Beiträge von Quintus Tiberianus Cato

    Sie lag mitten im wirrwar der Subura, dort wo sich kaum ein Vigiles blicken liess, dort wo sich nie eine Patrouille der CU blicken liess, geschweige denn die Praetorianer.
    Der Hausverwalter war ein schmieriger Grieche, kaum ein Mann dem man vertrauen würde, doch er hatte meine Münzen gerne genommen, viel zu viele für die Kammer im obersten Stoch der Insula. Doch wenn ein Mann mit einer bewusstlosen Frau in den Armen, der zusätzlich nach Rauch und Cloake stank, nach einem Zimmer fragte, dann verlangte man eben etwas mehr....


    ....letztlich war es mir auch egal, ich wollte Crista nur in sicherheit wissen....


    Die Tür schloss sich hinter uns und ich liess Crista auf dem Bett nieder, erst jetzt fiel der Druck von mir und die Anstrengungen der letzten Stunden brach über mich herein. Immer noch hielt ich ihre Hand, doch ich sackte neben dem Bett auf den Boden, mein Puls rasste, meine Atem keuchte,....

    Zitat

    Original von Quintus Tiberianus Cato


    Doch ich bekam nichts davon mit, mit Crista auf dem Arm verschwand ich hinter einem Tor, die mich und Crista weiter weg vom Feuer führte, direkt zu einem zweiten Hof, dort rannte ich durch eine der zahlreichen Türen, direkt hinein in den riesigen Wirtschaftstrakt der Villa.


    Einen langen Gang entlang, dann rechts ab, gleich wieder links, einen Hof überquert, einige Treppen herrunter...


    Ich war froh, das ich die Villa mittlerweile so gut kannte. Und ich war froh, das ich endlich wieder frei atmen konnte. Kein anderer Mensch begegnete uns, ich hielt Crista fest in meinen Armen, mochte mein Weg auch unkontrolliert sein, er war es in Wirklichkeit nicht.


    Es gab einen Ausgang aus der Villa, den kaum jemand kannte, es war auch kein wirklicher Ausgang, denn er führte nicht nach draussen, sondern in die Kanalisation und von da könnte ich Crista endlich in Sicherheit bringen. Niemand sollte sie wieder misshandeln können, niemals sollte sie wieder in Gefahr geraten.


    Raus aus der Villa, nur raus...

    Zitat

    Original von Quintus Tiberianus Cato


    .....und sprang.....


    Es war wirklich nicht besonders hoch, vielleicht drei Schritt, vielleicht etwas mehr und obendrein landeten wir direkt in einem Fuhrwerk, dessen Ladefläche voll mit Stroh war. Unter anderen Umständen hätte ich mich vielleicht gewundert, warum in einer Patriziervilla ein Karren mit Stroh stand, doch just in diesem Moment war mir das völlig egal, ich wollte nur Crista so weit weg vom Feuer bringen wie nur irgendmöglich.


    Einige Stunden zuvor :
    Der Verwalter hatte wirklich schlechte Laune, hatte diese dumme Küchensklavin es tatsächlich geschafft, eine Statue im Perystilum um zuwerfen und so zu beschädigen, das der ganze Körper in tausende Stücke zersprungen war.
    Zum Glück war der Kopf heil geblieben und so hatte es nur einen Boten zu den Steinmetzen gebraucht und ein neuer Torso war kurze Zeit später angekommen. In einer grossen Menge Stroh verpackt, lag sie jetzt der Ladefläche eines Fuhrwerks.

    "Bringt sie ins Perystilum, beeilt euch, vielleicht beheben wir den Schaden, bevor es den Herrschaften auffällt. Den Wagen lasst erst mal stehen..."


    Hätte er geahnt, was wenige Stunden später passieren würde, hätte er sicher andere sorgen gehabt.


    Zurück im Jetzt :


    Endlich konnte ich wieder frei atmen, es war eine Erleichterung, die mich den Schmerz der Landung vergessen lies. Schnell versicherte ich mich, das Crista in meinen Armen nichts passiert war, dann rutschte ich vom Fuhrwerk herunter...

