Beiträge von POTITUS VESCULARIUS SALINATOR

    Potitus lachte abermals ungehemmt auf. "Davon bin ich überzeugt, bester Purgitius, davon bin ich überzeugt." Bei einer hübschen jungen Braut dürfte das auch kaum in Mühen ausarten. Noch bevor er das Thema vertiefen konnte, wurde Salinator vom Hausherrn angesprochen. Das war ein echter Nachteil bei dieser Hochzeit, daß die Braut ausgerechnet eine Patrizierin war. "Tiberius. Salve. Ein prachtvoller Rahmen für solch eine Zeremonie, Dein Haus."

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    Original von Marcus Decimus Flavus



    Potitus wußte im ersten Moment nicht, ob er lachen oder verzweifeln sollte. Er entschied sich dann aber für ersteres. "HAHAHAHA." Vor Vergnügen schlug er sich gar auf den Schenkel. "Nein, nein, was für ein Scherz. Das ist wohl der Traum eines jeden jungen Soldaten, gleich welchen Ranges. Zuhause ist es doch immer am Schönsten und das Essen schmeckt dort am Allerbesten. Nein, Tribun, Du wohnst in Deiner eigenen kleinen Casa hier in der Castra. Du bist nun Soldat." Gerade bei den letzten Worten wurde der Blick des Praefectus Urbi durchdringender und stechender.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    MARCUS DECIMUS FLAVUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VII ID IUN DCCCLIX A.U.C.
    (7.6.2009/106 n.Chr.)
    .


    ZUM
    TRIBUNUS COHORTIS URBANAE - COHORTES URBANAE


    Potitus Vescularius Salinator

    Potitus machte sich nicht die geringsten Gedanken darüber, daß er ein wenig zu spät zur Hochzeitsfeier erschien. Das Opfer war gerade beendet und offenbar positiv verlaufen, wenn er frohen Gesichter ringsum richtig deutete. Und das bedeutete, daß der zeremonielle Teil nicht mehr sehr lange dauern würde. Ohne groß Rücksicht zu nehmen, drängte sich Salinator nach vorne, um besser sehen zu können. Und auch gesehen zu werden. Die Hände der Brautleute wurden ineinander gelegt, die Braut sprach die traditionellen Worte. Dann war der Bräutigam dran. Auch er sprach fehlerfrei die traditionellen Worte, sicher ein gutes Omen. Es war vollbracht.


    Mit festem Schritt trat Salinator vor, um zu gratulieren. Schade, daß man von der Braut so wenig sah. "Was für eine schöne Zeremonie", sagte er lächelnd, und so erfrischend kurz, dachte er dabei. "Purgitius, ich wünsche Dir und Deiner holden Angetrauten alles Gute für die Zukunft und vor allen Dingen viele Kinder. Aber dafür wirst Du ja schon sorgen! HAHAHAHA."

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    Original von Marcus Decimus Flavus


    Potitus nahm die eher mäßige Begeisterung des Tribuns was das Training anging durchaus wahr. "Dein Cousin. Das ist gut. Ich werde ihn gleich rufen lassen. Er wird Dich durch die Castra führen und wird auch Dein Training organisieren. Du stehst im Rang über ihm. Aber vergiß nie, daß er über große Erfahrung verfügt."


    Salinator rief den Scriba herein und trug ihm auf, Decimus Serapio herzubefehlen. Dann lehnte er sich ein wenig zurück. "Hast Du noch irgendwelche Fragen?"

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    Original von Tiberius Prudentius Balbus



    Potitus schmunzelte. Dieser Decimus Verus wollte also vor allen Dingen einen guten Posten. Mit gutem Verdienst. "Soll er sich zunächst als Curator Calendariorum bewähren", entschied er kurzerhand und machte eine wegwischende Handbewegung. "Was gibt es sonst noch?"

