Beiträge von Quintus Tiberius Vitamalacus

    Vielleicht hätte Albina nochj ein ganz anderes Bild von ihrem Cousin gehabt, wenn sie gewusst hätte, wie viele Menschen er in seinem Leben schon getötet hatte. Es waren zwar stets Feinde des Imperiums gewesen, doch ihr Cousin war ein Mann, der kein Problem damit hatte, einen Feind zu töten.


    Doch bei Nova...


    Er hatte den Stich nicht selbst geführt, aber denoch gab es sich selbst die Schuld an ihrem Tod, genau so, als wenn er selbst zugestochen hätte. Aber es sprach für den wandel, den er in den letzten Jahren durch gemacht hatte, das er nicht mehr allen anderen die Schuld gab, nicht mehr so direkt, wie noch zum Zeitpunkt ihres Todes.


    Und jetzt, als er ihre Worte vernahm, sah er zu seiner Cousine auf, sah wie sehr sie wirklich ihre Vorhaltungen bereute. Damit schwand zumindest seines Unsicherheit und auch der Zorn auf sie verrauchte. Die Träne auf ihrer Wange tat ihr übriges...


    Er stand auf, legte seinen einen Arm vorsichtig um sie und wischte mit der anderen Hand die Träne weg. Er konnte ihr nicht wirklich böse sein.


    "Ist schon gut, meine Kleine," sagte er leise und einer inneren Stimme folgend gab er ihr einen eher väterlichen Kuss auf die Stirn. "Es fällt mir nicht leicht, aber wenn du willst, erzähle ich dir alles...."

    Regungslos blieb er stehen, hörte ihre Worte an, ohne sich zu bewegen. Doch ihre Worte verlertzten ihn mir, als er sich selbst zugestehen würde, mehr als er selbst glauben konnte. Vielleicht lag es daran, wie sehr er seine kleine Cousine mochte. Sie war ihm wichtig, sie stand ihm näher als die meisten anderen.
    Bei jedem anderen hätte er anders reagiert, ob zornig oder kalt , aber immer entschlossen und bestimmt. Jetzt aber war er ratlos, wie er auf ihre Worte reagieren sollte. Nur eines wusste er, er wollte nicht, das sie einfach so das Tablinium verliess, wenn sie jetz ging, wäre es nie wieder so wie zuvor.


    "Scheinheillig, sagst du ?"


    In seiner Stimme klang diesmal viel mit, seine Trauer über Novas Tod, sein Zorn über ihre Reaktions und seine Ratlosigkeit über das was zu tun sei.


    "Hast du schon einmal einen Menschen umgebracht, den du liebst ? Du weisst doch garnicht, wovon du sprichst."


    Und dann war der kleine Dolch in seiner Hand, der Dolch, mit dem Nova ihren Leben ein Ende setzte. Er trug ihn immer mit sich, daran hatte sich nichts geändert.
    Und eben dieser Dolch flog nun doch die Luft, zielsicher an Albina vorbei, und blieb im Türrahmen stecken.


    "Damit hat sie sich umgebracht. Und das nur wegen mir !"


    Er liess sich auf seinen Stuhl sinken, er wirkte sicher nicht so stark und selbstsicher wie sonst.

    Vor die versammelten Mitglieder der Arvales trat Tiberius Vitamalacus. Es gab für die Bruderschaft einiges zu besprechen. Und verschwendete er keine grosse Zeit damit, grosse Begrüssungsworte zu schwingen.

    "Fratres,...."


    "Zunächst gilt es, einen weiteren Platz in unseren Reihen zu füllen. Ich möchte euch heute Appius Tiberius Iuvenalis zur Kooptation vorschlagen."


    "Er ist ein Mitglied der Gens Tiberia, lebte lange Jahre in Cappadocia und dient zur Zeit am Kaiserhof.


    "Möchtet ihr ihn zuvor einbestellen, oder gleich zur Wahl schreiten ?"

    Auf was spielte sie an ? Natürlich gab es viel, das er ihr nicht über sich erzählt hatte, und das war auch kein Wunder, schliesslich war er bald 40 Jahre alt und hatte vieles erfahren, das er nicht ohne weiteres mit anderen Menschen teilte, auch nicht wenn sie ihm wichtig waren, wie es Albina war.


    Seine erste Reaktion wäre gewesen, sie für ihren frechen und unverschämten Auftritt zurück auf ihr Zimmer zuschicken, doch genau das tat er nicht, er schwieg vielmehr. Und langsam ahnte er, was sie erfahren haben musste, was es war, das sie so erboste.


    Er stand wortlos auf, ging zu dem Fenster und blickte hinaus in den Garten. Einige Augenblicke verharrte er so, dann erst drehte er sich um. Und diesmal konnte man regelrecht in seinem Gesicht lesen, wie schwer es ihm fiel, über das Thema zu sprechen.


    "Ich vermute, du hast von Nova erfahren," sagte er leise und nur scheinbar emotionslos.

