Dem Laufburschen war kein weiteres Anliegen aufgetragen worden, das er nun noch vorbringen konnte, aber eine kleine Wegzehrung nahm er natürlich gerne mit. Er wurde von seinem Herrn zwar keineswegs schlecht versorgt, aber ein Imbiss zwischendurch konnte nie schaden und außerdem wäre es sicher unhöflich, abzulehnen. "Oh, ja, danke, da werde ich mir wohl tatsächlich eines nehmen", antwortete er daher. "Weitere Anliegen hat mein Herr nicht." Zumindest keine, die an dieser Tür zu erledigen waren.
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
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Macer schüttelte den Kopf. "Keine, die mir bekannt wären. Es muss also nicht unbedingt die II sein.*" Zumal in einer vorbildlichen Karriere ein gelegentlicher Wechsel des Standortes nicht von Nachteil war. "Dass dir sein Name nichts sagt, ist schade. Ich halte ihn für einen vielversprechenden Mann, dessen Weg man durchaus genauer verfolgen sollte."
Sim-Off: * Tatsächlich hat er schon seit September ein Tribunat bei der XXII, von dem Macer Sim-On aber nichts weiß.
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Auf die erste Frage des Mannes hin wollte der Laufbursche schon antworten, dachte sich aber dann, dass er sich womöglich eine Ohrfeige oder zumindest einen bösen Blick abholte, wenn er eine freche Antwort lieferte, so dass er sich dann doch für den friedfertigeren Weg entschied. "Weder noch", lautete daher seine Antwort. "Mein Herr, der Senator Purgitius Macer schickt mich, um mitzuteilen, dass er die Einladung zur Hochzeit der Iunia Axilla und des Pompeius Imperiosus mit Freude entgegen genommen hat und zu kommen beabsichtigt", trug er dann formvollendet sein Anliegen vor.
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Trotz der ungemütlichen Jahreszeit schien mal wieder Hochzeitssaison zu sein und Macer hatte wieder einmal eine Einladung zu einer ebensolchen erhalten. Iunia Axilla heiratet Pompeius Imperiosus. Wäre die eine nicht seine Geschäftspartnerin und der andere ein einflussreicher Kanzleibeamter, wäre die Einladung wohl recht weit unten auf dem Stapel gelandet. So aber schickte Macer schon wenig später einen Boten, um sein Kommen zuzusagen. Routiniert klopfte der Laufbursche an und wartete darauf, dass ihm geöffnet wurde.
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Der Schreiber prüfte die Münzen, was bei fünf Stück natürlich nicht allzu lange dauerte und antwortete "Stimmt genau". Auch das war bei fünf Münzen nicht weiter schwierig. Er komplettierte seinen Eintrag auf der Anmeldeliste und stellte dann die Prüfungsdokumente zusammen, die er umgehend überreichte. "Ich wünsche viel Erfolg!"
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Macer musste ein klein wenig schmunzeln, denn offenbar nahm Tiberius Durus an, er hätte die Casa das Nachbarn erst einmal komplett abgerissen, um das Land neu zu bebauen. Warum genau er bei dieser Vorstellung schmunzeln musste, wusste er selber nicht, aber zutreffend war sie in jedem Fall nicht. "Nein, nein", warf er daher rasch ein. "Beziehungsweise vielmehr sowohl als auch. Ich habe die leerstehende Casa nicht abreissen lassen, sondern lasse sie nur umbauen. Es wird ein Wanddurchbruch gemacht, so dass man von unserer bisherigen Casa in die anderen Räume hinübergehen kann. Dort wurden schon einige Zimmer umgebaut, so dass wir nun ein zusätzliches, deutlich größeres Triclinium haben und natürlich zahlreiche weitere Zimmer, sowohl für unseren Bedarf, als auch für Gäste und für den Haushalt. Die bisherige Mauer zum Nachbargarten wurde einfach abgerissen, so haben wir nun einen ungefähr doppelt so großen Garten wie zuvor. Das neue Triclinium öffnet sich mit breiten Türen dorthin", erztählte Macer nicht ganz ohne den Stolz eines Bauherrn. Tatsächlich war er auf das neue Triclinium stolz, denn als Consular musste man einfach Platz für größere Gesellschaften haben. Und dass er mit dieser Art des Umbaus beziehungsweise der Erweiterung nun ein zweites Atrium hinzugewonnen hatte, ging auch in die gleiche Richtung. Ein vornehmes Haus kam einfach nicht mit einem Atrium aus.
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"Salve", grüßte der diensthabende Schreiber zurück und griff umgehend nach der Anmeldeliste, da der Besucher vorbildlich zügig sein Anliegen schilderte. "Ja, die Gebühr beträgt in deinem Fall wieder 500 Sesterze", bestätigt er. "Du bezahlst sofort?", fragte er gleich im Anschluss.
