Ich hatte Iuvenalis noch nicht gesprochen, zuerst hatte ich mich um zahlreiche Geschäfte in Rom kümmern müssen und als ich zurück in die Villa Tiberia kehrte, war es schon zu spät, einen der Herrschaften aufzusuchen, selbst wenn ich das offizielle Sprachrohr meines Patrons war. Und so hatte ich mich entschieden, den Tag zu beenden und war in meine Kammer zurückkehrt, rechnete damit, das auch Crista dort sein würde, doch sie war nicht da und auch keine Spur von ihr.
Kurz hatte ich überlegt, dann war mir klar geworden, das sie wohl in ihre Kammer gegangen war, ich hatte mich ja auch rasch von ihr verabschiedet. Aber ich wollte auch nicht alleine sein, ich wollte sie bei mir wissen. Und daher machte ich mich auf den Weg durch die Villa, direkt zu ihrer Unterkunft. Kaum hatte ich die Tür im Blick, ging ich etwas schneller und ich war dabei durch die Tür zu treten, erblickte Crista
"Liebste Cris..."
Dann sah ich den Mann in ihrem Bett, einen Mann im Bett von meiner Liebsten und ich blieb starr im Türrahmen stehen. Mit einer Hand hielt ich mich am Türrahmen fest, die andere ballte sich zur Faust, zur einer kräftigen, festen Faust, so fest, das sich meine Knöchel weiß färbten. Was gesprochen wurde, hatte ich nicht gehört, mir schien es so, als ob ich beide in einer verfänglichen Situation ertappt hatte.
"Was ist hier los ?" fragte ich in einem Tonfall, der meinen Patron stolz gemacht hätte. Aber der Blick den ich Crista zuwarf, war nicht so souverain, mit ihm flehte ich fast darum, das sie meine aufkommende Eifersucht wegwischte, dem fremden Mann hingegen warf ich einen hasserfüllten Blick zu, der keinen zweifel daran liess, das ich meine Faust auch einsetzen würde...