Beiträge von Narrator Germaniae

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Und so geschah es, dass er sich galant von ihr verabschiedete und sie am Abend abholte um ihr, so seine Absichten zumindest, und natürlich auch sich selber einen unvergleichlichen Abend und vielleicht gar eine unvergleichliche Nacht zu bieten.

Er reichte ihm einen Becher Wein und setzte sich dann wieder. Aufmerksam hörte er seinen Worten zu und nickte dann. "Das klingt durchaus gut und wird gerne unterstützt. Personell kann ich Dir da momentan nichts bieten, aber wenn Du Anzeigen und Aushänge machen willst, dann tu dies ruhig. Geld ist da und sollte genutzt werden. Ob ich die Zeit dafür haben werde weiss ich noch nicht, aber ich werde es gerne versuchen. Auch mit der Classis solltest Du da noch mal sprechen." Dann sah er noch einmal auf die Tabula. "Bezüglich der Bauprojekte würde ich Dich bitten, das Du noch eine detaillierte Aufstellung von allen anstehenden Projekten, seien die Thermen oder auch Straßen etc. machen könntest, denn Comes Fuscus hat uns einen Agrimensor in Aussicht gestellt, der vielleicht schon in den nächsten Tagen hier ankommen wird. So hoffe ich zumindest. Mit diesem könntest Du dann das alles weiter besprechen. Zu den anderen Punkten habe ich momentan nichts anzumerken. Jedoch habe ich eine Bitte an Dich. Wie Du das bewerkstelligst musst Du selber sehen, aber die Kaufkraft und allgemein die Wirtschaft der Stadt soll gefördert werden. Das heisst mehr Menschen herholen und auch mehr Händler. Vor Allem aber eben Käufer. Vielleicht kannst Du geeignete Werbemaßnahmen in die Wege leiten, eventuell auch anderes um da mehr Anregungen an mögliche Neubürger zu bringen." Aufmerksam beobachtete er sein Gegenüber.

Zitat

Original von Maximus Decimus Meridius
Sie hatte Recht.

"Gut, dann kümmert euch darum. Bin ich Priester? Macht einen Aushang, oder einen Aufruf. Für das große Opfer auf dem Tempelplatz komme ich auf. Gib mir Bescheid, wann ihr es durchführen wollt und ich werde mit meiner Familie und der kompletten Verwaltung anwesend sein. Und für den entstandenen Schaden werde ich ebenfalls aufkommen. Du kannst mir ja eine Aufstellung zukommen lassen, entsprechende Handwerker anschreiben, Angebote einholen, egal wie hoch die Rechnung ausfällt, ich bezahle den Ersatz."

Sim-Off:

Voraussetzung ist, dass auch was gesimmt wird

"Nein Legat, wie ein Priester schaust du wohl nicht aus", sagte die Matrone leicht amüsiert und musterte Meridius kurz im Schein der Öllampen, ehe sie abschließend nickte.
"In Ordnung. Wir werden alles nötige vorbereiten und dich auf dem Laufenden halten. Es...wäre sicher keine schlechte Idee, wenn nicht nur Römer um Vergebung bitten, sondern auch die germanischen Einwohner der Stadt. Vielleicht kann die Comes mit ihnen reden, ihr schenken sie vermutlich eher Gehör als einem Römer, der durch und durch Römer ist."

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Fabia erinnerte sich noch sehr gut daran, wie ihre Lehrerin stets auf jenen Mann verwies, der derzeitig Septemvir in Rom ist, wenn sie von den Opfertieren sprach. Frauen opferten ja Iuppiter sehr selten, aber dass er sich stets über einen weißen Stier freuen würde, das wusste sie.

"Die Angreifer werden sicherlich ihr Fett weg bekommen. Wer weiß, vielleicht hat der erste von ihnen bereits Syphilis? Vielleicht wollen uns die Götter aber auch auf eine Probe stellen und sehen, ob wir diese Schändungen rächen werden?"

