"Du willst also mir verwehren, morgens meinen Puls zu essen, auch wenn dir die Culina erlesene Speisen vorsetzt," entgegnete er ihr genauso leise lachend, die Szene schon Bildlich vor den Augen, wie sie auf dem Balkon der Villa sass und ihn mit Pulsschalen bewarf. "Ich glaube nicht, das ich diesen Eingriff in meine Essgewohnheiten zulassen kann," fuhr er scherzend fort, ein breites Lächeln auf seinen Lippen, welches so ihm Gegensatz zu zum gespielt Ernsten Tonfall seiner Worte stand. "Da müsste ich ja aus Prinzip auf Puls bestehen, am besten so wie Titus ihn stets zu bereitet hat, so das er sich mehr als Geschossmaterial eignet, denn zum essen." Leicht schüttelte er den Kopf, nein, Titus Puls war stets der schlimmste von allen Gewesen. Langsam streckte er seinen Arm aus, berührte sie sachte ab ihrer Schulter und fuhr zärtlich ihren Hals und Wange entlang. "Ich schätze doch Puls genauso wenig wie du, Helena, ich würde doch nie freiwillig dir Puls vorsetzen, meine Liebe."
Es waren diese letzten beiden Worte, die so sehr davon zeugten, wie sehr er sie schätzte, welche Emotionen er für sie hegte, Emotionen, die ihm wohl selbst nicht ganz und gar bewusst waren. Und es waren nicht unbedingt die Worte, welche er verwandte, denn diese waren sicherlich unverfänglich und ein Mann konnte sie unbesorgt fast jeder Frau gegenüber verwenden, nein, es war sein Tonfall mit dem er sie sprach, diese leise, sanfte Betonung, die so vielmehr aussagte, als die Worte selbst.
Seine Hand ruhte sachte auch ihrer Wange, als er leise fortfuhr, sein Blick in ihre Augen gerichtet. "Selbst wenn ich wieder in den Legionen dienen sollte und du mich in entlegene Ecken des Imperiums begleiten solltest, werde ich dafür sorgen, das du niemals Puls essen musst." Und mit einem mal stieg in ihm die Frage auf, was den passieren würde, wenn sein Aedilat zu ende wäre, wohin ihn der Weg seiner Pflicht führen würde. Und so manches davon gefiel ihm nicht, denn es hiess, das er vielleicht in die entlegenste Ecke des Imperiums in einer Legion dienen müsste, sei es seine alte Einheit in Germania, oder eine Legion in Syrien... Doch er wollte gerade jetzt nicht daran denken, wenn es soweit war, würde es einen Weg geben, das sie beide sich nahe sein konnten.
Er liess sie nicht aus den Augen, als sie den Wein probierte, wie sie lächelte, wie ihre Lippen den Becher berührten und er musste bei ihren Worten lächeln. "Er stammt in der Tat von Lucius, ihn aber als Geschenk zu betrachten, wäre etwas zu viel schliesslich stammt er von meinen Gütern dort in der Region. Ich ziehe eigentlich den Roten vor, aber dieser passt einfach besser zu den Meeresfrüchten." Leicht schüttelte er den Kopf, Hispania hatte er so lange nicht gesehen, zu viel hatte er in den letzten Jahren nur die Legionslager gesehen. "Es ist traurig, mir gehören herrliche Weinberge in Hispania und ich habe sie selbst noch nie gesehen. Das würde ich gerne ändern und sie zusammen mit dir mir ansehen. Wie auch gerne wieder einmal nach Gallien reisen würde, den Ort meiner Kindheit besuchen." Er nahm den Becher entgegen, spürte, während er selbst einen Schluck nahm, wie ihre Hand seine Brust berührte, genoss dieses leichte Kribbeln, das er stets hatte, wenn ihre Finger seine Haut berührten.
Langsam stellte er den Becher hinter sich ab, ohne hinzuschauen stellte er den Becher direkt auf die Kante der Sänfte, so das dieser stabil stehen blieb. "Es muss eine Fügung der Götter gewesen sein, welche uns zusammen führte, und unser beider Weg am Ianusbogen zusammen führte und uns hierher führte." Bei diesen Worten nahm er die Schale, welche bisher zwischen ihnen gestanden hatte und stellte sie hinter sich. Langsam rutschte er naher an sie, zog auch etwas zu sich, so das sie dicht bei einander lagen, sein linker Arm und Hand halb unter ihr liegend und er leicht über sie gebeugt. Seine rechte Hand strich zärtlich über sie, beginnend an ihrem Becken, über ihren Bauch bis sie schliesslich ihren Busen erreichten. Sein Blick hatte den Weg seiner Hand verfolgt, dann aber beugte er sich zu ihr herab, küsste sie zärtlich, während seine Hand sich von ihr löste und in den Schale hinter sich griff und eine der Garnelen nahm.
"Möchtest du noch eine Garnele ?" fragte er sie leise flüsternd, sein Kopf dicht an ihrem, vielleicht nur eine Handbreit Platz zwischen seinen Lippen und ihren, an die er die Garnele hielt.