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    Original von Marcus Decimus Flavus


    Potitus hob eine Augenbraue, als der junge Mann von Loyalität und Verschwiegenheit sprach. Und davon, von ihm lernen zu wollen. "Wir werden sehen, ob Du Dich dafür als würdig erweist. Vorerst solltest Du militärische Erfahrungen sammeln. Du wirst die Dienstpläne erstellen und auch ab und an mit auf Patrouille gehen, um zu sehen, wie der Alltag der Männer aussieht. Außerdem wirst Du am Training teilnehmen." Etwas Körperertüchtigung konnte einem jungen Burschen ja nicht schaden. "Bist Du mit Faustus Decimus Serapio verwandt?"

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    Original von Tiberius Prudentius Balbus


    Potitus betrachtete Balbus und überlegte, was dieser wohl denken mochte. Vermutlich glaubte er, ihm ein Schnippchen geschlagen zu haben. Sollte er dies ruhig denken.


    Erstaunlich jedenfalls, wie er auf diesen Decimus Verus reagierte. Er schien geradezu verletzt wegen der Sache beim Consilium. Aber eine wirkliche Antwort gab er nicht. Es schien eine persönliche Abneigung zu sein. Und auch wenn Balbus dies herauszufordern versuchte, sah Salinator nicht die geringste Veranlassung, sich zu rechtfertigen. "Und was genau wären die unangebrachten Optionen? Sowie ich auch weiterhin von Dir hören möchte, was Du gegen diesen Mann für Vorbehalte hast. Allein die Tatsache, daß er einen bewegten Lebenslauf hat, kann doch nicht der Grund sein."

    Potitus ließ den Blick über die Männer streifen, die bereits auf der Treppe bereitstanden, um den "verlorenen Sohn" willkommen zu heißen. Würdigen Schrittes stieg er die Stufen hinauf, um sich den Consuln hinzu zu gesellen. Dabei nickte er den Senatoren, an denen er vorbeischritt, zu, wobei er Aelius Quarto ganz zufällig übersah, da er gerade damit beschäftigt war, einen anderen Senator zu begrüßen.


    "Brotspenden? HAHAHAHA", lachte er belustigt, als er sah, wie das Volk sich um die Wagen mit den großzügigen Gaben drängte. "Ich frage mich gerade, wer hier wen begrüßt."

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    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    ...
    Dann, mittlerweile war die vierte Tabula und damit auch eine Unzahl von Angelegenheiten abgegrast, kam Balbus zu den Entscheidungen bezüglich einiger freier ritterlicher Posten. Unter anderem kam dann auch die vakante Stelle einer der Curatores Calendariorum in Italia an die Reihe.


    "Hierfür hat sich Decimus Verus beworben. Er war bis vor Kurzem Centurio der Classis Misenensis und hat in der Vergangenheit auch bereits Verwaltungserfahrung als Magister Scriniorum der Regio Italia gesammelt."



    Potitus schaute Balbus mit ausdrucksloser Miene an, als dieser mit Fragen und Anliegen begann, die doch eher minderer Wichtigkeit waren. "Du stiehlst mir meine Zeit, Procurator Prudentius", stellte er kühl fest. Zwar erhielt Balbus zu jeder Frage eine Antwort, doch Salinator legte dabei sogleich fest, welche Anliegen in Zukunft von den Procuratoren selbst zu erledigen waren und welche er weiterhin selbst zu entscheiden gedachte. Die Arbeit der Procuratoren mitzuerledigen, das lag ganz sicher nicht in seinem Interesse.


    Erst später wurde es dann wieder interessanter. Als es um die Besetzung freier ritterlicher Posten ging. "Decimus Verus? Mir ist, als hättest Du Dich vor nicht allzu langer Zeit recht negativ über ihn geäußert. Hältst Du ihn nun dafür geeignet, solch einen Posten auszufüllen?"