    Was über mir passierte, bekam ich nicht mit, ich wollte nur so weit weg vom Feuer wie möglich. Ich sah die Männer auf dem Balkon über uns nicht, ich sah auch nicht, welche Gefahr sich hoch über uns zusammenbraute :


    Das Feuer hatte das Zimmer direkt über dem Balkon schon fast zerstört, hatte das Holz der Deckenbalken zum bersten gebracht und so die Decke zum Einsturz gebracht, einige Trümmer fielen in den Hof, doch der Grossteil fiel auf den Boden, direkt auf die Decke über dem Balkon auf dem die Männer standen und vom dem wir gesprungen waren. Die Decke ächzte, war sie doch schon vom Feuer geschwächt.
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie einstürzen würden.


    Doch ich bekam nichts davon mit, mit Crista auf dem Arm verschwand ich hinter einem Tor, die mich und Crista weiter weg vom Feuer führte, direkt zu einem zweiten Hof, dort rannte ich durch eine der zahlreichen Türen, direkt hinein in den riesigen Wirtschaftstrakt der Villa.

    In der Schwärze des Treppenhauses wurde es einen Moment noch schwärzer, just in dem Moment, da Cristas Decke sich vor meine Auge legte. Die Panik in mir wurde noch stärker, sah ich doch nichts und schrien meine Lungen nach frischer Luft. Und unweigerlich atmete ich schnell ein und aus, etwas dämpften Tunika und Decke den Rauch, dennoch musste ich immer stärker Husten und geriet ins Stolpern....


    Das die Decke sich vom mir löste, das sie von der Heissen Luft erfasst wurde, die das Treppenhaus hinauf stieg, bekam ich nicht mit. Ich sah auch nich nicht, wie sie immer höher und höher stieg, bevor sie dann Flammen fing und wieder zu Boden ging. Ich bekam auch nicht mit, das sie schon fast das Haus verlassen hatte, bevor sie zu brennen begann, bevor die lodernden Flammen sie erfassten und sie direkt vor einigen Vigiles zu boden sinken liessen.


    Crista und ich waren weit weg, ich hustete, bekam kaum mit, was Crista sagte. Ich lief und lief, wie weit wusste ich nicht, ein Stockwerk, oder zwei, oder gar drei,.. das konnte ich nicht sagen, für mich müssten wir jeden Moment den Styx erreichen. wir mussten raus aus dem Treppenhaus, doch ich konnte keinen Ausgang sehen, ich konnte nicht die wände sehen, ich konnte nicht die Stufen sehen. Ich geriet ins Stoplern....


    "Crista, ich liebe dich," schoss mir durch den Kopf.


    ...... ich stolperte, doch ich fiel nicht, ich lief nur weiter gerade aus. Doch ich lief nicht gegen die Wand, ich lief weiter gerade aus, ich merkte kaum, das der Rauch immer weniger wurde, ich merkte nur, das ich immer schneller wurde. Bis ich dann doch an einer Wand zum Stehen kam. Allerdings war es nicht eine ganze Wand, es war mehr ein Art Balkon.


    Vor uns war der Himmel der Stadt, unter uns war ein kleiner Wirtschaftshof, der Menschen leer war. Ich blickte nach unten, es war der einzige Weg. Ich schwang mich auf die Mauer, Crista fest in meinen Armen,....


    .....und sprang.....

    Endlich hatten wir Cristas Lager erreicht und kaum hatte Titus sie hin gelegt, war ich schon neben ihr, hielt ihre Hand.

    "Crista, liebste Crista,... komm zu mir zurück,"
    flüsterte ich ihr zu, nickte Titus dankbar zu, während ich meine Liebste zudeckte. Alles andere um uns herum ignorierte ich, Crista war noch in ihren nassen Kleidung und nach und nach entfernte ich die nassen Sachen unter der dünnen Decke.

    Der Weg ins Atrium war versperrt und damit der Weg zum dichtesten Ausgang, zurück nach oben ging es auch nicht. Crista hielt ich fest in meinen Armen, so fest wie sie meine Hand umschloss. Einen Moment nur verharrte ich, ratlos blickte ich mich um. Immer mehr Rauch erschwerte die Sicht und das Atmen, unweigerlich musste ich husten, ich war kurz davor die Orientierung zu verlieren.