    Er mochte nicht glauben, was sie sagte, denn ihr Vorwurf war für ihn abwegig. Jemand anders hätte er vielleicht glaich aus dem Tabliium geworfen, aber seine kleine Cousine genoss in der kurzen Zet, in der sie da war, mehr Rechte als eigentlich alle anderen Familienmitglieder.


    "Setz dich !!"


    Nur der scharfe Tonfall konnte ihr verraten, wie sehr ihr Auftritt ihn störte, ja sogar verletzte. Kurz stellte er sicher, das die Tür zum Tablinium wieder verschlossen war.


    "Über was habe ich mich geweigert mit dir zu reden ?"

    Er hatte sich mit relativ unwichtigen Unterlagen beschäftigt, doch eben Unterlagen, die er bearbeiten musste. Und seit in der Kiste hinter ihm, unter dem Fenster zum Perystilium der kleine Luchs lag, fiel ihm das noch leichter als sonst. Der Tiberier fand gefallen daran, sich um den den kleinen Taranis zu kümmern.


    Als dann Albina den Raum betrat, blickte er nur kurz auf, schrieb etwas weiter auf die Wachstafel. Dann aber, nach ihren Vorwurf, blickte er auf.


    "Ich habe was ?" fragte er scharf, der Blick seiner Cousine gegenüber ungewohnt kühl.

    Naja, etwas Lesekomfort soll doch sein. :D


    Und keine Angst, das ist nicht ein Vorbild für das neue Logo der Gens. Sondern einfach nur der jüngste Bewohner der Villa Tiberia.
    Noch ist der kleine einfach nur Niedlich. :D Betonung liegt auf noch. =)

    Aufmerksam hörte er zu, was der junge Helvetier zu sagen hatte. Dann wiederum überlegte er nicht lange, bevor entschieden hatte, was zu tun sei. Das er nicht zulassen konnte, das der verletzte Sohn eines Senators sich durch die halbe Stadt bis zur Castra Praetoria schlug und wohlmöglich auf dem Weg verstarb, das war klar. Und natürlich hatte jetzt die Benachrichtugung der Familie eine geringere Priorität....


    "Du wirst erstmal hier bleiben ! Ich werde alles nötige veranlassen !"


    Hätte er noch "das ist ein Befehl" angefügt, dann wäre es überflüssig gewesen. Er nahm die Wachstafel, löschte die Worte, die er bisher geschrieben hattte und schrieb etwas neues hinein. Dann drückte er seinen Senatorenring hinein, drehte sich kurz um und reichte die Tafel an Cato.


    "Du hast alles gehört ? LAUF sofort zur Castra Praetoria und übergibt diese Tafel dem Offizier vom Dienst. Beilung !"

    Titus
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    Titus lachte laut auf.


    "Nee, iss nich`, der Tribun will das ich hier bleibe."


    Dann blickte auf den Teller herunter. So`n Eintopf war wirklich nicht das Richtige für ihn. Er hatte bessere Quellen, später würde er sich eine Schink in den Vorratskellern bedienen.


    "Wenn ich abgelöst werde, hol ich mir was,... wenn du lust auf Schinken, Brot und guten Wein hast, komm mich mal in meinem Zimmer besuchen..."


    Sollte den Eintopf doch der Sklave essen. Doch er hatte schon lange genug Gefangene bewacht, und daher musste er sicherstellen, das in dem Essen nichts versteckt war. So steckte er einen seiner Finger in den Eintopf und fuhr einmal durch, egal wie heiss das essen auch war. Dann leckte er den Fingter ab, öffnete die Tür und liess Aesara hindurch.


    "Überlegs dir, kleene...." sagte er noch, während er sie durchliess, nicht ohne ihr einen kleinen Klapps auf den Hintern zu geben.

    Titus
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    Titus war eigentlich kurz davor gewesen, die Kammer zuzunageln, dann hätte er sich verziehen können. Aber, das in der Kammer noch ein anderer Sklave hauste, musste er bleiben, bis seine Ablösung kam.


    Als allerdings eine hübsche, junge Sklavin auftauchte, hellte sich seine Miene auf und er grinste freudig, er hatte Rahel schon wieder fast vergessen.


    Gross und Breit stand er vor der Tür, stützte sich leicht gegen die Wand. Aufjedenfall versperrte er die Tür ganz und gar, so das an ihm kein vorbei kommen war.


    "Dem da drin schickt sie was zu essen, un` mir nich`?" meinte er fragend. "Aber dafür schickt `se mir so`ne hübsche kleine wie dich ?"

    Der Tiberier rührte sich nicht von der Stelle, mustert den jungen Mann eindringlich. Zwar kann er verstehen, das der Helvetier sich schnellst möglichst das Verletztenlager verlassen will, er selbst hätte wohl nicht anders gehandelt. Doch gerade deshalb weiss er nur zu gut, das der Helvetier seine Verletzung runterspielen wird. Und so verzichtet er ersteinmal auf den genauen Bericht der Sklavin, das könnte sie gleich noch tun.


    "Ich bin kein Feldscher, doch ich habe genug gesehen, um dir zu sagen, das du nicht einfach durch die Stadt laufen solltest."


    Er deutete auf das Bett in dem Zimmer.


