Beiträge von Camillus Matinius Plautius

    Sim-Off:

    hallo zusammen!
    zunächst einmal sorry, daß ihr auf das hier 1 woche warten durftet. ich hatte vor dem urlaub am letzten tag alles in word-vorgeschrieben. zu allen punkten und der text war lang. damit wärt ihr gut beschäftigt gewesen und dann ist der rechner beim speichern abgestürzt. danach war ich erst einmal schlecht gelaunt. deshalb diesmal die punkte in etappen.
    ich unterstelle jetzt, daß alle anwesend sind. dann kann sich jeder seine scheibe abschneiden.



    Plautius schaute in die versammelte Runde.


    “Nun, da alle da sind können wir ja beginnen. Willkommen zu einer kleinen Stabsbesprechung. Und ich komme auch direkt zur Sache, denn im Officium des Legatus wartet noch ein Quaestor Tiberius auf mich, der wohl schon quengelt, weil er nicht sofort als Erster dran kommt. Na ja, vielleicht lassen wir ihn auch bis zum Abendessen warten.


    Das Protokoll dieser Sitzung schreibt heute Optio Aristides, da Aristides mit AR nun einmal im Alphabet vor Avitus mit AV kommt. Der ist das nächste Mal dran. Und dann geht es so weiter bis wir bei PL wie Plautius und PR wie Priscus ankommen.”


    Plautius griff neben seinen Stuhl und hob einen Stapel mit 15 Wachstafeln hoch, den er Aristides reichte. “Die sollten reichen! Eine Kopie an alle Beteiligten hier im Raum und alle Anwesenden, wie zum Beispiel den Legatus. Aber ich erinnere alle Anwesenden daran, daß qualitativ nichts die eigene Mitschrift ersetzen kann.”


    Er warf einen Blick in die Runde.


    "Punkt 1:
    Aufgrund meiner Beförderung zum Praefectus Castrorum ist der Posten des Primus Pilus derzeit verweist. Aufgrund meiner vielen bürokratischen Arbeiten komme ich leider nur bedingt noch auf den Exerzierplatz. Ich hätte niemals gedacht, daß ein Legatus so viel Schreibkram an der Backe hat, die ich jetzt in seiner Abwesenheit auch noch geerbt habe. Daher wird Centuio Artorius Avitus bis auf Weiteres als kommissarischer Primus Pilus die Aufgaben des bisherigen Primus Pilus wahrnehmen. Alle Rechte und Pflichten werden durch mich als Praefectus rückgedeckt. Ich stehe also voll und ganz vor Dir wenn es Probleme gibt. Du handelst also quasi auf meinen direkten Befehl, wenn dir jemand quer kommt. Den schickst du dann zu mir persönlich. Neben der Ausbildung der Probati auf dem Exerzierplatz versteht sich. Nach der Rückkehr des Legatus unterhalten wir uns dann über eine dauerhafte Beförderung, sofern dir die Aufgabe gefällt."



    "Punkt 2:
    Im Officium des Legatus sitzt ein Quaestor Tiberius. Dem geht es wohl um irgendetwas in Sachen “Geschichte der Legio I”. Den übernehme ich. Je nachdem was er will kann Optio Priscus mir oder ihm dann aushelfen, wenn es um das Wälzen von Geschichtsdaten geht. Aber eigentlich habe ich ggf. eher die Vorstellung, daß er freien Zugang zu unseren Archiven hat und selber arbeitet."



    "Punkt 3:
    Da wir auf der Baustelle jetzt etwas Luft haben möchte ich, daß die Probati-Ausbildung zwischen Optio Aristides und Optio Priscus aufgeteilt wird. Teilt sie untereinander auf, sprecht euch ab oder macht es gemeinsam im Wechsel. Bei Engpässen helfen Avitus und ich aus."



    "Punkt 4:
    In Roma war ja jetzt das Armilustrium, wo auch Tribunus Claudius und Flavius Aristides waren. Ich stelle jetzt mal in den Raum, daß wir eigentlich auch mal die restlichen waffen der Legio I hier in Mantua “reinigen” lassen könnten und ein Opfer an Mars hat es auch wohl schon länger nicht mehr gegeben. Wie denkt ihr darüber? Ich wollte mal den hiesigen Marstempel aufsuchen und das anleiern.


