Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Tatsächlich waren die Handwerker am nächsten Morgen pünktlich erschienen, was ja schon an ein kleines Wunder grenzte. Vielleicht hatte es sie beeindruckt, für einen Consular arbeiten zu müssen, vielleicht hatte auch Macers Opfer an die Götter gewirkt. Jedenfalls ging es am ersten Tag pünktlich los und an den folgenden ebenso. Und es gab ja auch eine ganze Menge zu tun: Kein Zimmer des ehemaligen Nachbarhauses würde verschont bleiben, weder im Erdgeschoss noch im Dachgeschoss. Stück für Stück und Tag für Tag arbeiteten sich die Männer vor, klopften alten Putz von den Wänden, erneuerten Türrahmen und Türen, prüften Dachbalken und schliffen Bodenbretter ab.


    Die meiste Arbeit fiel im hinteren Teil des Erdgeschosses an, wo aus zwei Zimmern eines werden sollte, das dann als großes Triclinium dienen sollte. Dazu mussten gleich mehrere Wände komplett entfernt werden, denn auch zum Garten hin war eine neue Mauer mit größeren Öffnungen geplant worden. Mit schweren Hämmern zertrümmerten die Männer daher das Mauerwerk, nachdem die Decke sorgfältig abgestützt worden war, um beim Umbau nicht einzustürzen. Der Schutt wurde auf Wagen verladen und abtransportiert, denn im Haus war kaum Verwendung dafür. Nur ein kleiner Teil wurde im Garten gelagert, wo er später in den Fundamenten des erweiterten Säulenganges Verwendung finden würde.


    Macer schaute jeden Tag bei den Bauarbeiten vorbei, auch wenn er dafür noch den Weg über die Straße gehen musste, denn der Durchbrauch zwischen seinem Haus und dem ehemaligen Nachbarhaus sollte erst später gemacht werden, damit Baulärm und Dreck möglichst lange draußen blieben. Immer wieder ließ er sich vom Architekten über den Stand der Arbeiten unterrichten und schaute den Männern bei der Arbeit über die Schulter. Als Bauherr durfte er schließlich nicht an altklugen Kommentaren sparen, zumal er ja mit ungesundem Halbwissen aus einem Architekturkurs glänzen konnte. Aber die Arbeit wussten offenbar gut, was sie zu tun hatten und arbeiteten bisher ohne große Patzer. Vermutlich auch in ihrem eigenen Interesse, denn ein falscher Schlag mit dem Hammer hätte eine Wand einstürzen lassen und sie selber ernsthaft in Gefahr bringen können.

    Normalerweise mischte sich Macer eher selten in die Debatten um die Ämtervergabe ein, vor allem dann nicht, wenn es nicht um seine Klienten ging. Er pflegte diese Dinge vor der Wahl auszuhandeln. Bei seinem ehemaligen Tiro machte er aber eine Ausnahme. "Soweit mir bekannt ist, hat Flavius Flaccus bereits eine vollständige juristische Ausbildung erfahren. Auch wenn es nicht seinem Wunsch entspricht, der zweifellos aus einer gewissen Bescheidenheit heraus geboren wurde, so würde ich es vorziehen, ihn als einem der Decemviri litibus iudicandis mit den Erbschaftsprozessen zu beauftragen. Gerade in diesem Amt ist juristischer Sachverstand zweifellos notwendig und es wäre eine Verschwendung der Qualitäten dieses jungen Mannes, wenn er nicht einer solche Aufgabe zugeteilt würde."

    In der Tat war Macers Appetit schon groß und wie es manchmal so war, wurde er mit den ersten Bissen der süßen Nachspeise nur noch größer. Immerhin hatte er lange auf eine solche Leckerei verzichtet und zumindest in diesem Augenblick kam sie ihm noch appetitlicher vor als jene in der Hochzeitsnacht. Wobei es da schon wieder gut sein konnte, dass ihm sein Gedächtnis mit tatkräftiger Unterstützung seiner aktuellen Erregung wieder einmal Dinge verheimlichte, die er eigentlich wissen sollte. Aber immerhin konnte er sich voll und ganz auf seine Hände verlassen, die Albinas Körper und ihre Tunika in die passende Position bewegten, während Albinas wunderbaren Hände dasselbe mit seinem Körper und seiner Tunika taten. Was dann folgte und was vor den Blick der allzu neugierigen Leser durch die weiterhin vorhandenen Tuniken verborgen bleiben wird, war alles andere als ein lustloses Stochern im Nachtisch. Mit Genuss verzehrte Macer bis zum letzten Bissen, was Albina ihm anbot, damit ihr gehauchter Wunsch auch in jedem Fall in Erfüllung gehe.

