Auch Macer war einem ungezwungenen Treffen nicht abgeneigt, vor allem, wenn es Kontakte zu Klienten anderer Patrone pflegen würde. Nur von eigenen Nachwuchssenatoren konnte man ja auch nicht glücklich werden, da musste man auch rechtzeitig andere Kontakte aufbauen. "Sehr gerne, ich würde mich über ein solches Treffen sehr freuen." Da der Aurelier es vorgeschlagen hatte, wollte er ihm nun auch nicht gleich die Initiative aus der Hand nehmen, indem er selber eine Einladung aussprach. Außerdem würde er ja möglicherweise noch andere interessante Leute kennenlernen, wenn er dem Aurelier die Ladung überließ, der dann eben eventuell noch andere Leute zu dem Essen hinzukommen ließe.
Beiträge von Spurius Purgitius Macer
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Die Antwort fiel nicht unbedingt völlig abwegig aus, aber trotzdem wiegte Macer seinen Kopf leicht unzufrieden hin und her. "Nun, das trifft es in Teilen, aber nicht vollständig. Dass du von den letzten Gesetzesinitiativen des Praefectus Urbi gehört hast, finde ich sehr erfreulich. Das können nicht unbedingt alle jungen Männer in deinem Alter von sich behaupten", lobte er allerdings erst einmal, denn diesen Punkt fand er wirklich lobenswert. "Dass der Praefectus Urbi nicht unumstritten ist, ist auch zweifellos richtig. Manche finden ihn ganz allgemein unsympathisch, andere kritisieren konkretere Aspekte. Dass er die Zurückgezogenheit des Kaisers nutzt ist ebenfalls richtig, aber diese liegt wohl eher an seiner rätselhaften Krankheit als an seinem Alter. Er ist etwa in meinem Alter. Und er hat einen Sohn, der zumindest ein möglicher Nachfolger wäre. Allerdings ist er noch sehr jung, was angesichts des Alters des Kaisers eben nicht überraschend ist", klärte er dann einige Sachverhalte auf.
"Dass die Reiseverbote helfen werden, die Kontakte zwischen Senatoren und Legionen zu minimieren, ist ebenfalls richtig beobachtet", kam Macer dann nochmal auf das Gesetz zurück. "Allerdings ist dies keineswegs so neu, wie es zuweilen dargestellt wird. Auch der vergöttlichte Augustus hatte schon eine solche Regelung erlassen, wobei diese wohl in der letzten Zeit etwas in Vergessenheit geraten ist. Zumal ein Senator ja nunmal auch die meiste Zeit im Senat verbringen und nicht die Provinzen bereisen sollte, nicht wahr?"
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Die Arbeiten gingen reibungsloser und zügiger voran, als Macer das erwartet hatte und zu seiner eigenen Überraschung verlor er nach einer gewissen Zeit sogar die Lust, unbedingt täglich persönlich die Baustelle zu inspizieren, wie er es in den ersten Tagen noch getan hatte. Vor allem an Tagen, an denen er eine lange Senatssitzung oder ähnliches gehabt hatte, vielleicht abends noch zu einem Essen geladen war oder andere Verpflichtungen hatte, beließ er es zuweilen bei einem kurzen Bericht durch einen der Arbeiter oder er schickte seinen Hausverwalter herüber, um die Lage in Augenschein zu nehmen.
Wenn er dann doch selber ging, konnte er allerdings sehr zufrieden sein mit dem, was er zu sehen bekam. Der Umbau im Obergeschoss war abgeschlossen und im Erdgeschoss war aus zwei benachbarten Räumen ein großer geworden, der als neues Triclinium dienen sollte. Die Türen zum Garten hin waren schon vollständig eingesetzt und trennten den bewohnten Innenraum von der erweiterten Wandelhalle. Ein nicht zu unterschätzender Fortschritt zu Beginn der Jahreszeit, in der es nachts schon ein bisschen kühler werden konnte.
