Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Für ihn war das Thema erledigt und er hoffte das sie verstand wie er es gemeint hatte. Sicher mochte sie seine Sklavin ein und er ihr Dominus, doch gerade als solcher hatte er Verantwortung für sie. Und er nahm diese Verantwortung ernst, so wie er die Verantwortung die Verantwortung für die Miles und seine Klienten ernst nahm.


    "Reichst du mir etwas von dem Brot ?" fragte er, während er auch eine Garnele probierte. "Ich denke ja, sie werden ihr schmecken. Sie liebt Meeresfrüchte"

    Es schien zu wirken, ihre Reaktion war jedenfalls so, wie er es erwartet hatte. Jede Strafe für Cato von der sie erfuhr, wäre eine Strafe für sie. Denn sie beide hätten das Kreuz verdient und wenn ihr Domine meinte sie zu verschonen, konnte er nichts dagegen tun. So sehr er den Legatus schätzte, dieser Sklavin war er sicher zu nachsichtig.


    "Dich kann ich nicht bestrafen, doch wenn es stimmt was du sagst, wird seine Strafe auch deine sein."


    Er wandte sich nicht wieder um, schüttelte beiläufig den Kopf. Irgendwie konnte er ihrer Beteuerung nicht trauen, zu sehr war immer noch Novas Fehltritt in seinem Gedächnis. Er konnte solchen Liebesbeteuerungen nicht mehr wirklich glauben.


    "Wir werden sehen...."* sagte er nur und verliess das Praetorium.

    Titus
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    Als Titus die kleine Sklavin erblickte, wandelte sich das leichte Grinsen in ein fröhliches Lächeln.


    "Da is ja die hübschest Sklavin des Hauses. Das is sie doch oder ?" meinte er zu Ikarus, klopfte ihm dabei kräftig auf die Schulter. Mit ein paar Schritten ging er auf Rahel zu und nahm ihr das Tablet ab.


    "Leistest du uns gesellschaft, hübsche Rahel ?"

    Er nahm das wieder gefüllte Gla und nahm einen Schluck. Das Furianus diesen Posten angenommen hatte, war für ihn eine Selbstvertändlichkeit.


    "Der Imperator befahl ihn auf diesen Posten. Es war seine Pflicht !"


    Ihren Ärger konnte er nur bedingt verstehen, es war eine Selbstverständlichkeit für ihn den Befehl des Imperators hinzunehmen.


    "Du könntest auch nach Hispania reisen,... "

    "Du willst also mir verwehren, morgens meinen Puls zu essen, auch wenn dir die Culina erlesene Speisen vorsetzt," entgegnete er ihr genauso leise lachend, die Szene schon Bildlich vor den Augen, wie sie auf dem Balkon der Villa sass und ihn mit Pulsschalen bewarf. "Ich glaube nicht, das ich diesen Eingriff in meine Essgewohnheiten zulassen kann," fuhr er scherzend fort, ein breites Lächeln auf seinen Lippen, welches so ihm Gegensatz zu zum gespielt Ernsten Tonfall seiner Worte stand. "Da müsste ich ja aus Prinzip auf Puls bestehen, am besten so wie Titus ihn stets zu bereitet hat, so das er sich mehr als Geschossmaterial eignet, denn zum essen." Leicht schüttelte er den Kopf, nein, Titus Puls war stets der schlimmste von allen Gewesen. Langsam streckte er seinen Arm aus, berührte sie sachte ab ihrer Schulter und fuhr zärtlich ihren Hals und Wange entlang. "Ich schätze doch Puls genauso wenig wie du, Helena, ich würde doch nie freiwillig dir Puls vorsetzen, meine Liebe."


    Es waren diese letzten beiden Worte, die so sehr davon zeugten, wie sehr er sie schätzte, welche Emotionen er für sie hegte, Emotionen, die ihm wohl selbst nicht ganz und gar bewusst waren. Und es waren nicht unbedingt die Worte, welche er verwandte, denn diese waren sicherlich unverfänglich und ein Mann konnte sie unbesorgt fast jeder Frau gegenüber verwenden, nein, es war sein Tonfall mit dem er sie sprach, diese leise, sanfte Betonung, die so vielmehr aussagte, als die Worte selbst.


    Seine Hand ruhte sachte auch ihrer Wange, als er leise fortfuhr, sein Blick in ihre Augen gerichtet. "Selbst wenn ich wieder in den Legionen dienen sollte und du mich in entlegene Ecken des Imperiums begleiten solltest, werde ich dafür sorgen, das du niemals Puls essen musst." Und mit einem mal stieg in ihm die Frage auf, was den passieren würde, wenn sein Aedilat zu ende wäre, wohin ihn der Weg seiner Pflicht führen würde. Und so manches davon gefiel ihm nicht, denn es hiess, das er vielleicht in die entlegenste Ecke des Imperiums in einer Legion dienen müsste, sei es seine alte Einheit in Germania, oder eine Legion in Syrien... Doch er wollte gerade jetzt nicht daran denken, wenn es soweit war, würde es einen Weg geben, das sie beide sich nahe sein konnten.