    Und gibt es Fragen oder Anmerkungen zu den bisherigen Punkten?”


    Plautius warf einen Blick in die Runde. Und ließ Aristides etwas Zeit mitzukommen.

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus hätte beinahe gebrüllt. Zuerst beleidigte ihn so ein dahergelaufener Wachsoldat mit irgendwelchen dämlichen Fantasievorschriften, dann wurde er nass (was dieser verschlagene Soldat bestimmt geplant hatte) und dann wurde er mit dem Praefectus Castrorum abgespeist! Aber nicht, dass sich dieser sogleich um ihn kümmerte - nein, er musste auch noch warten, bis der gnädige Herr mit seiner Besprechung fertig war!
    Nicht, dass der auch ein ehrenwertes Amt war, aber er hätte sich schon gern mit einem Senatoren unterhalten - Kontakte waren schließlich alles!
    Außerdem gab es so viele dämliche Schreiberlinge, da hätte ihn ja einer informieren können. Corvinus hatte ihm schließlich auch geantwortet - Durus hasste das Militär!


    "Ich möchte den ehrenwerten Praefectus ja nicht unter Zeitdruck setzen, aber sag ihm, dass ich neben Besuchen bei Legionen als Quaestor Consulum noch ein paar andere Dinge zu erledigen hätte! - wo geht's lang?"


    Durus verschränkte die Arme und knitterte dabei seine ohnehin nicht mehr so perfekt sitzende Toga.



    Der Scriba wies Durus den Weg zum Officium des Legatus und berichtete dann dem Praefectus, daß der Quaestor es wohl eilig hat. Allerdings machte er sich keine Illusionen, daß der Praefectus den Zivilisten bevorzugt behandeln würde. Und er kannte den heutigen Arbeitstag des Praefectus aufgrund einer Vorbesprechung.

    "Gut! Hier ist eine Liste der beteiligten Centurien. Ich habe vorsorglich mal ausgelost. Probati hatte ich ohnehin keine eingeplant. Das würde denen gefallen. Noch nichts geleistet haben, aber schon gleich eine flotte Parade in Roma."


    Plautius übergab dem Tribunus eine Wachstafel.

    Plautius war zwischenzeitlich in die Casa des Praefectus umgezogen und hatte sich nach einem großen Hausputz wohnlich eingerichtet. Mit Hilfe einiger Schreiner hatte er an den Wänden Regale für seine vielen Bücher und Schriftrollen eingebaut. Die Schlachtandenken an die Zeit in Germania hingen an der richtigen Stelle, ebenso das Banner der Purpurea. Der große Schreibtisch lud jederzeit zum Arbeiten ein. Die restlichen Wände waren mit Bauzeichnungen und Skizzen behangen worden. Das Einräumen aller Literatur würde noch einige Stunden in Anspruch nehmen.


    Als quasi letzten Akt plazierte Plautius Büsten von Imperator Ulpius und Iulius Caesar auf seinem Schreibtisch.
    Dann wanderte er zufrieden durch das Haus. Dem kleinen Garten würde er sich im Frühjahr annehmen. Holz für den Herbst war auch genug da und die Fussbodenheizung klappte auch. Plautius hatte sie selber inspiziert.


    Zufrieden verließ er die Casa und umrundete diese einmal. Irgendwie fehlte der Casa von Außen noch die persönliche Note. Sie sah so ... uniform mit den anderen Häusern aus. Plautius ging fröhlich pfeifend zur Materialverwaltung und kam wenig später mit einem Eimer Farbe und einem Pinsel wieder zurück. Lächelnd malte er die Eingangstür in "Marsrot" an. Ja, so sah das doch gleich viel besser aus.


    Plautius war zufrieden.

    Sim-Off:

    hallo corvinus und albinus!
    an der stelle mische ich mich jetzt mal sim-off mit 2 anmerkungen ein. ich gebe offen zu, daß mir nicht genau bekannt ist, ob die magistrate gewählt oder ernannt werden. da ja keiner aus der legio solch einen posten anstrebt, kann es uns egal sein, ob hier “amigos” auf posten plaziert werden oder fähige leute, denn der duumvir muß mit denen arbeiten. umgekehrt kann den zivilisten auch unser dienstplan und die beförderungen egal sein. allerdings stelle ich 2 dinge in frage.


