Die sanfte Berührung ihrer Hände weckte Erinnerungen in ihm, Erinnerungen nicht nur an jene Nacht in der Sänfte, sondern auch jenen nachmittag am Strand von Ostia und an jenen Tag, als er ihr im Geschäft eines Schmuckhändlers von seinen Absichten berichtet hatte. Und sanft erwiederte er ihre Berührung, liess die Hände nicht los, sondern führte sie langsam an seine Lippen und, einen Moment sich selbst über die Etikette hinwegsetztend und einfach seinen Bedürfnis ihr Nahe zu sein folgend, küsste er ihre Hände sanft.
"Helena, dein Erscheinen hier ist für mich eine wirkliche Freude und macht mich zu einem glücklichen Mann," sagte er leise mit einem Lächeln, blickte dabei in ihr wunderschönes Gesicht, griff dann aber ihren scherzhaften Ton auf. "Da bin ich wirklich erleichtert, das du nicht gleich das Verlangen hattest, hier aufzuräumen, nicht das bei dir der Eindruck entstünde, meine Freude über dein Erscheinen wäre nur darin begründet."
Nur kurz wandte er seinen Blick von ihr, vergewisserte sich, das Cato und die anderen Sklaven sich unverzüglich daran machten, das Gepäck der Iulierin in ihre Zimmerflucht zu bringen und alles für sie herzurichten. "Sag Albina bescheid, das ich sie sehen möchte," befahl er noch einem Sklaven, bevor er sich wieder Helena zu wandte.
"Meine Cousine. Ihr Vater hat sie vor einiger Zeit in meine Obhut gegeben," erläuterte er ihr, wen er da gerade hatte rufen lassen, "ich möchte doch, das sie die Frau kennenlernt, welche hoffentlich bald meine Frau sein wird."
So er froh er auch über ihr Eintreffen auch war, so machte ihm ihr Gesundheitszustand doch grosse Sorgen. Sorgen, die er aber für sich behielt, denn nichts wollte er weniger als sie mit übertriebener Fürsorge zu erdrücken. Daher fielen seine nächsten Worte auch eigentlich fast beiläufig.
"Setzen wir uns doch."
Er deutete auf eine bequem gepolsterte Bank aus Nussbaumholz, die in der nähe Stand und auch gross genug, das sie beide darauf Platz finden konnten. Und so führte er sie dorthin, seine Hände umschlossen noch immer die ihren, die so klein, zart und auch kühl in den seinen wirkten.
"Es gibt noch jemand, den ich dir vorstellen möchte, aber so wie ich ihn kenne, brauche ich ihn nicht extra rufen zu lassen."
Und in der Tat schlüfte in diesem Moment Taranis, der junge Luchs aus dem Tablinium, blieb an der Tür stehen und sah sich neugierig um, überlegte, ob er sich seinem Besitzer gleich nähern sollte oder aber noch etwas warten.