    Er liess sie nicht aus den Augen, als sie den Wein probierte, wie sie lächelte, wie ihre Lippen den Becher berührten und er musste bei ihren Worten lächeln. "Er stammt in der Tat von Lucius, ihn aber als Geschenk zu betrachten, wäre etwas zu viel schliesslich stammt er von meinen Gütern dort in der Region. Ich ziehe eigentlich den Roten vor, aber dieser passt einfach besser zu den Meeresfrüchten." Leicht schüttelte er den Kopf, Hispania hatte er so lange nicht gesehen, zu viel hatte er in den letzten Jahren nur die Legionslager gesehen. "Es ist traurig, mir gehören herrliche Weinberge in Hispania und ich habe sie selbst noch nie gesehen. Das würde ich gerne ändern und sie zusammen mit dir mir ansehen. Wie auch gerne wieder einmal nach Gallien reisen würde, den Ort meiner Kindheit besuchen." Er nahm den Becher entgegen, spürte, während er selbst einen Schluck nahm, wie ihre Hand seine Brust berührte, genoss dieses leichte Kribbeln, das er stets hatte, wenn ihre Finger seine Haut berührten.


    Langsam stellte er den Becher hinter sich ab, ohne hinzuschauen stellte er den Becher direkt auf die Kante der Sänfte, so das dieser stabil stehen blieb. "Es muss eine Fügung der Götter gewesen sein, welche uns zusammen führte, und unser beider Weg am Ianusbogen zusammen führte und uns hierher führte." Bei diesen Worten nahm er die Schale, welche bisher zwischen ihnen gestanden hatte und stellte sie hinter sich. Langsam rutschte er naher an sie, zog auch etwas zu sich, so das sie dicht bei einander lagen, sein linker Arm und Hand halb unter ihr liegend und er leicht über sie gebeugt. Seine rechte Hand strich zärtlich über sie, beginnend an ihrem Becken, über ihren Bauch bis sie schliesslich ihren Busen erreichten. Sein Blick hatte den Weg seiner Hand verfolgt, dann aber beugte er sich zu ihr herab, küsste sie zärtlich, während seine Hand sich von ihr löste und in den Schale hinter sich griff und eine der Garnelen nahm.


    "Möchtest du noch eine Garnele ?" fragte er sie leise flüsternd, sein Kopf dicht an ihrem, vielleicht nur eine Handbreit Platz zwischen seinen Lippen und ihren, an die er die Garnele hielt.

    Der Streitwagen des Briten hält mit unverminderter Geschwindigkeit auf den Schildwall zu, ohne darauf zu achten, das ein Mann in seinem Weg liegt. Das blaugefärbte, lange und fettige Haar weht leicht im Fahrtwind und immer wieder stösst der Brite in sein Horn, die Zügel hält er in der linken, während die rechte einen Wurfspeer umschliesst, bereit diesen, wie auch weitere, die im Köcher neben ihm sind. Der Legionär am Boden hingegen ist bis auf seinen Pugo, den kleinen Dolch am Gürtel unbewaffnet.


    Gerade ist der Wagen heran, da schafft es der Legionär sich zur Seite zu werfen, die Räder, deren Narben mit furchterregenden und schon blutigen Klingen besetzt sind, verpassen ihn nur knapp. Doch der Legionär beschränkt sich nicht darauf, einfach nur so mit dem Leben davon gekommen zu sein, sondern greift nach dem Wagen und schafft es, die Plattform zu ergreifen. Und irgendwie vollbringt er das Wunder und schwingt sich auf Wagen herauf. Der Brite hat bereits seinen Speer geworfen. Wenn er allerdings überrascht von dem Erscheinen des Briten überrascht ist, zeigt er es nicht, sondern holt mit seiner Faust aus und trifft den Legionär ins Gesicht.


    Dieser schwankt, doch er fällt nicht vom Wagen, er kann sich am Wagen festhalten und stürtzt sich dann auf den Briten. Auf dem dahin rasenden Streitwagen bricht ein wilder Kampf aus. Nach kurzer Zeit lässt der Brite die Zügel fallen, die Pferde suchen sich ihren eigenen Weg durch die Arena. Zwischen den beiden Männer wogt der waffenlose Kampf hin und her. Ein um das andere Mal gelingt es den Briten, den Legionär so weit über den Wagenrand zu drängen, das dieser droht, in die Räder zu geraten oder aber von der Arenawand zermalmt zu werden.