    Stilvoller und gleichzeitig zielstrebiger und eindeutiger als das, was Albina gerade tat, ging es wohl nicht mehr. Das war wohl das, was Plebeier von Patriziern unterschied. Erstere wussten zwar bestimmt auch, was sie wollten, aber letztere konnten es obendrein noch unglaublich elegant einfordern. Und bekamen deshalb besonders viel. Und Macer hatte einen von diesen Patrizierinnen anbekommen. Noch immer wusste er nicht, wieso die Götter es so gut mit ihm gemeint hatten, aber da auf der anderen Kline lag sie vor ihm. Und es war eindeutig, was sie wollte. Und da Macer selber Plebeier war, ließen sich seine Gefühle am besten mit "Scheiße, ist das geil hier!" umschreiben. Nicht elegant, aber aussagekräftig, allerdings selbst für ein privates Speisezimmer eines Senators nicht geeignet. "Wir sollten ihn auf jeden Fall nicht kalt werden lassen", lautete daher seine wesentlich gesittetere Antwort, während er von seiner Kline auf jene von Albina wechselte. Ihm war jedenfalls schon angenehm warm und die gleich notwendigen Körperregionen machten sich langsam betriebsbereit, auch wenn er noch zur zuvor beim Hauptgang gewesen war und erst für heute Abend im Schlafzimmer mit einem entsprechenden Einsatz gerechnet hatte. Aber wichtige Dinge zum Wohle des Staates sollte man eben nicht aufschieben. Deshalb machte sich seine Hand dann auch sofort auf den Weg zu Albinas Knie und von dort das Bein entlang unter ihre Tunika. "Das sieht nach einer ganzen Menge Nachtisch aus", stellte er fest, während er ihre Tunika weiter nach oben schob.

    Und einmal mehr überraschte Albina ihren Gatten mir einem neuerlichen Gedankensprung oder in diesem Fall mit einem Rücksprung zum vorherigen Thema. Gerade noch war er in Gedanken bei Baumaßnahmen und deren Organisation gewesen und lief in Gedanken durch Baustellen und provisorische Eingänge, da sprach sie ihn wieder auf den bislang ausgebliebenen Nachwuchs an und das mit einem Blick, als wenn sie sein eben gegebenes Versprechen gleich hier an Ort und Stelle eingelöst haben wollte. Es schien eine Seite an ihr zu geben, die er noch nicht so recht entdeckt hatte, weil sie sie bisher wohl auch gut verborgen gehalten hatte. Aber je länger er sie jetzt anschaute, umso mehr verspürte er das Bedürfnis, sie tatsächlich nicht mehr allzu lange warten zu lassen. Oder auch selber nicht mehr allzu lange zu warten, einem recht eindeutigen Verlangen nachzugeben.


    Da traf es sich gut, dass sein Teller gerade leer war und der Appetit des Magens gestillt war. Ein Schluck aus dem Becher rundete den Hauptgang ab. "Du meinst, ich sollte heute zur Nachspeise ein besonders süßes Stück vernaschen?" fragte er dann völlig unverblümt nach einer kurzen Pause, in der er kein Auge von Albina gelassen hatte. Wie gut, dass sie hier im privaten Speisezimmer waren. In der Öffentlichkeit hätte er sich eine solche Bemerkung sicher nicht erlauben können.

    Macer erhob sich ebenfalls und machte gleichzeitig eine abwehrende Handbewegung. "Nein, der Andrang an Terminen hält sich im Moment zum Glück in Grenzen. Ich genieße vergleichsweise ruhige Tage. Im nächsten Wahlkampf wird sicher wieder mehr los sein, aber bis dahin bin ich durchaus Herr meiner Stunden", erklärte er seinen entspannten Terminkalender. "Daher danke ich dir für das ausführliche Gespräch und freue mich auf Nachricht von dir. Bis dahin, vale!"