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    Original von Faustus Decimus Serapio
    “Ja Praefectus, aber nur ganz kurz.”, antwortete ich mit leuchtenden Augen. ”Ich weiss also noch nichts über die genaueren Umstände.”
    Die Freude machte mich redselig. ”Es ist wie ein Wunder, ihn nach all der Zeit wohlbehalten wiederzusehen. Er ist ja mein Onkel, und er war mein Legat, und ich danke allen Göttern dafür, dass sie ihn am Ende doch in die Heimat zurückgeführt haben.”



    Potitus hob eine Augenbraue angesichts der plötzlichen Redseligkeit des Centurios. Es wurde nicht ganz deutlich, ob ihm dies nun angenehm war oder ob er sich davon gelangweilt fühlte. "Sobald Du die näheren Umstände in Erfahrung gebracht hast, berichtest Du mir darüber." Livianus konnte sich immerhin zu einer ernstzunehmenden Größe in Rom entwickeln. "Wir nehmen ja schließlich alle Anteil an seinem Schicksal."


    Damit war das Thema für Salinator allerdings auch erst einmal erschöpft. "Gibt es sonst noch neue Erkenntnisse?"

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    Original von Marcus Decimus Flavus
    Marcus tat wie ihm geheißen und setzte sich auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch des Praefectus Urbi stand. Das ungute Gefühl hatte sich immer noch nicht gelegt, auch wenn der Beginn des Gesprächs keineswegs unangenehm begann. Der junge Decimer sammelte sich kurz und antwortete dann.


    "Eine praktische Erfahrung konnte ich bis dato noch nicht sammeln. Ich habe lediglich des Examen Primum an der Academia Militaris Ulpia Divina abgelegt und plane nach meiner offiziellen Ernennung zum Tribun auch das Examen Secundum anzustreben. Mein Wissen ist bisher also eher theoretischer Natur."



    Potitus erschlug eine Fliege, die sich erdreistet hatte, sich auf die Wachstafel zu setzen, die er gerade bearbeitet hatte. Achtlos warf er das tote Insekt zur Seite. Einen Moment lang mochte unklar sein, ob er Flavus überhaupt zugehört hatte. Doch diese Zweifel wurden durch seine folgenden Fragen sogleich ausgeräumt. "Erst das Primum? Noch nicht das Secudum? Das ist etwas wenig, Tribun. Ich erwarte, daß Du das Secundum baldmöglichst nachholst." Ein ganz klarer Minuspunkt in Salinators Augen, daß der Tribun das Examen Secundum noch nicht abgelegt hatte. "Berichte mir doch mal, was für Vorstellungen Du bezüglich Deines Tribunats mitbringst."

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    Original von Marcus Decimus Flavus
    Marcus nickte dem Scriba zu, atmete noch einmal tief durch und trat dann durch die geöffnete Türe in das Officium des Praefectus Urbi. Warum er blos so lange gebraucht hat? Irgendwie bereitete ihn diese Tatsache ein merkwürdiges Gefühl, doch dafür war nun kein Platz. Direkt nach der Türe blieb er stehen und neigte seinen Kopf, um den mächtigsten Mann Roms standesgemäß zu begrüßen. Man musste schließlich einen guten Eindruck auf seine zukünftigen Vorgesetzten machen.


    "Salve Praefectus Urbi."



    Potitus strich gerade schwungvoll einen Namen von einer Liste, deren Zweck von weitem nicht zu erkennen war. Doch das leichte Lächeln, das seine Mundwinkel umspielte, zeigte deutlich, daß ihm dies gerade Freude bereitet hatte.


    Als der Tribun eintrat, blickte Salinator auf und nahm das respektvolle Neigen des Kopfes wohlwollend zur Kenntnis. "Salve, Tribun. Nimm doch Platz." Er deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. "Nun, Tribun. Berichte mir doch mal, wie es um Deine Vorbildung in Sachen Militär aussieht." Nicht, daß er das nicht wüßte. Aber sollte der Junge mal äußern, wie er sich selbst einschätzte.