    2 dumviri? das mag ja historisch gewesen sein, aber im spiel kommt rüber, daß mantua eine sehr kleine stadt ist. es gibt weder eine stadtkarte, noch einwohnerzahlen, noch eine stadtbeschreibung. und dann für so eine kleine stadt mit hoher patrizierpopulation 2 bürgermeister? macht das sinn? außer dem aspekt postenbesetzerei? das umland wird ja nicht groß bespielt. da gibt es die legio und einige fiktive betriebe.


    und mit welchem recht willst du die hier stationierten soldaten von den wahlen ausschließen? laut meinem tabellarium bin ich bürger der stadt mantua, da ich dort gemeldet bin! dort ist mein wohnort. in der stadt bzw. dem stadtgebiet habe ich 2 betriebe und wohne neben meinen betriebsgebäuden überwiegend im castellum. und wenn ich lust auf eine kleine villa oder eine casa habe, dann eröffne ich einen thread an entsprechend korrekter stelle. ich darf bei der curie italia mitwählen, beim volkstribun, den aedilen und den quaestoren. alles weit weg von meinem wohnort. mit welchem recht willst du bitte hier mein wahlrecht einschränken? es gibt nicht viele “bürger” in der legio, die überhaupt wählen können, denn es gibt ja noch den aspekt der erst-ID und warum sollten diese mit ihrem wahlrecht den zivilen apparat in matua lahm legen indem sie gegen jeden kandidaten stimmen. aber so blockt ihr spiel mit den leuten in der legio ab. kein geschickter politischer zug nach der aktion von magistratus didius beim legatus. ;)

    Ich melde mich für 1 Woche in Urlaub ab und will nach einem Rechnerabsturz gerade nichts mehr vom IR wissen. Nachdem ich 1 Stunde 11 Punkte an der Stabsbesprechung abgehandelt habe ist beim Kopieren des Textes der Rechner abgestürzt. Alles weg.

    Plautius wandte sich an den Verkäufer.


    „In Sachen Lieder und Gedichte schließe ich mich deinen Vorschlägen an.“


    Plautius nahm jeweils die Schriftrollen entgegen, begutachtetet diese jeweils kurz und legte sie auf den immer größer werdenden Stapel.


    „Hm, um ehrlich zu sein. Ovid kenne ich recht gut, aber von Catull habe ich bis dato wenig gelesen. Ich nehme daher Catull. Und wehe der ist nicht gut.“


    Plautius drohte scherzhaft mit dem Finger und lächelte dann wieder freundlich. Etwas bedauernd nahm er zur Kenntnis, dass der Neffe unverkäuflich war.


    „Ja, es ist sehr wichtig, dass die Werke ohne Bilder sind. Sonst betrachtet der Optio den lieben langen Tag nur die Bilder und vergnügt sich damit anstatt die Texte zu lesen. Vergnügen soll er sich erst nach dem Lesen.“


    Plautius schien einige Zeit angestrengt zu überlegen.


    „Hm. Ich habe keine Ahnung ob Flavius Aristides homophil ist. So etwas soll unter Patriziern ja schick sein. Andererseits hat er auf einer Feier unlängst eine Dame angegraben, als ob er unter immensem inneren Druck stehen würde und seit Jahren nicht mehr im Lupanar war. Und er hat eine Tochter, aber die kann natürlich adoptiert sein. Ich denke also, dass die Wirrungen zwischen Mann und Frau nicht verkehrt liegen. Ich nehme hier eine gesunde Mischung deiner Angebote. Ich denke, dann hätte ich auch erst einmal alles. Lass bitte alles für eine Überlandreise von Roma nach Mantua verpacken. Und rechne aus wie teuer mich das alles kommt. Ach ja, die Bücher der Dame packe extra ein.“


    Plautius wandte sich an Medeia.