    Sim-Off:

    Die Summe zweier gerader Primzahlen ist immer eine Quadratzahl.

    Bewusst hatte Macer dem Patron des Kandidaten den Vortritt gelassen mit einer Erwiderung und außerdem abgewartet, ob es direkt Fragen an den Kandidaten gab. Als dies nicht sofort der Fall zu sein schien, erhob er sich von seinem Platz, um sich kurz zu Wort zu melden. "Ich kann die Worte des jungen Mannes bestätigen, der bei mir sein Tirocinium verbracht hat", teilte er den Senatoren mit. "Ich erinnere mich gerne an all die fruchtbaren Diskussionen, die wir geführt haben und kann Flavius Flaccus daher nur zur Wahl empfehlen." Dann nahm er wieder Platz.

    "Dann werde ich mich auf dein Wort verlassen und mir keine Sorgen machen", antwortete Macer und tatsächlich hatte er keine großen Bedenken, dass sein ehemaliger Tiro die Sache im Senat verpatzen könnte. "Wir sehen uns im Senat, Flavius Flaccus! Bis dahin. vale!" verabschiedete er sich dann und erwähnte den Namen minimal lauter, damit vielleicht der eine oder andere anwesende Klient ihn aufschnappen und sich pflichtschuldig merken würde. An anderer Stelle konnte das dann wieder für Wahlwerbung sorgen. Dann ließ er den nächsten Klienten vortreten, um sich dessen Anliegen anzuhören.

    "Genau so ist es", bestätigte Macer und freute sich, dass der Quaestor den Bogen zum Ausgangsthema geschlagen hatte, den er versucht hatte, einzuleiten. "Dass jeder Senator seine Arbeit macht und seinen Pflichten nachkommt ist das beste und zugleich das einfachste und natürlichste, was wir machen können", betonte er und griff damit eines seiner Lieblingsthemen auf, das er schon damals bei seiner Kandidatur zum Consulat ins Feld geführt hatte. Aber diesmal vertiefte er es nicht weiter.


    "Und nun habe ich dich wohl schon lange genug wegen dieses Themas gesprochen und möchte deine Zeit nicht noch länger in Anspruch nehmen. Es gibt sicher auch noch viele andere, die die Dienste eines aufmerksamen Quaestors benötigen", begann er dann, sich zu verabschieden. Er hatte schon mehr Zeit hier verbracht als ursprünglich geplant und auch wenn er keine anderen dringenden Termine hatte, so wollte er den Termin nicht noch mehr ausdehnen.


    Sim-Off:

    Wie kann man sich einen 11-dimensionalen Raum vorstellen? Ganz einfach: Man stellt sich zunächst einen n-dimensionalen Raum vor und lässt dann n gegen 11 gehen.

    Die Antwort bestätigte, was bisher Macers Eindruck gewesen war. Auch wenn es ihn letztlich nicht gestört hätte, korrigiert zu werden, so freute es ihn dennoch, dass er trotz eher geringem Interesse doch einige richtige Eindrücke vom Leben der Gladiatoren zu haben schien. "Gelegentlich heuern ehemalige Gladiatoren auch als Schwertkampflehrer bei den Legionen an", ergänzte er aus seinem Erfahrungsschatz, auch wenn das mit dem bisherigen Thema des Gesprächs nicht mehr ganz so viel zu tun hatte. Zumal es für ehemalige Wagenlenker keine sinnvolle Verwendung bei der Armee gab.


    Er schwieg eine Weile und bewegte seine Arme langsam durch das Wasser. "Wann gibt es die nächsten großen Gladiatorenkämpfe in Rom?" fragte er dann.

