Beiträge von Spurius Purgitius Macer

    Sim-Off:

    Ich zitiere mal einfach aus dem aktuellen deutschen Waffengesetz, weil mir das als aktiver Hobby-Römer leider zu genüge bekannt ist...


    "Waffen sind tragbare Gegenstände, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, die Angriffs- oder Abwehrfähigkeit von Menschen zu beseitigen oder herabzusetzen, insbesondere Hieb- und Stoßwaffen."

    Macer zog extra seine Stiefel aus, damit das Klackern der Nägel auf dem Marmor niemanden weckte und legte nur schnell einen Zettel hin, um mitzuteilen, dass die LEGIO I bereit und in der Lage wäre, einen Bauauftrag anzunehmen, falls dies gewünscht wäre.

    Von Genua aus marschierten die Soldaten der LEGIO I nun schon seit einigen Tagen ihrem Zuhause entgegen. Immernoch müde vom Kampf, aber froh, bald wieder in festen Barracken zu schlafen, sahen sie in der Ferne das Lager auftauchen. Sie holten noch einmal alle Kraft aus sich heraus, um beim Einzug über die Hauptstraße ein würdiges Bild des Siegers abzugeben.
    Am Straßenrand liefen die Einwohner von Mantua und der Umgebung zusammen, um die Heimkehrer zu begrüßen. Manche schrien erfreut auf, als sie ein bekanntes und geliebtes Gesicht unter den Männern entdeckten, andere waren enttäuscht, dass die von ihnen gesuchte Person in einer erst später ankommenden Gruppe marschierte und einige mussten schmerzlich feststellen, dass sie auf einige wohl vergeblich warten würden...

    Als die beiden wenig später wieder auf dem Exerzierplatz auftauchten, konnte sich der Optio ein Grinsen nicht verkneifen: "Na, das ist ja mal eine tolle Arbeitsteilung. Einer die schwere Amphore und einer ein paar leichte Becher. Nehmt beim nächsten Mal doch einfach eine Amphore mit zwei Henkeln, dann trägt es sich leichter... :D"

    "Mit § 103a, Satz 3 bin ich in der Form nicht zufrieden. Denn das würde bedeuten, dass jeder ungestraft mit einer Sica, einer Falx oder von mir aus auch mit einem mit Nägeln beschlagenen Knüppel herumlaufen könnte, weil sowas in der Armee nicht genutzt wird."

    Wie immer tummelten sich einige Veteranen auf dem Forum und lauschten den Männern auf der Rostra. Schnell stellte sich für den einfachen Mann die Frage, was eigentlich ein Plebiszit (schweres Wort...) ist.


    "Das ist ein Gesetz, das vom Volk beschlossen wird."
    "Aha. Beschließt nicht schon der Senat Gesetze?"
    "Doch."


    Schweigen.


    "Und wenn der Senat was beschließt und das Volk was anderes, ist dann das vom Volk mehr wert?"
    "Nein."
    "Aha, dann ist das vom Senat mehr wert?"
    "Nein."


    Schweigen.


    "Was passiert denn dann?"
    "Dann muss der Kaiser entscheiden."
    "Aha. Warum lässt man den Kaiser dann nicht sofort entscheiden?"
    "Weil dann der Herr dort oben auf der Rostra arbeitslos wäre."

    'Bitte um Antwortschreiben...', murmelte der Schreiber vor sich hin, der die Post für den Legaten stapelte. "Die Jungs sind schon wieder auf dem Weg hierher, oder?" rief er ins Büro herüber. Als ihm das bestätigt wurde, nickte er zufrieden und legte den Brief auf einen der Stapel. Das Antwortschreiben würde der Legat selber verfassen, wenn er zurück wäre.

    Der Leiter des Officiums war mit der Liste, die Varus erstellt hatte ganz zufrieden. Wenn die Leute von der Fabrica sich nicht genauer ausdrückten, dann musste eben sowas reichen.


    Außerdem lag inzwischen anderes an: "Varus, ich habe gleich noch eine Aufgabe für dich. Diesmal gibt's Außendienst. Es siedeln sich im Moment einige neue Händler in Mantua an und sie scheinen an Geschäften mit der Legion interessiert zu sein, sie schrieben sogar schon an den Legaten. Obwohl er noch nicht zurück ist, können wir schonmal mit den Vorarbeiten beginnen. Geh' nach Mantua und finde heraus, welche Händler uns einfache Nahrungsmittel zu welchen Konditionen anbieten. Sicher wird es den Legaten freuen, wenn er zu den Briefen der Händler auch gleich einige sachliche Informationen von uns bekommt."

    Innerhalb weniger Tage war der Abzug der Truppen weitgehend abgeschlossen. Ein Schiff nach dem anderen hatte am Strand angelegt, Soldaten und Lasttiere an Bord genommen und weggebracht. Jetzt standen nur noch wenige Zelte auf dem großen Feld und von den mächtigen Wällen waren nur noch wenige Überreste zu sehen, die die Bauern beim nächsten Umpflügen des Bodens auch verschwinden lassen würden.


    Die letzten Centurien der LEGIO I stellten Marschbereitschaft her und verliessen den Schauplatz der Schlacht. Einige Pioniere und Vermesser hatten noch kurz zuvor schnell eine relativ genaue Karte der Gegend angefertigt, ohne dass genau klar war, wofür sie diese verwenden wollten. Vielleicht hatten sie ja vor, später noch einmal an den Ort ihres Sieges zurück zu kehren...

