zunehmender Wut über den Fluss kämpften, und gen Osten wo die XXIII. Legion sich langsam der von der VI. Legion verbarrikadierten und gehaltenen Brücke Vicetias näherte.
"Folgendes... zieht die XXI. geordnet gen Süden zurück, damit sie westlich von Vicetia die Stellung halten kann und ein Umschließen durch den Feind verhindern kann. Am Fluss werden sie irgendwann einbrechen, und noch können sie sich zurückziehen ohne, dass gleich eine ganze Legion hinterhergerannt kommt. Es wird durch die Stadtmauern definitiv einfacher fallen den Gegner zu Klump zu schießen als am Fluss.
Sagt der Legionsreiterei, dass sie die westliche Talsohle halten soll bis Prätorianer und VI. Legion vollständig über den Fluss gekommen sind. Dann sollen sie tun wofür sie da sind.
Lasst die Mauern bemannen, gebt die Kommandos rund, wir verlagern das Gefecht. Ans Werk, Männer."
Sprach's, und schickte x-Melder von dannen, die dafür sorgten dass getan wurde was aufgetragen ward.
_________________________________________________________
Am westlichen Flussufer:
Numerius Arruntius Lamia
http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/05.jpg Es dauerte nicht lange, und der Druck auf das westliche Ufer wurde mit jeder Minute stärker. Arruntius Lamia hatte schon gefühlte zehnmal die Position gewechselt um sich für einen kurzen Augenblick zu erholen, als er schon wieder einen gefallenen oder verletzten Kameraden ersetzen musste und wieder nach vorne in die Bresche stapfte um wütend Stiche mit dem Gegner auszutauschen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam nun ein Kommando, dass er im Leben nicht erwartet hätte: RÜCKZUG.
Natürlich hatte man ihnen vorher gesagt, WOHIN man sich im Zweifelsfall zurückziehen würde, aber dass tatsächlich das Kommando gegeben würde hatte er einfach nicht geglaubt. Hatten sie nicht noch vor einer Weile den zweitmächtigsten Mann Roms vom Pferd geholt und gefangen? Egal ob tot oder lebendig, das war doch ein riesiger Erfolg für die Rebellen?
Allerdings blieb Lamia nicht viel Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen, immerhin wurden erst die Verletzten mit größerer Eile nach hinten geschleifert, bevor sie sich selbst Stück für Stück aus dem Gefecht lösten und in Formation Schritt für Schritt zurückwichen. Erst waren es nur wenige Schritte, schließlich mehrere, die der Gegner wohl damit verbrachte so schnell wie möglich mehr Männer über den Fluss zu schaffen, und schließlich waren es genug um sich knapp eine Meile weiter südlich westlich von Vicetia direkt an die Stadtmauern anschließend wieder in Stellung zu bringen. Den ersten Vorteil des Rückzugs bekam Lamia sofort zu spüren: seine Cohors gehörte zu jenen die erst einmal nach hinten geschickt wurden um einen Moment auszuspannen. Der erste Nachteil wurde ihm allerdings auch sofort gewahr: sie passierten keine Verschanzungen, sie waren westlich der Stadt quasi in offenem Gelände gegen eine auch nach zahlreichen Verlusten immernoch überlegene Armee aufgestellt.
Andererseits: da gab es ja noch die Reiterei, die vorher nutzlos hinter ihnen Stellung bezogen hatte, und wohl für das gedacht war, was geschah wenn man Lamia und seine Legio aufgerieben hatte.
_____________________________________________________
Auf den Hügeln:
Gaius Flaminius Cilo
http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg
"Hat man Decimus Serapio in Sicherheit gebracht?", fragte der flaminische Feldherr nach, weil niemand sich die Mühe gemacht hatte nach dem Positionswechsel des Stabs auf die Hügel bei Vicetia die Neuigkeit zu berichten.
"Hat man, Legatus, er weilt unter starker Bewachung im Lager, man hat ihn der Obhut der achten Legion anvertraut... ich glaube Tribun Duccius ist nun für ihn verantwortlich.", berichtete einer.
"Die Achte? Der Duccius? Warum gerade die?"
"Soweit wie möglich von den Prätorianern weg.. und das Lager ist der unter den aktuellen Umständen der am wenigsten gefährdete Ort."
"Dann hoffen wir mal, dass der Duccius mit seinem Gast nicht überfordert ist... achja, lebt der noch?"
"Der Duccius? Ja, Legatus... er schien etwas überrascht, aber..."
"Der Decimus."
"Oh, ja, im Moment schon, Legatus. Allerdings weiß man nicht, wie sich das in einigen Moment noch verhält... er hat wohl viel Wasser in den Lungen."
"Der Decimus MUSS überleben. Stellt das sicher.", schloss der Flaminier das Gespräch, und wandte sich wieder der XXI. Legion zu, die gerade den Rückzug abschloss und eine Umschließung Vicetias verhinderte. Jetzt ließ sich nur hoffen, dass die Mauern der Stadt lange halten würden... und die Geschütze darauf und auf den Hügeln ebenso.
Das Manöver war riskant, aber es würde gelingen. Müssen.
[Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/plots/imperium_buergerkrieg_schlachtkarte3.png]
1. Legio XXI. - frei im Felde westlich von Vicetia, wenige Geschütze, noch ca. 4200 Mann
2. Legio VI. - hält Vicetias Stadtmauern mit Geschützen, und anderen Abwehrwaffen, noch ca. 4500 Mann
3. Legio I. - hinter halbwegs ausgebauten Verschanzungen auf einem flachen Hügel, viele Geschütze - noch ca. 4500 Mann
4. Legio II. - hinter halbwegs ausgebauten Verschanzungen auf einem flachen Hügel, viele Geschütze - noch ca. 4500 Mann
5. Legio VIII. - hinter halbwegs ausgebauten Verschanzungen auf einem flachen Hügel, viele Geschütze - noch ca. 4500 Mann
6. 20 Turmae Legionsreiterei - ca. 640 Mann
7. Ala I. Flavia - berittene Auxiliare - ca. 500 Mann
8. Cohors III. Brittanorum - berittene Auxiliare - ca. 500 Mann
9. Ala I. Scubulorum - berittene Auxiliare - ca. 450 Mann
10. Ala II. Numidia - berittene Auxiliare - ca. 500 Mann
11. Cohortes Praetoriae - überquert den Fluss - noch ca. 4600 Männer
12. Legio VII. - überquert den Fluss - noch ca. 4100 Männer
13. Legio XIII. - greift Brücke von Vicetia an - noch ca. 4500 Männer
14. Legio XIV. - greift Legio I. an - noch ca. 4500 Männer
15. Legio XXV. - greift Legio II. an - noch ca. 4500 Männer
16. Legio XXXIII. - greift Legio VIII. an - noch ca. 4500 Männer
17. Equites Singulares - deckt nördliche Flanke der Kaiserlichen - ca. 1000 Mann
18. Cohors V Callaecorum Lucensium equitata - deckt nördliche Flanke der Kaiserlichen - ca. 500 Mann
19. Cohors III Batavorum equitata miliaria - deckt nördliche Flanke der Kaiserlichen - ca. 1000 Mann
20. Ala I Ulpia - deckt südliche Flanke der Kaiserlichen - ca. 500 Mann
21. 8 Turmae Legionsreiterei - deckt südliche Flanke der Kaiserlichen - ca. 250 Mann
22. Mercenarii Germani - verschwunden - ca. 1000 Mann
[SIZE=7]TDV[/SIZE]