    „Flavius Aristides kann schon Lesen und Schreiben, aber eher rudimentär. Ah, Decima Lucilla hieß die Dame auf der Feier? Keine Ahnung, ob sie verlobt ist. Das müsstest du eher wissen als ich, denn du bewegst dich in den Gesellschaftskreisen von Roma. Allerdings ist Aristides dann ein sehr mutiger Mann. Der Verlobte würde mich nicht stören an seiner Stelle, aber 3 Verwandte, davon 2 Legati und ein Praefectus der Alae und jeweils 6000 Mann unter sich haben, die mich in ganz Italia und Germania suchen können. Wenn ich die Dame ins Unglück stürzen würde.


    „Ob wir das alles in der Sänfte unter kriegen? Ich fürchte ich muß auf dem Rückweg laufen. Hoffen wir, dass wir gut gepackt bekommen, denn sonst werde ich dich auf den Armen zurück zu deiner Casa tragen, weil für dich auch kein Platz mehr ist.“


    Plautius schaute ganz unschuldig.

    50 Peitschenhiebe für den stotternden Sklaven von


    Matinius Agrippa !!!


    der mal wieder nicht den Briefkasten geleert hat. Elende Lotterbande in der Casa Matinia in Roma. Ich glaube ich kreuzige da doch noch einen im Garten, damit Fuscus es mit denen leichter hat als ich.

    Plautius betrat das Besprechungszimmer und breitete sich mit einigen Wachstafeln. Listen und Papieren aus. Dann studierte er noch einmal seine Tagespunkte und wartete gut gelaunt (er hatte heute schon 7 Tassen Kräutersud mit Honig) auf die Offiziere.



    Stabsbesprechung:


    Protokoll durch: Optio Flavius Aristides


    1. I. Centurie der I. Kohorte: kommissarisch AA
    2. Quaestor Tiberius: AA?
    3. Ausbildung Probati: FA + TP
    4. Armilustrium in Roma: CV + FA
    5. Personalbedarf Reiterei; Anzahl der Pferde?
    6. Personalbedarf Infanterie
    7. Kommissarische Beförderungen
    8. Postversand Probati und Legionäre
    9. Wintervorräte
    10. Winterfestes Lager; Baumaßnahmen
    11. Herbstmanöver



    .

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Durus hatte die Principia leicht gefunden - schließlich lag sie mitten im Lager. Blöderweise hatte der Regen ihn auf den letzten Metern doch noch erwischt, weshalb seine teure Toga und die unwesentlich billigere Tunika darunter von einigen Tropfen benässt waren. Jetzt war der Quaestor tatsächlich schlechter Laune, weshalb er auf das Anklopfen verzichtete und direkt eintrat.


    "Ich bin der Quaestor Consulum und möchte zum Legatus Legionis! Übrigens bin ich angemeldet!"


    Sein Brief war doch angekommen?




    Der Scriba schaute den Quaestor an. Ja, er erinnerte sich dunkel an ein Schreiben, welches der Legatus an den Praefectus delegiert hatte, da es sich bei dem Quastor um einen Zivilisten handelte und der Legatus ohnehin für seine Abreise nach Germania packen wollte. Also ein Kunde für den Praefectus. Dessen Schreibtisch und Büro war aber bereits voll mit Leuten. Also würde er den Besucher ins Officium des Legatus setzen.


    „Salve Quaestor Tiberius! Der Legatus ist nach Germania abgereist, aber er hat zuvor das Anliegen an den Praefectus Castrorum delegiert. Am Besten gehst du schon mal in das Officium des Legatus durch. Der Praefectus Castrorum kommt zu Dir sobald er mit seiner aktuellen Besprechung fertig ist.“


    Der Scriba wies auf die offene Tür des Officiums des Legatus. Derweil machte sich ein weiterer Scriba daran den Praefectus zu informieren.


    Stabsbesprechung!


    Tribunus Laticlavius Octavius Maximus, Decurio Iulius Numerianuns, Duplicarius Petronius Mela, Centurio Artorius Avitus, Optio Flavius Aristides, Optio Tallius Priscus haben sich bitte umgehend zu einer kleinen Stabsbesprechung im Besprechungszimmer einzufinden.


    Gez:
    CMP
    Praefectus Castrorum




    edit= Mela vergessen

    „Salve Tribunus! Bitte nimm Platz. Ich habe zwischenzeitlich dein Freistellungsgesuch für die Militärakademie abgezeichnet. Einer erfolgreichen Teilnahme steht also nichts mehr im Wege.