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    Original von Faustus Decimus Serapio
    Zackig stiefelte ich in das Officium Vescularius’, stand stramm und salutierte vor dem Mann, der zur Zeit wahrscheinlich der mächtigste in Rom war.
    ”Ave Praefectus Urbi! Ich melde, dass Senator Marcus Decimus Livianus, der“ - War er immer noch noch Legat? Das war die Frage. Für mich in meiner unverbrüchlichen Loyalität schon, aber als Legat hätte er ja nicht ins Pomerium hineingedurft. - ”als Legat die Prima nach Parthien geführt hat, aus der Gefangenschaft zurückgekehrt ist. Er ist vorhin auf dem Marsfeld eingetroffen, und begibt sich jetzt in die Casa Decima.”



    Potitus hatte sich zurückgelehnt und tappte mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte, als Serapio eintrat. Nachdenklich schaute er den Centurio an und erwiderte den zackigen Gruß mit einem leichten Nicken. "Salve, Centurio." Ja, das war tatsächlich eine wissenswerte Neuigkeit. "Nun, er wird Erholung sicher nötig haben. Hattest Du schon Gelegenheit, Deinen Verwandten zu begrüßen?" War Serapio nicht der... hm, Neffe von Livianus?

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    Original von Marcus Decimus Flavus
    Es dauerte nicht lange, bis Marcus die Räume des Stadtpräfekten gefunden hatte und sich dort beim zuständigen Scriba anmelden konnte. Auch ihm erklärte er den Grund seines kommend und legte das amtliche Schreiben der Palastverwaltung vor, das ihm für das Tribunat legitimierte.



    Der Schreiber nahm das Schriftstück entgegen und prüfte es eingehend. "Warte hier", forderte er Flavus auf und verschwand mitsamt Schriftrolle im Officium des Praefectus Urbi. Und nun hieß es warten. Denn der Schreiber blieb recht lange in dem Officium. Als er wieder herauskam, nickte er Flavus zu. "Du kannst nun eintreten."

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    Original von Faustus Decimus Serapio
    "Centurio Decimus, ich habe eine wichtige Neuigkeit für den Praefectus!" meldete ich mich beim Sekretär des Vescularius Salinator, nachdem ich vom Marsfeld eilends zur Castra zurückgekehrt war. Der Mann ging mich anmelden, und ich ordnete meine Erscheinung während ich wartete. Noch immer trug ich diesen Ausdruck tiefempfundener Freude im Gesicht – auch wenn ich mich jetzt wieder um centurionenhafte Strenge bemühte, ich war einfach zu glücklich dafür.



    Der Schreiber kannte den Centurio mittlerweile und so fragte er kurz beim Praefecten nach. Nur kurze Zeit später war er zurück. "Du kannst eintreten."

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    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Als er hereingebeten wurde, trat Balbus, gefolgt von einem der voll beladenen Schreiber, ein.


    "Salve Praefectus, danke dass du mich empfängst." sagte er, ohne das er wirklich dankbar war, denn eigentlich war er der Meinung, dass der Vertreter des Kaisers sich hin und wieder mal im Palast sehen lassen sollte.


    "Es gibt einige Dinge, die du als Vertreter des Kaisers entscheiden musst."



    Potitus schaute zunächst nicht einmal auf, als Balbus eintrat. Er studierte in aller Ruhe die Wachstafel zuende und drückte dann sein Siegel in das Wachs. Dann trank er einen Schluck aus seinem Becher, bevor er sich Balbus zuwandte. "Salve." Es blieb zu hoffen, daß diese ganzen Schriftstücke im Arm des Schreibers nicht für ihn bestimmt waren. Nicht, daß er dem Mann irgendwelche Beachtung schenkte.


    "Nun, warum setzt Du Dich nicht und fängst damit an?" Salinator deutete auf einen Stuhl, lehnte sich zurück und zog den Teller mit Käsestücken, Oliven und Nüssen etwas näher zu sich heran.