    Doch ein Blick in Cristas Gesicht, gab mir die Kraft, die ich brauchte, zurück.

    "Ich werde dich in Sicherheit bringen, geliebte Crista,"
    flüsterte ich ihr zu.


    Raus, wir mussten raus, weg vom Feruer, weg vom Qualm. Und es gab nur einen Weg aus diesem Treppenhaus und der führte weiter die Treppen hinunter, über Treppen, über denen dichter Qualm stand, an deren Ende loderndes Feuer warten könnte. Doch ich hatte keine Wahl, ich musste hinein ins ungewisse. Ich zog meine Tunika über meinen Mund, in der Hoffnung den Qualm etwas abzumildern und stürzte mich ins ungewisse....


    ....Stufe um Stufe eilte ich hinuter, durch einen Qualm, der mir gänzlich die Sicht nahm. Um den Qualm nicht ein zu Atmen, bemühte ich mich, möglichst wenig zu Atmen und mit jedem Schritt, den ich ohne zu atmen zurück legte, wurde mir etwas schwärzer vor Augen....

    Der Qualm drang durch den ganzen Flur, der direkte Weg hinaus war versperrt. und ich fragte mich, wie schnell denn dieses Feuer über uns herein gebrochen war. Die Villa Tiberia war doch stabil gebaut, anders als eine Insula....


    Doch meine Hauptsorge galt doch Crista und dem Bedürfniss, sie heil hier herraus zu bringen, trotz des Feuers und des Qualms. Das Haupttreppe war vom Qualm versperrt, also half nur das kleine Treppenhaus, das nur Sklaven und Freigelassene benutzten.


    Die Luft war vom Rasch geschwängert, ich hustet mehr den ich atmete, doch ich erreichte die Treppen, gerade noch rechtzeitig. Kaum hatte ich mit Crista den ersten Treppenabsatz erreicht, brach hinter uns ein Balken herunter,...



    ..... und vor uns stützte ein Balken herab, der den Zugang zum Atrium versperrte....

    Zitat

    Original von Crista
    .. doch erneut reagierte ihr Kopf mit einem langsamen Schütteln, wie als ob sie ihre Haare aus dem Gesicht streichen wollte.


    "Ca...." Crista wollte wach bleiben.. nicht wieder in die Dunkelheit hinein. Aufwachen bedeutet Emporsteigen, und Träumen bedeutet Sinken. "... to." ......


    Der Brandgeruch erreichte ihre Nase.. das roch nicht gut. Dieser Geruch gefiel ihr nicht. Mit der verkrampften Faust begann sie auf die Laken zu schlagen.. es war durch das lange Liegen und körperliche Schwäche ein schwaches Schlagen.. einfach nicht zu übersehen.


    Mein Name....


    ....aus ihrem Mund !


    Mochte es in einer alltäglichen Situation normal sein, doch jetzt weckte es mich aus meiner letagischem Rythmus des Erzählens, ich schreckte hoch, blickte in ihr Gesicht und wartete darauf, was folgen würde. Würde sie endlich aus dem Zustand des dauernden Schlafes erwachen, diesen grausamen Zustandes des Bangens beenden ?


    Doch keine weiteren Worte drangen aus ihem Mund, stattdessen drang ein Geruch an meine Nase, der mich alarmierte. Und scheinbar auch in ihre, wenn ich das Schlagen ihrer Faust richtig deutete.


    ES BRENNT !


    Das wurde mir schlagartig klar, wir mussten hier raus....


    ...und es war allein an mir, dafür zu sorgen.


    Ich sprang auf, hob Crista auf und eilte zur Tür, stiess sie mit der Schulter auf...


    ...und plötzlich standen wir im Flur, in dem schon die Flammen loderten, die Tür selbst hatte schon ziemliche Hitze angenommen, doch noch spürte ich die Schmerzen nicht in der Schulter, die die Tür aufgestossen hatte.


    Ein Blick nach Links, ein Blick nach rechts,... der kürzeste Weg war schon versperrt,.... also in die andere Richtung....