Auch im Garten selber waren die Arbeiten vorangeschritten und von der Mauer, die die beiden Gartenteile früher einmal trennte war nichts mehr zu sehen. Lediglich ein sauber geharkter, brauner und unbewachsener Streifen zeugte davon, dass die Bepflanzung und sonstige Gestaltung des Gartens noch nicht den geplanten Endzustand erreicht hatte. In der Wandelhalle musste man dagegen schon etwas genauer hinschauen, um an den Bodenplatten oder dem Dachgebälk erkennen zu können, wo der Übergang zwischen den ehemals getrennten Gebäuden stattfand.
Und auch im Haus würde man davon bald nichts mehr sehen können, denn die Arbeiter hatten gerade mit dem Herausbrechen der Wand begonnen, die die beiden Häuser bisher trennte. Mit mächtigen Hämmern schlugen sie auf das Mauerwerk ein, bis es immer mehr nachgab und Brocken von Stein und Mörtel heraus fielen. Bald würde hier ein Durchgang entstehen, der die beiden Atrien miteinander verband. Dann wäre ein Großteil der staubigen Arbeiten erledigt und die Verputzer und Maler konnten in diesem Teil des Hauses ihr Werk beginnen. Aber noch war es nicht soweit und es waren noch einige Hammerschläge notwendig.
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Zitat
Original von Tiberius Octavius Dragonum
"Soso kaiserliche Kandidaten aus der Feder des PU, nett von ihm dem Kaiser die schweren Aufgaben abzunehmen ... auch der Druck der Öffentlichkeit schein schwer auf ihm zu lasten!"
Macer wusste, dass dieser Eindruck weit verbreitet war und auch er konnte sich ihm nicht entziehen. Andererseits fehlten ihm aber auch die Beweise dafür, dass der Praefectus Urbi tatsächlich dem Kaiser ungefragt Arbeit abnahm. "Man weiß es nicht, wer die Feder führt, nicht wahr? Der Weg nach Misenum ist nun auch wieder nicht so weit, dass er Kaiser die Listen nicht persönlich absegnen könnte. Zumindest von hier in Rom ist das schwer zu beurteilen, da bist du in Misenum näher dran." Dass ein Flottenpräfekt dort allerdings auch besseres zu tun hatte, als die Häufigkeit des kaiserlichen Posteingangs zu überwachen, war ihm auch klar.Den Seitenblick auf den herausgeputzten Praefectus Urbi nahm er mit einem Schmunzeln zur Kenntnis. "Zuweilen scheint er das mangelnde öffentlicher Erscheinen des Kaisers in eigener Person kompensieren zu wollen. Wobei er damit wohl spätestens bei der Zahl der Liktoren nicht bei den bestehenden Traditionen bleibt." Macer äußerte sich hier bewusst wertneutral, denn auf so einer Feier wusste man ja nie, wer mithörte.
ZitatOriginal von Caius Decimus Flavus
In all dem Treiben rund um den PU, das Brautpaar und sowieso allen wichtigen Leuten stand Flavus und sah sich nach bekannten Gesichtern um. Er erspähte am Ende ein wohlbekanntes und ging zu der Person hinüber."Salve Senator Purgitius, schön sie auch bei uns begrüßen zu dürfen. Bei all dem Treiben hier und all den Präfekten und Senatoren fällt selbst eine Persönlichkeit wie sie nur schwer auf. Wie geht es Ihnen?"Sim-Off: Das wird jetzt schwer, darauf zu reagieren. Zu Beginn dieses Threads hast du so gepostet, als ob dein Kennenlernen mit Macer noch bevorsteht, jetzt klingt es aber so, als ob sie sich schon kennen. Was machen wir jetzt daraus?
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Macer hatte sich von seinem Gastgeber noch vor dem Sonnenaufgang wecken lassen, um ebenfalls rechtzeitig zu Beginn der Eröffnung erscheinen zu können. Wenn er schon als Senator extra aus Rom angereist war, dann musste er sich ja auch sehen lassen und wollte nicht negativ auffallen. So machte sich dann nach einem kleinen Frühstück die Gruppe um Macer und seinen Gastgeber auf den Weg zum Versammlungsplatz, auf dem das Fest eröffnet werden sollte.