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Fabia musste breit grinsen bei der Vorstellung, dass die Götter sich prügelten. Natürlich hätten die römischen Götter immer gewonnen, aber Fabia glaubte nicht daran, dass es solche Raufereien überhaupt gab.

"Naja, also so richtig wissen tut das keiner", sagte sie langsam.
"Aber ich denke, dass es nicht auf den Ort ankommt, sondern auf den Glauben. Die germanischstämmigen Römer, wie zum Beispiel die Duccier, die glauben eben an ihre Götter. Aber sie respektieren die andere Religion und das finde ich persönlich wichtig, obwohl die römischen Götter natürlich die stärksten sind und alle anderen unterwerfen könnten, wenn sie es wollten. Dass sie das nicht tun, ist ja ein Zeichen des guten Willens. Also, finde ich. Wen du preisen willst, kannst nur du selbst entscheiden, das kann dir keiner befehlen. Natürlich wirst du auf dieser Seite des Limes immer schräge Blicke ernten, wenn du öffentlch zu dem Wot-Hahn betest. Die römsichen Götter sehen auch deine Wege und würden dich schützen, wenn du an sie glauben würdest. Es sind gute Götter."

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"Naja, dieser Wot-Hahn wird dann sowas sein wie Iuppiter. Iuppiter ist der größte und mächtigste aller Götter. Ihm zu Ehren werden Stiere geopfert, mit goldenen Hufen und goldenen Hörnern. Er ist der Hauptgott. Und Freija ist sowas wie Iuno, nehme ich an. Ihr opfert man Ziegen oder Schweine. Sie ist für den häuslichen Segen und die Kinder zuständig. Und die anderen Götter, naja, da gibt es Mercur, der ist unter anderem ein Wettergott, dann Ceres, die für die Ernte zuständig ist, Mars natürlich: ein mächtiger Kriegsgott, Minerva, die Göttin der Weisheit... . Wie das Verhältnis zu den Menchen ist, können nur die Götter selbst erklären. Und es gibt verschiedene Arten, mit den Gönntern zu kommunizieren. Meistens tut man das in einem Gebet und mit einer kleinen Opfergabe. Dass es sie gibt, steht außer Frage. Es sind die mächtigsten Götter."

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Hm. Fabia war nicht dumm, aber sie verstand die Frage des Germanen immer noch nicht richtig. Ihre Stirn hatte sich in Falten gelegt und sie tippte sich nachdenklich mit dem Zeigefinger auf die Lippen.

"Ja, das stimmt. Es ist jemand ermordet worden, ein Priester und vermutlich einer der Diebe, aber das wissen wir erst, wenn wir die Schuldigen gefasst haben. Hm. Also, die Götter... Sie sind höhere Wesen, die unser aller Geschicke lenken und leiten. Man kann sie nicht sehen, aber wenn du dich gut konzentrierst, kannst du sie fühlen. Zum Beispiel wenn du ihnen ein Opfer darbringst oder verzweifelt bist. Wir haben viele Götter und jede Gottheit steht für etwas anderes. Das ist beu euch bestimmt genauso, hm? Naja... Ich muss zugeben, dass ich nicht genau weiß, was du wissen willst. Interessiert dich denn ein Gott besonders oder willst du vielleicht etwas opfern?"

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Oh, ein Germane. Da hatte er sich wohl den schlechtesten aller Zeitpunkte ausgesucht, um hier in den Tempel zu kommen und zu fragen, was es mit den römischen Göttern auf sich hatte...
Fabia kaute kurz auf ihrer Unterlippe und deutete dann zum Ausgang.
"Lass uns ein bisschen spazieren gehen. Es ist nicht so gut, wenn wir hier herumstehen und plaudern. Außerdem redet es sich draußen besser."

