Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Precius Bursa blickte den Posten übellaunig an, denn zum einen wollte sMission so schnell es ging hinter sich bringen, lockten doch endlich wieder die Tabernen und Lupanare der Stadt und zum anderen mochte er es garnicht, wenn ein Mann ihn berührte, auch wenn es nur zur Durchsuchung war.
    Andere mochten einen gewissen Reiz dabei empfinden, er sicher nicht.


    Und wie sollte er seine Worte beweisen, schliesslich hatte er keinen schriftlichen Befehl, sondern nur eine mündliche Botschaft. Wenn er nicht in Civil wäre, dann hätten sie ihm sicher eher geglaubt. Doch dann fielen ihm die beiden Blechtafeln ein, die er um den Hals trug, in die seine Einheit und sein Name eingestanzt waren. Er holte sie unter der Tunika hervor und zeigte sie dem Miles.


    "Reicht dir das, Kamerad ?" fragte er und war froh, das er dem Befehl des Legaten, unbewaffnet die Stadtgrenze zu überschreiten, befolgt hatte.

    Der Mann, der sich dem Wachposten vor dem Palast näherte, trug civil, doch dem hochgewachsenem Mann konnte man bei jeder Bewegung ansehen, das er ein Soldat war. So trat er zu dem Posten, grüsste militärisch und setzte dann zu sprechen an.


    "Legionarius Precius Bursa, Legio Prima. Ich habe eine persönliche Botschaft meines Legatus Legionis für den Magister Domus. Sollte dieser nicht anwesend sein, so soll ich sie dem Procurator a libellis überbringen !" trug er präzise vor, was ihm der Legatus aufgetragen hatte.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    Licinus bekam einen Befehl zugestellt, dass er sich beim legatus zu melden hätte und er war lang genug dabei, um zu wissen, dass in einem solchen Befehl das Wörtchen "sofort" obsolent war, so begab er sich ohne Verzögerung zu dem kleinen Zelt, das als praetorium diente.
    Davor stand, wie eigentlich immer, der Hüne Titus.
    "Salve. Ich bin optio Iulius Licinus. Der legatus hat mich zu sich befohlen." meldete er sich an.


    Titus liess den Optio sofort in das Zelt, in dem, neben dem Legatus selbst, schon zwei weitere Milites der Prima standen. Die Einrichtung war äusserst spärlich, ausser einem kleinen Tisch, einem Stuhl und einer Pritsche enthielt das Zelt eigentlich keine Ausstattung. "Optio !" begrüsste der Legatus den eintretenden, bevor er sich an alle Anwesenden wandte.


    "Ich will euch nicht um den wohlverdienten Ausgang bringen, doch es gibt zuvor noch einige Botengänge zu verrichten."


    Er wandte sich an den ersten Miles.


    "Legionarius, ich will das du dich zum Palatin begibst und dort am Kaiserhof verbreitest, das wir hier sind. Wende dich an den Magister Domus Augusti, wenn er wieder da ist, ansonsten an den Procurator a libellis."


    Dann wandte er sich an den zweiten Miles.


    "Du wirst dich zur Castra der Praetorianer begeben und dem Praefectus von unser Mission berichten."


    Schliesslich wandte er sich an Licinius.


    "Optio, ich möchte, das du dich zur Villa Tiberia begibst. Dort wirst du den Pontifex Tiberius Durus aufsuchen, er soll das Kollegium unterrichten und auch den Consul."


    Er war zu lange aus der Stadt weg gewesen, um genau zu wissen, wer gerade wo anzutreffen war, daher war es einfacher, diese Aufgabe an seinen Verwandten zu delegieren.


    "Und wenn du in der Villa bist, teile auch meiner Cousine mit, das ich zurück bin."


    Noch einmal wandte er sich an alle.


    "Das ihr die Stadtgrenze nur unbewaffnet und ohne Rüstung überschreitet, das versteht sich hoffentlich von selbst. Wenn ihr eure Nachrichten überbracht habt, habt ihr frei."