    "Kurze Pause!" gab der Optio bekannt, nachdem er jeden mehrfach kontrolliert hatte und inzwischen allen die Schweißtropfen von der Stirn liefen. Er liess zwei Probati eine Amphore mit Wasser und einige Trinkgefäße aus dem Lager holen, damit alle ihren Durst stillen konnten.


    "Nach der Pause trainieren wir mit den Pila."

    Macer beobachtete interessiert, wie seine Einzahlung verbucht wurde. Bei der Frage von Iunia Attica zögerte er kurz, entschloss sich aber dann, doch eine Sache kurz anzusprechen: "Ja, allerdings hat es nichts mit der Bank zu tun. Ich bemerkte auf dem Empfang des Imperators, wie ein Decurio aus meiner Legion ein offensichtlich weniger erfreuliches Gespräch mit Dir führte. Ich hoffe zwar, dass das nichts ernsthaftes war, aber falls er sich unhöflich benommen hat, so möchte ich mich dafür entschuldigen."

    Auch an den nächsten Tagen trafen wieder Schiffe der Classis am Strand ein, um weitere Truppenteile zu verlegen. Die nächsten Cohorten legten ihre Zelte zusammen, bepackten die Maultiere und verabschiedeten sich von den Feldern, auf denen sie gekämpft hatten.


    Zeitgleich mit dem Abbau der Wallanlagen wurden auch die letzten Überreste der Schlacht aus dem Fluss gefischt. Auf Höhe der Brücke waren ganz schön viele Ausrüstungsstücke im Wasser versunken. Die Leichen hatte man recht bald nach der Schlacht geborgen, aber erst jetzt kehrte noch das eine oder andere Stück zu seinem Besitzer zurück oder konnte zu den persönlichen Dingen der Gefallenen gelegt werden.
    Die Liste der Verluste war inzwischen vollständig und mehrfach geprüft und die Signiferi begannen mit dem Auswahlen von Geldern aus der Sterbekasse, um Bestattungen und Grabsteine zu finanzieren. Einigen Soldaten sollten entlang der Straße nach Picentia ein Grabstein gesetzt werden, für andere würden das die Angehörigen später entscheiden.

    Bis zum Nachmittag waren drei Cohorten unterwegs. Der Rest der Truppe war weiter damit beschäftigt, die Verschanzungen zu beseitigen und Schäden an der Brücke zu beseitigen. Auch von den ehemaligen Rebellen befanden sich mittlerweile ein beträchtlicher Teil auf dem Rückweg nach Africa.


    So langsam kehrte wieder Ruhe ein auf den Feldern von Picentia. Die Bewohner der Stadt waren auch weitgehend wieder nach Hause zurück gekehrt und hatten die Schäden durch plündernde Soldaten beheben können. Die Versorgung war sichergestellt und die ersten Bauern machte sich schon daran, die zerstörten Felder wieder nutzbar zu machen.

    Sim-Off:

    Mit "Claudius" meinte ich eigentlich Vesuvius Claudius. :D


    "Vitulus, das sieht schon gut aus. Mit dem Schild in der richtigen Hand geht es doch gleich viel leichter, nicht wahr?


    Pass' mal auf, ich geb' Dir mal die Ziele vor: hier - und hier - und hier - und da - ..." Dabei tippte der Optio mit seinem Stab immer wieder auf verschiedenen Stellen des Pfahls und wartete, bis des Schwert des Probatus diese Stelle ausreichend genau traf.

    Zitat

    Original von Gaius Claudius Vitulus
    jedoch entpuppte sich das Schild als schwerer als man von außen meinen würde, schwer wog es auf seinem rechten Arm.


    "Vitulus, Du machst es Dir leichter, wenn Du den Schild gleich von Anfang an in die richtige Hand nimmst, damit sparst Du Dir das lästige Umgewöhnen und die dummen Witze deiner Kameraden!" :D


    Nach kleineren Startschwierigkeiten dieser und ähnlicher Art gewannen die meinsten Probati bald ihren Rhytmus und der Optio ging langsam von einem zum anderen, um sie zu verbessern.


    "Claudius, langsamer, nicht so hastig. Lieber zweimal konzentriert getroffen als dreimal hastig daneben. Und den Schild hoch halten."

    Am nächsten Morgen standen die Soldaten früh auf und begannen mit dem Abbau des Lagers. Nicht alle Einheiten sollten auf einmal abziehen, aber die ersten Cohorten legten rasch ihre Zelte zusammen, bauten Teile der Pallisade ab und verluden alles Material auf die Tragtiere. Dann schnallten sie ihre Schilde auf den Rücken, nahmen die Tragestangen mit den Gepäckbündeln und sammelten sich zum Abmarsch. Es ging hinunter zur Küste, wo die Flotte wartete, um die Soldaten an Bord zu nehmen und nach Genua zu verschiffen.

    Macer nickte knapp. Die Rechte eines Legionslegaten in solchen Fällen müsste er sich mal als Wahlkmapfthema für seine Factio merken...


    "Nun, dann von mir aus auch ein extra Corrector, wenn es die Situation erfordert und rechtlich nichts anderes möglich ist.


    Um die Städte Unteritaliens kümmert sich der Caesar bzw. seine Truppen. Und aus Africa habe ich auch schon lange nichts nachteiliges von hartnäckigen Rebellen oder geplünderten Städten gehört. Die Lage scheint ruhig und voll unter Kontrolle zu sein. Oder haben die Prätorianer andere Erkenntnisse?"


    Während er zu Hungaricus blickt, bemerkt er aus dem Augenwinkel, wie der Imperator in den Blättern vor ihm etwas sucht, vermutlich den letzten Bericht seiner Informanten.