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Über alte Beziehungen nach Mantua, namentlich über einige Klienten aus alter Zeit, hatte Macer für seine Reise zur Festveranstaltung in Mantua eine Bleibe in der Stadt im Haus eines Bekannten gefunden. So konnte er es sich sparen, sich in einer der Herbergen der Stadt einzumieten und genoß darüber hinaus noch etwas mehr Komfort und eine persönlichere Atmosphäre. Und nicht zuletzt verschaffte er seinen Klienten damit etwas mehr Ansehen in der Stadt, denn wer konnte schon von sich behaupten, einen Consular zu seinen Gastfreunden zählen zu dürfen?
Das Wetter hatte Macers Reiseplanung nicht durcheinander gebracht, so dass er nach mehreren wenig bequemen Tagen auf den Landstraßen Italias wie geplant am Vorabend des Festes in Mantua eintraf. Nur für das Fest hätte er die Reise wohl kaum unternommen, aber da er die Reise mit einem Besuch seines Landgutes bei Mediolanum und einer Kontrolle der Ernte verbinden konnte, lohnte sich der Weg um diese Jahreszeit dann doch. Dass Albina ihn dabei nicht begleiten wollte, übewrraschte ihn nicht. Zwar hatte sie schon häufiger gemeinsame Reisen vorgeschlagen, dabei aber wohl eher an einen Besuch der Tiberischen Landgüter am Golf von Baiae gedacht und weniger eine solche Reise nach Oberitalien.
Daher genoss Macer alleine, am ersten großen Etappenziel angekommen zu sein und machte sich mit der Familie seines Gastgebers bekannt. Wenig später stießen einige von dessen Freunden dazu, um am gemeinsamen Abendessen teilzunehmen, bei dem sich Macer aus erster Hand über die Lage in Mantua unterrichten ließ.
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Zitat
Original von Tiberius Octavius Dragonum
"Ah Senator! Salve. Nun was den Kaiser betrifft bin ich wohl nicht besser informiert als du, wohl eher sogar noch schlechter, immerhin bin ich erst seit ein paar Wochen wieder in Italia! Aber zumindest kann ich sagen das es der Flotte ganz ausgezeichnet geht, sieht man mal vom nachlassenden Nachwuchs ab! Aber wie steht es denn um den Senat? Waren nicht auch vor kurzem Wahlen?"
Macer bemerkte durchaus, dass der Praefectus beide angesprochenen Themen nur sehr kurz abhandelte und dann gleich seinerseits nach der Lage in Rom fragte. Er nahm es ihm nicht übel, nahm sich aber vor, später auch selber noch einmal zurück zu fragen. "Vor kurzem würde ich nicht sagen, es ist auch schon wieder eine ganze Weile her, aber ja, es gab Wahlen", bestätigte er erst einmal. "Es gab keine nennenswerten Überraschungen dabei, falls dich das interessierte. Wie immer einige durch den Praefectus Urbi bekanntgegebene kaiserliche Kandidaten und ansonsten erwartete Ergebnisse. Ich hatte keine Klienten im Rennen dieses Jahr, so dass ich die Sache recht entspannt verfolgen konnte." Dass er selber ebenfalls nicht kandidiert hatte, verstand sich bei diesen Ausführungen wohl von selbst. -
"Mein Herr, der Senator Purgitius Macer möchte gerne einen Termin für ein Gespräch mit seinem Klienten Terentius Cyprianus vereinbaren", trug der Laufbursche sein Anliegen vor.
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Wieder einmal hatte Macer seinen Laufburschen losgeschickt, einen Termin für ihn zu vereinbaren. Auch wenn er wusste, dass er schwer werden könnte, im Hause des Terentiers etwas zu erfahren, wenn dieser die meiste Zeit des Tages in der Kaserne der Prätorianer verbrachte, so war dies trotzdem sein erster Anlaufpunkt. Er klopfte an und wartete, ob ihm jemand öffnen würde.