    In diesem Moment trat ein Miles ein, ging zu dem Legatus und wechselte einige Worte mit diesem, der sich an wieder an die drei anderen Soldaten wandte."Der Botengang zu den Praetorianern hat sich erübrigt, der Rest : Wegtreten und Ausführen !"


    Er wartete kurz bis die Milites abgetreten waren, dann liess er sich seinen Helm reichen und trat aus dem Zelt, um den Praefectus der Praetorianer in Empfang zu nehmen, der, wie der Legatus zufrieden feststellte, schon angemessen von seinen Milites begrüsst wurde. "Ehrenformation einnehmen !" zu befehlen, war alles, was er noch zu tun hatte.

    Einige Zeit später kam der der Zug auf dem Camus Martius zum halten, direkt vor dem Pantheon. Die Sonne stand schon tief, der Tag neigte sich dem Ende zu, doch letzlich hatten sie es geschafft, sie hatten ihr Ziel für diesen Tag erreicht und sie hatten ihr Ziel, das sie seit vielen, vielen Meilen verfolgten, so gut wie erreicht. Seit dem Tod des Iulianus hatten sie sich auf diesem Marsch befunden, so wie es die Tradition verlangte und so wie es die Gegebenheiten erlaubten. Und nun standen sie vor Rom, dem Ziel ihrer Reise. In unzähligen Tempeln am Rande der Strecke hatten sie halt gemacht, jede Nacht hatte die Urne in einem anderen Tempel gestanden. Und in vielen dieser Tempel würde in späteren Jahren eine Inschrift davon erzählen, das ein mal die Asche des Imperators in ihnen geruht hatte.


    Und heute war es der Pantheon, in den die Priester eilten und in dem die Milites die Urne trugen. Tiberius Vitamalacus verharrte vor dem Tempel, wartete darauf, das Priester und Soldaten im Tempel verschwunden waren, dann ertönte seine kräftige Stimme. "Wir schlagen hier das Lager auf ! Ehrenwache vor dem Pantheion ! Wachen vor dem Lager !"


    Direkt neben dem Pantheion auf dem Campus Martius entstand so ein kleines Lager, so wie es schon zur Zeit ihrer Ahnen üblich war. Die heilige Grenze der Stadt durfte der Legat der Prima nicht ohne weiteres passieren, auch wenn die Villa Tiberia von hier aus fast zu sehen war. Und so stand er da, blickte auf die Stadt während er zu dem Centurio sprach, der mit auf dieser Reise war. "Für heute kannst du den Männern, die nicht zur Wache eingeteilt sind, frei geben, doch wer morgen früh bei Sonnenaufgang einsatz bereit ist,...."
    Er sparte sich, weiter auszuführen was mit jenen passieren würden, welche an diesem Abend über die Stränge schlagen würden, der Centurio sollte bescheid wissen. "Die Helden von Circesium haben bevorzugt Ausgang,.. aber Optio Iulius Licinius soll sich vorher bei mir melden," sagte er noch, grüsste knapp militärisch und drehte sich um und ging in sein Zelt.

    Titus
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    Von dem Riesen war nur noch ein weiteres Grummeln zu vernehmen, er war immer noch schlecht gelaunt und dieser Zustand würde sich auch nicht ändern. So bahnte er ihnen den Weg, nutzte dabei seine Masse aus, und wenn das nicht genügte, zögerte er auch nicht, mal jemanden kräftig zu schupsen.


    Und so dauerte es nicht lange und er stiess die Tür zu einem Haus auf, welches für den Legaten bereitstand. Es war ein kleines Haus, doch es verfügte wie jedes Römisches Haus über ein zugegeben kleines Attrium. Und genau dahin führte Titus die junge Frau, dahin, wo sich schon einige Sklaven aus dem Gefolge des Legaten eingefunden hatte.


    "Warte hier, der Legatus kommt bald,.. " grummelte Titus.