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Auf die Aufforderung hin griff Macer gerne zu, auch wenn es lediglich ein wenig den Appetit zu stillen halt, nicht aber einen größeren Hunger. "Oh, nein, ich bin derzeit ganz glücklich in Rom", wehrte er dann lächelnd ab. "Es hat zwar durchaus immer einen Reiz, bei einer Truppe zu sein, aber im Moment bin ich wohl in Rom besser aufgehoben." Genauere Angaben zu den Gründen dafür machte er allerdings nicht. "Nein, es geht vielmehr um einige meiner Klienten, für die ein Offiziersposten interessant sein könnte. Quintilius Sermo beispielsweise, ein Ritter, der derzeit in Germania unter Annaeus Modestus zivile Aufgaben wahrnimmt. Er fragte bei mir nach den Möglichkeiten eines Legionstribunats." Weitere Informationen ersparte er Cyprianus erst einmal, denn vielleicht sagte ihm der Name ja schon etwas oder er konnte ausschließen, dass überhaupt ein Posten bei einer Legion frei war.
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Noch einmal schaute Macer ziemlich überrascht. "Aale? Das ist auch nicht ganz gewöhnlich, nicht wahr? Ich nehme an, dann gehört ein See zu deinem Landbesitz, oder züchtet man sie in Wasserbecken?", erkundigter er sich neugierig gleich nach Details. Was Cyprianus mit der Bemerkung sagen wollte, verstand er schon, aber ihm viel in diesem Augenblick keine passende Antwort ein, so dass er diesen Punkt einfach überging. "Ist es eine Freizeitgeschäftigung oder ein einträgliches Geschäft?", fragte er stattdessen.
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Original von Manius Tiberius Durus
Tatsächlich hatte Durus auch von den Bauarbeiten an der Casa Purgitia erfahren - selbst wenn er die Baustelle nicht persönlich in Augenschein genommen hatte, da er noch genug schlechte Erinnerungen an den Umbau der Villa Tiberia nach dem Brand hatte."Gab es übrigens einen speziellen Anlass für die Arbeiten?"
Soweit er sich erinnerte, hatte das Anwesen Macers zumindest von außen keinen sehr baufälligen Eindruck gemacht...
"Die Gelegenheit hatte sich ergeben und fiel überdies mit den Wünschen der Hausherrin zusammen", erklärte Macer mit einem kurzen Seitenblick zu Albina. Da aber vermutete, dass Tiberius Durus mit dieser sehr knapp gefassten Erklärung wenig anfangen konnte, holte er noch etwas weiter aus. "Es ist ja weniger eine Renovierung die wir machen, als eine Erweiterung. Ich habe hauptsächlich das Haus meines bisherigen Nachbarn hinzugekauft und durch einige Umbauten wird es nun eines. So gewinnen wir deutlich an Platz und können bei dieser Gelegenheit einige andere Arbeiten erledigen lassen. Ich hatte schon länger über eine Vergrößerung der Casa nachgedacht, aber in einem dicht bebauten Stadtteil ist das natürlich nicht so einfach. Aber dann ergab es sich eben, dass unser Nachbar ohnehin ausziehen und verkaufen wollte, und eine solche Gelegenheit darf man sich wohl nicht entgehen lassen." -
"Salve, Praefectus!", erwiderte Macer die förmliche Begrüßung ebenso förmlich, aber deshalb nicht weniger herzlich. Anschließend nahm er ebenfalls Platz und wartete mit dem kleinen Imbiss, bis der Hausherr selber zugriff oder ihn aufforderte. "Da du aus verständlichen Gründen wenig Zeit für eine Salutatio bei mir hast, wollte ich eben bei einem separaten Treffen die eine oder andere Sache mit dir besprechen. Vor allem, was Klienten betrifft, versteht sich." Um die musste er sich als Patron ja regelmäßig kümmern und die einfachste Möglichkeit war immer noch, den einen Klienten damit zu beauftragen, die Probleme des anderen zu lösen. "Hast du Überblick oder Einfluss auf die Besetzung von Offiziersposten?", fragte er erst einmal und bezog sich dabei natürlich nicht nur auf die Prätorianer. Er nahm an, dass der Praefectus Praetorio weitreichende Befugnisse hatte, was Offiziere aller Truppentypen anging, aber ganz sicher war er sich in der aktuellen Situation nicht.
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"Ach, du hast ein Landgut hier in Mantua", äußerte sich Macer überrascht über diese Mitteilöung. Das hatte er bisher nicht gewusst und vor allem auch nicht mit gerechnet. Aber warum nicht, Mantua war eine schöne Gegend. "Ich war ebenfalls hier stationiert und auch einige Jahre Kommandeur", erklärte er dann an Decima Seiana gewandt seine Verbindung zu der Stadt. "Aus dieser Zeit gibt es noch einige Bekanntschaften und alte Verbundenheit sozusagen. Außerdem bietet sich jetzt im Herbst eine Reise an, um noch vor dem Winter die Ernte auf meinem Gut bei Mediolanum zu inspizieren", ergänzte er und lieferte damit implizit auch gleich einen Grund, warum es nun auch mit einer gemeinsamen Rückreise nicht klappen würde, falls diese überhaupt zur Debatte gestanden hätte.