    Ich wusste nicht, wie viele Tage seit dem Unglück im Atrium vergangen waren, doch seit dem war ich nicht von Cristas Krankenbett gewichen, Tag ein, Tag aus sass ich neben ihrem Bett, hielt ihre Hand, strich über ihre Stirn, küsste ihre Stirn. Und ich sprach, ich erzählte ihr, was mir gerde einfiel, erzählte ihr aus meinem Leben, von dem was ich erlebt hatte, von dem, was mir erzählt worden war....


    Was draussen passierte, darauf achtete ich nicht, ich hörte nicht den Donner oder den Regen, ich hörte selbst den Blitzeinschlag nicht...


    Stattdessen erzählte ich Crista davon, wie ich in meiner Jugend mit Lucius und Quintus durch die Villa Rustica getobt hatten, wie wir in der Culina fast einen Brand ausgelöst hatten. Während ich erzählte, drang der Brandgeruch von damals in meine Nase.....


    ....nur das er nicht von damals war, sondern ganz real.

    Ich war wirklich erleichtert, als Arvinia mir zur Seite sprang und als ich dann noch Titus Hand auf meiner Schulter spürte, kehrte noch etwas mehr Vertrauen in mich zurück. Noch einmal strich ich sanft über Cristas Stirn.


    "Bitte, liebste Crista, komm wieder zu dir"


    Dann stand ich auf, blickte kurz zu Titus.


    "Danke," war alles zu ihm sagte, bevor ich mich zu Arvinia drehte. "Auch dir meinen Dank."

    Fast jedes Wort das Crista sagte, bestärkte mich in dem Gedanken, das es wirklich nur eine Lösung gab, zu verhindern, das irgendein Dominus oder Aufseher sich an meiner Liebsten vergriff : Sie musste frei sein, denn erst dann konnte ich sie wirklich bitten, ihr Leben mit mir zu teilen und erst dann hätte kein Dominus oder Aufseher mehr Macht über sie. "Ich liebe dich," hauchte ich in ihr Ohr, während ich sie fest und denoch sanft in meinen Armen hielt. "Ich werde dich hinaus bringen, an einen schöneren, wärmeren Ort, weit weg von hier."


    Selbst das Castellum in Mantua oder das Landgut in Misenium schienen mir in diesem Moment angenehmer zu sein als die Villa Tiberia und ich war wirklich versucht, mit Crista zusammen gleich die Villa zu verlassen und in eine Insula zu ziehen, doch dann hätte ich ihr Leben aufs Spiel gesetzt,...


    So mussten wir bleiben, doch ich wollte das wir allein waren und weit weg,.... an einem Ort, an den Crista angenehme Erinnerungen hatte.

    "Werte Arvinia,.... ich danke dir, das du Crista beiseite gestanden hast.... doch nun bitte ich dich uns zu entschuldigen..."

    In den vielen Jahren, in denen ich ein Sklave gewesen war, hatte ich oft erlebt, wie die verschiedenen Herrschaften ihre Sklaven bestraften. Und auch ich war mehr als einmal bestraft worden, ich erinnerte mich nur zu gut an ein Gladius an meinem Halsgespürt und an Monate als Feldsklave. Doch immer hatte ich gewusst, warum ich bestraft wurde. Mein Patron war streng, sein Grossvater war es gewesen, ihre Strafen waren streng, doch nie von dieser blinden Wut wie die des alten Mannes.

    "Er wird dafür bezahlen, liebste Crista,"
    flüsterte ich in Crista Ohr, hielt sie dabei fest in meinen Armen, ich wollte sie nicht mehr loslassen. Und auch wenn ich froh war, das Arvinia Crista beiseite stand, in diesem Moment wollte ich einfach mit Crista allein sein, sie an einen besseren Ort bringen, ihre Wunden versorgen und sie trösten.

    Was an anderen Orten hier im Attrium passierte, war mir völlig egal und ich bemerkte es auch nicht. Ich blickte nicht hinüber zu den Herrschaften, die es sichin ihrer Sitzgruppe bequem gemacht hatte, ich bemerkte nicht wie die Caecilierin ohnmächtig wurde.