    Es war ein relativ kleiner Trupp, welche sich gemessenen Schrittes auf die Stadt zu bewegte, kaum zwei Centurien stark. Den ganzen Weg von Ravenna bis nach Rom hatten sie im schnellwn Marsch zurückgelegt. Jetzt, da die ewige Stadt in die Nähe kam, verminderte sich das Tempo, sehr zur Erleichterung der kleinen Gruppe von Priestern, welche in der Mitte des Truppe gingen und Schwierigkeiten gehabt hatten, die Geschwindigkeit der Legionäre zu halten.


    Eine Gruppe Legionäre bildete die Vorhut, trug das Feldzeichen der Prima vorsich, hinter gingen die Priester, trugen die Insignien des verstorbenen Imperators, gefolgt von einer weiteren Gruppe von Soldaten, welche die reichverzierte Urne des Imperators mit sich trug. Dahinter ritt, im langsamen Schritt, der Legatus der Prima und sein kleines Gefolge, gefolgt von weiteren Gruppe von Legionären, welche die Nachhut bildeten.


    So näherte sich der Zug im gemessen Tempo über die Via Flaminia dem Campus Martius und dem Pantheon, vor den Stadttoren Roms, vor der heiligen Grenze, dem Pomerium.

    Titus
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    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    ......"Unpasssend ist in der Tat," meinte er knapp zu ihr, drehte sich zu Titus. "Sorg dafür, das sie sicher in mein Quartier kommt." Dann wandte er sich wieder kurz zu seiner Schwester, bevor er sich dann seinen Offizieren zu wandte. "Wir sprechen uns später !"......


    Titus grummelte etwas, Worte die kaum zu verstehen waren, dann stieg er von seinem Pferd ab. Während man dem Pferd ansehen konnte, wie erleichtert es war, die Last des Riesen los zu werden, schien Titus nicht wirklich kleiner zu werden, auch wenn er nicht mehr im Sattel sass.


    "Komm mit," grummelte er, schob die Wachen des Legatus zur Seite und bahnte einen WEg durch die Menschenmenge. Er nutzte einfach seine schiere Masse, um sich, Arvinia und ihren Sklaven den nötigen Platz zu schaffen.

    Es war in der Tat ein äusserst unpassender Augenblick, für seine Adoptivschwester zu ihm zu stossen. Nicht nur, das sie hier mitten auf einer Kaianlage im Hafen standen und um sie herum tausende Soldaten an Land und ihre provisorische Quartiere drängten, nein, ziemloich genau in diesem Moment trafen auch die Stabsoffiziere ein und es galt zu besprechen, wie es weitergehen sollte. "Unpasssend ist in der Tat," meinte er knapp zu ihr, drehte sich zu Titus. "Sorg dafür, das sie sicher in mein Quartier kommt." Dann wandte er sich wieder kurz zu seiner Schwester, bevor er sich dann seinen Offizieren zu wandte. "Wir sprechen uns später !"


    "Meine Herren !" Mittlerweile passierte eine kleine Prozzession den Legatus, einige Priester trugen die Urne des Imperators an Lands, geleitet von einigen Soldaten. Doch nur kurz schenlkte der Legatus ihnen einen Blick, es gab auch anderes zu besprechen. "Der Befehl unseres Imperators lautet zurück ins Castellum in Mantua, und genau das werden wir tun."


    Soweit waren die Befehle klar, doch es gab auch die Urne des verstorbenen Imperators. Sicher, konnte sie sie mit nach Mantua bringen und warten bis sie jemand abholt oder aber sie mit tausenden Soladaten nach Rom bringen. Beides keine wirklich passende Option. Daher hatte er sich für einen anderen Weg entschieden.


    "Ihr werdet die Legion nach Mantua ins Castellum führen, während ich mit einer kleinen Gruppe ausgewählter Milites die Urne nach Rom bringen."


    Sie würden vor den alten Grenzen der Stadt lagern, so wie es die Sitte von einem Legatus verlangte. Allerdings würde sich für die Soldaten, die ihn begleiteten, die Gelegenheit bieten, einige Stunden in der Stadt zu verbringen.


    "Desweiteren : alle Verletzten erhalten auf Wunsch Genesungsurlaub."


    Er blickte von einem Stabsoffizier zum anderen.


    "Fragen, meine Herren ?"