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Ein Brief aus Germania lag auf Macers Schreibtisch, wo er ihn nach dem Lesen abgelegt hatte. Von den Gedanken über den konkreten Inhalt des Briefes und einer möglichen Antwort schweiften Macers Überlegungen immer wieder zu verwandten Themen, bis er sich schließlich eine Wachstafel griff und einige Namen darauf kritzelte. Es waren die Namen einige Klienten, über die er sich Gedanken machte, um sie im Auge zu behalten oder ihnen gewisse Wünsche zu erfüllen. Oder die ihm helfen konnten, Wünsche anderer Klienten zu erfüllen. Dass Cyprianus zum Praefectus Praetorio geworden war, traf sich bezüglich einiger Anliegen ganz günstig. So würde Macer wohl wenig Schwierigkeiten haben, Offiziersposten zu vermitteln, zumal er als Kommandeur der Academia Militaris auch selber Empfehlungen aussprechen konnte. Um andere Klienten machte er sich mehr Sorgen. Flavius Piso zum Beispiel oder auch Aurelius Avianus schienen im Senat zu Hinterbänklern zu verkommen und machten sich keinen Namen in der Politik. Da könnte er vielleicht mal wieder tätig werden, denn so konnte er von ihnen kaum Nutzen erwarten.
Nachdem er einige Zeit auf der Tafel herum gekritzelt hatte und einige Pläne in Form von Linien zwischen Namen ihre Abbildung gefunden hatte, griff er zu einer weiteren Tafel, um einen Brief zu formulieren. Es folgten weitere, auch wenn diese nicht unbedingt alle am selben Tag fertig wurden.
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Macer wollte sich nicht zu lange mit der Begrüßung des künftigen Ehepaares aufhalten und beließ es dabei nach dem Dank für die Einladung bei knappen Worten. "Für euren heutigen Tag und eure Zukunft wünschen wir euch alles gute und den Segen der Götter", fügte er daher nur an, bevor Albina und er sich dann auch bald schon weiter begaben, um den weiteren nachdrängenden Gästen Platz zu machen. Es schien voll zu werden und jeder wollte das Paar begrüßen, bevor die Zeremonie begann. Außerdem brauchte sich Macer als Patron des Bräutigams sicher kaum Sorgen machen, keine weitere Chance zu bekommen, mit dem Paar zu sprechen.
Erst einmal schaute er sich nach einem anderen Gesprächspartner um. Sein Blick fiel auf den Flottenpraefecten Tiberius Octavius Dragonum. "Salve, Praefectus!", grüßte er ihn. "Wie geht es der Flotte in Misenum? Und wie geht es dem Kaiser?", stellte er gleich zwei Fragen, die sich als Gesprächseinstieg angesichts der Position und des Dienstsitzes geradezu aufdrängten. Und die dem Praefectus die Wahl ließen, in welche Richtung das Gespräch gehen sollte.
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Macer nickte zufrieden, dass der junge Mann ihm zustimmte. "Dann sollten wir schauen, wie wir das sinnvoll hinbekommen. Im Moment bekleide ich kein nennenswertes öffentliches Amt und strebe kurzfristig auch keines an. Du wirst mich zum Senat begleiten, aber für weitere Einblicke in das politische Geschäft müssen wir schauen." Seit die Sache mit den Reisegesetzen und den Senatsferien etwas anders gelaufen war als geplant, hatte Macer auch noch keine neuen politischen Vorhaben aufgegriffen. Was nicht bedeutete, das er nicht schon wieder neue Ideen hatte, welche Aufgaben er sich stellen könnte, bei denen sein neuer Tiro etwas lernen konnte. Vorerst aber wollt er aber erst einmal wissen, wo es anzufangen galt. "Was weißt du denn über die aktuelle politische Lage in Rom?" erkundigte er sich daher.
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Zitat
Original von Lucius Terentius Thyrsus
[...] Ritterstand [...] Karriere etwas "einfacher" [...] als Tiro [...]