    "Ich habe zu danken!", erwiderte Macer, auch wenn er überrascht über das plötzlich eingeleitete Ende des Gesprächs war. Aber er konnte sich denken, dass der frisch ernannte Praefectus Praetorio allerhand Dinge zu erledigen hatte und deshalb keine Zeit für lange Plaudereien hatte. Deshalb wollte er ihn dann auch nicht mit weiteren Wünschen aufhalten. Außerdem hatte er erstens keine weiteren Ideen und zweitens schien ihm ein Besuch seines Klienten beim Kaiser wirklich so wichtig, dass er diesen Rat nicht mit anderen Wünschen wieder verwässern wollte. "Ich habe keine weiteren Wünsche an dich. Es hat mich sehr gefreut, dass du gleich nach deiner Ernennung Zeit gefunden hast, mich zu besuchen. Meine Tür steht dir jederzeit offen und ich bin gespannt, was dein Gespräch mit dem Kaiser ergibt. Lasse es mich wissen", äußerte er dann doch noch einen kleinen Wunsch, bevor er sich erhob. "Praefectus, es war mir eine Freude, dein Gastgeber zu sein", sagte er dann noch förmlich, aber mit einem herzlichen Lächeln im Gesicht.

    Macer hatte sich an anderer Stelle schon einmal dagegen ausgesprochen, dass der Staat sich selber Geld wegnahm, um es sich selber zuzuführen, und er tat es diesmal wieder. Während er die Ausführungen des Germanicus Avarus zu den Einnahmen der Schola lediglich aufmerksam verfolgt hatte, erhob er sich nach dem Nachsatz zügig, um das Wort zu ergreifen. "Wieso eine Grenze, ab der das Geld dem Staat zu Gute kommt? Kommt es das nicht jetzt auch schon? Ist die Schola Atheniensis nicht deshalb eine staatliche Einrichtung, weil ihr Wirken dem Staate zu Gute kommt? Gerade eben hast du noch die Unabhängigkeit der Schola gelobt und verteidigt und nun plädierst du geradezu auf eine unnötige Einmischung. Ich spreche mich deutlich dagegen aus. Vom Geld in der Kasse der Schola braucht meines Erachtens nichts in eine andere staatliche Kasse umgefüllt werden."


    Nachdem er damit seinen bekannten Standpunkt noch einmnal bekräftigt hatte, kam er jedoch auch auf einen anderen Punkt zu sprechen, den bereits Tiberius Durus erwähnt hatte. "Interessanter finde ich allerdings den Betrag von gerade einmal 100 Sesterzen an Kursgebühren. Dieser kommt mir doch äußerst gering vor. Gibt es dazu eine Erklärung?" Diese Frage richtete sich vor allem an den Consul, in der Hoffnung, dass diesem entsprechende Informationen vorlägen.

    Zitat

    Original von Lucius Terentius Pulex
    Ich will zur Armee um unserem Imperium zu dienen, außerdem um Erfahrung im Militärwesen zu sammeln.
    Nach meiner Pflichtdienstzeit werde ich vieleicht einen anderen Weg einschlagen, das kommt aber auf die Ereignisse an die meine ID noch durchleben wird.


    Beachte bitte, dass wir hier die römische Kaiserzeit spielen. Eine Pflichtzeit beim Militär gab es dort nur für junge Plebeier in der politischen Laufbahn (Cursus Honorum), die zwischen Vigintivirat und Quaestur ein Jahr als Tribunus laticlavius bei der Legion verbrachten.


    Alle anderen waren freiwillig dienende Berufssoldaten/Berufsoffiziere. Mannschaftsdienstgrade mit Dienstzeiten von 20 bis 25 Jahren, Offiziere aus dem Ritter- bzw. Senatorenstand mit Berufungen für eine Spanne von einem oder mehreren Jahren.

    Ein bisschen was dazu kannst du in unserem Wiki finden, zumindest zum Hafen von Tarraco. Der war von der geografischen Lager her wohl nicht allzu günstig, aber trotzdem wichtig. An berühmten Hafenstädten fallen mir ansonsten vor allem Carthago Nova und Ampurias (Emporion) ein. Letzteres ist eine griechische Gründung und mir vor allem wegen eines Katapultfundes bekannt. :D Ob der Hafen groß oder wichtig war, weiß ich nicht.

    Nein, kann man nicht. Alle Beiträge eines Benutzers kann man am schnellsten erreichen, indem man sein Profil aufruft und dann unten rechts auf "Suche" klickt. Aber so zusammenhanglos ohne die Postings der jeweiligen Spielpartner drumherum lesen die sich natürlich eher schlecht.