    Es waren zwei gekreuzte Pila, die der jungen Frau den weiteren Weg zum Legatus versperrten, die kleine Leibwache vernahm aufmerksam ihren Dienst und zwei hünenhafte Milites versperrten ihr mit den Schäften der Pila den Weg. Und auch der schwarze Hengst versah treu seinen Dienst, denn ohne das sein Reiter etwas unternahm, tänzelte der Hengst ein Schritt zur Seite.


    Der Legatus hingegeb blickte nur einmal kurz zu der jungen Frau, blickte dann wieder über die Köpfe der Truppen hinweg. Er vernahm die Stimme von Centurionen, die ihre Befehle brüllten und er stellte beruhigt fest, das das Vorrauskommando seine Arbeit verrichtet hatte und für die Nacht ein Quartier bestand. "Ist der Hafenkommandant schon zu sehen ? Der Praefectus der Classis ?" fragte er barsch einen seiner Begleiter. ES gba fiel zu tun, es galt eine Legion zu versorgen und zurück in ihr Castellum zu brinfgen und nicht in die Lupanare der Stadt. "Nur das keine Missverständnisse entstehen : KEINER hat heute die Erlaubnis, sich ausserhalb des ihm zugewiesen Quartiers aufzuhalten ! Gib das weiter an alle Cohorten !"


    Erst dann drehte er sich der jungen Frau zu. "Wer bist Du ? Was willst du ?" Er fragte harsch, ohne viele Worte zu verlieren, ohne viel Zeit zu verlieren.


    Centurio Sextus Saufeius Simplex
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    In das Stimmengewirr und die Geräuschkulisse am Hafen mischten sie die donnernden Stimmen von Saufeius Simplex, Centurio des Vorrauskommandos, das schon mal das Lager für die erste Nacht in Italai organisiert hatte. Organisiert war nicht das richtige Wort, Simplkex hatten einfach beschlossen, das dort Stellung und Lager bezogen wurde, wo sie es vor der Abreise schon getan hatten.


    "Bewegung, Bewegung, ihr faulen Hunde ! Steht hier nicht faul rum, macht die Kaianlagen frei !"


    Simplex hatte wirklich schlechte Laune, seit Antiochia war sie noch schlimmer geworden, das hatte seine Centurie auf der ganzen Überfahrt zu spüren bekommen. Eigentlich hatte der alte Centurio sich naoch mal so richtig in einem Lupanar vergnügen wollen und die Lupa, die er sich aus gesucht hatte, war wirklich nicht von schlechten Eltern gewesen. Aber, als er sie sich so richtig vornehmen wollte, hatte er vor seinem inneren auge ein Bild gesehen, das sein Gladius dazu brachte, den Dienst zuverweigern. Und keine Bemühung der Lupa konnte das ändern.


    "Ihr wisst wo`s hingeht ! Da wo wir schon mal waren ! Es wird eng, es wird stickig,.. aber es ist nur für eine Nacht ! Bewegung, Bewegung ! Wer hier rumgammelt, den tret ich in den Arsch !!"


    Kaum hatten die Luburnme angelegt und kaum da er die Hafenanlage betreten, sass Tiberius Vitamalacus wieder im Sattel seines Pferdes. Ajax, tänzelte unruhig, die Stallknechte, die während der Überfahrt ihn in ihrer Obhut waren nur zu froh gewesen, als sie ihn wieder seinem Besitzer übergeben hatten. Der schwarze Hengst mochte es einfach nicht länger als nötig im Stall zu sitzen und wenn es länger als eine Woche dauerte, wurde aus der Unruhe wirklich schlechte Laune.


    Doch jetzt, da sein Reiter wieder im Sattel sass, wurde aus der schlechten Laune nur noch ein unrihiges tänzeln, das aber Tiberius Vitamalacus schnell unter kontrolle brachte. Später würde es noch genug Gelegenheit geben, dem Hengst die nötige Bewegunmg zu verschaffen, doch jetzt überblickte der Legatus das Entladen der Schiffe.