    Und selbst wenn, es wäre mir egal gewesen. Mein Augenmerk lag allein bei Crista, sanft fuhr ich ihr über die Stirn, ihre wangen entlang und über ihre Schultern. Ich spürte ihr Zittern, spürte die Nässe ihrer Kleidung und auch ihr langsames atem


    "Crista, meine kleine geliebte Crista,... bitte komm zu dir,..." flüsterte ich ihr zu, gerade in dem Moment da sie erneute erzitterte. Verzweifelt sah ich auf, sah denn keiner die Notwendigkeit, sie wärmer zu betten, sie von ihrer nassen Kleidung zu befreien ?

    "Wir müsssen sie wärmer betten... Ich brauche eine Decke,... schnell,.... und wir brauchen eine Kammer für sie !"


    So kräftig und bestimmt war meine Stimme schon lange nicht mehr gewesen....

    Der alte Mann musste von Sinnen sein, ein Gebot von 8000 Sesterzen abzulehnen und dann auch noch auf diese Art. Ich hatte einen Wunsch des Legatus geäussert, den Wunsch eines Mannes, für den ein Wunsch mehr war wie ein Befehl. Ich musste mich zurückhalten, nicht gleich auf den alten Mann zu stürzen und ihn das Anzutun, was er meiner Crista angetan hatte. Doch ich musste ruhig bleiben, ich würde meine Rache später haben.


    Stattdessen stürzte ich nach vorne zu meiner Crista, kniete mich neben sie und legte meinen Arm um sie. Dankbar registrierte ichm, das Arvinia es schon übernommen hatte, die beiden Sklaven, die Crista gehalten und getretten hatten, zu züchtigen.


    Ich zog Crista dicht an mich.

    "Meine kleine, liebste Crista,.... es ist vorbei,... und jetzt werd ich dich nicht wieder loslassen,"
    flüsterte ich ihr zu. Doch mir war klar, das es nur einen Weg gab, zu verhindern, das der alte Mann oder irgendein andere Dominus erneut Hand an sie legen würde.

    Zu sehen, wie meine Crista geschlagen wurde, bereitete mir schmerzen. Im Augenwinkel erblickte ich Titus, wünschte mir, ich hätte die gleiche Macht über den Hünen wie mein Patron, doch die hatte ich ich nicht. Und so sehr ich auch nach vorn stürmen wollte, war mir doch klar, das dies nur zu viel schlimmeren Folgen führen würde. `Ruhig, Cato,... bleib in deiner Rolle.... nur so kannst du deine Crista retten...` sagte ich mir innerlich und mit kräftiger Stimme nach aussen :

    "Mein Patron ist der Ehrenwerte Senator Quintus Tiberius Vitamalacus,... Legatus Legionis der Prima, Veteran der Feldzüge gegen die Germanen und die Parther,.... und jener Mann, welche einen Homo novus aus fernen Provinzen der kaiserlichen Verwaltung empfahl !"


    Die Ruhe in meiner Stimme erstaunte mich selbst und ich war froh darüber, einen gründlichen Blick in die Niederschriften meines Patrons gemacht zu haben.

    "10.000 sesterzen sollte ich dir bieten für sie,... doch nun,... nur noch 8.000 Sesterzen !"

    Ich hatte keine Ahnung, was es bedeuten soillte, als Arvinia mir quasi befahl ihr zu folgen. Und auch wenn ich schon länger kein Sklave mehr war, folgte ich ihr intuitiv doch. Während ich ihr durch die Gänge der Villa folgte, fragte ich mich die ganze Zeit, was das zu bedeuten hattte.


    Und als wir dann in der Kammer standen, wurde mir schlagartig bewusst, was hier los war... Schlagartig waren die Worte meines Patrons wieder in meinem Kopf, seine Anweisungen in Mantua. Und ich, was hatte ich getan ? Nichts !
    Kaum waren wir in Rom gewesen, hatte ich diesen Auftrag vergessen, hatte ich einfach darauf vertraut, das schon alles gut werden würde....


    Doch das war ein Irrtum gewesen ! Es war sogar alles schlimmer geworden. Nein, das wollte ich nicht, ich wollte nicht, das meine kleine Crista geschlagen wurde. Aber ich musste einen klaren Kopf bewahren...