Ich sag's ja nur ungerne, aber du hattest damals kurz nach der Erstellung deiner ID ja schon einen Thread aufgemacht und dort ist dir mehr als einmal geraten worden, dass sich eine schnelle (Ritter-)karriere und ein Start als Tiro einfach nicht optimal miteinander vertragen. Dass ein Tiro keinen Patron findet bzw. niemand wirklich einen Tiro als Klienten brauchen kann bzw. ein Tiro ohnehin Klient des Kaisers ist, ist eine dieser Unverträglichkeiten. -
Auch wenn Macer durchaus bewusst war, dass er selber zu den weniger draufgängerischen Vertretern seines Standes gehörte und folglich kein guter Maßstab war, war er doch immer wieder erstaunt, wie pompös man eine simple Angelegenheit wie das Erscheinen auf einer Feier doch gestalten konnte. Noch dazu, wenn man nur Gast und nicht einmal Gastgeber war. Selbst wenn es nicht der Praefectus Urbi, sondern der Kaiser persönlich gewesen wäre, hätte Macer den Aufzug mit einer golden glänzenden Toga und Unmengen von Schmuck für zu protzig befunden. So aber erschien er ihm erst Recht unpassend und es drängte sich der Eindruck auf, dass der Praefectus Urbi unbedingt dafür sorgen wollte, dass er auch heute bei der Hochzeit des Praefectus Praetorio unbedingt als der wichtigste unter allen Praefecten wahrgenommen wurde. Erst bei dieser Gelegenheit fiel Macer auf, dass mit dem Praefectus Classis aus Misenum ja noch ein weiterer wichtiger Reichspräfekt anwesend war und die Feier damit zu einem ziemlichen Praefectentreffen wurde. Fehlten wohl noch der Flottenpräfekt aus Ravenna und der Praefect der Vigiles, dann wäre die Versammlung komplett.
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Senator Purgitius Macer ließ seinen Laufburschen einen Brief am kaiserlichen Palast abgeben, um sich für einen kleine Mitteilung die Mühen eines persönlichen Besuchs zu sparen.
Ad Procuratorem a libellis
Palatinum AugustiAls der Quaestor Principis im Senat die neuen Regelungen zu Reisen der Senatoren vorstellte, merkte ich an, dass sich mit Blick auf die Gesetze des vergöttlichten Augustus möglicherweise Änderungen ergeben könnten, wollte man den Sinn der damaligen Regelungen aufgreifen. Der Quaestor Principis lud mich ein, diese Vorschläge vorzutragen, damit sie einer Prüfung unterzogen werden konnten.
Ich habe daher sowohl Schriften als auch Kalender zu Rate gezogen und bin zu dem Schluss gekommen, dass zwar Regelungen im Bezug auf die Sitzungszeiten des Senates getroffen werden könnten, dass jedoch an den erlaubten Zielen für Reisen der Senatoren keine Ergänzungen notwendig sind, um dem Sinn der Gesetzt des vergöttlichten Augustus Genüge zu tun. Gestatte mir, dass ich dem Quaestor Principis daher für seine sorgfältige Recherche diesbezüglich ein Lob ausspreche. Wird die Ernennung gewesener Quaestoren zu Senatoren in Kürze erfolgen?
Mögen die Götter unseren Kaiser stets begleiten.
Vale
Sp. Purgitius Macer -
Nach der Diskussion im Senat zur Einschränkung der Reisemöglichkeiten für Senatoren hatte sich Macer häufige rin sein Arbeitszimmer zurückgezogen, um über das Thema nachzudenken und alte Dokumente zu studieren. Einige Dinge hatte er als Abschrift aus diesem oder jenem Grund ohnehin im Haus, andere hatte er sich bringen lassen. Zu seinem Verdruss gaben diese Dokumente aber nicht so viel her, wie er erhofft hatte. Oder sie gaben schon einiges her, aber nicht das, was er für einen sinnvollen Hebel zur Ausweitung der Reisefreiheit benötigt hätte. Die Regelung, die der Quaestor im Senat vorgestellt hatte, deckte sich wohl schon weitestgehend mit dem, was unter Augustus eingeführt worden war. Möglicherweise war es sogar schon großzügiger geschnitten, denn in augsteischer Zeit wäre ein Senator die meiste Zeit des Jahres wohl nicht einmal bis in die Gallia Narbonensis gekommen, was nun erlaubt sein sollte.