    "Der Stab zu mir !" befahl der Legatus einem Melder, während sein Blick über die tausenden Köpfe wanderte, welche sich hier am Hafen versammelten. Soldaten der Legion und der Flotten bildeten ein schier unübersichtliches Meer von Menschen, in dem auch immer wieder vereinzelt Civilisten auftauchten. Und vom Rücken seines Pferdes hatte er einen guten Überblick und wurde auch gut gesehen.


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    Taranis, der Luchs, hatte es nicht so leicht, war er doch nur knapp Knie hoch und immer wieder hatte er das Gefühl, von den Füssen getreten zu werden. Eine Weile hatte er sich dicht bei seinem Besitzer gehalten, doch heute störte ihn dessen tänzelnden Hengst ungemein.


    So war er hatte er die erste gelegenheit genutz, war auf eine Kiste gesprungen, von da auf einen Mauervorsprung und dann auf das Dach einer einer Lagerhalle. Hier liess er sich nieder und betrachtet seelenruhig das geschehen.


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    Titus, der hünenhafte Schatten des Legatus, hatte schlechte Laune, wirklich schlechte Laune. Er hatte zwar den Optio vor Dura einfach stehen lassen, doch irgendwie hatte der Legatus doch von diesem Zwischenfall in Edessa erfahren und natürlich hatte es konsequenzen gehabt.
    Aber es war nicht die Strafe, die ihn so wütend gemacht hatte, es war vielmehr, das in seiner Logik das in Eddessa nur ein kleiner Schubser unter Männern gewesen war und nichts, weswegen man gleich zu seinem Optio rannte,... und auch nichts, für das man gross den Vorgesetzten raushängen lassen musste. So was regelte man unter Männern und das würde dieser Pimpf und sein Beschützer auch noch zu spüren beommen.


    Doch nicht heute, heute musste er bei seinem Legatus bleiben, er sass auch auf dem Rücxken eines Pferdes, das unter der Last des Reiters zu zerbrechen schien...

    Hoch schlugen die Flammen des Scheiterhaufens, während sich zwei Priester näherten. Zwischen sich trugen sie die Urne, welche die Asche des Imperators aufnehmen würde, ein wahrhaftes Kunstwerk, welchem man die Eile, mit der es hergestellt wurde, mit Sicherheit nicht ansehen konnte. Die Hersteller von Urnen waren erfahren darin, auch schnell passende Verzierungen anzufertigen.


    Es dauerte erine ganze Weile, bis die Flammen wieder kleiner wurden, doch selbst dann liess man die Legionen nicht abtreten. Erst als nur noch das Glimmen der Asche zu sehen war, erst dann traten die Tempeldiener hervor, füllten die Überreste in die Urne und über gaben sie dann den Soidaten, welche die Barre aus dem Lager der Prima herraus getragen hatten.


    Und wieder sah man das gleiche, förmiliche Zeremoniel, in dem die Soladaten die Urne, gefolgt von den Adlern zurück ins Lager trugen. Erst dann Erging das Signal zum Abtreten. Die Legaten hingegen blieben noch, erst als sie und ihr engstes Gefolge die letzten waren, kehrten auch sie zurück in ihre Lager.

    Titus
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    Titus richtete sich zu seiner voillen Grösse auf, blickte auf den Optio herab. Der mochte gross sein, doch Titus war deutlich grösser als eigentlich jeder andere. Er war auch schwerer und breiter als die anderen, allerdings war er auch langsamer als alle andere, zumindest was seine Art zu denken betraf. Nicht das er Blöd war, er war langsam und hatte seine besiondere Art zu denken.


    Schnell war er nur, wenn es darum ging, seine Fäuste zu benutzen, dazu musste er nicht denken, die bewegten sich wie allein. Das war auch der Grund gewesen, warum er nie mehr als ein einfacher Miles gewesen war. Und auch jetzt war sein Faust kurz davor, direkt vorzufahren und Sparsus direkt am Kiefer zu treffen. Denn nichts konnte er weniger leiden, als wnn ein Optio anfing, grosse Töne zu spucken und kleiner Centurio spielte.


    Doch etwas hielt ihn davon ab, er spuckte einfach nur das Holzstück aus.