    Deinen Schlussbericht in Sachen Theaterbau lese ich später mit großem Interesse, denn hier werde ich die Tage wohl noch Gespräche mit einigen zivilen Stellen in Mantua führen dürfen.


    Ich habe aber noch 2 Anliegen an dich, wobei vermutlich nur eines durch deine Abreise nach Roma relevant wird. Ein Quaestor namens Tiberius Durus hat sich beim Legatus angekündigt.“


    Er zog eine Nachricht für den Legatus hervor, die bei ihm im Postfach gelandet war.



    Quaestor Consulum Manius Tiberius Durus Legato Marco Decimo Liviano s.d.
    Ich würde Deine Einheit gerne ANTE DIEM IV ID OCT DCCCLVI A.U.C. (12.10.2006/103 n.Chr.) besuchen, um persönlich über den Chronicusa-Teil bezüglich Deiner Legion zu sprechen.


    „Der will mit uns über den Chronicusa-Teil bezüglich der Legio I sprechen. Das wollte ich eigentlich an dich delegieren, da du am Längsten als Offizier in der Legio I bist. Ich weiß halt nicht genau wann du nach Roma aufbrechen willst. Aber das kann zur Not auch noch Centurio Artorius oder ich mit dem Quaestor regeln.


    Die andere Sache ist die Armilustrium. Da ist man auch auf uns als Legio I zugekommen. Optio Flavius Aristides wird dort auch als Patrizier teilnehmen, wenn ich ihn richtig verstanden habe.


    Ein Fest, welches der jährlichen Waffenschau, der Waffenweihe und Mars gewidmet ist, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Ob die Waffen unserer Legio rituell gereinigt werden müssen lasse ich bei mangelndem Kampfeinsatz mal offen. Angedacht ist, dass die in Italia stationierten Armeeeinheiten sich auf dem Aventinhügel sammeln und in einer Prozession zum Circus Maximus ziehen.


    Ich dachte bestenfalls an eine repräsentative Teilnahme von maximal 5 Centurien und einen Trupp Reiter unter deinem Oberbefehl. Es geht mehr um den Aspekt „die Legio I wurde auch gesehen“ als um einen ganzen Legionsaufmarsch. Wir wollen doch keine Panik verursachen. Bei einer Legio direkt vor den Stadttoren könnte der Imperator und vor allem der Senat nervös werden. Außerdem bedeutet das auch dann viel Schriftverkehr und Organisation mit dem Kaiserpalast vorab. Bei 5 Centurien ist es unkritisch und nicht jeder Legionär bekommt seinen persönlichen Mann der CU und einen Praetorianer an die Seite gestellt. Nach der Prozession reisen unsere Truppen zurück nach Mantua, während du weiter in Roma verweilst. Auf der Rückreise hat dann einer der Centurionen das Kommando.


    Willst du die Legio I als Tribunus dort vertreten und anführen? In dem Fall könntest du Dir auch noch die Centurien aussuchen. Ausnahme bildet die I. Centurie der I. Kohorte. Die begleitet zum großen Teil bereits den Legatus nach Germania. Die V. Kohorte hat dafür ebenfalls schon Leute abgestellt und ist gerade etwas ausgedünnt. Ansonsten lose ich es aus, denn dann hat jeder die gleiche Chance dort vertreten zu sein und auch noch einen freien Tag in Roma zu geniessen.


    Oder ziehst du es vor als Privatmann und Patrizier dort zusammen mit deiner Familie teilzunehmen? Das könnte ich auch nachvollziehen.“

    Der Scriba nahm den Mann die Wachstafel ab und packte sie zu einem riesigen Stapel an Briefen, Schreiben und anderen Poststücken. Dann brachte er alles zum Praefectus und gab dem Mann zu verstehen kurz zu warten.


    Wenig später kam der Scriba wieder heraus.


    "Der Praefectus lässt ausrichten, daß sich dein Centurio persönlich in die Principia bemühen soll, wenn es um Beförderungen geht. Und das soll er im Rahmen einer Stabsbesprechung machen, die der Praefectus ohnehin ansetzen will. Nimm es nicht persönlich und dein Centurio auch nicht. Der Praefectus hat heute sehr schlechte Laune. Nach der 4. Tasse Kräutersud ist er ganz umgänlich. Er ist aber erst bei der 1. Tasse."