    "Tiberius Iuvenalis ! Halte ein ! Ich habe den Auftrag meines Patrons, die Sklavin Crista für den Haushalt des Legatus in Mantua zu erwerben !"
    rief ich mit kräftiger, bestimmter Stimme. "Doch das kann ich nur, wenn die Ware unbeschädigt ist !"


    Bona dea, wie sehr hasste ich mich dafür, Crista als "Ware" zubezeichnen.

    Wenn irgendjemand etwas zu mir gesagt hatte, dann hatte ich es nicht gehört, denn kaum hatte ich meine Frage in den Raum geworfen, hatte ich Crista erblickt, wie sie, umringt von Menschen, die sorgevoll auf sie herabblickten.

    "Crista ! Was ist mit dir ...."
    rief ich aus.


    Wie in einem schlechten Traum ging ich auf die Kline zu, ignorierte die umstehenden, ignorierte die nassen Pfützen auf dem Boden. Was war nur mit meiner Crista passiert ? Ich ging neben ihr auf Knie, griff ihre Hand, strich über ihre Stirn.

    "Crista, meine kleine Crista, was ist nur mit dir passiert ?

    Ich war den ganzen Tag unterwegsgewesen, hatte mich doch in den frühen Morgenstunden ein Schreiben errreicht, das ein Betrieb meines Patrons vor der Stadt Probleme hatte, die meine Anwesenheit erforderten.


    Erst war ich ewig geritten, bis ich diesen Betrieb erreicht hatte, dann hatte ich mich stundenlang mit einem nervigen Verwalter herum geschlagen und schliesslich war ich auf dem Rückweg noch mitten in einen kleinen Volksaufstand geraten, der aus irgendeinem mir unerklärlichem Grund aus dem nichts entstanden war.


    Nun stand ich im Atrium und verstand die Welt um mich herum nicht. Zu viele Menschen waren im Atrium versammelt und doch spürte ich tief in mir, das dieser Trubel nichts Gutes bedeutete für mich,... Irgendetwas war mit Crista.

    "Was ist hier los ?"

    "Morgen," schaffte ich noch zu sagen, bevor ihre Lippen die meinen berührten. Doch das Morgen war weit, das hier und jetzt war nah. Und das hier und jetzt fand ich mich auf dem Bett wieder, spürte ich ihre Nähe, ihre Wärme, die sich mehr und mehr zu einer Hitze aus Leidenschaft entwickelte.


    Ich erwiederte ihre Leidenschaft und ihre Küsse, ich brauchte nicht zu sagen das ich Lust hatte, von der die Lust die ich verspürte zeugten nicht nur meine Hände, die sich unter ihre Tunika schoben, nicht nur die Leidenschaft mit der ich ihre Küsse erwiederte, sie musste mein Verlangen auch noch durch meine Tunika spüren.


    Meine Hände schoben ihre Tunika immer weiter ihren Körper hoch, legten Stück für Stück ihren Körper frei und jedes kleine Stück das ich aufdeckte, begrüsste ich mit gierigen Küssen auf ihrer Haut. "Ich dich auch," presste ich hervor, als ihre Tunika kaum noch ihrern Oberkörper bedeckte.

    Es stimmte, dieses Opfer für ihren Vater stand immer noch aus und ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit, hatte ich doch versprochen, ihe bei dem Opfer beizustehen und stattdessen war sie durch mich immer wieder davon abgehalten worden.
    "Wir sollten uns gleich morgen früh auf den Weg zum Tempel machen, dieses Opfer hat zu lange gewartet, meine liebste Crista," entgegnete ich ihr, in jenen Augenblicken, da unsere Lippen sich nicht berührten. "Gleich morgen früh,...Heute ist es schon zu spät..."


    Und auch wenn es stimmte, es war auch ihr verführerischen Anblick auf dem Bett, der mich dazu brachte nur noch an sie zu denken und den Wunsch verspüren liess, ihre Haut zu berühren und ihre Nähe zu spüren. "Du bist wunderschön, Geliebte," sagte ich, während ich langsam vor ihr auf die Knie ging und sich meine Hände sanft auf ihre Beine legte. Ich blickte zu ihr hoch, direkt in ihre Augen, während meine Hände zärtlich ihre Haut streichelten.