    "Leck mich !" meinte er nur und ging ins Praetorium, zwei riessige Wachen versperrten den Weg.


    Er mochte nun weg sein, doch es hies nicht, das der Vorfall in Edessa keine Konsequenzen haben würde.

    Die Sonne war hinter dem Horizont verschwunden, die Schatten wurden immer länger. Das Feuer in den Schalen spendete nur ein schumriges Licht und zusammen mit den den donnernden Schlägen von abertausenden Milites auf ihre Scuti entstand eine beeindruckende Atmosphäre.


    Tiberius Vitamalacus blickte die anderen Legaten an, es war das Zeichen, das nun der letzte Akt dieses Überganges beginnen würde. Er setzte seinen Helm auf und Schritt von der Plattform herunter, gefolgt von en anderen Legaten. Jeder nahm an einer der Feuerschalen auftstellung, verharrte einen Moment und griff dann nach einer Fackel, welche ihnen von Tempeldienern aus der Stadt gereicht wurden.


    Kurz hielt jeder diese in die Feuerschale, bis die Fakceln brannten. Dann blickten sie einander wieder kurz an und traten dann an den Scheiterhaufen. In einer bogenartigen Bewegung führten sie ihre Fackeln über ihre Köpfe hinweg, bis sie den Scheiterhaufen berühren. Erst loderden nur kleine Flammen auf, doch nach und nach wurden sie grösser und grösser.


    Die Legaten traten zurück an die Feuerschalen, legten die Fackeln zurück und betrachteten die immer grösser werden Flammen, welche die weltlichen Überreste des Imperators umhüllten.

    Warum, fragte sich der Centurio, hatte es ihn getroffen, die Nachrichten in der Stadst einzuholen ? Alle anderen hatten es einfacher gehabt, hatten sie doch nur eine Stimmungsbilder zu berichten, die nicht wirklich Einfluss auf den Verlauf der Reise hatten. Und er verfluchte sich, warum er die Anweisung, welche ein lokaler Magistrat ihm übermittelt hatte, sich nicht in schriftlicher Form hatten geben lassen. Gerade da ihm jetz im Moment bewusst wurde, das eine solche, schriftliche Form vorliegen musste.


    "Legatus,... es war ein Bote aus Illyricum,.. ich traf ihn beim Duumvir der Stadt,... Einen Befehl in Schriftform hatte er nicht dabei,...doch er zeigte mir das Siegel des Caes,.. ähh Imperators..."


    Der Legatus blickte ihn kühl an, wog einen kurzen Augenblick ab, was er von der Meldung zu halten habe. Dann nickte er nur kurz.


    "Gut ! Abtreten, Centurio !" befehl er knapp, wartete kurz ab, bis der Centurio abgetreten war und auf dem Weg zurück zu seiner Liburne. Dann drehte sich der Legat zum Nauarchus.


    "Nun, deine Frage hat sich gerade beantwortet : Ravenna !"


    In Ravenna hatte die Reise begonnen, in Ravenna würde sie auch enden.

    Der Legatus hatte dem Nauarchus gerade noch ein Gruss zuwerfen können und ihm noch auf seine ersten Worte ein zustimmdes Nicken zuwerfen können, dann wandte er sich dem Centurio zu. Natürlich zeigte er sich nicht ungehalten, ob dessen stottern, doch innerlich war er es doch. Erwusste genau, das der Centurio etwas wichtiges zu berichten hatte und genau da konnte er keine unnötige Verzögerung leiden.


    "Centurio ?" fragte er donnernd.


    Und der junge Centurio stockte nocheinmal, fast wünschte er sich zurück auf das Schlachtfeld, wäre lieber dort, als hier direkt vor dem Legatus, mit einer wichtigen Botschaft, doch mit schwierigkeiten, diese in die Rechten Worte zu fassen.


    "Leg..atus,.. Nachricht vom Caesar,.. er ist auf den Weg nach Italia,.. und er beordert uns nach Mantua, Legatus ! "


    Er glaubte es geschafft zu haben, jetzt da er seine Meldung gemacht hatte, doch der Legatus mussterte ihn nur streng.