    Praefectus Plautius bog mit einem riesigen Stapel fertiger Post, Anweisungen und Listen aus seinem Officium. Irgendwie schien sich die Arbeit mit jedem Schreiben zu vermehren. Schon drückte ihm ein Scriba den Schlussbericht in die Hand.


    "Ah, Tribunus Claudius. Das trifft sich ja ausgezeichnet. Ich hätte einige Dinge mit Dir zu besprechen und ggf. die ein oder andere Spezialaufgabe an dich zu delegieren. Am Besten gehen wir kurz in mein altes Officium. Im Officium des Primus Pilus können wir uns ungestört unterhalten, ohne daß wieder irgend etwas ganz Dringendes dazwischen kommt."

    Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    Mit einem lauten Krachen sackte das Qualitätsmöbel in sich zusammen und wir kamen beide japsend halb auf dem Boden zu liegen, Plautius halb in meinem Arm, denn sein Körper hatte mich an Brust und Schulter gerammt.
    "Ich hätte nicht gedacht, dass es Dich so sehr nach meinen Armen verlangt, dass Du Dir einen Werfer dafür engagierst," brachte ich mit einem leisen Keuchen hervor, während der Schmerz von meiner Schulter in den Körper abzustrahlen begann.



    „Pah! Wenn ich schwul wäre und einem richtigen Mann suchen würde, dann hätte ich in meiner Legio genügend Auswahl. Und die verstehen sich darauf sich zu wehren und sind auch bestens durchtrainiert. Da findet man harte Muskeln statt einem Schwabbelkörper. Tut mir Leid. Du wirst Dir jemand anders suchen müssen. Kannst dich ja an deinen Sklaven Rutger halten.“


    Plautius erhob sich. Alles schmerzte. Einer seiner Männer gab ihm sein Gladius, welches er aus der Scheide zog. Er wandte sich wieder dem wütenden Gladiator zu.


    „Alles klar, du Tier! Ich steche dich ab wie ein Schwein und hacke dich nebenbei mit meinem Gladius in Stücke.“


    Plautius Finger strich prüfend über seine rasiermesserscharfe Klinge. Dann ging er in Angriffsstellung. Der Riese schien zum ersten Mal unentschlossen zu sein. Aber nur einen kurzen Augenblick. Dann grinste er breit und brüllte nach seinen Waffen. Nur Sekunden später hatte er einen riesigen Rundschild und eine riesige Breitaxt in einer Hand, die Plautius bestenfalls zweihändig geführt hätte. Woher hatte der nur so schnell die Waffe und das Schild bekommen? Einen kurzen Moment fragte er sich, ob das alles hier nicht nur inszeniert war, aber in dem Fall würde er mit Medeia ein sehr ernstes Wort wechseln müssen. Oder ihren hübschen Hintern versohlen. Ihm tat alles weh. Und schon griff der Koloss brüllend an und die Streitaxt sauste herab. Plautius sprang gewandt zur Seite und stach nach dem Gegner. Dieser blockte mit dem Schild ab, während der Axt funkenschlagend auf dem Boden einschlug.


    „Verdammt! Bei Mars, ich brauche ein Scutum.“


    Plautius und der Riese umkreisten sich. Wetteinsätze wurden durch den Saal gerufen. Scheinbar stieg sein Marktwert, denn die Summen stiegen langsam und die Quoten veränderten sich. Aber die Mehrzahl der Wetter war eindeutig auf Seiten des Riesen. Plautius wurde als Außenseiter gehandelt. Na toll.


    Jemand reichte Plautius einen Schild! Was war denn das. Das war doch kein Schild dachte Plautius. Das war bestenfalls ein „Minischild“! Gerade mal so groß wie ein Teller! Wieder und wieder sauste die Axt durch die Luft und Plautius konnte mehrfach nur knapp ausweichen. Wie knapp es teilweise war konnte man daran sehen, dass ein Axtschwinger die Tunika von Plautius am Bauch aufschlitzte. Ein Raunen ging durch die Menge. Einige glaubten schon ihre Wetteinsätze sicher zu haben.