    Während wartete hatte er sich etwas im Attrium umgesehen, allerdings ohne dabei sich von dem Platz zu entfernen, an dem er steht. Nein, es ist nur der Blick des hochgewachsene Mannes, der durch das Atrium wandert. Wahrscheinlich hätte er auch die Hände hinter dem Rücken verschränkt, wenn er nicht in eine Toga gewandet wäre. Doch alles an seiner Haltung zeigt, das hier immer noch der Soldat steht, der er gewesen war, als er in den Cursus Honorum eintrat.


    Nur das Lächeln, das sich auf seuin Gesicht legt, als seine Cousine das Attrium betritt, verrät, das in der letzten Zeit sich einiges in seinem Leben verändert hat und sich noch weiter am Verändern ist.


    "Livia. Verzeih das ich dich so lange nicht mehr besucht habe."


    Er folgt ihrer Einladung und setzt sich. Entgegen seiner üblichen Direktheit, beschränkt er sich heute zunächst mit dem Austausch von Höflichkeiten.


    "Es geht mir gut, danke. Ich hoffe dir und deinem Gemahl geht auch gut ?"

    "Ich werde deine Antwort erwarten,"meinte Tiberius Vitamalacus knapp. Vielleicht wäre jetzt der Momernt für ihn, die Casa Iulia zu verlassen, doch etwas hielt ihn zurück. Er hatte die Antwort von Seneca erhalten, die er heute zu erwarten hatte, so war dieses Gespräch eigentlich vorbei, doch als sein Blick wieder einmal auf Helena traf, wusste er, das er gerne noch etwas mit ihr allein wäre, bevor er an diesem Tag sich wieder den Alltagsgeschäften widmete.


    Doch es schien es ihm auch nicht angemessen, jetzt den Wunsch zu äussern allein mit Helena sprechen zu dürfen. Auch sollte Seneca auch die Zeit bekommen, über ihr beider Wunsch nachzudenken. So wandte er sich wieder an Seneca.


    "Ich will nun deine Zeit nicht weiter beanspruchen, für heute wurde gesprochen, was zu sprechen war und ich hoffe, das wir bald weiter sprechen können."

    Er schüttelte leicht den Kopf, so hatte er es nicht gemeint. Wie würde eine diskrete Affaire seiner Sklavin mit dem Bruder von Helena seinem Ansehen schaden können. Es würde ihm höchstens Ärger mit Helena bereiten können, wenn zwischen Rahel und Constantius mehr entstehen würde ausser einer kleinen Affaire.


    "Rahel, es geht mir nicht um mein Ansehen, sondern um dich."


    Er stellt sein Glas ab, geht einen Schritt auf Rahel zu und legt einen Arm leicht um sie. Es ist keine anzüglich gemeinte Geste, sondern vielmehr fürsorglich und besorgt.


    "Ich weiss, wie es ist, jemand zu lieben, den man nicht lieben darf. Es tut weh. Und diesen Schmerz will ich dir ersparen."


    Dann tritt er wieder ein einen Schritt zurück.


    "Aber genug davon,... lass uns was essen,.... "

    Er schweigt einen Moment, trinkt einen kräftigen Schluck Wein und stellt seinen Becher wieder ab, damit ein Sklave ihm nachfüllen kann. Genau wie die Verlobung seiner Cousine, scheint auch die Verlobung von Claudia ihm zu lang zu dauern.


    "Dann hoffe ich für euch, das er bald zurückkehrt."

    Die Schritte des Tiberius Vitamalacus hallten auf dem Fussboden der Casa so wie die Schritte eines Soldaten es zu tun pflegten. Im Attrium angekommen blieb er stehen, verharrte aufrecht stehend, nickte nur knapp dem Sklaven zu und wartete dann auf das erscheinen der Hausherrin.

    Zitat

    Original von Ursus
    Schon wieder klopfte einer so an die Porta. Wenn das so weiter ginge, dann würden sie bald die Eingangstür auswechseln müssen. Kam da schon ein Spal raus? Ah nein, das war nur ein Viech. Da, jetzt laufts weg...


    Huch, da stand ja einer noch draußen.


    Ja bitte?


    Die kalten dunklen Augen des Tiberius Vitamalacus musterten den Ianitor eindringlich.


    "Tiberius Vitamalacus. Ich wünschte die Dame des Hauses zu sprechen...."

    "Ja, ich hörte davon."


    Unweigerlich musste er die Zeit nach seinem Aedilat denken. Wo hin würde ihn der Weg führen ? Zurück zu den Legionen ? In ein civiles Amt ? Der Soldat in ihm verlangte den Weg zurück in die Legion, doch der Mann, der gerade die Zuneigung einer Frau entdeckt hatte, wollte Rom nicht wirklich verlassen.
    Sicher war eines, so wie Claudias Verwandeter nach Hispania versetzt werden, das wollte er nicht...


    "Dann wird es sicher noch dauern, bis zu eurer Hochzeit ?"