Sie ging voraus und sah sich nur noch einmal um, ob der Mann ihr folgte. Dann, als sie draußen waren, erklärte sie erstmal, warum sie aus dem Tempel heraus gewollt hatte.
"Heute Nacht gab es Überfälle, weißt du? Man hat die Gotteshäuser besudelt und ausgeraubt. Alles deutet darauf hin, dass es Germanen waren. Es ist nicht gut, wenn du jetzt im Tenpel stehst und viele Fragen stellst. Aber du siehst nett aus und deswegen möchte ich dir helfen. Also: was meinst du mit 'wie das bei uns mit den Göttern ist'?"

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Fabie grinste kurz, mahnte sich aber zur Ordnung und verknotete die Hände locker vor dem Körper.
"Dann stell mir deine Fragen, und ich will sehen, was ich tun kann", lächelte sie.
"Ich bin übrigens Orania Fabia. Kannst ruhig Fabia sagen."

http://www.imperium-romanum.in…/avatars/avatar-1951.jpeg | Orania Fabia

Da sich der Mann im Tempel der Isis und Magna Mater befand, waren auch nur Frauen anwesend, was dazu führte, dass eine frischgebackene Priesterin auf ebendiesen zuging und ihn freundlich wie neugierig zugleich anlächelte.

"Salve! Suchst du was bestimmtes?" fragte sie aufgeweckt.

"Das werden wir, Centurio", entgegnete der Priester mit der Stimme eines Rächers. Vielleicht würde er nach dem Aufräumen selbst auf die Suche gehen nach den Mördern seines besten Freundes....
"Vale bene."

Vespasianus seufzte und fuhr sich mit der flachen Hand übers Gesicht.
"Ja. Tut mir leid. Er war eben ein Freund. Tarquinius Rufus liegt dort drüben. Wir haben seinen Körper mit einem Tuch abgedeckt, damit die Fliegen nicht... Naja. Und zum Diebstahl...sie haben praktisch alles mitgenommen, was sie tragen konnten. Opferschalen, Weihrauchsäckchen, Votivgaben, kleine Statuen, sogar Vorräte und Stühle - einfach alles! Und das, was sie nicht tragen konnten, haben sie zerstört oder besudelt. Das Collegium berät zur Zeit, wie man erneut all jene Sachen ersetzen soll, die entwendet wurden."

Wie im Tempel der Isis und Magna Mater waren auch hier alle Anwesenden damit beschäftigt, die Spuren zu beseitigen, die die nächtlichen Räuber hinterlassen hatten. Ein hagerer Mann mit kahlem Kopf, dessen Name Rutilius Vespasianus war, seilte sich als erster ab und trat zu dem Centurio.

"Salve, Rutilius Vespasianus mein Name. Was hier passiert ist? Barbaren haben einen unserer Kollegen hingerichtet und seine Innereien im ganzen Tempel verteilt, verdammt!"
Der Mann war natürlich sauer, und das zu recht.
"Schau dich mal um! Das ist das zweite Mal, dass sowas passiert. Und warum? Weil der Legat es nicht für nötig hält, die Tempel besser zu schützen! Mars wird erbost sein über dieses Verhalten. Wer weiß, vielleicht bringt er die Legio Secunda sogar um ihren nächsten Sieg. Ich könnte es verstehen", knurrte Rutilius Vespasianus.

Alypia sah ihm nur verwirrt hinterher. Sie hatte gedacht, dass er noch die Spur der Blurstropfen untersuchen wollte oder etwas derartiges, aber scheinbar war dem nicht so. Also verabschiedete sie sich ebenfalls, zuckte mit den Schultern und packte dann wieder mit an, um aufzuräumen.

Alypia sah den Centuria bedauernd an.
"Nein, es sind noch nicht alle hier. Die meisten werden erst in einer halben Stunde kommen... Aber es sind alle hier, die gestern Nacht Wachdienst hatten, falls es dir um das Blut da geht. Die alte Clara hat es gefunden, das Blut. Sie ist zu Hause und ruht sich aus. Ihr Herz, weißt du..? Bisher sieht es so aus, als fehlte nichts, aber vieles ist zerstört oder besudelt - stell dir vor, sie haben einer Statue der Magna Mater einen....einen...Pipimann gemalt!" erzählte Alypia und errötete zutiefst.
"Aber im Marstempel fehlt fast alles, was nicht zu schwer zum Wegtragen war."