    Dann machte der Riese plötzlich einen Sprungtritt nach vorne. Es war einfach Wahnsinn, wie er seine Masse bewegte und auch noch springen konnte. Der Fusstritt traf Plautius mitten auf den Brustkorb und hinterließ einen dreckigen Sandalenabdruck der Größe 54.
    Gleichzeitig konnte dieser aber sein Gladius tief in die Wade des Riesen bohren. Die Luft wurde Plautius aus der Lunge gepresst und er flog mehrere Meter durch den Raum und wurde unter dem Jubel vieler Zuschauer in einer Gruppe aufkreischender, leichtbekleideter Damen geschleudert.


    Benommen zog er sich Hintern einer dieser Damen hoch, während einige kräftige Männer ebenfalls mithalfen ihn wieder auf die Beine zu stellen. In weiter Ferne rauschten Stimmen und erreichten seine Ohren.


    „Mach ihn fertig, Centurio. Ich habe 500 Sesterzen auf dich gesetzt!“


    „Töte ihn, mein Held, und ich werde die Nacht mit Dir verbringen und dich beglücken, so oft dein Pilum zu stehen vermag.


    „Primus Pilus Matinius, ich bin Schreiber der Acta. Der Koloss kämpft für seine Freundin. Hast du auch jemand in dieser Richtung über den ich in meinem Artikel schreiben kann?“


    „Drusilla! Schau dir diesen riesigen Sandalenabdruck auf der Tunika des Centurios an. Der Gladiator hat genauso große Füsse wie die Marsstatue im Mars Ultor Tempel.“


    Plautius schwankte und hielt sich halb an einer Frau fest, genauer gesagt an deren unterem Rücken. Er drehte ihr das Gesicht zu und schaute in das Gesicht der Freundin dieses Riesen. OH SCHEISSE !!!


    Ein infernalisches Brüllen überlagerte alle anderen Geräusche im Raum. Der Riese hatte die Dame im Arm von Plautius auch erkannt. Sicher lag es nicht an seiner Beinverletzung. Irgendwie war dies ein Tag, wo man am Besten gar nicht aufgestanden wäre.

    Legionär Vocolimbus Primborius lag der Länge nach an der Wand des Wehrganges und schaute zu dem heran tretenden Optio hoch.


    "Salve Optio Flavius. Ich wurde "erpinselt" und liege hier tot herum. Und muß liegen bleiben. Befehl des Praefectus Castrorum. Mehr darf ich Dir nicht sagen. Ach ja, die Wurfanker an der Pallisade sollen für später hängen bleiben, wenn die ... Ups, aber das darf ich Dir ja auch nicht sagen. Ich bin tot."


    Der "erpinselte" Legionär rollte sich neu in seinen warmen Legionärsmantel ein und schwieg.

    Ein Quaestor war vor dem Tor erschienen und schien sich für wichtig zu halten, dass er mit einer Sänfte kam und seine Sklaven vorschickte.


    Und dann hieß der Kerl auch noch Tiberius. Bestimmt so ein elender Verwandter dieses elenden Optios Tiberius Lupus, welcher ihm, Optio Blancus Semperus, beim Würfelspiel vorgestern 3 Wochengehälter abgeknöpft hatte. Dadurch hatte er seine Untergebenen von der Torwache auch nicht ins Lupanar des Praefectus Castrorum begleiten können. Er war also schlecht gelaunt auf den Quaestor Tiberius. Vielleicht sollte er ihn noch etwas warten lassen. Dann überlegte er es sich aber anders. Es sah nach einem Wolkenbruch aus und er lächelte. Er gab den übermüdeten Männern von der Torwache Anweisung das Tor zu öffnen und trat an die Sänfte heran.


    „Salve, Quaestor! Aufgrund der Lagerbestimmung A 103 III D.L. 27091971 IX 1610 darf deine Sänfte mitsamt deinen Sklaven und Begleitern das Castellum nicht betreten. Die müssen hier warten. Wenn du aussteigen und mir bitte ins Cornicularius folgen willst!“


    Der Optio lächelte freundlich. Mit etwas Glück würde der Quaestor auf dem Weg in die Principia auch noch ordentlich nass werden. Scheiss Tiberier! :P