    "Du wirst dich hinlegen und deine Wunde wird versorgt !"


    Der Tonfall liess keinen Zweifel daran, das der Tiberier keinen Widerstand zulassen würde und von einem Soldaten in dieser Situation auch keinen erwarten würde. Doch er verstand die Ungeduld nur zu gut.


    "Wer ist dein Dienstherr ? Und was ist genau passiert ?"

    Titus, der in der Ecke des Zimmers stand, überlegte auf seine Art fieberhaft, was er nun tun sollte. Durfte er zu lassen, das ein Verletzter einfach die Villa verliess ? Eigentlich konnte es ihm ja egal sein, wenn dieser Mann auf einer Strasse Roms verbluten sollte, aber was würde sein Tribun sagen ? Titus hasste solche Situationen, wenn er Entscheidungen treffen musste, die über zuschlagen oder nicht zuschlagen gingen.


    Doch zum Glück öffnete sich die Tür und Tiberius Vitamalacus trat herein. Er hatte sich von Minervina auf den Weg vom Tablinium noch sagen lassen, in welchem Zimmer der Helvetier genau lag und öffnete forsch wie immer die Tür. direkt im Türrahmen blöieb er stehen, so das Cato und Minervina nicht an ihm vorbei konnten.


    Der hochgewachsene Patrizier in seiner schlichten, fast militärischen Tunika brauchte nur Bruchteile eines Moments die Situation zu erfassen. Entweder war die Verletzung nicht schlim, aber dagegen sprach die Menge des Blutes, das er auf der Kleidung des Helvetiers entdecken konnte, oder aber, er hatte es mit einem wiederspenstigen Patienten zu.


    "Helvetius Marcellus ?" fragte er knapp den fremden jungen Mann und stellte sich im nächsten Atemzug sich selbst vor. "Tiberius Vitamalacus."


    Doch die wichtigste Information für diesen Moment würde er nicht voim Helvetier gekommmen, sondern von der Sklavin. Daher wandte er sich unvermittelt an diese.


    "Wie sieht es aus ?"

    Ihren Tonfall quitierte er mit einem scharfen Blick. Seine Nachfrage nach der Wundversorgung war nur ein rethorische Frage gewesen, er hatte eigentlich erwartet, das sie ihm die vitale Information sofort gegeben hätte. Das er genötigt war nachzufragen, war in seinen Augen ihr versäumnis.


    Aber, sie war schliesslich kein Miles....


    Er hörte sich zu, was sie noch zu sagen hatte, griff nach einer Wachstafel und begann etwas zu notieren. Ob nun der Fremde es wollte oder nicht, er war der Sohn eines Senators und so war es quasi die Pflicht des Tiberiers, dessen Familie zu unterrichten. Und ob er den Helvetier einfach so gehen lassen konnte, konnte er noch nicht sofort entscheiden.


    "CATO !!" donnerte seine Stimme durch das Tablinium und in das Attrium hinein, trug sich duch die Gänge der Villa. Dan stand er langsam auf.


    "Ich werde mir den Helvetier einmal selbst ansehen. Und du wirst mich begleiten."


    Ihre Bitte sich zurückziehen zu dürfen, kam er nicht nach, er ignorierte ihn einfach. Für ihn war es selbstverständlich, das sie sich nun nicht so einfach aus der Verantwortung für den Verwiundeten ziehen durfte.

    Titus
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    Der riessige Titus hatte den Fremden in die Villa begleitet. Dann als sie die Villa betreten hatte und der Gast in einem der unzähligen Zimmer der Villa untergracht war, hatte er überlegt, was er nun zu tun hatte. seinen Tribun musste er nicht informieren, das tat schon die junge Frau.
    Hilfe in der Wundversorgung konnte er nicht leisten, er vertstand sich mehr darauf Wunden zu schaffen.


    So blieb er einfach unauffällig in einer Ecke des Zimmers stehen, rührte sich auch nicht grossartig, als die Sklavin eintrat, liess sie aber auch nicht aus den Augen.

    Den Weg von der Villa Tiberia, heunter zum Forum und hinauf zum Capitol hatte er wie üblich zu Fuss zurückgelegt. Ungewöhnlich war auch nicht die schlichte Toga die er trug und das dieser in diesen Tagen der Laticlavius fehlte, und auch nicht, das er sich in begleitung des riessigen Titus befand.


    Auch war er in lezter öfter in Begleitung seiner Cousine gesehen worden, doch meist hatte er darauf bestanden, das sie sich in einer Sänfte fortbewegte. Heute allerdings hatte er wert darauf gelegt, das sie zu Fuss neben ihm ging.


    Er hatte nicht viel gesprochen, seit sie die Villa verlassen hatten und wenn, dann waren es unbedeutende Dinge oder aber wie es den kleinen Taranis erging. Das Thema Verres hatte er allerdings ausgespart, er hoffte nur, das sie zu ihm kommen würde, wenn ihr Schmerz zu gross wurde. Und das sie noch immer litt, das konnte er ihr ansehen.


    Am Tempel angekommen, bahnte er ihnen einen Weg durch die Menge, bis in die vorderste Reihe.