Es waren keine Germanen, die in der darauffolgenden Nacht die Heimstatt der römischen Familie germanischen Ursprungs aufsuchten, sondern Römer. Zwei von ihnen trugen Fackeln, ein anderer Farbe und Pinsel und der Rest von ihnen Kohlen, Steine und anderen Dreck. Kurz bevor sie die Casa erreichten, löschten sie die Fackeln, dann schlichen sie sich an die Hauswand. Leise und flink gingen viele Hände an die Arbeit.

Als sie kaum zehn Minuten später das Gelände verließen, prangte in großen roten Lettern folgender Schriftzug auf der ehemals hellen Hauswand, die nun mit Kohle und Dreck beschmiert war:

GERMANEN STINKEN! IHR DUCCIER SEID EIN VERRÄTERPACK, ZURÜCK IN DEN WALD MIT EUCH!

Zuallerletzt flog ein faustgroßer Stein durch eines der Fenster.
Von den Tätern allerdings war Sekunden später schon nichts mehr zu sehen.

Zitat

Original von Maximus Decimus Meridius
"Gut, beziehungsweise gar nicht gut."

murmelte Meridius, ging an das kleine Tischchen und schenkte sich etwas Wein ein. Es war mit Sicherheit nicht der beste Zeitpunkt und schon gar nicht die richtige Tageszeit um mit Weintrinken zu beginnen, das wusste er selbst, doch nach diesen Nachrichten konnte man schonmal einen Tropfen vertragen.

"Ich danke Dir."

sprach er in Richtung der Matrone, nachdem er das Glas wieder hingestellte hatte.

"Ich werde Dir einen Soldaten mitgeben, damit ihr sicher nach Hause kommt. Und der Centurio Statorum wird angewiesen, die Tempelanlage in Zukunft durch zwei Wachmannschaften rund um die Uhr abzusichern. Vorfälle dieser Art werden sich nicht wiederholen. Du hast mein Wort darauf."

In der Tat war es unwahrscheinlich, dass man sechzehn Legionäre niederknüppel würde.

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Die Matrone nickte. Das war nämlich wirklich nicht gut, was da geschehen war. Der Junge sah auf den Weinkrug. Ein Schlückchen hätten seinen Nerven sicher auch gut getan, aber er wagte nicht, danach zu fragen, sondern sah nur stumm und weiß wie eine Wand umher. Wenigstens würde sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen, wenn man den Worten des Legaten Glauben schenken durfte. Andererseits waren diese Germanen wirklich listige Burschen, denen man nicht trauen durfte....

"Ich danke dir im Namen der Priesterschaft, Legat. Hättest du es nicht vorgeschlagen, so hätte ich um eine Bewachung gebeten. Es gibt allerdings noch etwas, das wir tun sollten. Es müssen Opfer abgehalten werden in Mogontiacum. Am besten in jedem Tempel, vor jedem Schrein, an jedem Hausaltar. Die Götter dürfen uns nicht zürnen, wir müssen sie milde stimmen!"

Zitat

Original von Duccia Verina
Oh ja sicher sagte sie ziemlich peinlich berüht, denn schließlich hätte sie ihm gleich ein Merkblatt geben können, aber sie war grade einfach zu zerstreut um daran zu denken. Verina suchte in ihren Unterlagen und zog ein kleines Pergament hervor.

Noctus steckte die Preisübersicht ein und nickte dankend.
"Alles klar. Dann sehen wir uns beim nächsten Brief! Danke sehr und vale!"
Schwupps, weg war er.

Eine junge Priesterin löste sich von der Gruppe der aufräumenden und tratschenden Priester und kam zu dem Soldaten. Mit schräg gelegtem Kopf und müden Augen fragte sie ihn:
"Salve, mein Name ist Alypia. Kann ich dir behilflich sein? Du kommst sicher wegen des Vorfalls."