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"Eine Furcht, die wohl weitestgehend unbegründet wäre", erwiderte Macer mit einem höflichen, leicht verschmitzten Lächeln. "Aber zweifellos hättest du auch gar nicht die Gelegenheit, alle Einladungen wahrzunehmen. Ich hörte oder vielmehr sah ich, dass das Collegium Pontificium den Tempel das Mars Ultor hat renovieren lassen?", erkundigte er sich dann nach einer Sache, die möglicherweise auch für den Pontifex etwas Zeitaufwand bedeutete. Ein Gespräch von Bauherr zu Bauherr war zwar für eine Hochzeit nicht gerade das typischste Thema und Macers privater Umbau auch nicht mit einer Tempelrenovierung zu vergleichen, aber als Gesprächeinstieg schien es Macer allemal geeignet.
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Als nach dem ausführlichen und kaum überraschend auch gelungenen Hochzeitsritual zum Essen geladen wurde, landete Macer auf den besseren Plätzen, aber nicht im Mittelpunkt. Auch das war letztlich kaum überraschend, war er doch Senator und Patron des Bräutigams, aber kein amtierender Magistrat oder Praefect. Auch Albina konnte in Macers Nähe platznehmen, was er durchaus als angenehm empfand. Da traf es sich dann ungemein gut, dass er auch Tiberius Durus in Gesprächsreichweite erblickte. "Salve, Tiberius Durus", grüßte er ihn. "Ein Patrizier auf einer plebeischen Hochzeit, was ist denn da passiert?", scherzte er, denn tatsächlich hatte er den Pontifex weitaus häufiger auf Hochzeiten seines Standes getroffen als auf plebeischen.
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Original von Appius Terentius Cyprianus
Appius hörte sich die donnernde Rede (Der Mann hatte ein Organ unglaublich) an, als sein Patron zu ihm kam:"Senator Salve. Es freut mich dich hier zu treffen. Jetzt wo ich in Rom bin, bin ich mir fast sicher wir sehen uns jetzt öfter auf solchen Festivitäten." meinte er schmunzelnd.
"In Rom sicherlich, aber umso schöner zu sehen, dass ihr auch hier in Mantua zu Gast seid. Das ist gewiss eine besondere Ehre für die Stadt, euch hier begrüßen zu dürfen", erwiderte Macer und wandte sich dabei gleichermaßen an Cyprianus als auch an sein Frau. "Seid ihr einfach nur der Einladung gefolgt oder pflegt ihr eine besondere Verbindung zu dieser Stadt?" erkundigte er sich dann. Selber hatte er ja lange hier bei der Legion verbracht und wenn er sich richtig erinnerte, war auch Cyprianus in dieser Zeit hier gewesen, aber da er damals noch kein Offizier war, zweifelte Macer an Verbindungen aus dieser Zeit. -
Tatsächlich saß Macer wie von Albina erwartet in seinem Tablinum, allerdings nicht alleine. Bei ihm war allerdings auch kein besonderer Gast, sondern schlicht der Hausverwalter, der Macer auch als Sekretär diente und mit dem er daher alle paar Tage ein gründliches Gespräch führte, um Termine, Geschäfte, wichtige Anliegen und Sonstiges zu besprechen. Im Haushalt eines Senators kam da schließlich einiges zusammen.
Als es klopfte blickte Macer auf und ließ eintreten. Viele Möglichkeiten gab es nicht, wer jetzt kommen konnte. Entweder der Türsklave, der Besucher meldete oder eben Albina. Das Erscheinen letzterer bedeutete zumindest aus Macers Sicht dann auch die angenehmere Störung. "Albina! Komm' herein", forderte er sie zu dem auf, was sie wahrscheinlich ohnehin vorgehabt hatte.
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"So ist es. Nur in Rom kann man wirklich alles über Rom lernen", bestätigte Macer gerne. Langsam hatte er aber auch den Eindruck, dass das Gespräch auf der Stelle trat und daher wohl besser erst einmal ein vorläufiges Ende nehmen würde. Wenn alles lief wie geplant, würde er seinen neuen Tiro ja ohnehin fast jeden Tag sehen. "Damit fangen wir dann gleich morgen an, schlage ich vor. Ich erwarte, dass du bis auf Weiteres jeden morgen die Salutatio an meiner Seite mitverfolgst", vergab er dann noch gleich einen konkreten Auftrag, damit der junge Mann wusste, wann er sich wieder einfinden sollte.
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"Senator Purgitius Macer hat einen Treffen mit Terentius Cyprianus vereinbart", erklärte der Laufbursche das Anliegen mit wenigen Worten und nahm an, dass sein Auftrag damit weitgehend erledigt war.
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Mal wieder ein bisschen Feintuning am Farbmischer:
- 140 statt 144 Farbe
- 8 statt 10 Kosmetik
- 24 statt 18 Tinte -
Am genannten Tag erschien der Laufbursche wieder vor der Tür der Casa Terentia, diesmal als Begleitung seines Herrn. Er klopfte an, um den Senator anzumelden, damit dieser den vereinbarten Termin wahrnehmen konnte.