Mit dieserlei wenig erfreulichen Ergebnissen setzte er einen kurzen Brief an die kaiserliche Kanzlei auf, denn im Senat hatte er schließlich eine Bearbeitung des Themas versprochen und daher nahm er an, dass der Quaestor eben eine Mitteilung Macers am Kaiserhof angekündigt hatte. Das Thema war damit für ihn allerdings abgeschlossen und er würde die Veröffentlichung der endgültigen Fassung erwarten.
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"Er kommt sicher nicht an die Qualität italischer oder auch hispanischer Weine heran, aber man braucht ihn auch nicht zu gering zu schätzen. Ich habe ihn immer gerne zum Essen getrunken", führte Macer weiter aus, auch wenn er kein ausgewiesener Weinexperte war. Zweifellos würde der Matinier ein wesentlich kundigeres Urteil abgeben können, wenn er denn dann die Probe einmal gemacht hatte.
Dann wurden die Pfirsiche gebracht und Macer griff zu. Langsam kostete er ein Stück und bildete sich ein Urteil. "Hervorragend. Eine sehr gelungene Zucht." Er kostete ein weiteres Stück und sah sein Urteil bestätigt. "Ist die Zucht aufwändig?"
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Als Patron des prominenten Bräutigams durfte Macer auf dieser Feier weder fehlen noch zu spät eintreffen und da diese Hochzeit auch ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges war durfte auch eine zauberhafte Albina an Macers Seite bei diesem Auftritt nicht fehlen. Gemeinsam schritten die beiden also auf die Haustüre zu, ließen sich einlassen, schalteten das professionelle freundliche und herzliche Gästelächeln ein und betraten die festlich geschmücken Räumlichkeiten.
Sie waren nicht die ersten Gäste, aber es war auch noch nicht zu voll, so dass Macer nicht lange für einen ersten Überblick brauchte. Er erkannte eine nicht ganz kleine Abordung von Offizieren mit dem Flottenpräfekten von Misenum in ihrer Mitte sowie eine Dame, die sich nach kurzer Betrachtung als Schwester von Decimus Meridius und Gattin von Germanicus Avarus herausstellte, die Macer schon ewig nicht mehr gesehen hatte und von der er dachte, dass sie in Hispania lebte. Zumal offenbar auch Germanicus Avarus noch nicht zu sehen war.
Bevor er sich aber darüber weitere Gedanken machte, stand erst einmal die Begrüßung des Brautpaares auf dem Programm. "Salve, Decima Seiana! Salve, Terentius Cyprianus!", lautete daher die wenig kreative Begrüßung aus Macers Mund. "Wir danken für die Einladung, heute an diesem schönen Tag für euch eure Gäste sein zu dürfen."
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Macer nickte als Zeichen, sowohl die Bestätigung wegen des fehlenden Ritterstandes als auch den Hinweis auf den fehlenden Landbesitz registriert zu haben. Da würde es wohl noch einiges zu tun geben, was nicht von einem auf den anderen Tag funktionieren würde. "Wir werden sehen, was sich ausrichten lässt", versprach er daher zunächst einmal nur, bevor er sich endgültig verabschiedete und sich dem nächsten Klienten in der Salutatio zuwandte.
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"Jaja, nach dem Amt ist vor dem Amt", scherzte Macer angesichts der ewig laufenden Vorbereitungen für das nächste Ziel. "Dann grüße deinen Patron von mir. Und deine Frau." Von letzterer fiel Macer nicht einmal der Name ein in diesem Augenblick, aber es ging auch mehr um die Höflichkeit und eben die Kontaktpflege.
"Ich nehme an, dass die Listen der neuen Senatoren bald bekannt gegeben werden", griff er das Thema dann auf. "Ich wäre nicht überrascht, deinen Namen darauf zu finden", setzte er hinzu, auch wenn er kaum eine AHnung hatte, wer gerade als besonders aussichtsreicher Kandidat gehandelt wurde. Seit der Praefectus Urbi sich um diese Belange stark kümmerte, waren sie aus der öffentlichen Diskussion stark zurückgedrängt.