    "Wer überbrachte die Meldung ? Gab man dir einen schriftlichen Befehl ?"

    Kurze Zeit später ging die Liburne längsseits und nur wenige Augenblicke später betrat der Centurio, welcher in der Stadt an Land gegangen war, das Schiff und grüsste den Legatus streng militärisch.


    "Legatus !"


    "Centurio !" Nicht lange hielt sich der Legatus mit Begrüssungsformalien auf. "Meldung !"


    Der Centurio, ein der jüngeren, der die XI. Centurie in der XIII. Kohorte befehligte, stockte einen Moment. Die ganze Strecke vom Hafen zurück zur Flotte hatte er sich die richtigen Worte zurecht gelegt, doch jetzt, da er auch noch etwas ausser Atem war, wollten die Worte nicht so recht von seinen Lippen kommen.


    "Meldung,...äh,.. Nachricht aus Illyricum,.. direkt vom Caesar,...."

    Die Flotte hatte mittlerweile nicht nur die Küste von Archaia erreicht, sondern segelte mittlerweile vor der Küste von Makedonien entlang, bald würde sogar die Küste von Illyricum zu sehen sein, hiess es zumindest von den Soldaten der Flotte. Aus jedem wichtigerem Hafen, an dem sie vorbei gesegelt waren, hatten sie Infornationen über die Lage vor Ort bekommen, aus den Häfen von Cyprus, von Cillicia, Lycia ebenso wie den Häfen von Achaia.


    Hier und da hatte der Legatus die Gelegenheit genutzt, sich persönlich ein Bild vor Ort zu machen, hatte sich die Häfen angesehen, um einfach die Stimmung der einfachen Leute, wie auch der Magistrate mitzubekommen. Es mochte schwer sein zu unterscheiden, was nun Realität oder Gerücht war, doch im Verlauf der Reise hatte sich im Kopf des Legatus ein gewisses Bild von der Haltung der unterschiedlichen Provinzherren gebildet.


    Er hatte auf der Reise auch die Zeit gefunden, seinen Stab zumindest im groben von der letzten Besprechung der Legaten in Antiochia zu berichten, in der sie festgelegt hatten, das die drei verleibenden Legionen in der Nähe von Antiochia ihre Lager aufschlagen würden, die stark geschwächte X. würde vor Antiochia bleiben, die anderen Beiden weiter im Landes inneren. Dicht genug am Reich, um ein starkes, stabilisierendes Potential des Machtwechsels zu bilden, dicht genug an den Parthern, um zu verhindern das diese Übermütig würden.


    Und jetzt stand Tiberius Vitamalacus an Deck des Schiffes, welches neben ihm, seinem Gefolge und Teilen der I. Cent. der I. Cohors auch noch den Adler der Legion, und was noch viel wichtiger war, die Urne mit der Asche des Imprators mit sich führte.


    Doch all dies interessierte ihn nicht in diesem Moment, er blickte hinaus auf die See, zu der kleinen Liburne, die schnell aus dem Hafen von Dyrrhachium heran gesegelt kam.


    "Wir sind genügsam, Nauarchus," erwiederte der Legatus, "deine Gastfreunschaft lässt nichts zu wünschen übrig. Sollte es einem vom uns unpässlich werden, so liegt dies sicher nicht in deiner Verantwortung, sondern wird Neptuns willen zu grunde liegen."


    Das es das Unwohlsein seiner Verlobten, weniger an Neptun, denn in Iunos Verantwortung lag, davon ahnte der Legatus nicht, auch die kleinen Andeutungen seine alten Amme hatte er bislang nicht verstanden. Er hatte nach diesem kurzen Austausch von Höflichkeiten auch wieder allein den Dienst vor Augen.


    "Chorisches Anlegen kling gut. Wenn immer die ganze Flotte mit einer ganzen Legion einläuft, dann schafft das nur Unruhe und verlängert die Reise. Doch ich will auch so vielen Häfen wie möglich Informationen bekommen. Gelegentlich werde ich selbst an Land."